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er seine Gedanken möglichst vollendet zu Papier brachte, um nachher nur wenig ausbessern zu dürfen.

Das merkwürdigste Jahr meines Lebens von H. v. Kozebue ist vom Herrn Beresford, welcher in Berlin privatisirt, ins Englische übersezt worden.

Während Sir Robert Ainslie Gesandter in Conftantinopel war, ließ er verschiedene Ansichten von Luigi Mayer aufnehmen. Diese gedenkt Herr Bowyer in zehn Heften herauszugeben, deren jedes vier Ausfichten in Egypten enthalten wird. Die Gegenstände find: Alexandrien, Abukir, Rosette, Großcairo, Mourad Bey's Pallast, verschiedene Theile des Nils Ufers, die Pyramiden von innen und aussen, die Sau le des Pompejus, Obelisken, Catacomben, Gråber, Moscheen, Dörfer, arabische Jahrmärkte, Tänze ic. Es sollen kurze historische und archäologische Bemers kungen und mitunter Erläuterungen über die Sitten und Gebräuche der Eingebohrnen, beygefügt werden. Da Herr Bowyer von Reveley, welcher eine Reise nach Griechenland und den Orient machte, die Handschrift seiner Bemerkungen über die Egyptischen Alter, thümer und vornehmlich über das genaue Maas derselben gekauft hat, so wird die Erklärung, welche diese Ansichten begleiten wird, manches Wichtige enthal ten. Reveley's Nachrichten sollen allein durch dieses Werk ins Publikum gebracht werden.

Thomas Taylor's längst erwartete Uebersezung des Plato wird gegenwärtig gedrukt, und macht rasche Fortschritte. Sie wird wahrscheinlich auf bevorste hendes Frühjahr in zehn schönen Quartbänden erscheinen. Der Herzog von Norfolk läßt dieses mühsam ausgearbeitete Werk gänzlich auf seine eigene Kosten drufen.

Endlich nahen sich die Anstalten zum Stereotypendruk in London ihrer Reife. Ein Englischer Pair, der sich schon längst durch seine Verdienste um die nuz lichen Künfte auszeichnet, hat sich auch dieser Sache angenommen. Die Londner Buchhändler hoffen hierdurch den hohen Bücherpreis, welcher ihnen soviel Nachtheil bringt, herabsezen zu können.

Auf Kosten des Lord Somerville, Präsidenten des Landbaucollegiums, liefert der Buchhändler Miller eine neue Ausgabe von folgender Schrift: The chase, fieldsports and Hobbinol of William Somerville. Der D. Somerville wird eine neue Lebensbeschreibung des Verfassers hinzufügen. Es wird ein sehr prachtvolles Werk werden, da die berühmtesten Meister, Bartolozzi, Heath, Fittler, Byrne, Anker Smith, Neagle, Armstrong die Kupfer dazu stechen. Ein nie zuvor gestochenes Portrait des Verfassers von einem Originalgemåhlde, welches Lord Somerville besigt, soll vorgesezt werden; desgleichen zwölf interessante Gemahlde, wodurch das Hobbinol erläutert wird, und die der Verfasser selbst machen ließ; endlich will man das Buch noch mit Bildnissen von berühmten Jagdliebhabern, die theils zu des Verfassers Zeit leb, ten, theils noch am Leben sind, bereichern.

Die Herren Gameau und Comp. haben in Albe marle Street, London, einen neuen Laden für fran zösische, italiänische und deutsche Bücher eröfnet. Sie haben auch ein Gedicht: Science revived or the Vision of Alfred angekündiget, welches im Laufe des Januars erscheinen sollte.

Herr Hunt arbeitet an einem Trauerspiele: the Earl of Surrey, welches er den Directoren des Thess ters in Drurylane überreichen will.

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Der Prediger E. Forster, Mitglied der antiqua, rischen Societät, kündigt eine Geschichte der Grafschaft Suffolk an, welche in drey Quartbänden er scheinen soll. Man will dieses Werk mit akker Pracht druken, und es mit Kupfern von Bartolozzi, Byrne, Heath, Fittler u. s. w. schmüfen.

Ein neues grosses Wörterbuch der alten Geogra phie ist bereits ausgearbeitet, und soll noch vor Ablauf des Winters ans Licht treten. Es wird an Ausführlichkeit alle bisherigen übertreffen.

Der Mahler Duppa publizirt nun auch eine Auswahl von Köpfen aus Raphaels besten Frescogemähls den, und begleitet dieselbe mit kritischen Anmerkungen. Dies ist ein Gegenstük zu seinem vorigen Wers ke, welches aus Michael Angelo's jüngstem Gerichte genommen war. Er stellt hier eine Vergleichung uns ter dem Geschmak dieser grossen Meister an.

Die Society of Schoolmasters hielt am 22ften December wiederum ihre jährliche Zusammenkunft in London. Es werden in diese Gesellschaft nicht nur die Lehrer privilegirter Schulen (endowed) sondern auch aller andern Erziehungsanstalten (boarding-, schools) wenn sie die festgesezte Summe dazu beytragen, aufgenommen. Ihr Zwek ist abgelebte, fran te und herabgekommene Mitglieder, wie auch deren Wittwen und Familien zu unterstüzen. Diese Stif tung ist vortreflich. Man kann den musterhaften Plan derselben in der Crown and Anchor Tavern unentgeltlich haben. Vorn keht eine kleine Einleitung über die Mühseligkeiten aller derer, die sich mit der Erzie hung beschäftigen, und über die Rathsamkeit, eine folche Caffe anzulegen. Unsre deutschen Schullcute, die im Ganzen genommen ein zehnmal schwereres Joch

tragen, als die Englischen, und doch schlechter bes zahlt find, würden diese wenigen Blåtter mit großsem Antheile, und vielleicht nicht ohne den Wunsch lesen, daß auch die Schullehrer und Erzieher ihrer Provinz von einem solchen Gemeingeißte angetrieben werden möchten. Dergleichen Verein- und Hülfscassen trozen der Undankbarkeit des Publicums gegen die nüzlichsten und gemeiniglich verachtetsten Gelehrten.

Es wurde im lezten Hefte der Miscellen der Londner Stiftung zum Studium des Akerbaus erwähnt. Wir können jezt etwas näheres darüber aus dem prospectus of an institution for the ftudy of agriculture sagen, welcher bey Cadell zu haben ist. Im Eingange heißt es: „Es giebt kein Fach, das wegen seiner Wichtigkeit für die Menschen mehr Aufmerksamkeit verdient, als der Akerbau; auch loft kein andres durch so viele Reize und Vortheile zu seiner Erlernung an. Die Grundsäze desselben ergözen als blosse Theorie den Verstand, und ihre Ausübung gewährt eine zu sammenhängende Reihe angenehmer Beschäftigungen, die ganz vorzüglich Gesundheit erzeugen, und, wenn man sich gehörig dabey benimmt, nicht ohne beträchtlichen Gewinn bleiben. Ungeachtet dieser Empfeh lungen ist es nur wenige Jahre her, daß gelehrte Leute ihre Aufmerksamkeit auf diesen Gegenstand ge richtet haben; man hat ihn während vieler Zeitalter den niedrigsten und allerunwissendsten Mitgliedern der bürgerlichen Gesellschaft überlassen, deren ausneh, mende Beschränktheit die Veredelung desselben verzor gert hat. Vergebens haben Chemie und Philosophie seit kurzem soviel Licht darüber verbreitet; vergebens ist der Geist, durch Versuche Forschungen anzustellen, aufgewacht: der Akerbau ist immer noch weit hinter seinen verschwisterten Künsten geblieben."

Es wird ferner gewünscht, daß man die Physiologie, Chemie und Maschinenkunde zur Verbesserung des Landbaus anwenden möchte, und angekündigt, daß fich eine Gesellschaft wirklicher Landwirthe entschlossen hätte, durch einen regelmäßigen Unterricht zu zeigen, wie man dies bewerkstelligen könnte. Es würden darin folgende Gegenstände abgehandelt werden: die Grundfaze der Fruchtbarkeit, die Eintheilung und die gehörige Behandlung eines jeden Erdbodens; Zubercis tung des Landes für die verschiedenen Saaten und Fruchtwechsel; Anwendung der Lehre von den verschiedenen Gagarten; Zergliederung der mancherley Arten von Dünger, ihre chemischen und mechanischen Eigenschaften und Wirkung, und unter welchen Umständen man sich derselben bedienen föll; Behandlung der inländischen und auswärtigen Grafarten; Wahl und Eigenschaften des Viehstandes, und wie man mit dem selben zu verfahren habe; die verschiedenen Theorien darüber; ausführliche Beschreibung der Zweke, die man sich bey Pachtwirthschaften vorsezt, und wie man diese erreicht; Vorzeigung und öffentlicher Versuch eis nes jeden neuen Instruments, verglichen mit der Kraft und Wirkung der anders verfertigten, nebst einer Menge andrer Nebenpunkte, die eben so nöthig sind au wissen. Zwar kann aller dieser Unterricht noch feinen Landwirth bilden, wozu allein Ausübung gehört: aber es wird doch dadurch viel Schaden und Verlust umgangen werden. Der Cursus soll aus zwan zig Vorlesungen bestehen, und es sollen deren jährlich zwey gegeben werden; für den ersten Cursus unters zeichnet man zehn Guineen, für die folgenden nicht mehr als fünf. Man wird auch eine Büchersammlung anlegen, welche alle gute Schriften über den

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