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Akerbau enthalten, und fortwähreud vermehrt werden foll; hierzu unterzeichnet man jährlich Eine Guinee, und die Einrichtung ist wie bey den gewöhnlichen Leihbibliotheken.

Im December wurden die Bücher des verstorbes nen Samuel Ryssen versteigert. Herr Malone bezahlte 37 Guineen für folgendes alte Buch: Shakespeare's first part of the contention betwixt the two famous houses of Yorke and Lancaster, with the death of the good duke Humphrey, and the banishment and death of the duke of Suffolk, and the tragicall end of the proud Cardinall of Winchester, with the notable rebellion of Jack Cade, and the duke of Yorke's first claime unto the crowne. London, printed hy Thomas Creed and Thomas Millington, 1594.

Lord Spencer, welcher eine der schönsten Bis bliotheken in England hat, bezahlte unlångst dem großsen Buchhändler Edwards Einhundert und zwanzig Guineen für ein Exemplar des Dante vom Jahre 1472, ungeachtet er schon verschiedene Exemplare von allerley Jahren davon befizt. Die Sammlung der Italianischen Claßiker, (alles editiones principes) welche die fer gelehrte Lord hat, und welche ungefähr ein paar hundert Bånde ausmacht, wird für so kostbar gehalten, daß ihm der unlångst verstorbene berühmte Buchhändler Payne die ungeheure Summe von dreyzchn tausend Pfund Sterling dafür bot.

Der Abbé de Lille hat die Uebersezung von Mitton's verlornem Paradiese vollendet. Etliche Londner Kaufleute haben die Handschrift für 1200 Pf. St. von ihm gekauft, und sie nach Paris geschikt, wo sie ges genwärtig mit ungemeiner Pracht gedrukt wird. Das Werk erscheint zu Ende des März.

Im Laufe des folgenden Jahres kommen noch drey andre Werke vom Abbé de Lille heraus, 1) über die drey Naturreiche, ein Gedicht in sechs Gesängen 2) über die Einbildungskraft 3) eine Uebersezung von Vir gils Aeneide. Nach diesen verschiedenen Arbeiten wird er die poetische Uebertragung des befreyeten Je= rusalems unternehmen.

Die englischen Bücher, welche auf dem festen Lande nachgedrukt werden, finden dort einen so guten Abgang, daß etliche französische Buchhändler in Paris diesen Nachdruf mehr ins Große treiben, billigere Preise machen, und weit schöneres Papier dazu nchmen wollen, als in der Schweiz geschicht. Um ihrem Nachdruke mehr das Ansehen der englischen Schrift zu geben, haben sie bey etlichen großen Schriftgieße= reyen in London, Glasgow und Edinburg Lettern bes ftellt, welche auf das schönste gegoßen werden sollen. Die Londner Buchhändler, welche den iesigen Pas pierpreis kaum erschwingen können, und zweymal soviel Druferkosten zu bezahlen haben, als die französischen Buchhändler, sind über diese Nachricht etwas beunrus higet, weil der französische Nachdruk seiner Wohlfeilheit wegen in Westindien, Nordamerica, und auf dem ganzen festen Lande von Europa einen beßeren Markt finden dürfte, als die Originalausgaben.

In einem der vorigen Stücke der Miscellen wurde angezeigt, daß die drey Brüder, der Marquis von Buckingham, der Erminister Lord Grenville, und Herr Thomas Grenville, eine völlig druckfehlerfreye Prachtausgabe des Homers in der berühmten Clarendonischen Officin zu Oxford persönlich und auf eigene Kosten besorgen würden. Sie ist nun fertig aber nur im Befige derer, welche ein Exemplar geschenkt

erhalten; es find sehr wenige Abdrüfe gemacht wor» den. Man sagt, ein schöneres griechisches Buch sey niemals in England erschienen. Dem Gerüchte nach, werden Exemplare nach Göttingen, Wien, Leyden zc. verschenkt.

Ein Hausmittel. Wider die vielen Erfåltungen, Fieber, rhevmatische Schmerzen, Gallenfrankheiten, Durchfälle 2c., welche durch die schnellwechselnde englische Witterung erzeugt werden, hat ein wohlwollender Bischof den Bewohnern seiner Dioces ein Hausmittel empfohlen, welches wohlfeil ist, und gute Wirkung thun soll. Nehmt vier Unzen Engel wurzsaamen, eine Handvoll getroknete Bergmeliße, und vier Unzen wilde Salben, und focht dies fest= verdekt in einem Quart Waffer, bis nur noch die Hälfte übrig bleibt. Mischt dann soviel flüßigen Honig dazu als der Magen verträgt, und nehmt drey bis viermal des Tages zwey Eflöffel davon; ist die Erkältung oder des Fieber heftig, so nehmt dieselbe Quantitat vor Schlafengehen. Obgleich die Bestandtheile dieses Mit, tels sehr einfach sind, so gewähren sie doch soviel Nuyen, als die köstlichste Arzney.

Neue Kupferstiche.

Lord Spencer und der Premierminister Addington, gemahlt von Copley, gestochen von Dunkarton. Zu haben bey Copley, Georgestreet, Hannoversquare, Preis eines jeden Blatts Pf. 65. Zwey wohlgetroffene Porträts von zwey anerkannt guten Meistern.

Sir Ralph Abercrombie. Hoppner pinx. F. Bartolozzi sculps. Zu baben bey Jeffries, Claphamroad; eines der besten Portråts, die im neuen Jahre erschienen sind.

Sappho. Gemahlt von Westall, gestochen von Scriven. St. Cecilia, gemahlt von Westall, gestochen von Coock. Zu haben No. 18. Ludgate- hill. Der Preis eines jeden Blatts ift 125., ein Probeabdruk kostet eine Guinee. Colorirt wer den beyde für 2 Pf. 123. verkauft. Die zwey vortreflichen Gemåhlde eines der besten englischen Künstler, von denen

diese Kupferstiche genommeu sind, waren in der lezten Ausstellung, wo sie unter die vorzüglichsten Stücke gehörten. Die Kupferstecher haben ebenfalls auf das größte Lob Anspruch. Sappho ist ein überaus seelenvolles Gesicht, und St. Cecilia, ein Muster von Schönheit, scheint ein überirdisches Wesen. Beyde Blätter sind von Mittelgröße, und paßen daher für die Tapete und das Cabinet.

,,Lady Elisabeth Gray bittet Eduard IV. um die Zurück ,,gabe der Ländereyen ihres Mannes." Gemahlt von Westall; gestochen von J. R. Smith, zu haben bey Smith, Kingstreet, Coventgarden. Preis eine Guinee. Weftall hat diesen interes santen Gegenstand mit seiner gewöhnlichen Geschiflichkeit behandelt; die Composition ist meisterhaft. Der Stich thut dem Orginale keinen Abbruch.

Ein Nebenstück daju ist: „Johanna, Mutter Kayser „Carls V. wacht bey der Leiche ihres Gemahls." Gemahlt von Westall, gestochen von Ward. Zu haben bey Ward, Newmanstreet. Preis eine Guinee. Das schöne Gemåhlde, wornach dieses Kupfer gestochen ist, war vor etlichen Jahren in der Ausstellung der Kön. Academie, und wird als ein Zierde derselben betrachtet. Der Stich ist vorzüglich.

W. R. Daniel hat den ersten Band seiner Rural Sports herausgegeben. Preis zwey Guineen. Das Werk ist mit treflichen Kupferstichen verziert, welche nach den Zeichnungen der HH. Etubbs, Gilpin, Reinagle, Chilon, Elmer ze. gemacht find. Ein interessantes Werk får Jagdliebhaber.

Neue Erfindungen.

Walcker und Alphy machen Hüte, Müzen, Leder, Baumwolle, Leinwand, Seide, Pappe, und alles was sonst zu Kleidungsstüfen gebraucht wird, Wasserfest. (Patent.)

Der Gartner Stewart hat eine Methode erfun den, Wohnungen, Schauspielhäuser, Hospitåler und andre Gebäude zu lüften, ingleichen eine Methode alle Arten von Treibhäusern zu bauen, zu heizen, und zu lüften. (Patent.)

Die Herren Bemetzrieder und Scott haben eine neue Art Pianofortes zu bauen erfunden. (Patent.)

Stephen Hooper hat Maschinen zum Schlämmen der Håfen, Flüße 2c. erfunden. (Patent.)

Der Perückenmacher William Robinson macht Perücken aller Art nach einer neuen Erfindung. (Patent.) Lob der deutschen Litteratur:

aus dem Critical review, December 1801. p. 361.

In der Recension von Render's Tour through Germany steht folgende Stelle am Anfange: Unser Verfasser scheint ein unbedächtiger aber gutmüthiger Reisender zu feyn, und daß er hier und da deutsche Redensarten eingemischt hat, wird dem Buche bey unparthenischen Lefern seinen Werth nicht benehmen. Jedoch findet sich auch hier, wie nicht ungewöhnlich in deutschen Schriften, ein gros fer Mangel an Geschmak in der Manier und Anordnung. Überhaupt können wir die deutsche Litteratur nicht mit demselben günftigen Auge ansehen wie viele seit einiger Zeit gethan haben. In der Chemie, Mineralogie, und einigen andern Fächern, verdienen die Deutschen großes Lob, ob sie gleich insgemein weitschweifig sind, welches der große Fehler aller ihrer Schriften ist. Allein in der Geschichte der Dichtkunst und in jedem andern Zweige der schönen Wissenschaften, treten sie ihre Laufbahn nur erst an; es sollte uns auch gar nicht Wunder nehmen, wenn die Werke der Wielands, und andrer Saty. riker, die Journale zu ihrem eigenen Lobe herausgaben, von der Nachkommenschaft unsern black-letter buffoons unter der Königin Elisabeth beygezählt würden. Wir sind weit entfernt mit einem berühmten französischen Schriftsteller zu glauben, daß ein Deutscher unmöglich ein Mann von Geschmak und Wiz seyn könnte; aber wir können auch nicht in der deutschen Litteratur ein Wunder erwarten, das sich in keiner andern ereignet hat, nemlich daß die schönen Wissenschaften gleich vom Anfange einer litterarischen Laufbahn mit Erfolg ange. baut werden sollten. Die deutschen Schriften, welche diesen oder jenen schwachen Anspruch auf Genie haben, sind noch nicht von dem Tribunal der Zeit gerichtet worden; und noch immer zeigt sich bey ihnen soviel Barbarismus und Weitläufigkeit (die lestere ein höchk unclaßischer Fehler), daß es viel. leicht noch lange dauern wird, ehe Deutschland einen clakischen Autor hervorbringt, der gleich den englischen, französischen, spanischen, und italienischen, Schriftstellern allgemei nen Ruhm erhielt. Kurz, wir bewundern die Deutschen blos als Schüler, und können sie nicht als Meister schåzen; auch Fann der Unbefangene nicht umbin zu lächeln, wenn ein deutscher Kunstrichter mit seinem eigenen unvollkommenen Geschmak über die Werke aufgeklärterer Völker abspricht."

Man darf mit Zuversicht voraussezen, daß jeder deutsche Leser hierüber lächeln werde. Es ist seit vier Jahren in eng fischen Büchern, Zeitschriften und Gesellschaften, die große Mode, folche Urtheile über unsre Litteratur zu äussern. Aber mir ist noch kein Beyspiel vorgekommen, daß diejenigen englischen

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