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ter dieses wundersamen Landes. Wir wollen einmal so frey seyn, dem Leser ein Råthsel aufzugeben. Was hat die Küchenmagð oder die einkaufende Haushälterinn mit dem Kupferstecher zu thun? oder wie kann dieser, der ordentlicherweise nur für die höheren Stån de arbeitet, es anfangen, daß auch ein solcher Aschenbrödel als die Köchin ist, bey ihm kaufen mug? die Aufdsung findet man in London. In den Låden wird schon seit einigen Jahren folgendes Blatt verkauft: The new family guide to marketing, der neue Küchens wegweiser auf dem Fleischmarkte. Es ist ein mit aller Feinheit der englischen Künstler gestochenes Quartblatt, worauf eine Schildkröte, ein Ochse, ein Schwein, ein Hirsch, ein Kalb und ein Schaaf abgebilder sind. Die verschiedenen Theile dieser Thiere scheiden sich hier durch gerüpfelte Linien von einander, so wie der englische Fleischer nach dem undenklichen Herkommen fie verkauft. Auf den abgetheilten Stücken stehen Zahlen, welche sich auf die unterhalb befindliche Erklärungen beziehen, denen auch, zu größerer Bequemlichkeit, der Durchschnittspreis beygesezt ist. Man wird finden, daß dieses Blatt in der Küche von eben so großer Wichtigs keit ist, als die große Charte von England, welche derHausherr in seiner Studierstube hången hat. Auslánder, welche sich um eine gründliche Kenntnis der eng lischen Sprache befleißigen, und aus den Wörterbü chern faum begreifen können, was für Theile Sir Loin, aitch-bone, veiny piece, chuck, brisket, clod, shin, sperib, scrag find (Ausdrüke die man doch häu fig in Smollet, Fielding, Swift 2c. findet) werden dieses Blatt nüzlich finden. Es ist zu haben bey W. Simpkins, engraver nro. 9. Clements Inn, London, Schwarz 94. bunt 149.

Der oben erwähnte Bickley nro. 115. Great Russelstreet macht auch eine Rettungsmaschine bey Feu ersgefahr (a fire-escape), welche oben an die Hau ser befestiget wird. Ben ausbrechendem Feuer fann fie eine Anzahl Personen und Sachen aufnehmen, und dann ohne Mühe herabgelassen werden. Dies lágt sich schnell wiederboblen, bis man alles nöthige herunter bat. Doch ist dies nicht die einzige englische Erfina dung, um der grausenvolßen aller Todesarten zu ents gehen. Schon seit langer Zeit wird in Holborn in einem Hause, das jedermann fennt, eine besondre Art von Rettungs-Strifleiter verkauft, die mit Boy überzogen ist, und über den Fenstern der Schlaffammer. befestiget wird, um sie gerade zur gefährlichsten Zeit ben der Hand zu haben. Judeßen nichen beyde der. neuen Rettungsmaschiene des D. Collin nach, welche hier nebst bengefüstem Kupfer beschreiben wird...

ABCC ist ein Stamm, der von oben bis unten bobl ist; an den Seiten CC sind zwey Rollen AA. Im Stamme bewegt sich der cylindrische Schaft DE, welcher vermittelst zweyer Seile auf den Rollen ruhet. Diese sind mit einem Ende an den Fuß des Schafts und mit dem andern an die Achsen der untenstehenden Winden befestiget. Die Kurbeln, durch welche vie benden Seile um die Achsen gewunden werden, heben den Fue des Schafts bis an die Rollen: dreht man die Kurbeln rufwärts, so gelangt der Schaft wiedernm auf den Boden.

FEG ein Hebevallen, der sich auf seiner Stüze dreht, welche vermittelst des eisernen Bandes D an das Obertheil des Schafts befestiget ist. Der långere Arm des Balkens wird am Ende von einem Korbe bes schwert; den fürzeren hält das Seil GH, welches am

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Fußgestelle der Maschine befestiget ist. Wenn der Balken zugleich mit dem Schafte herabgelassen wird erschlafft zwar das Scil an dem kürzeren Arme, aber der långere, dem es nun an Gegengewicht fehlt, kommt herab und schnellt den kürzern aufwärts, so daß das Seil wieder erstrafft.

Das Gestell ist vierekigt und besteht aus Bretern, welche unten auf langen und Quer - Hölzern befestiget find. In diesem Gestelle befindet sich der Stamm oder Körper der Maschine, welcher durch Stemmhölzer C und andre gewöhnliche Klammern festgehalten wird: er steht ein wenig vom Mittelpunkte ab, nach dem Scile GH zu, damit dieses Ende nicht aufschlage.

Die Winden sind sorgfältig in das Gestell neben dem Stamme, unter den Rollen eingefügt. Die Råder sind niedrig und ståmmig; sie befinden sich unfern der vier Effen und haben Verrichtungen zum Hem men, welche bey dem Beladen der Rettungsmaschine gebraucht werden. Der Korb ist brusthoch, und so weit, daß vier Personen darinn Plaz haben. Er hångt an drey eisernen Ståben, welche den Korb weniger bes weglich machen als Seile. Zwischen die Stäbe hins durch kann nur eine Person auf einmal hineinsteigen. Weil eine gerade Lage sehr nothwendig ist, so sollte sich am Stamme ein Bleyloth befinden. *)

Eben dieser D. Collin, ein amerikanischer Geistli cher, hat eine vortrefliche Maschine erfunden, vermits telst welcher eine Person schnell sehr hoch in die Luft emporgehoben, und, so bald man will, wieder herun ter gelaßen werden kann. Sie ist ebenfalls bei Feuers

*) Umständlicher ik diese nüzliche Maschiene beschrieben in dem Repertory of Arts Nro. 85. 1801.

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