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persischen Sprache großes Vergnügen macht, da seine Ansicht aller dieser Gegenstände für Europåer höchst auffallend ist. Auch hat er einen persischen profaischen Aufsaß in London geschrieben, worin er die Freyheiten der Asiatinnen wider die in Europa allgemein angenommenen Meynungen von ihrer Eingeschränktheit ernstlich in den Schuß nimmt. Er ist ins Englische überseßt, und steht im Asiatic annual Register for 1801. Wenn auch seine Gründe für einen Europäer nicht überzeugend seyn sollten, so werden sie doch mit Theilnahme gelesen werden, und verdienen wohl eine Stelle in Klaproths asiatischem Magazin und in dem Taschenbuch fürDamen. Die Asatinnen, sagt er, bleiben im Hause, nicht aus Zwang, sondern aus Neigung, und aus Achtung für ihre Gesche und Gebräuche; der warme Himmel erfordert keine Bewegung; die Asiatinnen brauchen keine Welterfahrung, sie haben blos die Sorge für ihres Gatten Vermögen, und für die Erziehung der Kinder; Liebe zur Ruhe, und Muße hält sie auch zu Hause; daß sie keine männliche Bekanntschaft haben dürfen, ist ohne Grund, da sie mit den männlichen Verwandten des Vaters und Gatten ganz frey umgehen; überdieß haben sie viele Ergóßlichkeiten; sie geniessen einer unumschränkten Macht über die Bedienten, und haben den Vortheil, sich im geringsten nicht um die Geschäfte des Mannes kümmern zu dürfen; die Orientaler sehen weit mehr Vertrauen auf die Tugend ihrer Weiber als Europäer thun; es steht der asiatischen Frau völlig frey, sich von ihrem Manne zu trennen; endlich wird eine Morgenlanderinn von ihrem Manne weit mehr geachtet und geschont, als eine Europäerinn, der orientalische Ehemann muß ihr allen möglichen Eigensinn nachsehen, ja je mehr sie ihn quålt und plagt, desto mehr schäßt er sie u. s. w. Abu Taleb versteht so viel Englisch, daß er es liest, und sich darin völlig verständlich mas chen kann. Er ist jezt in Paris, und geht von da über Wien, Constantinopel und Egypten nach Mecca, um die Kaaba zu bez suchen: von dort kehrt er durch Cabulestan, Caschemir, und den Panjab nach Delhi und Lucknow, seiner Geburtsstadt, zurück.

Das Asiatic Register (Characters p. 28) beschreibt auch ein sehr wichtiges und interessantes persisches Werk, welches heißt: Seir Mutakharin oder eine Uebersicht Neuer Zeiten von Gho

laum Hossein khan. Es sagt darüber folgendes: Dieses Werk enthält die bürgerliche Geschichte von Hindostan, vom Tode des Aurungzebe bis zum J. 1781 nebst einer besondern Nachricht von den englischen Eroberungen, und einer critischen Untersu chung der englischen Regierung und Staatsflugheit in Bengas len. Der Verfasser behandelt diese Gegenstände mit einer Freyheit und Offenheit, und besißt eine Stärke, Klarheit und Eins fachheit der Schreibart, welche bey einem orientalischen Schriftsteller sehr ungewöhnlich sind, und ihm unter den Geschicht? schreibern seines Welttheils einen Vorrang zusichern. Selbst Orientalisten kennen von diesem Werke wenig mehr als den Namen. In unsern nachfolgenden Bånden sind wir Willens, unsere Leser vertraut damit zu machen. Das Publikum wird natürlich neugierig seyn, zu erfahren, was ein unabhängiger Hindu, der viel Scharfsinn, Kenntnisse und Geist besißt, von unserer Eroberung seines Vaterlandes, und von der StaatsFlugheit denkt, welche unsre Regierung in Bengalen bis zum J. 1781 verfolgt hat.

Olofsens und Povelsens Reise nach Jßland wird aus dem Dånischen in das Englische überseht, und kommt in Robinfons Verlage heraus.

Der D. Alderson in Hull hat einen Unterzeichnungsplan zu einer Handelsacademie bekannt gemacht, welche dort errichtet werden soll. Die Endzwecke derselben sind, 1. dem künftis gen Handelsmanne eine genaue Kenntniß von der Beschaffenheit und dem Werthe jedes Handelsartikels, er sey roh oder verars beitet, beyzubringen. 2. Die Länder anzuzeigen, wo man diese Artikel am bessten erhalten kann. 3. Ihn mit den verschiedenen Verfahrungsarten bekannt zu machen, wodurch sie verkaufbar gemacht werden. 4. Ihn in den Sprachen der verschiedenen Länder zu unterweisen, in welche ihn die Gegenstände des Handelsverkehrs führen mögen. Zu diesem Ende soll ein Museum erbaut werden, in welchem man die Eremplare der rohen Stofs fe und der verarbeiteten Artikel zur Schau stellen will; ingleis chem will man eine Wohnung für die Professoren errichten. Ein Profeffor soll die südlichen Sprachen lehren; ein zweyter die Nördlichen; und der dritte soll sowohl die Aufsicht über das

Museum als über das Zimmer führen, in welchem die Vorles fungen über die gedachten Artikel 'gehalten werden. Die Kosten' des Baus, und der Anschaffung der rohen Stoffe und verars beiteten Waaren schlägt er zu 2,500 Pf. St. an, welche durch Unterzeichnung erhoben werden sollen. Die Stiftung soll dann jedem Professor jährlich 50 Pf. St. ausfeßen.

Der Doctor Fenwick Skrimshire, vormals Präsident der naturgeschichtlichen Gesellschaft in Edinburg, und Mitglied der tönigl. medicinischen Gesellschaft daselbst, giebt folgendes Buch heraus: a series of popular chemical essays; er wird darin durch viele Beyspiele zeigen, wie die Chemie auf die Künste und Manufacturen, auf die Erklärung der natürlichen Erscheinuns gen, und auf andre nühliche Zwecke anwendbar ist. Der Vers leger ist White, Fleetstreet London.

Von dem Verfahren des H. Koops, Papier aus Stroh und Heu dergestalt zu machen, daß man darauf drucken und es sonst nußen kann, ist folgendes bekannt worden. 1. Zu jedem Pfunde Hen oder Stroh, welches zu Papier gemacht werden soll, zerläßt er etwa Ein oder anderthalb Pfund ungelöschten Kalk, in Einem oder anderthalb Gallon Flußwasser. Ist der Kalk ges hörig zergangen, so gießt er die weiße Flüssigkeit ab, so daß die steinigen und unzerseßten Theile zurückbleiben, oder er bedient fich dazu eines Hahns, während er die Masse umrührt, das mit die feinen zergangenen Theilchen sich mit dem ablaufenden Waßer vermischen mögen. 2. Das Heu und Stroh wird in ohns gefähr anderthalb Zoll lange Stücken geschnitten, und drey viers tel Stunden lang gekocht; zu jedem Pfunde des Materials wers den etwa zwey Gallons Wasser genommen. 3. Das Waffer, worin das Stroh und Heu gekocht worden ist, gießt er ab, und weicht das Material in dem erwähnten Kalkwasser ein; er thut hierzu so viel Wasser als erforderlich ist, die ganze Maße zu bedecken, das ist nach seiner Erfahrung, etwan anderthalb Gallon zu jedem Pfunde Stroh oder Heu; er läßt es sechs, sies ben oder acht Tage stehen, nachdem der Kalk gut oder schlecht ist; ben gutem Kalke ist die Zeit kürzer, selten aber weniger als fünf Tage. 3. Er sieht zu, daß sich der Kalk so/einförmig als thunlich auf die Oberfläche des Materials seht, zu wels

dem Ende er die Maße häufig rührt und umwendet. 4. Nach Verlauf dieser Zeit, läßt er Kalk und Wasser ablaufen, und wäscht den Stoff (Stroh oder Heu) ganz rein, kocht ihn eine, anderthalb, oder zwey Stunden in einer Menge reinem Flußs wasser, so daß etwa sieben Quart Wasser zu jedem Pfund Stroh oder Heu in deren ursprünglichem Zustande kommen. Nach dem es etwan eine Viertelstunde gekocht hat, thut er ein Pfund zerlassene crystallisirte Soda oder Potasche zu jeden 36 Pfund von Heu oder Stroh, um Farbe und Tertur des Papiers zu verbesfern, ob er das gleich nicht für wesentlich hält. 5. Er wäscht das Material abermals, und kocht es etwan eine halbe Stunde in eben so viel Wasser; dann läßt er das Wasser ablaufen und preßt es aus. Jeht ist es in dem Zustande, daß daraus auf die gewöhnliche Art Papier gemacht werden kann. (Repertory of Arts Nr. 4. 1802)

John Vancouver Esq. auf Brook House in Warwickshire hat gewisse neue Stoffe entdeckt, welche nach einem gewissen Verfahren zu Stellvertretern der Seife gemacht werden können. « (Patent)

In dem Gentleman's magazine for August p. 716. wird Herrn Prof. Grellmanns Meynung, daß die Zigeuner aus Indien abstammen, von einem Manne bestätigt, welcher com petenter Richter ist:,,Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung bestätigen, da ich mich viele Jahre im Lande selbst aufgehalten habe, daß die Zigeunersprache reines Hindostanisch ist, so wie es in den obern Theilen von Indien gesprochen wird, und so wie ich es selbst reden würde, wenn ich mich mit einem Eingebornen unterhielte. Die Studenten mit denen Herr Grells mann sprach, kamen vermuthlich aus der Gegend von Guzerat, wo man es nicht so rein redet, und bekanntlich weicht es in verschiedenen Gegenden ab." (Der ganze Aufsaß ist interessant.) Neue Kupfer.

Unter den neuen Kunstsachen, welche im September erschies nen, zeichnen sich die des großen Kupferstichhändlers Orme in Newbondstreet sehr aus. Wenn man die ausserordentlichen Preise überlegt, welche hier dem Mahler, dem Kupferstecher :c. bez zahlt werden, so muß es einen Wunder nehmen, daß Ein Haus

binnen vierzehn Tagen bis drey Wochen, so viel Stücke auf den Markt bringen kann.

Reading; Singing d. i. Lesen; Singen. Maria Spilsbu ry pinxit, Turner sculpsit, Orme excudit. 3Zwey Blätter. Schwarz 15 Schill. colorirt anderthalb Guineen. Diese zwey vortreflichen Blätter fanden gleich in den ersten Tagen großen Beyfall. Auf dem ersten,,Lesen“ hält eine Landfamilie ihre Morgenandacht. Sie ist am Tische. Der junge Mann ließt mit ernstem Gesichte in der Bibel; ihm zur Seite sißt die alte Mutter mit gefalteten Händen, sie ist das wahre Bild der Ers gebung; ihr zur Seite fist der alte Grosvater mit heiterer vers trauungsvoller Miene, und hat seine kleine unmündige Ens kelinn auf dem Tische vor sich stehen; das Kind sieht bedeutend auf die Mutter; neben dem Alten sißt ein sechsjähriges Mäds chen, die helle Unschuld, mit frommen gefalteten Händchen; endlich am andernEnde sieht man die junge schöne Frau, mit himms lischer Ruhe, die hohen Wahrheiten von dem Munde ihres lies ben Mannes auffassen; neben ihr liegt ein Kind in der Wiege..

Das zweyte Blatt,, Gesang“ zeigt dieselbe Familie wie fie ihr Herz in frommen Liedern zu Gott erhebt. Die Gruppe ist eben so schön. Ganz vorzüglich wohl gedacht ist das kleine fechsjährige Mädchen, das mit niedergeschlagenen Augen, und übereinandergelegten Aermen wenigstens Tone hervorzubringen, und das Lob des Höchsten zu lallen scheint. Wer ein Herz für die reinen Sitten der Hütte hat, wird hier Nahrung finden. Maria Spilsbury hat sich durch diese Blätter unzählige Freunde erworben. Der Stich könnte nicht besser seyn.

Stocke bey Bristol, der Landsiß des Herzogs von Beaufort. Green prinx. Harraden aqu. fortis, Orme exc. Schwarz 7 Schill. 6d. colorirt 15 Schill. Sehr schön, besonders als Transparent,

The house in Portmansquare &c. d. i. S. Excellenz des Herrn Otto französ. Gesandten_am_Grosbr.Hofe Haus in Portmansquare erleuchtet am Friedensfeste 1802. Pugin pinx. Stadler sculps. Orme excud. Schwarz 15 Schill. colorirt als Transparent anderthalb Guineen. Man hat an der geschmackpollen Erleuchtung dieses Hauses nicht zu viel gerühmt; sie kos stete, wie man versichert hat, an 1700 bis 1800 Pfund Sterl. und war die prächtigste, welche manje in London sah. Hier auf dem colorirten Kupfer kann man sich eine gute Vorstellung das von machen, so wie von der Square und dem großen Getümmel.

Orme hat auch angefangen, ein großes kostbares Kupferwerk East India Views d. i. Ansichten in Ostindien herouszugeben. Mehr hiervon zu seiner Zeit. Jede Nummer, entz haltend vier Kupfer, kostet zwey Guineen. Da der Verleger gewiß seyn kann, hiervon tausende in den Goldländern der Nas bobs abzusehen, so hat er alle Kräfte der Kunst aufgeboten. Die wenigen fertigen Blätter erregen schon hohe Erwartung.

Infancy, Kindheit. Ein liebliches kleines Mädchen. Im September waren erst Proben zu haben. Bey Orme.

The inside of a school, das Innere einer Landschule. Miss

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