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trug eines Scharfrichters S. 127. Ein Sohn bringt seinen Vater aufs Schaffot S. 127. Einsturz eines Daches S. 128. Herzhaftigkeit des Admirals Sir Thomas Hobson S. 129. Vers such eines armen Mannes sich zu entleiben S. 131. Anecdote von zwei Mördern S. 132. Ein Hund rettet einen ins Wasser gefallenen Knaben S.132. Diebstahl E.133. Langmuth der engl. Geseze in Criminalfällen S. 133. Uibersicht des englischen Handels im September S. 136. Neue Kupferfiche: Biggs

Angebinde für die alte Amme S. 141. Gesundheit und Krankheit S. 141. Britanniens Aussichten S. 141. Bildniß des Generallieutnants Harris S. 142. Burneys Cleopatra auf dem Cydnus S. 142. Alexander's chinesische Trachten S. 142 -144. Boydell's Shakespeare S. 145. Wefall's Aerndtesturm S. 145. Smiths Nachricht und Erklärung von Gemählden und Verzieruugen an den Wänden des Hauses der Gemeinen S. 145. Ackermanns Ashandlung über seine Wasserfarben S. 146. Gemählde der Lady Macbeth S. 146. Gelehrte Neuigkeiten: Neue grössere Sammlung von britischen Claßikern S. 146. Mis Aikins Gedichte für Kinder S. 147. Holcrofts Reis fen S. 147. Miß Hay's Lebensbeschreibung berühmter Frauenjimmer S. 147. Bildlake's geographisches Elementarbuch S. 147. Blair's Materialien zu einer histor. Nachricht von allen Hospitalern, Krankenhäusern, Armenapotheken und medici nischen Gesellschaften in London E. 148. Montefiore's Prájudicate in Handels- und Notariatssachen S. 148. D. Ree's Quartausgabe der englischen Cyklopädie S. 148. D. Hall's Uibersejung von Morveau's Abhandlung über Mittel gegen Anstekung S. 148. Erwartung der Zurükkunft D. Priestley's nach England S. 148. Entdekungsreise der ganzen Küste von Neuholland S. 149. D. Clarke's Nibersicht von Grosbritanniens Macht und Reichthum S. 149.

Die englischen Officiere, wie vermuthlich die meisten der europäischen Armeen, tragen schwarze Halsbinden. Diese verfertiget man jezt auf eine eben so wohlfeile, als dauerhafte und schöne Art. Es ist bekannt, daß die seidenen Halsbinden, gleich denen aus Tammis, in welche eine Pappe gelegt wird, sich bald durchreiben, verschießen und unbrauchbar wer den. Um dies zu verhüten, macht man iezt in England die OfficierHalsbinden aus schwarzem Papier, schlägt dieses in Falten, wie gewöhnlich, und japaairt es, so daß die Binde einen hohen Glang bes kommt, der sich nicht verliert, so lange noch ein Stúf von der Halsbinde übrig ist. Das Vapier bekömmt eine eigene Zubereitung, die man geheim hält. Ohne den Stoff zu wissen, würde man nicht vermuthen, daß es Papier sey, sondern etwan auf Leder rathen. Uebrigens ist die Binde, wie gewöhnlich, mit baum wollenem Zeuge gefüttert, und hat oben und unten eine lederne Kante, welche sich nicht so leicht durch, reibt: hinten befindet sich eine Schnalle. Das Stüf kostet zwey Schillinge. Das Geldersparnis dabey ist ansehnlich, und alle Höfe würden es der Mühe werth finden, diesen Artikel in ihre Armeen einzuführen.

Auch die Halsbinden der gemeinen englischen Sol. daten verdienen die Aufmerksamkeit derer, welche die Lieferungen får Armeen besorgen. Sie sind von fein zubereitetem schwarzem Leder, und fast unverwüstlich. Das Stük kostet nur sechs Bence. Beyde Arten von Halsbinden kann man haben bey Bicknell, Town manufacturer of hosiery hats and gloves to their Majesties &c. corner of old Bondstreet. In diesem groß

Engl. Miscellen V. 2.

fen Gewölbe verkauft man auch Zöpfe nebst Rosen aus Leder für die Cavallerie; ferner alle Arten von Sol, datenhüten, für Officiere und Gemeinen, an denen man sowohl die Form und Festigkeit, als die zum Preise unverhältnißmäßige Feinheit loben muß. Am schönsten sind die Helmhüte der leichten Cavallerie: fie bestehen größtentheils aus japanirtem Leder, und der Schmuf von Bändern zc. läßt sich, wenn ihn der Regen beschädiget, mit geringen Kosten herstellen. Die englischen Grenadiermüzen der neueßten Art sind we, gen ihrer Schönheit und Leichtigkeit nicht weniger musterhaft. Manche deutsche Grenadiers haben eine Last auf dem Kopfe zu tragen, die ihnen höchst beschwerlich ist, und sie keinesweges vor Såbelhicbe befser schüzt als die hiesigen. Die auf den englischen Grenadiermüzen befindlichen Schilde zu Bezeichnung des Regiments u. s. w. sind auch ohne Vergleich schö ner und besser gearbeitet, als die des festen Landes.

Die Leser kennen schon den geschikten Geräthma. cher Blades, Nummer 177, Piccadilly, London, des fen Wassercabinet im zweyten Stüke des vierten Ban-des beschrieben wurde. Er hat jezt einen Reisesecre tair oder Reisepult erfunden, das sehr artig ist. Uns ter den englischen Waaren sind bekanntlich die wri- ting-desks, oder travelling-w. d. eine der nüzliche. ften und bequemften; es wird damit ebenfalls ein Vers kehr getrieben, der ins Große geht. Jedoch ist seit langer Zeit, wenn man den Verbesserungsgeist der Engländer in Erwägung zieht, keine erhebliche Acnderung daran vorgenommen worden. Blades hat das her um so mehr Käufer. Der Secretair von seiner Erfindung ist etwas größer als die gewöhnlichen, und hat drey Blätter, deren das übliche writing-desk

nur zwen hat. Auf diese Art hat man mehr Gelag zum Schreiben und mehr Raum für Schreibmaterias lien, Geld und Pretiosa. Es sind Geheim - Fächer angebracht, wo man fie gar nicht vermuthet, und das Mahagony ist von außen mit messingenen Bản, dern befestiget, welche dem Pultchen zugleich ein net. teres Ansehen geben. Es ist ein neuer Vorzug diefer Geräthe, daß sie Patentschlösser haben, welche man weder mit Dietrichen noch mit Nachschlüsseln öfnen kann. Aber das Empfehlungswertheste daran ist folgendes. Der Erfinder beabsichtiget dieses Pult hauptsächlich für Reisende, welche Geld bey sich füh ren müssen, und es nicht in Kazen um den Leib gürten wollen. Damit nun, falls ein verschlagener Dieb das Geld wittern sollte, nicht etwa zur Nachtzeit oder hinter dem Rüfen das ganze Pult weggenommen werden könne, so hat Blades an jeder Seite eine starte Schraube angebracht, welche unten durchgeht. In der Nacht oder wenn man sich des Pultes nicht bedient, schraubt man es fest in die Dielen oder in Bale ken ein, von wo es ohne Geräusch und beträchtliche Mühe nicht weggerissen werden kann. Es gehört ein eigener Schraubenschlüssel hiezu. Man wird ohne Anmerkung voraussezen, daß Dintenfässer, Siegel, lak, Mundlak und Federmesser - Kästchen, nebst allem andern Zubehör vollständig und elegant sind. Preis sechs Guineen.

Der erfinderische Mann, von welchem dies her rührt, hat auch eine neue Reise-Apotheke, travelling medicine - dispensary, geliefert, welche sich von den bisher üblichen vortheilhaft ausnimmt. Vermuth, lich fennt man schon längst auf dem festen Lande die Medicinkasten aus Mahagony, ohne welche kein Eng.

Ianber von reiferen Jahren reißt sie sind von sehr verschiedenen Formen, und wegen der verständigen Nuzung des Raums, so wie ihrer Festigkeit halber, zu loben. Unser Künstler hat diese Vorzüge noch vermehrt; er hat hier Raum für trofene und flüssige Arz neyen, für Mörser, Wage, Charpie, einige chirur gische Instrumente, Streichbret für Pflaster und noch mancherley angebracht, was ein Reisender, dem irs gend ein gewöhnlicher Unfall zustößt, brauchen könnte. Wenn man dieses Geräth vor sich hat, so gleicht es auch im Aeußern, die bequeme Ordnung anlangend, einer kleinen Apotheke, aus der man jedes Bedürfnis, ohne Wegnahme der andern, selbst im Finstern fins den kann. Inwendig ist sie mit grünem Sammet ges füttert, welcher das Rütteln der Flaschen mit verhin dert. Um aber das Ganze gegen die Wirkungen der heftigen Erschütterung im Fahren völlig zu sichern, drükt der mit Haaren und Sammt gefütterte Dekel sehr dicht auf die beyden Thüren, und macht, daß diese Apotheke ohne Verwahrlosung wenig Schaden erhal ten kann. Kostet sechsthalb Guineen.

Man kann niemals in die Niederlage eines solchen groffsen Upholsterers gehen, ohne mehrere Gegenstånde zu sehen, die bey den Engländern zu Nothwendigkeis ten geworden find, ob sie gleich bey uns fast gar nicht eristiren. Wenn bey uns die Bedienten eise ansehn, liche Tafel im Effaale belegen, oder wenn sie wäh rend des Mahles reine Teller herbeytragen, wie brin gen sie dieselben? Wie das auch gefragt ist! wie denn sonst als auf dem Arme? Ja, das mag wohl in Deutschland so seyn, aber in jedem guten englischen Hause will die Ueppigkeit, daß man dazu ein besonde res Geräth habe. Es ist aus Mahagony vom Kunst

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