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ten, daß viele glaubten, sie wären wirklich von RowLey geschrieben, wie Herr Küttner in den Beyträs gen zur Kennt. d. Innern v. Engl. mit seiner intes ressanten Manier erzählt. Der Herausgeber will die Sammlung in zwey Octavbänden liefern, wofür die, welche bey Debrett subscribiren, nicht mehr als 16 Schill. zahlen sollen. Man wird hier mehrere vorher ungedrukte Stüfe finden, und D. Gregory sezt dem Ganzen eine Lebensbeschreibung des Dichters vor. Da diese Sammlung zum Besten der armen Schwefter und Nichte Chattertons gemacht wird, so ist zu wünschen, daß die Unterzeichnung zahlreich ausfallen möge.

Auf den zweyten November erscheint von dem berühmten Doctor Beddoes die erste Nummer einer Reihe von Auffäzen über die Gesundheit. Es wird an jedem ersten Tage der folgenden Monate ein neues Heft herauskommen, bis das Werk vollendet ist. Jede Nummer wird ein bis zwen Schillinge, aber nicht mehr, kosten, und es werden ihrer gewiß zwölf oder doch nicht mehr als sechzehn erscheinen. Der Prospec tus berechtiget zu Erwartungen, für deren Erfüllung die treßlichen medicinischen Schriften des Verf. gut fagen. Er nimmt sich fein besonderes Vorbild, son, dern folgt seiner nicht geringen Erfahrung von den Bedürfnißen der jezigen Welt in Absicht auf Gesundheit. Er wird untersuchen, wie sich sowohl Aerzte, als die, welche sich dafür ausgeben, gegen Nathbe, dürftige und Kranke betragen. Da er sich hauptsächlich auf die gemeine Erfahrung bezicht, so wird sein Werk völlig populár, und allen denen verständlich seyn, welche die beliebten moralij en Blätter des Zuschaus ers, der Welt, des Vormunds ic. lesen können. Krånt,

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liche Leute, Eltern, Erzieher, öffentliche Schullehrer sind in der angekündigten Schrift das vorzügliche Augenmerk dieses verdienten Arztes. Der Verleger ist Philipp an der St. Paul's Kirche.

Der beliebte Dichter Pratt giebt zu Ende Septembers ein Gedicht unter dem Namen „Brod oder die Armen: ein Wort an die Reiche," heraus.

Die würdige Erzieherin Mig Edgeworth läßt mit Ausgang Septembers den zweyten Theil von ihren moralischen Erzählungen für die Jugend erscheinen.

Herr Boyd, welcher Dante's Inferno überfest hat, beschäftiget sich jezt mit Uebertragung der Araucana.

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Bon den Scientific dialogues, welche mit Bey= fall aufgenommen worden sind, erhalten wir im Laufe des Octobers den dritten und vierten Band. wird darin eine vollständige, aber sehr fagliche An weisung zur Hydrostatik und Pnevmatik gegeben, wels che durch eine Menge von Versuchen erläutert sind. Herr Lowry sticht acht Kupfer dazu. In etlichen Monaten wird das ganze Werk vollendet seyn, und ein vollständiges System von Physik und Chemie zum Gebranche junger Leute enthalten.

Die erste Ausgabe von Henry's furzgefaßter Ches mie vergrif sich in wenig Tagen: jezt ist schon eine zweyte zu haben.

D. Willan übergab im Anfange des Septembers die zweyte Classe von seiner Beschreibung und BehandJung der Hautkrankheiten, der Presse.

Herr T. Clio Rickman läßt zwey Bånde von Ges dichten drufen, die er auf Subscription herausgiebt. Man unterzeichnet eine halbe Guinee.

Der D. R. Hall hat Morveau's Abhandlung von. der Art, faule Luft zu reinigen und Anstekung zu ver~ hindern, überfest.

Wegen der ungemessenen Abgaben vom Papier und der ausschweifenden Drüferkosten sind die Bücherpreis se dermassen gestiegen, daß die Besizer der Leihbiblio theken in Bath die jährliche Vorausbezahlung gestei gert haben: eben dies wird auch unmittelbar in London geschehen.

Der Baron von Wydenbrud will die berühm ten Denkmähler in der Westminster Abtey in Aquas tintablättern liefern, und Lebensbeschreibungen von den Personen, denen zu Ehre sie errichtet wurden, hinzufügen.

Von den Baptistenmissionarien in Indien hat man Nachrichten bis zum 14 Febr. 1801. erhalten. Das neue Testament, in die Bengaler Volkssprache übertragen, war damals ganz fertig gesezt, und man vermuthete, daß es im May die Presse verlassen wür, de. Die Wahrheit der christlichen Religion hat bey mehrern Hindubs Eingang gefunden, zwey find bes reits geauft worden, und andre haben sich dazu gemeldet. Nichts als die reinsten Bewegungsgründe konnten fie dazu vermocht haben, weil sie durch ihren Uebers tritt zur christlichen Religion ihre Caste verlieren, welches unter den Hinduhs für árger als der Tod geo halten wird, und ihnen viele Verfolgungen von ihren Landsleuten, besonders von den Braminen, zuzieht. Die dänische Obrigkeit in Scrampoor beschüst sie, und der GeneralGouverneur von Bengalen ist mit dem Verfahren der Missionarien sehr zufrieden. Viele Engläns der sind in enge Verbindung mit den Missionáren getreten, und die Anzahl der Subscribenten für das bengalische Neue Testament ist sehr ansehnlich. Es was ren Gerüchte ausgestreut, daß die neubekehrten Hinduhs durch eine grosse Geldsumme bestochen worden wären, "ihre Caste zu verscherzen und sich taufen zu lasfen; man fragte daher einen Neubekehrten, mit Nas men Crischnu, was er dadurch gewonnen hätte? Er antwortete: Nichts als Friede und Freude. Eine Hins dusfrau, Namens Dschoymony, versicherte, daß sie im Christenthume einen Schaz gefunden hatte, welcher ihr über alles in der Welt gienge. Das Bekehrungsgeschäft macht gute Fortschritte, und die Missionåre find voll guter Hofnung. Man lehrte fünfzig Hinduhknaben lesen und schreiben, ehe sie Mudnabatty verliesfen, und in Serampoor suchen sie ihre Kenntnisse darin zu erweitern. Die Glasgower Missionárgesellschaft hat vor kurzem an diese Societát hundert Pfund Sterl. remittirt.

Engl. Miscellen V. I.

Zwischen den Brudergemeinen in England und Deutschland besteht ein freundschaftlicher Briefwechsel. In dem evangelischen Magazin für den September sieht ein Sendschreiben im apostolischen Tone von den Brús darn in Hernhut an die Brüder in Bedford.

Die Fortschritte, welche der Methodismus un ter dem englischen Volke macht, ist erstaunend. Man bauet ein Bethaus nach dem andern. Auch die Swe denborgianer (in England the New church genannt) und die Wiedertäufer greifen täglich um sich. Wenn unter ihren Geistlichen und deren Gemeinen viele rechts schaffene Leute sind, wie nicht zu läugnen ist, so gehört doch nur eine geringe Erfahrung dazu um zu finden, daß die grössere Anzahl einen salbungsvollen, mystischen, allein seligmachenden, anathema - donnernden und (für Gebildete) höchst lächerlichen Ton affectirt, welcher nichts anders als grobe Heucheley seyn kann, und der Sittlichkeit ungeheuren Schaden thur. Da her ist unter den Londnern von der hohen Kirche kein Urtheil gemeiner, als daß die Methodisten, und andre Sectirer dieser Art heucheln. Wenn es in den Zeis tungen heißt:,,One of the faithful" ciner von den Gläubigen, womit auf diese Secten gedeutet wird, so ist man sogleich wider die Person eingenommen.

Herr Geisweiler hat ein großses Sortiment deutscher Bücher mit nach London gebracht; seine Hand- * lung wird zusehends bedeutender. Sein German Museum fommt hinfüro nicht mehr monatlich, sondern nach grösseren Zwischenräumen heraus; er glaubt dem Werke dadurch größere Vollkommenheit geben zu können; andrerseits muß er auch auf die boben Unkosten des Papiers und Druks Rüksicht nehmen. Eine Quartalschrift wird den Engländern auch deswegen lieber seyn, weil man dabey nicht so sehr nöthig hat die Materien abzubrechen.

Die Vermehrung der persischen Elementarbücher ist kein geringer Beweiß, daß die Liebhaber der perfischen Sprache in London zunehmen. Ein Herr S. Rousseau gab zu Ende des August The flowers of Persian literature heraus, nachdem kurz vorber schon zwey ähnliche Bücher erschienen waren. Es ist auch

bekannt, daß ausser Wilson's „orientalischer Officin " eine arabische und persische Presse" in Woodstreet, Spafields ist. Indessen ist doch das arabische Neue Testament, welches für Africa, Egypten u. a. Gegenden bestimmt ist, dem berühmten Bulmer zum Druke übergeben worden, welcher bey diesem grossen Unternehmen etwas Ansehnliches verdienen wird.

Neue Kupferstiche.

Hitcham house. Das ist der Name eines Ge bäudes unweit Bildestone in Suffolk, wo sich eine Erziehungsanstalt befindet. Herr Pictett, ein Mah ler und Kupferstecher, der vermuthlich selbst dort seine Erziehung bekam, hat es auf diesem schönen Blatte vorgestellt, und den noblemen and gentlemen" zugeeignet, die dort erzogen wurden. Es ist in Cha. ringcroß zu haben.

Herr Rivara hat in punktirter Manier einen kleinen Knaben vorgestellt, der eine Zeichnung kopirt, und mit großem Eifer zu arbeiten scheint. Das Kind fist auf einem runden Comtoirstuhle ohne Lehne und seine Füße reichen noch nicht auf die Erde. Die Unterschrift ist: Study. Die linke Hand scheint ein we nig verzeichnet zu seyn. Kostet 78. 6d. und ist unter andern zu haben bey Colnaghi und bey Molteno.

Parr Num. 52. Pall Mall verkauft für drey Gui. neen vier sehr gute Ansichten 1. von Enkhuysen 2. Helvoet Sluys 3. dem Briell 4. von einer Gegend inAmsterdam (Princes Grafft, Lannor Grafft and Wefter Church). Die zweyte ist besonders schön: das etwas unruhige Meer arbeitet an der Küste und ein nahes Schif von wenigen Tonnen hat eine Lage, die dem Landmann gefährlich scheint. Die holländischen Gegenden haben wegen ihrer Plattheit etwas Todtes; aber hier gibt ihnen das Meer Interesse. Die, wels che ihre Zimmer mit Kupferstichen tapezieren, werden den Ankauf dieser Blätter nicht bereuen. Hutchinson pinx. Jukes sculps.

Der Kupferstich des Herrn Bromley, von dem sehr schönen Gemählde unsers berühmten Landsmannes des Herrn von Lauterburg: Die Belagerung

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