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englischen Publikum so gefallen, daß im August d. J. schoit eine zweyte Ausgabe erschien.

Die literarische und philosophische Gesellschaft in Newe castle ist Willens einen Lehrer anzustellen, welcher den Mitgliedern über theoretische und ExperimentalPhysik VorLesungen halten soll.

Hr. R. Brown zu Markle bey Haddington hat von der Societat der Künste zwanzig Guineen zur Belohnung für folgenden Beytrag erhalten: — 1. Man kann Weizen mit Vortheil in den Frühlingsmonaten bis zur Mitte des Márz fåen, wenn das Wetter trocken, das Land in gutem Stande, und der folgende Sommer erträglich warm ist: 2. Nach Vorausseßung dieser Umstände wird die Erndte durch die fvåte Saat nicht über zehn Tage verspätet, vornehmlich bey günstigen Jahreszeiten. 3. Der Weizen, welchen man im Frühlinge fået, ist eben so gut, als der im Herbst oder in den Wintermonathen gefäete.

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Herr Dagley will eine Auswahl alter Gemmen herausgeben, welche die berühmtesten und schönsten Werke der griechischen Steinschneider, vornehmlich die noch nicht öffentlich bekannt gemachten, enthalten soll. Die Mythologie und Fabelgeschichte wird hier zahlreiche Erläuterungen bekommen. Man kann einen Prospectus haben bey den Buchhändlern Murray and Highly No. 32. Fleetstreet, bey Herrn Tassie, Leicestersquare, und bey Herrn Dagley, Kensington - terrace. An diesen drey Orten sind auch Proben zu sehen.

Der Prediger Scraggs in Buckingham läßt nächstens ein Werk über den englischen Styl and Licht treten.

Der D. Stanger giebt ein Werk heraus: ueber die Nothwendigkeit und Mittel der Ansteckung in London zu bez gegnen. Da feit einiger Zeit sehr bösartige Fieber im Schwange find, so ist diese Schrift von der größten Wichtigkeit.

Die Herren Düppa und Howard wollen in Kurzem eine Auswahl von Umrissen der berühmtesten alten Gemmen mit kritischen und erklärenden Bemerkungen erscheinen laffen. Die gravirten Umrisse sind vergrößert. Der erklärens Engl. Miscellen VIII. 3.

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de Tert enthält das Vorzüglichste, was sich über jede Gemme aus den besten Werken sammeln läßt, und zeigt die Beziehung jedes Steins auf die classische Geschichte und Mythologie. Da aber der Hauptgegenstand des Werks ist, die charakteristischen Schönheiten der geschnittenen Steine darzulegen, so werden die Bemerkungen besonders hierauf ge= richtet seyn, und man wird diejenigen Gemmen auswählen, welche sich durch einen vorzüglichen Styl der Kunst unterscheiden.

Der Graf Truchses, dessen Wiener Gemåhldegallerie so berühmt und vielleicht vorzüglicher als alle andre ist, befindet sich seit einigen Monaten in London. Er hat einen Prospectus bekannt gemacht, worinn er der englischen Nation den Vorschlag thut, seine Sammlung anzukaufen und damit eine Gemähldegallerie in London anzulegen. Er for: bert sechzigtausend Guineen dafür, ein Preis, der im Vergleich mit dem unschäßbaren Werthe der Gemählde gering ist, und leicht durch Subscription in dem reichsten Laude von Europa zusammengebracht werden könnte.

In einem der vorigen Stücke VII. 3. S. 239. wurde die PatentErfindung des Herrn Williams in Portsmouth, durchgehende Pferde schnell vom Wagen zu trennen, im Allgemeinen angeführt. Sie ist sehr einfach. um sie aber denjenigen Lesern verständlich zu machen, welche entweder keine englische Kutschen gesehen oder nicht genau beobachtet haben, ist zu bemerken, daß sie weder Sprengwage noch Ortscheite (Wagfcheite, Schwängel) haben, sondern, anstatt derselben, ein festes, unbewegliches Querholz (splinter - bar) auf welchem sich vier große eiserne Knöpfe (studs) befinden, woran die Pferdestrånge befestiget werden. Vor diesen Splinter bar bringt der Erfinder einen anderu an, der sich an einer Achse bewegt Gehen die Pferde durch, so berührt man blos eine Leine, welche mit einem Riegel in Verbindung steht und diesen zurükzieht. Sogleich steigt durch die Wirkung der Stränge ein Hebel hervor; die obengedachten Knöpfe, wodurch die Stränge an den beweglichen Splinter bar geheftet sind, ändern ihre Lage und die

Strange find augenblitlich gelößt. Diese Erfindung ist auf alle Arten von Wagen anwendbar.

Ein Werk, das sowohl für Tonkünstler als Geschichtsforscher und Bellettristen wichtig ist, hat unter folgendem Titel die Presse verlassen: The Bardic museum &c. d. i. ,,das Bardische Museum oder musikalische, poetische und hi storische Ueberreste der Barden und Druiden in Wallis, aus vollgültigen Urkunden des fernen Alterthums geschöpft; ent, haltend die Bardische Triade, historische Oden, Lobreden, Gesänge, Elegien, Grabschriften der Krieger, die Wunder von Wallis ic. ic. mit englischen Ueberseßungen und historis fchen Erläuterungen; wie auch die alten Kriegsmelodien der Barden mit neuen Bässen und Veränderungen für die Harfe oder das Clavier, und für die Violine oder Flöte, dem Prinzen von Wallis zugeeignet, von Edward Jones Barden des Prinzen von W.“ Ein sehr gelehrtes und unterhaltendes Buch über die Vardischen Alterthümer. Unter andern hat er folgende Gegenstände abgehandelt: die drey tiefgelehrten Sterndeuter der britannischen Insel; die Ge: schichte König Arthurs und des Stiftungsbriefes, welchen er der Stadt Cambridge verlieh; alte Almanache; Etymolo gie des Wortes Barde; Bardenkleidung; die drey Haupts Orden der Barden; die sieben ländlichen und sieben freyen Künste; Ursprung der Canzlerwürde; Begründung des enge lischen gemeinen Rechts; von Hofnarren oder Spaßmachern; Herolde, die vermöge eines Napfes Wein, den man ihnen über das Haupt goß, neue Nahmen erhielten; die Ceremo= nie der alten Zeiten, Ritter zu machen und zu entwürdiz gen; Ursprung des Logbuchs; musicalische Instrumente der Bewohner von Wallis; Lurus der Mönche in Canterbury; die drey vornehmsten Männer des Pallasts; ein merkwürdis ger Wunschnapf; schwärmerische Betrüger, Springer oder Prediger aus dem Stegreif; Snowdon der Parnaß von Walk lis; die brittischen Heiligen, Nachfolger der Druiden; Tal lisin's Beyträge; das Turnier zu, Caerleon c. c. Dieß ist nur ein Theil des Reichthums, den man in diesem trefli: den Werke findet. Viele der alten Arien sind hinreissend

schön, und den Bewunderern des einfachen natürlichen Ausdrucks der Leidenschaften und Empfindungen durch Loureihen zu empfehlen.

Die MissethäterColonie in Neusüdwallis, worüber fo eben Collins in dem zweyten Bande seiner interessanten Beschreibung neue Aufschlüsse gegeben hat, nähert sich mit Riefenschritten ihrer Vollkommenheit. Man hat drey Artifel in der Niederlassung entdeckt, welche unschäßbar sind; nemlich zwey feste, zum Schiffbau sehr taugliche, noch unbeschriebene Holzarten, und eine unermeßlich reiche Steinkohleumine an Hunterøriver; die Kohlen sind von der vorzüglichsten Art. Der Gouverneur King hat bereits dort eine Niederlassung angelegt, um das Kohlenbergwerk zu bauen. Vandiemensstrasse ist auch von Wilson's Vorgebürge bis an den soge, nannten Western Port genauer untersucht worden; der lez= tere ist ein vortreflicher,, wohlgesicherter Hafen, wo man Holz und Trinkwasser in Menge findet, obschon das Wasser, etlicher Seichten halber, etwas schwer zu bekommen ist.

Der verdiente D. Garnett, welcher allgemein bedauert und zu früh für seine Kinder und die Wissenschaften gestor? ben ist, hat Vorlesungen über die Zoonomie zum Drucken fertig hinterlassen. Sie werden auf Subscription herausge: geben, um für die armen Kinder des berühmten Mannes einen kleinen Fond zu sammeln.

:. Man hat schon längst die Ost- und Westsee durch zusammenhangende inländische Schiffarth verbinden, oder, mit andern Worten, einen Canal zwischen Newcastle und Maryport graben wollen. Allein einige darüber entstehende Jrrungen machten, daß das Parlament den Plan vor etlichen Jahren nicht genehmigte. Die Ursachen jener Irrungen sind nun verschwunden, und so wird die cultivirteste und reichste aller Inseln durch die Ausführung dieses großen und wohls thätigen Entwurfs in Kurzem einen neuen Anspruch auf die Bewunderung der Welt erhalten.

Es giebt hundert in die Augen fallende Dinge, woraus man den anwachsenden Wohlstand Grosbritanniens abnehmen kann. Unter andern ist sehr oft die unermeßliche Anzahl von

Wagen angeführt werden. Es ist noch keine fünfzig Jahre her, daß die ansehnliche Stadt Carlisle nicht mehr als eine einzige Postkutsche für Reisende hatte. Lesthin traf sichs, Daß Ein Gastwirth dieser Stadt an einem Sonntage eilf Postkutschen theils für Reisende theils für Lustparthien hergeben konnte.^^!

Als der Marquis von Wellesley, Gouverneur von Benz galen, vor kurzem eine Reise nach Benares that, befand sich ein Mahler in seinem Gefolge, welcher an einen Freund ges fchrieben hat, daß man an den alten Indischen Gebäuden welche er in diesen Gegenden sah, die ersten Anfänge (rudiments) zu den griechischen Säulen Ordnungen gleich bemerken könne.

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Barrow's zweyte Reife in das Jnnere von Südafrika. Die erste Reise dieses unterrichteten Manns ist mit so vielem Beyfalle aufgenommen worden, daß man der zweyten, wovon die Handschrift mit den ersten Schiffen vom Cap der guten Hofnung ankommen soll, begierig entges gensieht. Man verdankt die Veranlassung zu dieser Reise wiederum der liberalen Denkungsart des brittischen Minifteriums, welches, vom Eifer für die Wissenschaften beseelt, eine ansehnliche Summe dafür ausfezte. Die Reisenden wurden überall auf das freundschaftlichste aufgenommen. Sie haben vorläufig folgende Nachrichten überschift: „Nachdem fie 300 Stunden vom Cap landeinwärts, d. i. etwa 800 englische Meilen nach Nordosten zu, bis ungefähr zwey Gras de vom Wendezinkel', gekommen waren, stiessen sie auf die Hauptstadt Bd'ß úanas, in welcher etwa 1500 Häuser und 7000 Einwohner find. Diese Stadt heißt Likitow. Eine fo groffe Menge von Wohnungen, welche die Häusermenge in Capstadt übertrift, nebst einer Volksmenge, welche, mit Ausschluß der Sclaven, noch grösser ist als die dortige, macht es mehr als wahrscheinlich, daß die Einwohner nicht nur bis auf einen beträchtlichen Grad gebildet sind, sondern auch einen mehr als gewöhnlichen Fleiß auf die Künste des gemeinen Lebens und auf den Landbau verwenden. Es ist fast unerklärbar, wie eine so grosse Menge Menschen umgés

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