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daten in Kensington Gardens S. 52. 53. Sturz der Che *fter, und Holyhead - Eilkutsche über die Brüke bey Coton S. 53. 54. Sonderbarer Vorfäll in Palace-yard S. 54. 55. Aufliegen eines Hauses in Inverness durch die Entzündung etlicher Fässer Pulver S. 56. Anecdoten von Herrn Muilman S. 56. 57. Eine Wette, 15 engl. MeiIen in einer Stunde rúklings zu reiten S. 57. Doppelte Taufe eines Kindes S. 58. Diebstahl in Manchester und South in Lincolnshire S. 58. 59. Gelehrte Neuigkeiten: Chronologische Geschichte der französischen Schriftftellerinnen S. 59-61. Serres kleine SeeFakel S. 61. Daniel HagdVergnügungen S. 61. 62. Gregory Ges dichte Chatterton's S. 62. Beddoe über die Gesundheit E. 62. Bratt, Edgeworth, Loyd, Henrys und andre Werke, welche in kurzem erscheinen werden S. 63. Steis gerung der Leihbibliotheken S. 64. Denkmähler der WestminsterAbtey in Aquatinta Blättern S. 65. Nachrichten von den BaptistenCommissarien in Indien S. 65. Methodißen in England S. 66. Geisweilers Sortiment deutscher Bücher S. 66. Zunahme der persischen Literatur S. 96. Neue Kupferstiche: Hitcham house. Ein kleiner Knabe in punetirter Manier. Gute Ansichten von Enkhoysen, Helvoet Slups, dem Briell und einer Gegend in Amsterdam S. 67. Die Belagerung von Valenciennes S. 68. Der König, wie er an seinem Geburtstage die Corps der Freywilligen in Hydepark mustert S. 68. Das Treffen bey Copenhagen. Eine MilchMagd. Lord Keith. Die sieben MenschenAlter nach Shakespeare S. 69. Sechs andere Kupferstiche S. 70. 71. Neue Erfindungen: Eine neue einfache Pumpe für die Kriegsschiffe E. 71. Neue Drehorgel von Clementi S. 71. SchiffsTaue aus Cocofasern S. 72. Landbau-Collegium in Woburn S. 72. Auskunft über die Erfindung der Ste reotypen S. 72–73. (Henaucs Verzeichniß der im August in London erschienenen Bucher S. 74-76.

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Wieder eine neue Lampe, und zwar eine sehr ge fällige, welche den Nahmen der Griechischen trägt und verdient. Man kennt die Lampendächer der gewöhnlichen englischen Lampen in den Eingangshallen : die gegenwärtige neue grecian lamp besteht aus zwey solchen Dächern, deren eins umgefchrt ist, um dem eigentlichen Dachbehältnisse zur Unterlage zu dienen. Beyde werden durch drey meßingene Ketten verbunden. Allerdings hat disse Lampe keinen Körper, eben das für ist sie minder zerbrechlich, verbreitet mehr Licht, und hat wegen der Ketten ein stattlicheres Ansehn als die bisher üblichen Lampen. Es ist bekannt, daß dicse an beyden Seiten zwey Gewichte (balance balls) haben, welche in zwey meßingenen kleinen Vasen verborgen sind, an zwey Schnüren hangen, und etwas schwerer als die Lampen sind. Diese eben so bequemen als zierenden Gewichte kann man auch bey der neuen gries chischen Lampe, wenn es verlangt wird, anbringen. Die bloße Lampe, ohne die erwähnte Gewichte, kauft man in vielen Gewölbern, aber besonders gut von dem großen Hause William Bikley, Stove Grate, Range, Oven and Smoke Jack manufacturer, and Iron Founder, No. 115, Great Russelftreet, Bedfordsquare.

Ein paar beyläufige Umstånde von diesem ansehnlichen Hause werden dem Kaufmanne nicht unwichtig dunken. Geht man nach Rußelstraße in dieses Gewölbe, so findet man keinen verächtlichen Vorrach von köstlichen Eisenwaaren aller Art, mitenter von Sachen, die bey uns gar nicht gebraucht werden und daher nicht leicht zu verdeutschen seyn würden. Die hochpolirten Kähler

Engl. Miscellen V. 1›

nen Feuerroste stehen in pompbafter Reihe an den Wánden hin und find allein werth, daß man cize Stunde lang an ihnen die Arbeit bewundert. Die Bukeln, Platten und Zierrathen an ihnen sind so mühsam gearbeitet und so vollkommen geglåttet, daß ein Fremder, der noch nicht in den englischen Visitenzimmern der Reichen gewesen ist, kaum glauben würde, man brauche diese vollendete Geräthschaft, um die schmußigen, Steinkohlen darinn zu brennen. Neben ihnen starren einem die großen Küchen-Feuerröste (ranges) in die Augen; ihrem Anschen nach sind sie im Stante dem Feuer eines halben Jahrhunderts zu trozen. Sodann kommt das Heer von Küchengeräthen. Jede Art von Gericht hat hier ihr eigenthümliches Gefäß. Wir sezen nur ein paar her: Ovale und runde Potagentöpfe; Pfannen für den delicaten Fisch, die Steinbuite (man denke, blos dazu!); Supppentöpfe; Fischkessel; Dampfs caßerole; Caserole um Confitüren darinn zu bereiten; Töpfe, worinn man blos durch Dampf etwas gar macht (fteamers) . B. die Kartoffeln; Theekessel; aparte Töpfe zum Wasserkochen; (fragt einer,`ob denn im Theekesel nicht auch Wasser zu anderem Gebrauche gekocht werden kann, so würde jeder Deutscher natürlich es bes jahen; aber die englische Küchenmagd würde Nein erwiedern und sich wundern, wie man so widersinnig fragen fönne) Schmortiegel; Eyerfuchentiegel; Fleischschir me (d. h. Holzwände, die stark mit Blech beschlagen find, um sie in den großen Küchen hinter das am Spieß bratende Fleisch zu stellen, und also die Hize zu res flectiren); Schüssel - Stürzen aus Blech von allen Gröf sen; eine Menge Arten von Küchenlöffeln zum Begießen, zum Aschäumen, zum Kosten :c. die vollståndige Aufzählung wäre hier nicht am Orte. Ungeachtet

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nun dieser Laden an Eisengeråth so reich ist, so sagt einem doch der Herr: er sey hier nur ganz klein, und das Gewölbe diene blos dazu, „um Bestellun gen anzunehmen”, weil seine eigentlichen Geschäfte, das heißt, die großen Lieferungen ins Ausland, in die Proving, und an die kleinen Londner Eisenläden, in ih rer Manufactur betrieben würden. Diese Manus factur ist in Clevelandstreet, Middlesex Hospital. Was da zu sehen ist, melden wir ein andermal.

Um einen Begrif von der Ausdehnung der Gez schäfte zu geben, welche dies Haus macht, sen folgendes hinzugefügt. Es ficht im Gewölbe ein ungeheurer Küchenrost, den Hr Bikley: an oven roaster and boiler nennt, es ist also ein Kohlenrost, an und auf welchem man zu gleicher Zeit bratet, kocht und båkt. Dieses Werkzeug der Speisebereitung ist verhältnismäßig von einfacher Construction; es hat an den Seiten, die nach dem Feuer zugefchrt sind, Kammern. øder Bratröhren; unter ihnen befinden sich Löcher, worein' sich die Hize zicht, weil keine Kohlen hinein kommen dürfen. An der rechten Seite befindet sich ein großes Gefäß, worin Wasser gekocht wird. Dieses Gefäß dient auch zu gleicher Zeit zum Zusammenpressen der glühenden Kohlen und, wenn man will, ¡um Dämpfen der Feuerglut, da es sich vermittelst eines Getriebes auf die Koblen drängen läßt. Unten ist eine Kammer oder Röhre, in die das gar und gehörig gebratene Fleisch, falls es nicht gleich aufgetragen werden sollte, gesezt werden kann, ohne zu fühlen oder am Feuer auszu dörren. Ohne Kupfer wäre es fruchtlos mehr von · diesem Roste zu sagen. Hr Bitley hat ihrer bis jest nur erst drey gemacht, weil die Sache soch neu ist.

Preis: zwanzig Guineen, oder über 130 Rthl. Man

überschlage nun, wie viel die Geråthe einer vouståndis gen englischen Küche zusammen mögen zu stehen kommen! Der beschriebene Feuerroft, so wie er im Ges wölbe stand, war nicht feil, sondern, mit Willen ein paar Zoll größer als gewöhnlich gemacht, damit man ihn nicht wegkaufen möchte; denn, sagte Bikley, wåre er von den üblichen Dimensionen, so bliebe er keis nen Tag im Gewölbe vor den Eisenhändlern, die uns dann die Verfertigung mehrerer auftragen würden, so daß wir niemals einen zur Probe behielten. Man kan hieraus schliessen, was für Vertrieb ein solches Gewölbe haben müsse.

Wenn man auch täglich durch die Londner Strafsen geht, so lassen sich doch die hiesigen Fortschritte der mechanischen Künste nicht vollständig bemerken. Die Ausüber derselben werden von einem solchen Verbesferungseifer beseelt, daß man im Beobachten nicht so schnell folgen kann, als sie erfinden und veredeln. Wir wollen dies für jest nur auf den Stukkaturarbeiter anwenden. Ihre Arbeiten sind seit wenigen Jahren zu einer Vollkommenheit in England gestiegen, wovon die Stukkaturarbeiter des festen Landes schwerlich eis nen Begriff haben. In Deutschland findet man, wie bekannt, die Stukkaturarbeit nur in den bessern Hausern und iu manchen Gegenden blos in den Schlöfsern und Palásten. Allein in England hat dieses Handwerk ungleich mehr zu thun, da man kein erträgliches Haus inwendig ohne eine Menge feiner Stuffatur findet; in London wenigstens würden sich die Häuser, wo man keine solche Arbeit antrift, leicht zählen laffen. Da nun die Stukkaturarbeiter sich in England beynabe eben so unentbehrlich gemacht haben als die Maurer und Zimmerleute, so muß begreiflichermaßen die

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