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rirt. Preis: zusammen drey Guineen: zu haben in Figronsquare. Ein gutes und ein mittelmäßiges Kupfer. Drummond, ein vorzüglicher Künstler, hat hier seinen Talenten ein neues Denkmal gestellt, und ein ächtes Abbild der Natur geliefert, wobey er das Verdienst der Originalität hat, ob dieser Gegenstand gleich schon von Barker gut behandelt worden ist. Das Gegenstük von Morland ist nicht ohne Verdienst, wie denn dieser Künstler nichts Schlechtes liefern kann, bils det aber in Gesellschaft des ersteren einen ziemlichen Abfall. Der Gegenstand ist schon zu oft da, und kann ohne einen neuen Gedanken nicht gefallen; diesen vermist man hier ganz. Ein Kritiker tadelt, daß diese beyde Blätter wiederum colorirt sind, und nennt es eine buntschåkige Manier, hinter welcher jezt viele englische Künstler den Mangel an höhern Ansprüchen verbärgen. Allerdings wird das Auge zu sehr dadurch bestochen.

Landing of William, d. i. die Landung Wilhelms des Dritten in Torbay am 4 November 1668 in Begleitung der Herzoge von Schomberg, Leeds u.

Gemahlt von James Northcote, gestochen von J. Parker. Zu haben bey John Harris. Was auch immer der Mahler hierbey zu verantworten haben mag, das Kupfer verdient alles Lob, und beschäftiget die Einbildung des Beschauers sehr angenehm, wozu freylich der in der Geschichte so merkwürdige Gegenstand viel beyträgt. Wilhelm, eine grosse, schöne Person, nach Art seiner Zeit, völlig gewapnet, erscheint mit fünf andern Figuren auf einer Platform. Unterhalb find eine Menge Köpfe und Figuren von Officieren, Herren, Matrosen, Trompetern und Pferden., Neben dem Könige rechter Hand ist ein Bischof, der die Bis

bel hält, und bey ihm sieht man eine Flagge, auf welcher geschrieben steht; für die protestantische Religion und die englische Freyheit. Im Hintergrunde ficht man einen Theil des Schiffs, auf welchem Wil. helm ankam, und auf den Böten wird sein übriges Gefolge gelandet zc. Auf einem benachbarten Berge steht ein ungeheurer Haufe Menschen, welche jauchzen, und ihren Befreyer bewillkommen. Northcote gehört unter die verdienstvollsten Akademiker in London, und dieses Gemählde macht ihm Ehre. Es ist in Strichmanier mit grossem Fleisse gestochen.

Liebhaber schöner Landschaften werden den Ankauf folgender Blåtter nicht bereuen. 1. Ansicht von Oak, hamton Schloß in Devonshire. 2. Jvy Bridge in derselben Grafschaft. 3. Ansicht von Burg Berry Pomeroy. 4. Landschaft unweit Oakhampton, beyde iv’Devonshire, gezeichnet von Walmesley, und gestochen in Aquatinta von Hassell und Cartwright. Jedes Stük kostet eine Guince.

Bonaparte, von Northcote gemahlt, und von Reynolds gestochen. Zu haben bey Jeffries, Clapham Road. Schwarz anderthalb Guineen, colorirt drey Guincen. Bonaparte ist zu Pferde. Niemand låugnet, daß dies ein auffallendes Blatt ist; das Pferd, eine Copie von Rubens, ist ein schöner Paradeur; aber in den Gesichtszügen liegt nicht das Ruhige und Nachdenkende, welches dem Originale cigen feyn soll, und man kann etwas Gezwungenes nicht verkennen. Dennoch gefällt das Ganze. Man zicht die schwarzen Abdrüfe vor.

Die heilige Familie, gemahlt von Westall, gestochen von Reynolds: zu haben bey Jeffries; colorirt. Preis: drey Guineen. Was Westall liefert, ist alle

seit meisterhaft, und das gilt auch von vorliegendem Blatte; die Figur der Jungfrau ist ansprüchlos, lichreizend und ausnehmend schön; und die umliegende Landschaft bezaubernd. Man kann fie blos colorirt haben.

Wir zeigten lezthin Shakespear's sieben Menschens alter von Stoddart und Bromley an, welche bey Symmonds erschienen sind; diese kann man jezt colorirt has ben, und sie sehen in dieser Manier fast wie die Oris ginalgemählde aus. Preis: drey Pfund.

Die Freunde der alten Literatur werden mit Bergnügen hören, daß Artaud, ein geschikter Künstler, ein sehr wohlgetroffenes Bildnis von dem grossen Philologen Gilbert Wakefield kurz vor dessen Tode gemahlt hat. Madam Macklin, Befizerin der Poets' gallery, Fleetstreet, hat es an sich gekauft, und es einem berühmten Kupferstecher übergeben, welcher mit seiner Arbeit bald nach Weyhnachten fertig seyn wird. Wem daran gelegen ist, gute Abdrüfe zu haben, wird wohl thun, sich an Mikres Macklin ohne Verzug zu wenden, weil die Avdrüke nach der Reihe an die Subscribenten ausgegeben werden sollen.

Neue Musicalien. Die musicalische Welt in England beschäftigt sich diesen Winter anfferordentlich mit der berühmten Sängerin Mistreß Billington, weia che wechselsweise auf den beyden grossen Theatern in London erscheint, und für die Soisen dreytausend Pfund Sterlinge, nebst zwey Benefizopern, die zum wenigsten auch tausend Pfund einbringen, erhält. Sie erscheint bis jezt erst in der Oper Artaxerxes, deren Musik bekannt ist. Um aber denen, welche sie nicht hören können, einen Begrif von den Talenten dieser Frau zu geben, hat der geschikte D. Busby

fünf Arien ausgehoben, und sie mit allen Veränderungen und Manieren der Billigton zu Papier gebracht. In so fern ist dieses Werk ein völlig neues Phänomen. Busby faßte während der Oper in seinem glüklichen Gedächtnisse die schweren Verschönerungen auf, und gab Tönen und verwikelten Modificationen von Tönen, die sonst keine Spuren als verworrene Eindrüke hinter sich lase fen, Bestand und Dauer. Der Titel dieser merkwür. digen Neuheit ist: Five songs from the celebrated Opera of Artaxerxes with all the variations and graces introduced by Mrs. Billington at the Theatres Royal Drury-lane and Covent-garden. To which is added a Pianoforte Accompaniment, newly arranged from the original Score, by Dr. Busby. 4. Rolfe. Man findet hier folgende Arien: Adieu thou lovely Youth; If o'er the cruel tyrant Love Monster away Let not rage thy bosom firing und the Soldier tir'd of War's Alarms. Für San ger und Sängerinnen wird diese Sammlung sehr nůž, lich seyn; fie können daraus lernen, wie eine der grö sten Tonkünstlerinnen ihrer Zeit, welche tiefe theoreti sche Kenntnisse besizt, und sich sieben Jahre in Italien gebildet hat, sie vorträgt. Mistrez Billington übernimmt auch mit dem neuen Jahre eine Rolle in der schönen englischen Oper The Duenna, und der D. Busby ist gesonnen, ihre hinreissende Manier den entfernten Mufkliebhabern auf dieselbe Art bekannt zu machen.

The Review; or, wags of Windsor; a comic Opera performed at the Theatre Royal, Haymarket. The words by George Colman; the musie composed by Dr. Arnold. gs. Caulfield.

Diese Oper ist ganz in Arnolds bekanntem und fimplem Style geschrieben. Die Ouvertüre ist sebe

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schön. Unter den Arien ist the poor little gypsey hinreisend; das Mädchen singt so klagend, so eindrin gend, daß man eine Weise unsers grossen Reichardt zu hören glaubt. Eine von den kleinen tändelnden Melodien, welche so allgemein gefallen, ift: will my love contented be. Das Duct und Chor when the lark in aether singing haben etwas Erhabenes; die Musit drukt mehr aus, als was mit. Worten zu sagen ist. Auch die Märsche und das Finale verdienen ch renvote Erwähnung.

Three Union Sonatas for the Piano-forte, with an Accompaniment for a Violin and Violoncello obligato, in which are introduced several national airs peculiar to each country, composed by Sig. Rampini. gs. Lavenu. Diese Sonaten unterscheiden fich so vortheilhaft, daß Rampini keine kleine Erwartungen von sich dadurch erregt hat. Es webt darinn ein groffer Sinn und feiner Geschmak. Er hat folgende in den drey Reichen so beliebte und schöne Volksa gefänge eingewebt: Sweetest of pretty maids-Sally our Alley O the Roast Beef of Old England Come haste to the Wedding u. a. m. und durch dieses Zuterbrod lokt er gewiß viele an, seine Sonaten zu spielen. Aus den Eingängen sieht man, daß er sicht Bach, Abel und Giordani fleißig studirt hat.

Gelehrte Neuigkeiten.

Die Friedenspråliminarien haben einen sichtbarev Einfluß auf das Mechanische der Literatur gehabt; eine Menge Pressen, die stille standen, sind wieder in Bewegung gesezt worden, und so werden die angefan genen Werke, welche des theuren Papiers und Drukeriohns wegen ins Stofen gerathen waren, mit An

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