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los seyn würde. Liebhaber finden sie indessen in Nicholson's philosophical Journal no. 7. 1802.

Man weiß was für unermeßliche Vortheile Schotts land vom Håringsfange zieht; es ist dort eine allges meine Bemerkung, daß selbst das allerreichste Bergs werk dem Lande keinen so ausgezeichneten Nußen ges währen würde. Aber die Menge der Håringe ist so ungeheuer, daß der Fang noch ausserordentlich ergies biger seyn würde, wenn man ihn durch Häfen und andre Anstalten erleichterte. So wie der Fang ausgez dehnt wird, wächst auch das Bedürfniß guter Neße z daher wird eine Erfindung, dieselben zu weben, welche so eben im schottischen Berglande gemacht wors den ist, für äusserst wichtig gehalten. Am 28. Juny d. I. wurden der kön. hochländischen Gesellschaft etliche Proben von Häringsneßen vorgelegt, die man ger webt hatte. Bey Vergleichung mit den gewöhnlichen ergab sich, daß die Knoten der gewebten fester waren, und daß ihre Maschen ebenmässiger auseinander stans den. Diese Maschine ist die Erfindung eines Bergschotten, und kostet nicht mehr als fünf Pfund Ster ling, ein Vortheil, der für arme Fischer beträchtlich ist. Ueberdies hat sie das Gute, daß ein zehnjähriges Kind in einem Tage sechs und dreyfig Quadratellen, jede sechs und dreyssig Maschen breit, darauf weben. kann *).

*) Wie es jezt mit der Häringsfischerey im äussersten Schotts land stehe, wird man aus folgendem Auszuge eines Briefes aus Wick in Caithneß vom 14. July d. I. sehen: ,,Lezten Montag begann unser Håringsfang, und nach der bereits erhaltenen Menge zu schliessen, werden die Fischer dieses Jahr viel glüklicher als sonst seyn. Die Regierung schikte vorigen Sommer auf ihre Kosten etliche holländische Fischer hierher, die in Normancroß KriegsEngi. Miscellen VIII. 3.

II

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Die täglich anwachsenden Bedürfnisse der englis schen Reichen vermehren auch die abgesonderten Zweis ge des Gewerbfleisses, da es bekanntlich die Art der Engländer ist, sich nur auf Eine Sache zu legen und diese möglichst auszubilden. Im Durchgehen der Londner Straffen sieht man oft die Namen von Beschäftigungen angeschrieben, von denen man nie zuvor ge= hört hatte, und die mitunter schwer zu verstehen sind. Auf diese Art erzeugen sich immer neue Zünfte. Findet etwas besondern Beyfall, so kann man mehrentheils darauf rechnen, daß es ein neues Gewerbe vers anlassen werde. So haben seit einiger Zeit die Papiers tapeten, welche Holzadern und Marmor nachahmen, viel Eingang in grosse Håuser gefunden. Die Papiertapetenmacher, welche sehr zahlreich sind, könnten diesen Zweig ihres Handwerks füglich selbst bestreiten. Allein es hat sich daraus eine eigene Unterlinie von Tapezierern gebildet, deren Name imitator of woods

gefangene gewesen waren, um uns zu zeigen, wie man in Holland die Häringen einpökelt. Dieses Verfahren ist zwar noch nicht allgemein eingeführt, aber es leidet keinen Zweifel, daß der Unterricht dieser Fischerleute den größten Nußen haben wird. Sie müssen gehört haben, daß die brittische Fischfanggesellschaft hier in Wick einen Hafen anlegen will. Die patriotischen Mitglieder der= selben sind bestrebt, die Fonds der Societät in dieser Absicht zu vermehren, und ich hoffe, daß die Sache bald zu Stande kommen soll. Man ist darüber einverstanden, daß dieser Entwurf nicht blos für hiesige Gegend, fondern für das ganze Königreich von ausserordentlichem Belange ist. Darf man daher nicht billigerweise erwarten, daß das Parlament etwas dazu aussehen werde? Die Denkungsart der jeßigen Minister läßt uns hoffen, daß sie keine Gelegenheit, den Flor des Landes zu be: fördern, vernachlässigen werden.

and marble upon paper ist.

Ein solcher ist Platt No. 6. Upper Castlestreet, Oxford market. Wenn aber auch diese Vereinzelung der Beschäftigungen bey nüzlichen Sachen, welche immer im Gange bleiben, zur Güte der Waaren beyträgt und nachahmungswerth ist, so wird sie doch oft bey Gegenständen der eigensinnigen Mode den Ausübern höchst nachtheilig. Zus weilen faßt das Publicum, durch ein Zusammentref= fen mehrerer Umstände, Widerwillen gegen eine Mode: die Diener derselben sind dann flugs ausser Brod gesezt. In London ereignet sich dieser betrübte Fall oft. In Paris muß er eben so oft vorkommen, allein er kann nicht so viel schaden, da ein Franzose sich williger den Umstånden fügen kann, als ein Engländer.

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Die neue Erfindung der Patentschiffmühle erregt viele Aufmerksamkeie. Zwischen London- und Blackfriars Brücke kann man ein Modell davon im Gange sehen. Diese Mühle ist nicht nur für alle Arten von Getraide eingerichtet, sondern läßt sich auf alle Zweke anpassen, welche Maschinenwerk erfordern. Man kann nicht nur Mühlen, sondern auch Maschinerien aller Art auf Kähnen und Fahrzeugen errichten, und sie mit Ankern in jedem Wasser oder Flusse befestigen, wo nur der mindeste Stromgang oder Fluth und Ebbe ist. Ein oder mehrere von aussen angebrachte Råder halten die ganze Mühle oder Maschine leicht in Bewegung. Schon der Gebrauch guter Schiffmühlen würde jezt in England von grossem Nutzen seyn; aber die Anwendung der Råder zur Umtreibung andrer Maschinen und Gewerbe ist noch weit wichtiger. Man überlege, was die Errichtung und Unterhaltung der in England so zahlreichen Dampfmaschinen kostet.

Dieser Aufwand wird durch die gegenwärtige Erfins dung unnöthig, weil England durchgängig gut bewåssert ist. Da bis jezt nur die reichsten Leute oder grosse Compagnien Dampfmaschinen anlegen konnten, so werden nun Privatleute von måssigem Vermögen im Stande seyn, sich in den Besiz aller Vortheile zu setzen, welche ein Manufacturist durch den Gebrauch der ers wähnten Maschine erhält. Man wendet sich wegen dieser Erfindung an John Allen, Surveyor, Great Suttonftreet, Clerkenwell, London.

Ob die neue Räucherungsmethode mit Salpeters gas zur Reinigung der faulen Luft eine Erfindung des Londner D. James Carmichael Smith sey, oder ob die Ehre davon, wie der Moniteur behauptet, den französischen Gelehrten gebühre, mögen die Chemiker aufs Reine bringen. Dem Publikum ist es hinreichend zu wissen, daß diese Erfindung in den englischen Hospis tålern, Gefängnissen, Schiffen 2c. von gröstem Nutzen ist. Die dazu erforderlichen Räucherungslampen vers kauft Moyser, Greekstreet, Soho London. Doctor Smiths Recept lautet so: Man thue eine halbe Unze Vitriolsäure in ein Glaß, oder eine Tasse und wärme fie über einer Lampe oder im heissen Sande, indem man von Zeit zu Zeit etwas Salpeter hinzuthut. Diese Gefässe sollen zwanzig bis dreyssig Fuß aus einander stehen, je nachdem die Decke hoch oder die Unreinige keit der Luft groß ist; dabey solle man sie immer mit gläsernen Ståben umrühren. In Hospitålern oder Gefängnissen können die Gefässe mit heissem Sande auf den Fußboden gesezt werden. Aber auf Schiffen ist es besser, sie an gewichsten seidenen Stricken an der Decke aufzuhängen.

Der Doctor Gordon hat dem Londner Rathe ein

Memorial überreicht, worin er sagt, daß er die Kunst entdekt hätte, Mehl aus einer gewissen Substanz zu mahlen, die in Grosbritannien sehr häufig wäre, und deren Anbau sehr leicht vermehrt und veredelt werden könnte, so daß sie jederzeit in der größten Menge vorhanden wäre. Dieses neue Mehl soll nur ein Viertel so viel als das Waizenmehl kosten, eben so nährend und schmakhaft seyn, und sich viele Jahre lang uns versehrt halten. Das Memorial ist der Proviantcom‐ mission übergeben worden, deren Berichterstattung man fehnlich erwartet.

William Bainbridge No. 2. Little Queenstreet, (die zweyte Thüre von Highholborn) hat ein Flageolet erfunden, auf dem man die oberen Töne hervors bringen kann, ohne die Löcher halb zu bedecken. Der Ton ist sehr schön, gleicht der obersten Octave einer gut geblasenen Flöte, und folgt in der Tonleiter uns mittelbar auf dieselbe. Dieses Instrument ist grösser als die gewöhnlichen Flageolets. Die Griffe sind des nen auf der Flöte beynahe gleich. Das neue Flageolet schikt sich sehr gut zur Begleitung des Pianoforte, der Stimme, oder der Flöte bey Arien, denn es paßt für alle Accorde.

Herr George Friedrich Bauer, ein Deutscher aus den Rheingegenden, hat eine neue Art von Wagen und Rådern erfunden und dafür ein Patent erhalten. Der Mechanismus dieser Erfindung ist sowohl auf die schwere Lastwagen, als auf die Kutschen und Cas briolets anwendbar. Vor einem solchen Patent - Wagen kann ein Pferd weit mehr ziehen als vor andern. Zieht es zum Beyspiel zwölf Centner auf einem ges wöhnlichen Wagen und ohne Rüksicht auf Strassen und Umstände, so kann es auf diesem neuerfundenen Was

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