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die Vermitttlung des Herrn For einen Jahrgehalt von 500 Pf. aus.

In Paris machte la belle Angloise großes Aufsehen und sie sah sogar den Herzog von Orleans, der glänzende Feten für sie anstellte, zu ihren Füssen, ohne jedoch ihn zu erhören. Die Königin schenkte ihr einen Geldbeutel von ihrer eignen Arbeit. Im Jahr 1784. als sie wieder nach England zurükgekehrt war, érkåltete sie sich unkluger Weise und zog sich dadurch einen Rhevmatismus zu, der sie nach und nach völlig glies Delahm machte. Sie war damals die Freundinn des Generals Tarleton.

Das übrige Leben dieser interessanten Frau, des ren grausames Mißgeschik den Lefern des Originals oder einer vollständigen Uebersezung manche Thräne abloken wird, war eine Kette von körperlichen Schmerzen und Seelenteiden. Sie starb im J. 1800. Ihre Geschichte gehört zu denen, in welchen sich unser Zeits alter spiegelt.

Sie war Willens, den Messias unsers unsterblichen Klopstok in ungereimte Verse zu übertragen; folg lich muß sie nicht wenig von unsrer kraftvollen Spra che verstanden haben; was die Kenntniß der ihrigen anlangt, so hat sie dieselbe besonders durch ihre Gedichte beurfundet und würde unserm Ersten Dichter in so fern Gerechtigkeit gethan haben. Im lezten Bande der Memoirs sind einige Versuche gesammelt, welche vor etlichen Jahren in den Zeitungen unter der Rubrif the Sylphid erschienen. Es befinden sich darunter etliche, die, in Hinsicht auf Schönheit des Stils, eine sehr ehrenvolle Stelle neben den bewundertßten moralischen Zeitschriften der Britten, dem Spectator, der World, dem Connoißcur:c. einnehmen.

Englischer Handel nach Africa.

Nachdem wir in diesen Uibersichten gezeigt baben; wie weit sich der englische Handel im Baltischen Meere, in den deutschen Håfen, in Belgien, Holland, Franks. reich, Spanien, Portugall, und dem mittelländischen Meere eritreft, fahren wir nun fort, ihn in andern Gegenden der Welt zu betrachten.

Die Colonien in Sierra Leone und Goree an der africanischen Küßte dienen den Engländern, ihre Manufacturen gegen rohe Stoffe dieses großen Erdtheils auszutauschen. Die eigentliche Absicht der Nies lafung in Sierra Leone ist, allmählig die Sclaverey und den Sclavenhandel dadurch abzuschaffen, daß man sich bemüht, die Afrikaner zur Betriebsamkeit zu veranlagen, und ihnen einen Geschmak an den Küns sten des geütteten Lebens beyzubringen. Die Colonie hat im Anfange mit einigen Schwierigkeiten zu kämpe. fen gehabt, welche in Ländern, die vorher nicht civis lirt waren, gewöhnlich vorfallen. Allein sie weichen nach und nach. Der Handelsverkehr würde die Compagnie, welche ihr Capital hierauf verwandte, bereits gut belohnt haben, wenn nicht Kaperey und andre Unterbrechungen des Kriegs dazwischen gekommen was ren. Doch, so wie die Niederlaßung ihrer Blüthe entgegenwächst, muß sie ohne allen Zweifel sowohl dies sen Theil von Afrika allmählig civilisiren, als auch dem großbritannischen Reiche ansehnliche Vortheile gewähren. Man kann von hier Goldstaub, Häure, Elfenbein, Zimmerholz, Farbenmaterialien, vermuthlich auch Stoffe für den Lohgerber, und in kurzer Zeit Getreyde nebst andern Lebensmitteln von dort erhalten. Wollene Zeuge, baumwollene Waaren, grobe Leinwand, Meher, Scheeren, Beile, Aexte, Zaugen, zc.

Kupferwaaren, Spielsachen, irdne Wearen, zinners nes Geschirr, blecherne Sachen, eiserne Gußwaaren, Bücher und Papier zc. werden schon anjezo, obwohl nur in geringen Quantitäten, dorthin ausgeführt.

Die africanischer Inseln Madera u. s. w., welche den Portugiesen gehören, nehmen aus England Kleis dungsstüke, Hausgeräth und Werkzeuge für die mechanischen Künste des gemeinen Lebens, in allerley Quantitäten. Die englischen Kaufleute fübren außerordent lich viel Wein aus Madera. Der berühmte Maderawein wird sehr häufig in Grosbritannien und Irland, im englischen Ostindien, in den westindischen Inseln, und überall wo die Britten eine Niederlaßung haben, verbraucht.

Die kleine Insel St. Helena ist bekanntlich ein sehr bequemer Ort für die zahlreichen Schiffe der ostins dischen Compagnie, um hier kleine Reparaturen vorzunehmen, und sich sowohl auf der Hin- als auf der Her Reise zu erfrischen. Diese Insel bringt, durch die wundervollen Anstrengungen der menschlichen Ins dustrie gleichsam genöthiget, türkisches Korn, Kartoffeln, Kaffee und verschiedene sehr delicate Früchte hervor; Ziegen, Schaafe und Rinder sind ebenfalls häufig und vortreflich. Die Insulaner consumiren dies se Producte zum Theil; theils verkauft man sie an die Schiffe. Der Sold der Befazung und das Salarium der Civilbedienten kommt den Einwohnern auch zu gute. Die Insel ist dem ostindischen Handel von unbeschreiblichem Werthe. Alle Einfuhr nach St. He lena kommt aus Grosbritannien, dem brittischen Indien und dem Cap der guten Hofnung. Viele verständige Leute sind der Meynung, daß diese Felseninsel in sehr kurzer Zeit einer der allerblühendsten Oerter werden

fönnte, wenn man sie zu der Station des füdlichen Wallfisch faugs, und zu einem Zwischenorte für den afrikanischen und westindischen Handel machte. Sol che Winke fallen in England selten auf dürren Boden. Die Niederlassung auf dem Cap der guten Hofnung ist bekanntermassen erst in diesem Kriege an Grosbritannien gekommen. Für die ostindische Schiffahrt ist dies ein sehr vortheilhafter Zwischenplaz. Von hier aus, wie von St. Helena, läuft der Kauffahrer in die africanischen und indischen Gewässer, in einen Theil des atlantischen Meeres, und selbst in den stillen Ocean; andern Theils gewährt das Cap einen guten Markt für die meisten englischen Manufacturen. Die holländischen Ansiedler empfangen jezt aus Großbri tannien Kleidungsßtüke, Hausgeräth, Werkzeuge, und alle Artikel des Lurus, die aus Europa kommen. Die Producte des Caps sind Ninder, Schaafe, Getreyde, Wein zc., welche von den hier landenden Flotten theils auf der Stelle verzehrt, theils an Bord genommen werden: gewöhnlicherweise führt man auch etwas nach St. Helena, Ostindien und Europa aus. Der lezte Eingang im Londner Hafen vom Cap waren 45 Cents ner Aloe, 5167 Pfund Baumwolle, 10 Tonnen Ebenholi, 465 Ochsenhäute, 2603 Haute von allerley wil den Thieren, die von den Einwohnern getödtet wer den, und 1227 Gallons des berühmten Cap - Weins. An Getreyde hat heuer das Cap großen Mangel ges litten, und also nichts ausführen können, wie die lezten Nachrichten sagen: allein man hat dies als eine Ausnahme anzusehen.

Handel der ostindischen Compagnie.

Man darf nicht glauben, daß der englische Han

del nach Ostindien seinen tezigen Flor erreicht haben würde, wenn nicht eine grosse Compagnie ihr Capis tal zusammengeschossen, gemeinschaftlich Rath gepflo. gen, und ihre Bestrebungen vereinigt hätte. Die brits tischen Kaufleute, welche nach Ostindien handeln, ha ben sich nach und nach zu grossen Landesbesitzern ge macht, theils weil die Staatskunst der indischen Prin zen zu mangelhaft ist, einen ehrlichen Handel zu begünftigen, theils weil man Factoreyen und Seehäfen haben mußte: überdies ist allerdings nicht zu leugnen, daß der Ehrgeiz den Kaufmann versucht hat, über die Gränzen des blossen Handels hinauszugehen. Die Unkosten, denen sie sich als Souveraine unterziehen müsen, than oft dem kaufmännischen Gewinn Eintrag. Die Vortheile, welche das grosbritannische Reich von der Verbindung mit Ostindien erndtet, sind viele fach. Beydes, die Civil- und Militairbedienten brin gen ihr oft ungeheures, und jederzeit ansehnliches Vermögen aus Indien in das Mutterland zurüf; die Inhaber der Actien der oftind. Comp. erhalten jähr liche Zinsen von einem Capitale, das ungeschmälert bleibt; der englische Gewerbßeiß wird aufgemuntert 3. B. in Absicht der Manufacturen irdner Geschirre und der Baumwollenfabriken, in welchen beyden man die finnreichen Handgriffe und Erfindungen der Eins wohner von Hindostan benuzt hat; viele andere Mas nufactuzen erhalten Aufmunterung, indem wollene Zeuge, Metallwaaren, Werkzeuge für die mechanischen Künste, Gewehre und eine grosse Menge andrer Dine ge nach Ostindien ausgeführt werden; in den grossen Flotten, welche der ostindische Handel erbeischt, ziehen fich die großbritannischen Inseln beständig neue SecLeute für die Marine zu, welche ihr Schuz, ihr Stolz,

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