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fich auf weniger als ein Alphabet bringen *), und doch enthält es deren über drei!

Doch wir wollen es nun noch etwas näher betrachten.

um

Im ersten Abfchnitte meldet der Verf. den Zweck feiner Reife. Er begleitete nämlich den General Köhler und die Englifchen Ingenieurs und Artilleriften, welche die Armee des Grofs - Weffirs leiten mussten, die durch Syrien zog, die Franzofen in Aegypten anzugreifen. Er reifte zu Waffer nach Conftantinopel, während General Köhler mit feinem Gefolge die Reife zu Lande machte. Sehr ausführlich befchreibt unfer Verf. die Feierlichkeiten, bei dem Auszuge des Wellfirs und des Kapudan - Bafcha, welchen die Britten beiwohnten.

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Der zweite Abfchnitt beschreibt Conftantinopel fammt feinen Vorstädten und Umgebungen wobei aber auf 5 Seiten nichts Neues gefagt wird.

Die Schilderung von Bujukdere im dritten Abschnitte ift unfers Dafürhaltens etwas intereffanter. Auch wird noch Manches zur Schilderung von Conftantinopel doch ebenfalls viel

*) Ein folcher auf das wahrhaft Interessante reducirte Auszug aus diesem Werke wird gegenwärtig für die Sprengel - Ehrmannsche Bibliothek d. n. u. w. Reisebefchr. bearbeitet.

D. H.

Müffiges, Kleinliches

aus der Tagesgefchichte vorgebracht; mitunter auch Anekdoten.

Im Vierten Abschnitte fährt der Verf. fort, Vorfälle und Anekdoten aus der Tagsgefchichte zu erzählen, die für den Geographen wenig Intereffe haben können; wobei aber auch allerlei Bemerkungen über Conftantinopel, über den Türkischen Hof, die Sitten der Türken u. f. w. eingemischt sind, die zum Theil dem Lefefreunde fehr gefallen werden. Wir aber können hier nichts davon ausziehen. Auch vergifst der Verfaffer nicht, feine Bemerkungen über Clima, Witterung, Krankheiten u. f. w. mitzutheilen. Er befuchte das Dorf Belgrad bei Conftantinopel und die Asiatische Küfte, wobei er aber nichts Bemerkenswerthes aufgezeichnet hat; denn er begnügt fich, zu erzählen, wo er war und was er that, was er trank und was er als; aber was er fah und hörte, trug er bei diesen Excurfionen nicht in sein Tagebuch ein.

Im fünften Abfchnitte wird die Abreife von Conftantinopel beschrieben, nebft den Anfichten auf der Fahrt durch das Meer von Marmora. Der Verf. Ipricht dabei von dem Türkifchen Seewefen und sagt, der Kapudan - Bafcha gebe fich alle Mühe, es aus dem elenden Zuftande, in welchem es fich zeither befand, emporzuheben und auf einen refpectabeln Fufs zu fetzen. (Dazu möchte es aber wohl nie mehr kommen!) Der Verf. befuchte auch die Ebene von Troja, hat aber Alles, was er uns darüber mittheilen wollte,

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in eilf Zeilen gebracht.

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Chennecally wird ziemlich befriedigend befchrieben. Der Verf. machte mehrere Excurfionen in derfelben. Die Engländer wurden von da

wieder nach Conftantinopel zurückberufen.

Dies giebt unferm Verf. Anlass im fechften Abschnitte noch ein Mehreres über die Türkische Hauptstadt zu fprechen, bei welcher Gelegenheit er mancherlei Unterhaltendes und Intereffantes über die Sitten und Gewohnheiten der Türken und Griechen beibringt, worein er auch Anekdoten mischt; aber auch hier weicht der gefchwätzige Mann nicht von feiner oft ekelhaften Weitschweifigkeit ab.

Im fiebenten Abschnitte erzählt der Verf. die Abfahrt der Flotte; fie legt an den Prinzen - Infeln *) bei; Befuch bei Adam Oglu zu Chennecally; die Flotte ankert zu Patmos. Diese Infel hat einen trefflichen Haven. Die Stadt die auf dem höchften Theile der Infel liegt, gewährt einen herrlichen Anblick, da die Häufer von weissen Quadersteinen erbauet find. Der Verf. befuchte das Klofter, womit ein Erziehungsinstitut, oder vielmehr eine Knabenfchule verbunden ift. Die Zahl der Häufer ift unUnfer Verf. legelte wei

gefähr zweihundert.

ter nach Stancho, wo ebenfalls angelegt wurde, und von da nach Cypern, von welcher Infel er nur wenig zu fagen weifs, Endlich landete er zu Jaffa.

*) M. f. Murhard's Befchreibung derfelben im XII, R. diefer A. G. E. S. 3 u. f.

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Der achte Abschnitt enthält, aufser einer etwas kurzen, doch ziemlich intereffanten Befchreibung von Jaffa, nichts als Erzählungen von Begebenheiten und Vorfällen aus der Tagsgefchichte, Anekdoten und Bemerkungen, die fich auf militärische Gegenstände und den Feldzug beziehen.

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Im neunten Abschnitte beschreibt der Verfaffer feine Reife nach Jerufalem und in das Innere des Landes und theilt mancherlei gute, doch lange nicht ganz befriedigende Nachrichten darüber mit, die mit den Bemerkungen anderer neuerer und älterer Reifenden zu vergleichen, Zeit und Raum hier nicht geftatten. (Wir müffen dies dem Herausgeber des Teutfchen Auszugs aus Wittmann's 'Reifebeschreibung überlaffen, den wir hierdurch dazu auffordern wollen.) Der Verf. fügt diesem Abschnitte eine Ueberfetzung der kurzen Beschreibung des Heil. Landes und der Heiligen Oerter bei, welche die Mönche zu Jerufalem verfafst und gedruckt haben und an die Pilger zu vertheilen pflegen. Sie ist längst bekannt,

Der zehnte Abschnitt enthält wieder beinahe nichts, als die Tagsgefchichte, fchliefst aber mit einer Schilderung von Syrien und deffen Bewohnern, die nur 13 Seiten füllt und folglich nicht befriedigend feyn kann; doch enthält fie ziemlich gute, obgleich keine neue Nachrichten, und kann zur allgemeinen Ueberficht dienen.

Der eilfte Abschnitt liefert wirklich brauchbare und fchätzbare Bemerkungen und Nachrichten

über die, Türkische Armee und das Kriegswelen, fo wie über den Charakter, die Sitten, Gebräuche, das Medicinalwesen der Türken u. f. w.

In dem zwölften Abschnitte beschreibt unser Verfaffer den Zug der Türkifchen Armee nach Aegypten, und die Ortschaften und Gegenden, durch welche er auf diefem Wege kam, bis zur Befitznehmung von Kahira, von welcher Stadt er auch eine Schilderung mittheilt, welche durch die ausführlicheren Franzöfifchen Berichte jetzt überflüffig gemacht ist. Der ganze Abschnitt ift überhaupt fehr flüchtig gefchrieben, und eigentlich ein blofses Tagebuch, das jedoch auch manche brauchbare Notizen enthält, die ausgehoben zu werden verdienen.

Was der Verf. im dreizehnten Abschnitte über die Pyramiden, u. f. w. beibringt, ift fo wie feine Reisebemerkungen nicht von groísem Werthe, doch ift es nicht unwürdig ausgehoben und mit den neueren Nachrichten der Franzofen über diefelben Gegenftände verglichen zu werden. Das Uebrige betrifft wieder wie gewöhnlich die Tagsgefchichte.

In dem vierzehnten Abfchnitte theilt der Verf. feine Beobachtungen und Bemerkungen auf einigen Excurfionen in die Nachbarschaft von Kahira und auf einer Reife zu Waffer nach Alexandrien mit, von welchen auch das so eben Gesagte gilt.

Desgleichen von dem fünfzehnten Abschnitte,

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