Page images
PDF
EPUB

fange des künftigen Jahres ihre Vollendung erreichen. Zum Exempel wird nun wieder rasch an der grossen Sammlung der englischen Dichter gedrukt, die eben so vollständig, als schön, werden soll.

Schon beschäftiget sich ein Herr Alexander Ste phens mit einer Geschichte des Krieges von Anfange der Feindseligkeiten zwischen Frankreich und Oesterreich bis zum Frieden mit Grosbritannien. Sie wird in den ersten Monaten des Jahres 1802 in zwey Quarte bänden mit Charten und Kupfern erscheinen.

Der Buchhändler Phillips fährt in seinen glükltchen Speculationen fort. Da ist kaum ein Buch seines Verlages, das nicht reissenden Abgang fånde. Er läßt seit einiger Zeit eine Reihe von Schulbüchern com pitiren, welche zulezt alle Fächer der Elementarerzie hung umfassen werden; in England sind dergleichen Bücher, mit Ausnahme der Philologie, noch sehr sparsam oder schlecht; deswegen erhalten die feinigen eine desto bessere Aufnahme. Der D. Maror bat die meis ften dieser Arbeiten für Phillips unternommen. Dice fer Gelehrte schreibt nun auch eine populäre Uebersicht der allgemeinen Geschichte vom Anfange der Welt bis zum Londner Frieden 1801, welche ungefehr fünf und zwanzig kleine Bånde ausmachen soll. Es ist bekannt, daß kein Volk seine Landesgeschichte so wohl versteht, als das englische; aber es ist eben so bekannt, daß, dię Gelehrten ausgenommen, sonst nur wenig Leute von der allgemeinen Geschichte etwas Erhebliches wissen. Dies mag allerdings, wie der Verleger dieses neuen Werkg sagt, zum Theil daher kommen, daß es an allgemein faßlichen Büchern dazu fehlt, oder, daß sie zu bånde reich und theuer sind. Die grosse englische Universal, geschichte füllt nicht weniger als sechs und sechszig Octavbånde.

Herr Beresford, ein englischer Gelehrter, der in Hamburg privatifirt, übersezt das neue Werk des Hrn. v. Kozebue: Das merkwürdigste Jahr meines Lebens.

Mig Plumptre, die sich durch gute Dolmetschun». gen aus dem Deutschen rühmlich bekannt gemacht hat, giebt einen Roman heraus, dessen Titel ift: Something

new.

Die Lebensgeschichte der mit Recht beliebten Schriftstellerin, Mistreß Inchbald, von ihr selbst gea schrieben, ist lange ungeduldig erwartet worden, und foll nun endlich diesen Winter herauskommen.

Durch die Zeitungen gemigleitet, haben mehrere ausländische Gelehrte erwartet, eine nähere Nachricht von den vorgeblich aus Tippuh Saheb's Bibliothek nach London geschikten Büchern zu erfahren; allein alle diese Schäße sind ohne Vereinzelung nach Calcutta geschikt worden, wo sie einen ansehnlichen Theil der orientalischen Büchersammlung auf der dort errichte ten Universität ausmachen werden. Man erwartet cine kritische Nachricht von Tippuhs Bibliothek in dem nåchften Bande der asiatischen Transactionen, Der Mar= quis Wellesley ermuntert das Studium der orientalis schen Sprachen in Indien, soviel er nur kann. Er hat es dahin gebracht, daß hinführo niemand ein Civilamt unter der D. J. Comp. in Ostindien erhalten kann, der nicht ansehnliche Fortschritte in den erforderlichen asias tischen Sprachen gemacht hat.

Mehrere theologische Elhriften, welche der Gota tesgelehrte Newcome Cappe hinterlassen hat, sind jezt in der Presse, unter andern eine Einleitung in das Proómium des Evangeliums Johannis mit einer Pas raphrase, Noten und Betrachtungen. Es soll eine Nachricht von seinem Leben hinzugefügt werden.

Den zten November fieng der D. Garnett, wel cher vorher an der königlichen Institution stand, an, feine Privatlesungen in London zu halten. Sein Zim mer war voll Damen und Herrn vom ersten Stande. Er liest über Experimentalphysik und Chymie. Nach dem neuen Jahre kommen dazu noch Vorlesungen über die Arzneykunde.

Des D. Barrett's prachtvolle Ausgabe des alten Manuscripts vom Evangelio Matthải, das sich in der Dubliner Universitätsbibliothek befindet, ist in London eingetroffen. Der gelehrte und unermüdete Herausgeber beschrieb dieses nüzliche Manuscript beynahe vor fünfzehn Jahren im ersten Bande der Verhandlungen der königlichen irländischen Academie; diese Notiz erregte grosse Aufmerksamkeit bey den Gelehrten, sowohl in Grosbritannien als auf dem festen Lande, besonders da von den 64 Blättern, woraus das Manuscript besteht, 59 zur Ausfüllung von Stellen dienen, die in dem Alexandrinischen Coder fehlen. Der Probst und die Fellows von Trinitycollege liessen das mühsame Facsimile, welches der D. Barrett davon gemacht hatte, auf ihre Kosten in Kupfer stechen, und schenkten ihm Die Platten zur Herausgabe. Dieses Werk ist von der Universitätsoffizin in Rojal Quarto auf das prachtvolls fte gedrukt worden; Frland hat nie ein glänzenderes Werk geliefert. Die Prolegomena handeln im ersten Theile von den Manuscripten, wo D. Barrett weitläuftig von ihrem Alterthume spricht. Der zweyte Theil ist eine Abhandlung über die Abweichungen der Geschlechtsregister im Mätthåus und Lucas, wo man einen grossen Aufwand von gründlicher Gelehrsamkeit findet. Auf die Prolegomena folgen die 64 Facsimiles Platten; jedem Blatte gegenüber steht das, was fie

enthalten, mit den üblichen griechischen Lettern ges drukt, und unter dem Terte befinden sich die Varian, ten, wovon einige merkwürdig und wichtig sind.

Die Briefe der Madame Sevigne an ihre Toche ter sind aufs neue von Mistreß Mackin in Southampton übersezt worden. Sie sind mit Bildnissen der Madame Sevigne und ihrer Tochter nach ächten Originalen verziert.

Der Prediger Edward Davies zu Olveston in Gloucestershire bittet um die Unterstüzung des Publis kums zur Herausgabe folgender Schriften: 1. Versuch über die erste Einführung der Schreibekunst in das westliche Europa, besonders in die brittischen Inseln z 2. über das Wesen und den Ursprung der Celtischen Dialecté.

Herr Octavian Dalvimart giebt die Trachten der Türken, sowohl in Asien als Europa, wie auch der Ins fulaner des Archipelagus heraus; er selbst zeichnete fie alle an Ort und Stelle; die erste Nummer der Kupfer stiche, welche colorirt sind, erscheint im Januar miê französischen und englischen Erklärungen bey dem Buchs håndler Miller in Newbondstreet, welcher die wohls dufgenommenen Abbildungen der „Strafen in China” publicirte.

Nelsons Expedition im Mittelmeere, vom Prediger Cooper Willyams beschrieben, erscheint mit dem neuen Jahre. Ausser den Ansichten von egyptischen und syrischen Küsten, die der Verfasser selbst aufnahm, wird Dieses Werk noch die Begebenheiten erzählen, welche sich bey der Wiedereinnahme von Neapel ereigneten; ferner will er einige Memoiren von dem sicilischen Hofe in Palermo hinzufügen; wahrscheinlich wird man hier auch mehr über die Ursache der schreklichen Mors

de und Hinrichtungen erfahren, welche auf die Wiedereinnahme folgten.

Nachdem Sir William Ousely seine gelehrten Be merkungen über die Pehlavi Medaillen in D. Hunters Museo herausgegeben hat, lågt er jezt bewegliche Typen giessen, um das ächte Pehlavi in seiner Abhandlung über die alten persischen Münzen und andre Ans tiquitäten von Persien, welche mit Anfanze des neuen Jahres erscheint, darzustellen.

Der berühmte Dichter Delille hat einer Gesells schaft von Londner Buchhändlern versprochen, Mile tons verlornes Paradies für tausend Pfund Sterling in französische Verse zu übersezen.

Bey Ackermann im Strande No. 101, ist nun der erste Theil seines grossen Werks für Möblirer erschienen. Der Titel ift: Desseins à l'usage des architectes, tapissiers &c. formant une collection de plans et sections pour des appartemens, tels que salles de déjeuné, de diné et de compagnie; chambres à coucher, bain, bibliotheque, boudoir, antichambre, escalier &c. &c. en trente planches, accompagnées de descriptions. Vol. I. à Londres chez Ackermann et à Leipsick chez Beygang au musée. Dies schöne Werk ist besonders eingerichtet, Möblirern und andern, die ihre Zimmer mit Geschmak auszieren wollen, Anweisung zu geben, wie sie die Spiegel, Tische, Sofa's und besonders die Vorhänge, welche so wes sentlich beym Aufpuze sind, am vertheilhaftesten ans ordnen sollen; es erhellt ferner daraus, wie man je dem Zimmer den eigenthümlichen Character seiner Be, stimmung geben, und dessen Local am besten benuzen

tann.

« PreviousContinue »