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Anstatt also die Maulwürfe zu vertilgen, beschützt er sie. Er sagt, sie dringen niemals tief in der Erde ein, ausser entweder um Würmer zu suchen, oder fich vor der Kålte zu sichern; wenn das Gras hoch genug ist sie zu bedecken, so bleiben sie über der Ers de, wo ihnen die zahlreichen Raupen und Insecten, die im Anfange des Sommers aus der Erde kriechen, Nahrung gewähren, und leben dann auf der Obers fläche bis zur Erndte.,,Meine Wiesen und Triften, fährt er fort, find alle Frühjahre dick mit Maulwurfshügeln bedeckt, aber sobald das Gras emporschießt, hören die Maulwürfe auf zu graben, und man sieht kaum einen Maulwurfshaufen, als bis nach der Erndte."

Man weiß schon daß Herr Haiter, Bibliothekar des Prinzen von Wallis, jest in Palermo ist, um die Abwickelung der halbverbrannten gelehrten Schätze unter seiner Aufsicht vornehmen zu lassen. Es arbeiten täglich zehn Personen unter seiner Aufsicht, jes de an einer Rolle. Das englische Parlament hat 1700 Pf. St. zur Beförderung dieses Unternehmens bewilliget. Bisher sind auf Kosten des Königs von Neapel nur erst folgende Schriften abgewickelt wors den. 1. Ein Werk des Philodemus über die Musik, welches Rosiri herausgegeben hat. 2. Ein andres

Bert des bilodems περι κακίων και των αντικειμενων agerwy. Baffi, der Bibliothekar des Königs von Neas pel war im Begriffe es zu übersehen, als er ein Opfer des letzten Pöbelaufstandes in Neapel wurde. 3. Ein Drittes Bert son philoem περι ποιηματων mielte mah im I. 1794. auseinander. Zehn Rollen waren damals ganz aufgewunden und mit der eilften bes fchäftigte man sich. Es waren damals nicht weniger als eintausend fünfhundert Rollen in dem Zustan de, in welche man sie entdeckt hatte.

Herr Gilchrist in Calcutta hat etliche Eremplare feines gedruckten Wörterbuchs der hindostanischen Sprache und seines orientalischen Sprachmeisters nach London zum Verkaufe geschickt. Es sind zusammen drey Quartbånde, die ohne Zweifel denen von großem Nußen sind, die sich mit den gemeinen Dialecten in Hindostan bekannt machen wollen.

Herr Dewhurst Bilsborrow gedenkt in kurzem eis ne umständliche Nachricht von D. Darwin's Leben herauszugeben.

Ju Pinkerton's neuer Geographie in zwey Quarts bänden sind die Charten von dem gewöhnlichen Chars tenstiche darin unterschieden, daß das Meer schwarz oder schraffirt, und das Land weiß gelassen ist, wel ches sich sehr wohl ausnimmt. Die Charten sind alle unter Arowsmiths Aufsicht und ungemein sauber ges stochen. Der historische Theil dieses Werks ist von Pinkerton, der naturhistorische von Aikin, und der mathematische vom Prof. Vince in Cambridge.

Die literarischen Streitigkeiten werden in Irland nicht mehr mit der Feder, wie bey uns, sondern mit Pistolen abgethan. Sir Richard Musgrave hatte in feiner Geschichte der irländischen Rebellion eine Anzüge lichkeit wider H. Todd Jones eingerückt. Darüber wurde er von ihm gefordert. Doch gieng es ohne tödtliche Wunden ab.

Der Buchhändler R. Phillips läßt Herrn Hofr. Meusels Literargeschichte ins Englische übersehen; es sollen Zusäße vom Verfasser beygefügt werden.

Der Buchhänoler Ginger Nro. 169. Piccadilly kundiget mit dem ersten August d. J. ein neues perio disches Werk unter folgendem Titel an: Annals of public Economy, comprehending Statistics, foreign literature, manners and hiftory. Subscribenten kostet der Jahrgang zwey Guineen: Einzelne Stücke 35. 6d.

Seit Roscoes vortreflicher Lebensbeschreibung des Lorenzo de Medici hat die italienische Literatur in England einen großen Zuwachs von Liebhabern erhalten, und diese Liebhaberey vermehrt sich täglich. Shepherd's so eben erschienenes Leben des Poggio Bracciolini, ein würdiges Seitenstück zu Roscoes Buch, wird mit größtem Beyfalle gelesen, und ist wirklich eine sehr interessante Lecture. Zwey Samm lungen von italienischen Gedichten sind jest zugleich erschienen: die eine vom Prediger Mathias, pracht voll gedruckt; die zweyte von Caßano. Herr Boyd hat so eben eine poetische Uebersetzung von Dante's divina Commedia in drey Octavbánden herausgegeben,

und Sennett's angekündigte Abkürzung des Tiraboschi wird reissenden Abgang finden.

In Birmingham ist eine Gesellschaft unter dem Nahmen Phyfiolectical society errichtet worden. Die Mitglieder derselben haben den Zweck, ihre Kennt nisse in der Physik durch Vorlesungen, Versuche und Unterhaltungen zu vermehren. Sie haben einen Apparat von Instrumenten angeschaft, und jeder muß während den Sitzungen eine Vorlesung halten. Den Gegenstand dazu kann er sich aus der Physik selbst aussuchen, doch muß ihn erst ein Ausschuß der Ges sellschaft billigen. Unter gewissen Bedingungen werden auch bloße Zuhörer zugelassen.

Der Prediger Thomas Falconer in Bath will eis ne englische Uebersehung von Strabo's Geographie in 17 Büchern auf Subscription herausgeben, und sie durch Karten, Münzen, Inschriften u. s. w. erlaus tern. Es werden die Anmerkungen der älteren Ers klårer, und von denen der neueren, die des Thomas Falconer ganz, ferner die der Herren Siebenkees und zschacke und die eigenen Anmerkungen des Uebersetzers, hinzugefügt. Folgendes sind die Bedingungen: 1. das Werk soll schön und mit Noten unter dem Terte gedruckt werden, 2. es wird nur drey Quartbånde stark, wo möglich. 3. Der Preis kommt auf den Preis des Papiers an, nachdem der Druck des Werks angefangen ist; doch wird er hoffentlich nicht über vier Guineen steigen. 4. Zwey Guineen were den beym Unterzeichnen vorausbezahlt, wofür eine Quittung ausgestellt wird; die andre Hälfte wird bey Ablieferung des Werks an die Subscribenten entrichtet. 5. Das Werk wird nicht eher dem Drucke über geben, als bis 300 Exemplare bestellt sind; und es werden nicht mehr als 500 Exemplare gedruckt. In London unterzeichnet man bey Davies und Cadell im Strande.

Neue Kupferstiche.

Madame Recamier, gemahlt von Mistreß Cosway, gestochen von Durant. Bey Bartolozzi in Wellsstreet. Diese schöne Pariserinn ward während ihres Aufent halts in Londen bewundert, und nun kauft man ihr Portrait mit gleicher Beeiferung. Die Künstler ha

ben mit Antheil und sehr glücklich gearbeitet. HE schwarz und colorirt zu haben.

The dipping Well, Hyde Park. Francis Wheatley pinxit, I. Godby sculps. - The Drinking Well, Hyde Park. Maria Spilsbury pinxit, I. Godby sculps: Diese beyden Kleinigkeiten sind vortreflich gemahlt. Der verstorbene Wheatley war in solchen Gegenständen am glücklichsten und Miß Spilsbury ist es nicht weniger.

The Love sick Maid &c. das liebe kranke Mådchen und der verlegene Arzt. Nach dem Motto. she never told her love. I.Opie pinx. Ward sculps.In der vorjährigen Gemähldeausstellung war das Original für viele das interessanteste Stück. Opie ist ein Seelenmahler. Der Stich ist, wie man von Ward erwarten kann, sehr gut. Das Gegenstück dazu : die Entdeckung des heimlichen Briefwechsels, war in der diesjährigen Ausstellung, und erregte gleiches Interesse.

Neue Erfindungen.

Herr Philipp Rusher, Diener eines Banquiers zu Banbury in Orfordshire, hat sich ein Patent für verbesserte Drucklettern ertheilen lassen, wodurch der Druck wohlfeiler, leichter, ebenmäßiger und schöner werden soll. Die Lettern müssen die Buchstaben in einer etwas veränderten Gestalt ausdrücken. Jeder Capitelbuchstabe sollte mit geringer Ausnahme in dem Umfang eines Ovals gehen; so nimmt er weniger Raum ein, und das Ganze gewinnt mehr Ebenmaaß. Keiner der kleineren Buchstaben darf unten einen Schweif haben, und das Metall einer jeden Letter darf sich nicht über den Buchstaben unten hinaus ers strecken. Auf diese Art nehmen die Buchstaben weniger Raum im Drucken ein und bleiben doch eben so lesbar. Diejenigen kleinen Buchstaben, deren Häupter oder Punkte sich über den Körper der Chas ractere erheben, sollten an ihren Obertheilen ungefähr um ein Drittel verkürzt werden. Auf diese Ärt werden sie den übrigen Buchstaben im Umfang nicht nur ähnlicher, sondern es bleibt auch zwischen den Zeilen mehr Raum; oder aber man kann nun die Letz tern näher zusammen rücken. Beym Drucken kaun

man jede Zeile unmittelbar unter die vorhergehende stellen, und demnach einen großen Theil des bisher von den Lettern eingenommenen Papiers ersparen; oder man kann Spatien zwischen die Zeilen legen, um sie in der gewöhnlichen Entfernung von einander zu halten. In beyden Fällen wird der Druck mehr Schönheit bes kommen, als er durch die jetzt gebrauchten Lettern ers hält. Soll enge gedruckt werden, so muß der Seher sehr vorsichtig seyn, wie er die Absehreihen, vornehms lich das Comma und Semikolon seßt, damit sie nicht mit den Häuptern der Buchstaben in der nächstfolgenden Zeile vermischt werden; zu dem Ende braucht er blos die Epatien zwischen den Worten, entweder in der obern oder untern Zeile zu versehen, oder er kann Interpunctionszeichen nehmen, deren untere Punkte mit dem Körper der Buchstaben in einer Reihe stehen. Ist das Ganze geordnet und zusammen, so kann der Druck auf die gewöhnliche Art vor sich gehen. Da die Aenderungen, welche in der Form etlicher Capiz telbuchstaben vorgeschlagen sind, blos für Titel oder sehr große Lettern passen, wo ein grösseres Ebenmaas erfordert wird, so können die bereits üblichen Charactere, im Ganzen genommen, beybehalten werden. Diese verbesserten Lettern wird man auch für den Stereotypendruck viel vortheilhafter als die gewöhns lichen finden.

Neueste Patenterfindungen vom 5. bis 31. May d. J. George Friedrich Bauer, Doctor der Arzneygel. hat den Bau der Wagen und der Wagenråder verbessert. Der Materialist Thomas Pritty hat gewisse Vers besserungen an den Thürbändern erfunden.

Laurentius Hollister hat eine Maschine zur Vers besserung der Landstraßen erfunden.

Eduard Thomason hat eine Verbesserung an den Korkziehern erfunden. (siehe vorn)

John Lawrence hat eine neue Art erfunden, das Leder lohgar zu machen.

Herr J. W. Boswell in Dublin hat eine neue Methode für den Schiffbau erfunden.

Herr Blair hat eine Maschine zur Preßung vers schiedener Substanzen erfunden.

Die Lohgerber Gate und Millan haben eine neue Methode erfunden, das Leder lohgar zu machen.

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