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wärts bewegen können. Hinten, wo das Kopfkissen zu liegen kommt, erhebt sich das Gestell ein wenig und die Seiten haben ungefähr einen Fußhohen Rand. Diese Gestelle werden nach Gutbefinden mit Lederoder Leinwandpolstern belegt, und sind Betten nöthig, so ist hinten genugsamer Raum dazu, sie nach dem Gebrauche wieder über die Seite zu schaffen. Für Kranke, Verwundete, Bejahrte, Kindbetterinnen und diejenigen, welche Tag und Nacht reisen müssen, ist diese Vorrichtung von augenscheinlichem Nußen. Man kann beyde Bettgestelle ohne Mühe in bequeme Size verwandeln, so daß der Wagen am Tage so gut wie jede andre Reisekutsche ist. Vielleicht wird mancher der Meynung seyn, daß es besser wäre, wenn die Betten in der Schwebe hiengen, aber das ist unde thig, weil der Körper des Wagens schon in den bez ften Springfedern hängt. Preis hundert und zwanzig Guineen.

Herr Peter Miles Andrews, einer der reich ften Männer, der vor kurzem das prächtige Haus des Lord Grenville am Palaste von St. James kaufte, und dessen Gesellschaften oder Galas, laut den öffentlichen Zeitungen und zur Kränkung der minder wohls habenden Familien in London niemals weniger als sie benhundert Menschen zählen, welche er mit Musik, Tanz, Wohlgerüchen und einer höchst köstlich besetze ten Nachttafel unterhält; dieser Herr hat eine neue Bequemlichkeit erfunden, welche bereits in grossen Häusern vielfach eingeführt worden ist. Bisher wa= ren die meisten Klingelschnüren für das Gesinde in den englischen Häusern, wie bekannt, zu beyden Seis ten des Camins. Wollte man nun nach Tafel, wenn hier zu Lande alle Bedienten das Zimmer verlassen,

einen von ihnen rufen, so mußte man sich erst vom Tische bemühen oder einem Gaste diese Ungelegenheit machen: es lassen sich auch Fälle denken, da man eis nen Bedienten herbeyrufen möchte, ohne Aufsehen zu erregen. Genug Herr Andrews hat den Zieher oder Drücker (trigger) der Glocke gerade unter seinen Teller zu bringen gewußt. Der Draht geht mitten durch den Fußboden seines Speisezimmers und ist unter der Tafel hin bis an den Ort geleitet, wo der Hauswirth in England sist, nehmlich an das untere Ende des Tisches.

Man kennt zwar långst aller Orten die bebenden, schwindenden Geisterlaute der schönen Windharfe oder åolischen Harfe, welche Kircher erfunden haben foll; aber sie scheint nirgends so viel Glück zu machen, als in England, wo sie mit aller der Nettigkeit vera fertiget wird, wodurch sich hier auch die musicalischen Instrumente unterscheiden. Sie wird fein lakirt; die Resonnanz ist schön geschnizt und der Rand künstlich eingelegt. 'Bisher war es nur ein länglicher mit Saiz ten überzogener Kasten: aber weil der Regen die Sais ten oft verderbt, so hat man jezt angefangen eine ste hende Decke darüber zu machen, welche dem Tone gar keinen Abbruch thut. Diese verbesserten Windharfeu find für Eine Guinee in Coventrystreet, Haymars ket, zu haben.

In etlichen Gold - und Silberläden des Hofviertels fieht man prächtige neue Schreibzeuge aus Ebenholz. Der Griff, das Dintenfaß, die Mundlackbuchfe, die Verzierung des Schubfaches u. f. w. sind aus massivem Golde und das Ganze ist beynahe ein Fuß ins Gevierte.

Man weiß långst, daß ungemein viel schwarzer

cararischer Marmor aus Italien nach England für fehr mannigfaltige Bedürfnisse geführt wird. Unter andern nimmt man ihn zu den neuesten Gehäusen der kleinen Pendeluhren, welche auf den englischen Cas mingesimseu der Studierzimmer, Schlafstuben zc. stes hen. Diese schwarzen Gehäuse stellen allerley antike Figuren vor, find auf das feinste gearbeitet und has ben reiche goldne Verzierungen. Damit sie der Staub nicht beschädige, hat jedes einen Ueberzug oder eine Decke von feinem weissem Glase.

Gleich nach Ostern kamen milchbläuliche Halscorallen aus einer schönen Composition auf, die man bald für Chalcedon bald für Opal halten kann, und an denen ein grosses Crenz von derselben Masse hängt. Der Preis eines solchen Halsbandes ist zwey bis drey Guineen..

Es ist eine recht artige Medaille auf den Defia nitisFrieden erschienen. Auf der Hauptseite steht ein wohlgetroffenes Brustbild des Marquis Cornwallis, dessen Nahme mit den Worten British Plenipotentiary at Amiens um den Rand läuft. Unterhalb fieht man in ganz kleinen Buchstaben J. G. H. und K & K die Nahmen des Erfinders und Graveurs der Schaumünze. Auf der Kehrseite sitzt eine holde Bris tannia unter dem Schatten der Britischen Eiche, dem Sinnbilde ihrer Seemacht, und ruht von den Stra: pazen des Krieges aus. Zu ihrer Linken ist der Schild an ihren Schenkel gelehnt und ihre Hand ruht nachs lässig darauf; unter dem Arme hat sie den Spehr, an dessen oberem Theile ein Degen und das Reichss wappen hången. In der linken Hand hålt sie einen Medaillon des Königs und eine Tafel, worauf die Nahmen der Freunde des Friedens Addington, Haw

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kesbury, Cornwallis, Bonaparte, Otto &c. zu les sen sind. Um den Medaillon windet sich ein grünens der Cranz zum Zeichen der unversehrt gebliebenen ·Britischen Constitution. Unter ihren Füssen liegen der grimmige Löwe und das harmlose Lamm in arglos fer Eintracht. Im Hintergrunde geht die Sonne hins ter hohen Bergen auf und im Thale affert der Bauer ruhig mit Pflug und Ochsen das Feld. Von dort kommt ein Knabe mit einem üppigen Füllhorne gelaus fen, das er der Britannia entgegen hålt. Zu seinen Füssen liegt eine vollährige Weizengarbe. Oben liest man: Post nubila Phoebus; und unter dem Abschults te: definitive treaty concluded 1802. Aus Bronze oder weissem Metall kostet diese Medaille nur Einën Schilling; man kann sie aber von Silber und Gold haben. Sie findet sich in den meisten Galanterielåden.

Fast alle Frauenzimmerhüte, in denen man auss geht, haben breitere Rånder für die Sommersonne angenommen und sind sowohl an der oberen Kante der Crone als am Rande mit Schwanenfedern einges faßt. Dieß giebt ihnen einen ganz neuen Character. Die Federn sind meistens von einer Farbe, welche mit der des Huths absticht.

Es ist in einem der vorigen Bånde beygebracht worden, daß man seit einiger Zeit goldene Prachtleuch ter mit crystallenen Säulenfüssen in den Gewölben der Juwelierer sähe: diese Verzierung, welche auf grossen Tafeln sehr pußt, findet vielen Beyfall und ist nun auch auf die filbernen Leuchter übergetragen worden.

Die Silberschmiede in Bondstreet haben eine ges schmackvolle silberne Schuhschnalle für Mannspersos nen feil. Sie ist in lauter kleine Kügelchen gearbeis

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tet, welche ungefähr den überfülberten Pillen gleichen und matt gelassen sind.

Sehr stark werden auch die DoppelschnalTen getragen. Sie bestehen aus einem Viereck, ins nerhalb dessen sich ein Oval befindet; beyde Figuren haben einen besonderen Riemen zur Unterlage, so daß es scheint, als wäre eine Schnalle in die andere gelegt.

Es ist bekannt, daß man zu den Henkeln der goldnen und silbernen Thee - und Caffeekannen, wie auch der Thee- und CaffeeUrnen meistens feines Ebenholz zu nehmen pflegte. An die Stelle desselben tritt jezt sehr häufig Elfenbein, wovon auch die Kndpfs chen auf den Deckeln gemacht werden. Mit Gold nimmt sich das Elfenbein sehr wohl aus; nicht so gut mit Silber.

Man würde Mühe haben, die vielen Verånderungen aufzuzeichnen, welche auch heuer mit den vier Arten von Strohhüten, die man hier hat, vorgenom men worden sind. Die vier Arten heissen: 1. Straw hats, gemeine Strohhüte. 2. Leghorn hats. Die Strohflechten dazu kommen aus Italien über Livorno. Sie, sind nicht nur viel feiner und glätter als die gemeinen englischen Strohhüte, sondern man sieht auch die Naht nicht, womit die Flechten zusammengefügt find. Die Form erhalten diese Hüte erst in England. 3. Chip - hats oder Spanhüte, welche aus feinen Spånen des Holzes der weissen Pappel gemacht werden. Man kennt sie an ihrer Zartheit und Weisse und sie werden größtentheils nur zum eigentlichen Staate mit Flor, Bändern, Blumen 2c. bey Bållen 2. getragen, weil sie nicht für die Dauer und unfreundliche Witte= rung berechnet sind. 4. Split straw hats, Hûte aus gespaltenem Stroh. Dies sind die theuersten. Das ge

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