Page images
PDF
EPUB

von Valenciennes" ist nun fertig. Ein Kenner im Monthly Magazine sagt davon, der-Stich sey jo vors. treflich, daß er alles andere, was von dieser Art bisher in England erschienen, hinter sich laße. Es wird etliche Monate dauern, ehe die gehörige Quantität bestellter Abdrüfe davon gemacht werden kann; dann wird es bey Cribb in Holborn zu haben seyn. Subscribenten erhalten die gemeinen Abdruke für drey Guineen, Probeabdrüke für fünf Guineen. Hr. Laus terburg reiste nach Valenciennes kurz, nachdem es in den Besit der Aliirten gekommen war, um die Ruis nen, die Schanzen u. s. w. zu besehen, so daß man hier eine sehr treue Darstellung des Ortes crhält. Herr Gillray begleitete ihn auf seiner Reise, und mahlte die Portraits der vorzüglichsten Rangofficiere, die an der Belagerung Theil nahmen: und da der lestere Künstler außerordentlich gut trift, so erhält man hier vermuthlich treue Achulichkeiten der Personen. Auf der rechten Seite das Gemähldes ist eine Gruppe des Herzogs von York und der englischen Offiziere: gegen über sind deutsche Offiziere und unter ihnen etliche Ungarn und Panduren mit wilden schnurrbärtigen Gesichtern. Etliche bärtige Soldaten im Borgrunde thun eine treßliche Wirkung; einer von ihnen raucht. Alle Pferde find sehr gut gezeichnet. Die brennenden Ruinen der Stadt find wirklich erhaben. Ueberhaupt läßt sich nicht genug zum Lobe dieses Meisterstuks sagen. Für den Subfcribenten wird noch en besonderes Blatt mit bloßen Umrißen der Gegenstände und untergesezten Erflårungen gestochen werden.

His Majesty reviewing &c. d. i. der König, wie er am seinem Geburtstage, den 4. Juny 1799 die Corps der Freywilligen im Hydeparck mustert. Gemahlt und geazt von R. Smirke jun.; aqua tinta von R. EarIom. Zu haben bey Boydeus in der Shakespeare Gallerie. Größe: 36 Zoll breit und 26 Zoll hoch. i. Pf. 11s. 64. schwarz, und vier Guineen colorirt. Wie alle Gemähide, wo Truppen vorgestellt werden, hat auch dieser Kupferstich etwas auffallendes und großes, wozu der Hydepark und die ganze umliegende Gegend

noch mehr behtragen. Für die Londner ist dieses Kupfer sehr wichtig. Der junge Smirke (dessen Vater eis ner der ersten englischen" Mahler ist) hat hier einen vortheilhaften Beweis von seiner Geschiflichkeit ge geben.

Das Treffen bey Copenhagen, wovon im lezten Stufe geredet wurde, ist nun bey Ackermann im Strande erschienen. Das lange Subscribenten Vers zeichniß, in welchem die Nahmen Nelson, Graves, Spencer, Liverpool und fast alle Offiziere sind, die fich im Treffen befanden, erregt ein günstiges Vor urtheil. Den Preis haben wir schon gemeldet.

The Milk-maid. W. Pearce pinx. Turner sculps. Zu haben bey Morgan, Cavendish Square. Dieses Blatt ist in schwarzer Kunst und sehr wohl gerathen; aber sowohl in der Zeichnung des Mädchens als ihrer Kube fönnte manches viel beßer seyn.

Lord Keith. Danloux pinx. Reynolds sculps. Preis Eine Guinee bey Danlour, Charles-Street, Middlesex Hospital. Ein sehr gutes Portrait. Der Lord erscheint in dem Treffen am Cap der guten Hofs nung. Es ist ein Gegenkük zu dem Bildniße des Admirals Lord Duncan. Es ist in schwarzer Kunst, uud macht dem Kupferstecher Ehre.

Beym Buchhändler Symonds in Paternoster-rom ist erschienen: a ferries of highly finished engravings from Shakespear's seven ages of man by Mr. W. Bromley from Designs by Mr. Stothard, R. A. accompanied with defcriptions hiftorical, moral and entertaining. By an eminent literary character. In vier Nummern, deren jede 7.6d. for stet. Dieses vortrefliche Werk besteht aus sieben übe raus schönen Kupferstichen, welche 11 1f2 Zoll breit und 8 Zoll hoch sind. Sie stellen die sieben MenschenAlter vor, wie Shakspeare sie schildert, und die Vignette ist aus Pope's Versuch über den Menschen genommen. Ohne bey allen Vortreßlichkeiten dieser Blätter zu verweilen, welche ohne Ausnahme das größte Lob verdienen, heben wir nur den Schulknas ben in der ersten Nummer und die zweyte Kindheit in der lezten aus, weil sie zwey der schönsten Compo

fitionen sind, die man je gesehen haben kann. Die Zögerung des ersteren auf dem Wege in die Schule und die Schwachheit des lezteren sind auf eine Art vorgestellt, die nur Meistern eigen ist. Die Erläu terungen find ebenfalls glüklich. In der Einleitung hat der Erklärer die Schriftsteller angeführt, welche das Menschenleben in besondere Alter theilen. Der Commentar zu den übrigen Blättern gibt passende Erinnerungen aus der Geschichte und Stellen aus alten und neuen Dichtern. Das ganze Werk beweißt den hohen Grad der Vollkommenheit, welchen die schönen Künste jezt in England erreicht haben.

X.

Vier Kupferstiche. Mistreß Cosway Sie beziehen sich auf eine Stelle der Ballade, welche Mistreß Jordan in dem Stüke Indifcretion singt. Zu haben bey Ackermann No. 101. Strand. Schwarz kostet das Stúf 35. 64., colorirt 7. Die genannte Stelle heißt so:

I rise with the mom, I gaze on the sun,

Aurora's bright luftre I see;

But I sigh with regret when day-light is gorne,
For night brings no comfort to me

I wander at night where, the nightingales sing;
I traverse the sands of the sea:

They hear not my sighs, so no comfort they bring,
For what can bring comfort to me!

Von diesen Versen haben ie zwey den Stof zu einer Darstellung gegeben. Das erste Blatt, von Mirian gestochen, stellt eine weibliche Figur vor, wels che auf der Erde liegend den Aufgang der Sonne betrachtet, indem eine fliegende Aurora, von Guis do's Familie, Blümen in die Luft ausstreut. Das zweyte, von Cardon gestochen, ist ein Frauenzimmer, das sich an einen Fels lehnt; in der Ferne sicht man den Ocean, und eine Figur der Nacht, welche ihr düsteres Gewand ausbreitet. Das dritte, von Delatre gestochen, ist eine Scene ben Mondschein. Auf dem Seegestade, gegen welches die Brandung schlägt, sieht man ein reizendes Mädchen dem stürmischen Auftritt entßlichen. Das vierte Blatt, von Cardon gestochen, zeigt ein vom Gram gebeugs tes Frauenzimmer, das sich an den Fels lehnt, und

die Hände ringt. In der Stellung dieser Figur liegt viel Ausdruk, sie grenzt aber ans Ausschweifende. Diese vier Kupferstiche, als ein Ganzes betrachtet, sind von einer wahrhaft dichterischen Fantasie erzeugt: am meisten aber werden sie den Bewunderern des Oist ans gefallen.

Hr. Vanderbergbe will auf Subscription zwey Kupferstiche berausgeben; der erste ist von einem sehr geschäzten Gemähide aus der Sammlung des Herrn Lis in Antwerpen genommen, welches von Dietrich gemahlt ist, und von Sir Joshua Reynolds in seinen Werken erwähnt wird. Der Gegenstand ist Diana und die Schäferin. Das Seitenstük dazu, ebenfalls vor Dietrich gemahlt, stellt badende Nymphen vor. Sie werden im Februar 1802 abgeliefert. Sie sind 29 Zou lang und 22 Zoll boch. Subscribenten bezah len fünf Guineen; Probeabdrüfe kosten zehen Guineen.

Neue Erfindungen.

Man weiß aus Rödings Allg. Wörterbuch d. Marine S. 302. daß die englischen Kriegsschiffe Pumpen haben, welche eine Art von Paternoster Werk find, und Kettenpumpen genannt werden (siehe die Abbildung ebendaselbst); allein sie haben viele Nachtheile. Ein Herr Robertson Buchanan, Maschinenmacher No. 57. Piccadilly, London hat eine neue sehr einfache Pumpe erfunden, welche vielen Kens nern Genüge leistet. Die Beschreibung derselben würde hier zu weitläufig seyn, und nur wenige unse rer Leser interessiren. Man findet die Erfindung um ständlich erörtert, und mit einem Kupfer erläutert in dem Philofophical Magazine by Alexander Tilloch, August 1801. Ein Modell von dieser Pumpe ist in der königlichen Institution aufgestellt.

Der berühmte Clavierspieler und Componist Cle menti, welcher ein grosses musicalisches Waarenlager in London hält, hat eine neue Drehorget erfun den. Ausser den Vorzügen, welche dergleichen Instrumente gewöhnlich haben, sind hier auch Paucken, Trommel, Triangel, Flageolet, und andre Zusäje anges bracht, welche man entweder alle zusammen oder eins

zeln in Wirkung sezen kann. Diese Orgeln haben ei nen vortreßichen Ton, und können wegen ihres festen Baues leicht ausgeführt werden.

Es ist eine langst bekannte Sache, daß man aus den Fasern, welche sich an der äussern CoconußSchaale befinden, Schifs - Taue verfertigen kann. Bisher machte man nur einen unbedeutenden Gebrauch von dieser Erfahrung. Aber ein englischer Seemann in Ostindien hat zu Anfange dieses Jahres so vortrefliche Taue aus diesen Fasern gedrehet, und ihre Vorzüge so überzeugend bewiesen, daß die englische Regierung nun cine Manufactur von Schifs Tauen aus Cocofasern in Indien hat anlegen lassen. Die Materialien werden auf den Laccadiven gesammelt, wo unermeßlich viel Coconußbäume wachsen. Man hat bereits etliche sehr dike Kabeltane davon gemacht und fie in dem Geschwader des Admirals Blankett mit bes stem Erfolge gebraucht. Sie thun sehr gute Dienste und sind bey hochangeschwollner unrubiger Fluth, wes gen ihrer ungemeiner Geschmeidigkeit und Dehnbars feit brauchbarer, als die allerbesten aus Flachs oder Werg.

Der Herzog von Bedford frönt nun feine gros fen anerkannten Verdienste um dem enalichen Ackers bau mit der Errichtung eines Landbau, Colle giums in Woburn ganz auf seine eigene Kosten. Man weiß bis jezt noch nicht die besondern Verfü gungen dieser fürstlichen und in ihrer Art ganz nenen Anstalt. Der Profeßor wird des Herzogs grosses Bors werk unter sich haben, und alle darauf zu machenden Versuche leiten. Es in dazu ein Geistlicher, Hr. Edmund Cartwright gewählt worden, weicher für einen sehr geschikten Mann in diefem Fache bekannt ist.

Die Erfindung der Stereotypen, welche dem Herrn Didot in Paris von seinen Freunden zugeschries ben wurde, (denn Er selbst hat sie sich noch nicht zus geeignet), ist ihm schon in dem Niew Algemein konst en Letter Bode 1798, No. 232. abgestritten worden, wo bewiesen wird, daß J. Van der Mey in Leyden mit Beystand des deutschen Predigers Müller vor hun

« PreviousContinue »