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fönnte auch Holzschnitt und Kupferstich vereinigen: nur wenige verstehen beydes, und die Nachahmung würde dadurch sehr erschwert werden.

Die Beschwerden über die vielen Landbanken dauern fort, und in der jezigen Parlamentsfizung wird ohne Zweifel viel darüber gesagt werden. Es scheint unvermeidlich bey der Grösse des englischen inländis schen Handels sowohl Landbanken als eine Nationalbank zu haben; allein man glaubt, daß die ersten ihre Gränzen haben und sowohl dem Publicum als dem Staate volle Sicherheit für ihre Zahlfähigkeit gebeu sollten.

Neue Kupferstiche.

The Birth-day present to the old nurse, d. i. ein Angebinde für die alte Amme, gemahlt von Bigg, gestochen von Gaugain. Bey Molteno, Pallmall. Preis Eine Guinee.

Das Gegenstüt hiezu ist: Health and Sickness, d. i. Gesundheit und Krankheit. Künstler und Preis dieselben.

Herr Bigg ist einer von den besten englischen Mahlern, seine Darstellungen sind allezeit treue Copien der Natur, aus denen eine hohe Simplicität hers vorleuchtet, indessen erscheint das schwächliche Frauen, zimmer auf dem lezten Blatte sehr schiflich von höhe rem Range, als sie Herr Bigg gemeiniglich darstellt; aber ob es gleich blaß, schwach und entnervt ist, fo hat es doch Grazie und gefällt. Beyde Blätter find mit Nettigkeit und Sorgfalt gestochen. Die characteristische Manier des Mahlers läßt sich darauf nicht verkennen.

The prospects of Britannia, Britanniens Auss

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sichten. Gezeichnet und gestochen von Thomas Martin. Bey Molteno in Pallmall; colorirt zwey Guineen. Dieses Blatt, welches man bisher nur schwarz haben. konnte, und welches sich jezt vortheilhafter ausnimmt, ist eins der schönsten unter den neuern. Der Gegen stand ist allegorisch; Britannia ist hier als Gebieterin der Welt vorgestellt, und erscheint im Besize von allem, was das Leben wünschenswerth machen kann.

Ein Bildnis des Generallicutnants Harris, Preis 7s. 6d. Bey Jefferies, Clapham - road. Der Erobe: rer von Seringapatam verdient eine Stelle in jeder Sammlung merkwürdiger Personen, wenn es auch nur deswegen wäre, weil er den Tippuh Saheb, einen der grausamsten Tiger, in Menschengestalt, von der Erde vertilgen half. Gegenwärtiges Portrait erschien ursprünglich auf Vorters berühmtem Gemåhlde der Er: oberung von Seringapatam; icdoch ist der General bier nicht in so falstaffischer Peripherie, als Vorter ihn gab.

Cleopatra auf dem Cydnus, wie sie dem Marcus Antonius entgegen geht. Das Gegenstük: die Prob oder Ordalic ciner Vestalin, welche Wasser in einem Siebe trägt. Gemahlt von Burney, und gestechen von Agar. Bey Akermann. Strand. Preis eines je den Stúfs 3. schwarz und 75. colorirt. Burney ist ein bekannter und geschäzter Künstler. Diese beyden Blåt: ter sind sehr artig gezeichnet und eben so gut gestochen.

Von Herrn William Alexander's Costume of China ist nun die siebente Nummer heraus, und bey Herrn Miot in Vallmall zu haben. Nach dem Ur theile seiner Landsleute ist Herr Alexander ein viels versprechender Künstler, und aus Stauntons Reise nach China, wozu er die Gemählde verfertigte, fann

man sehen, zu welchen Erwartungen er berechtiget. Das gegenwärtige Werk unternahm er gleich nach seis ner Rükkunft aus China, und der wachsende Beyfall, welchen es bey allen Kunstkennern findet, leistet für die Güte desselben Bürge. Zeichnung, Stich und Juumination sind von ihm allein, und machen dem Geschmake und Talenten des Künstlers groffe Ehre. Weit entfernt, in seinen Bemühungen zu ermüden, hat er die lezten Nummern mit größerer Sorgfalt ausgearbeitet als die ersteren. Jedes Heft enthält vier illuminirte Kupfer, und kostet eine halbe Guinee. Die Sitten und Gebräuche dieses merkwürdigen Volks, in wie fern sie ein Gegenstand der zeichnenden Künste werden können, sind hier überaus characteristisch dar, gestellt. No. V. ist ein Soldat in voller Montur. Man sollte glauben, daß ein so ungeschikter beschwerlicher Anzug dem Begriffe, welchen wir uns von einem Kriegsmanne machen, gänzlich zuwiter wäre. Allein Herr Alexander, der unendlichemal Gelegenheit hatte, Augenzeuge zu seyn, versichert in der beygefügten Beschreibung, daß allerley Umstände, die er anführt, einem so montirten Bataillon in der Ferne ein sehr militärisches Ansehen geben. 2. Eine Gruppe von Reisenden, Wächtern zc., welche würfeln. Es ist bekannt, daß die Chineser dem Spiel so sehr ergeben find, daß sie selten ausgehen, ohne ein Spiel Karten oder Würfel in der Tasche mit sich zu tragen. 3. Anficht eines Castets. In einen guten Styl. 4. Ein Seeschiff mit vollen Segeln. Für Leute, die mit der Schiffahrt vertraut sind, hat dieses Blatt ungemein viel Interesse, indem die Chineser troz ihres Alterthums als Nation völlige Kinder in der nautischen Kunst sind. Das grosse Segel und das Fotsegel sind

Die

aus stark zusammengefochtenen Matten, welche auf Bambusrohr - Spalten ausgespannt werden. Kreuzmaßten sind aus Nanking.

No. VI. 1. Ein Portrait von Tschautädschin, einem der Abgeordneten, die Lord Macartney's Gesandtschaft durchs chinesische Reich begleiteten. Er ist im Galafleide, welches ein weites feidenes Gee wand ist. In seinem Hute hat er eine blaue Kugel, von welcher eine Pfauenfeder herabhängt. Der eingebildete Vogel, welcher vorn in seinem Kleid geftift ist, deutet in China auf einen Gelehrten, so wie ein gestifter Tiger den Kriegsmann bezeichnet. 2. Ein chinesischer Fuhrmann. Sein Karren hat ein Segel, welches er aufstekt, wenn der Wind günstig und das Land eben ist; auf diese Art hat er weniger Mühe. Bey widrigem Winde zicht er das Segel wieder ein. 3. Reiseschif eines Mandarins. Es ist ungemein verziert bequem; und wo sich der Mandarin aufhält, sind Fensterladen. 4. Wohnung eines Mandarinen. Chineser vom Stande leben sehr einges zogen. Ihre Wohnungen sind daher mehrentheils mit Mauren umgeben und baben selten mehr als ein einziges Stokwerk auf ebener Erde.

No. VII. 1. Ist ein Standartenträger oder Fähn drich. Sein Anzug ist nanking, und er hat einen Gurt von gelber Seide, welche blos der kayserlichen Familie und privilegirten Personen zukommt. Er fizt mit geschränkten Füßen. Sein Strohhut ist fünstlich geflochten und unter dem Kinn zugebunden. 2. Ein Opfer im Tempel. Die Chineser haben keinen Sabbath; ihre Tempel stehen allezeit offen, und man bes sucht sie, so oft man ein wichtiges Unternehmen anfångt. Die Gözen sind plump und scheußlich. 3. 4. Ein militairischer Posten und ein Fischerkahn.

Die lezte Nummer von Boydell's Shakes are wird im October erscheinen und ein Werl beschlief= sen, das in Anschung von Größe, Kostbarkeit, Ges schmak, und bleibender Wichtigkeit bis jezt seines gleichen noch nicht hat.

* Westall hat von seinem vortreflichen Gemählde „ein Aerndtesturm" den Kupferstich selbst vollendet, welcher so wohl gerathen ist, daß man ihn ohne große Aufmerksamkeit von dem Originalgemåhlde nicht unterscheiden kann.

Herr J. S. Smith, wohnhaft in Great Portlandstreet, giebt künftigen Frühling eine Nachricht und Erklärung von den Gemåhlden und andern Vers zierungen heraus, welche im September 1800 am den Wänden des Hauses der Gemeinen entdekt wurden. Außer der Geschichte dieser Verzierungen und des Gebäudes wird Herr John Sidney Hawkins verschiedene Umstände von dem alten Zustande der Stadt Westminster, des Palastes c. und die Grunds såze und Geschichte der Gothischen Mahleren und Architectur hinzufügen. Herr Smith wird von den Gemählden, die er am Orte selbst machte, siebzehn Kupfer stechen. Das Werk wird in Quart und von Bensley gedrukt. Subscribenten bezahlen 3 Pf. 135 6d. Nachher kostet es vier Guineen. Herr Hawkins ift bekanntlich überaus geschikt, den Antheil" auszuführen, den er hierbey übernommen hat, und die Zeich nungen des Herrn Smith sind nach dem Ausspruche der Kenner, äußerst treu und genau. Die Freunde dès Herausgebers haben ihm verschiedene Beyträge zur Erläuterung der Alterthümer in Westminster mitgetheilt, und er bemüht sich unabläßig, deren noch mehr zu bekommen. Die Antiquitäten welche Pen

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