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Folgende merkwürdige Stellen find wörtlich von S. 66 bis 69. übersezt.

"Als die Franzosen ElArish auffoderten, drohe, ten sie die Stadt zu zerstören, wenn sie Widerstand tbåte. Der Scheik antwortete beherzt: Er wollte sie wieder aufbauen, und wies die vortheilhaften Ancrbietungen, die ihm gemacht wurden, mit Verachtung von fich. Nachdem er seine Familie weggeschift hatte, vertheidigte er seine Lehmmauer neunzehn Tage lang; als am Ende derselben seine Ammunition verbraucht war, erhielt er eine Capitulation, daß die Bejozung, welche meistens aus Dschefsar Pascha's (des Gouver neurs von Acre) Truppen bestand, mit ihrem Gepak unter der Bedingung nicht wieder zu dienen, sich zurüfziehen sollte. Jedes Haus in ElArish wurde bis auf den Grund geschleift.”

„Die Franzosen haben sehr sorgfältig jeden Umstand von ihrem Feldzuge in Syrien verheimlichet; es ist auch gar nicht befremdend, daß sie von einer Expedition schweigen, welche für die brittischen Wafsen so glorreich war, während die Folgen derselben für die französische Armee eben so nachtheilig als unrühmlich für ihren Feldherrn ausfielen. Aber mit dem erwähnten Zeitpunkte des Feldzuges ist Ein Umstand verknüpft, der sich nicht verheimlichen lich; und er muf aufgezeichnet werden, weil er einen Zug in dem hervorstechendsten Manne des iezigen Zeitalters, in Bonaparte, zu enthüllen dient."

„Als ElArish eingenommen war, marschirten die Franzosen nach Syrien, nahmen Gaza ohne Widerstand ein, und rüften dann auf Jaffa zu. Man bot die Besazung auf; da sie sich aber nicht ergeben wolte, wurde die Stadt mit Sturm genommen, und zwölf

Stunden lang der Plünderung und dem Morde preis» gegeben; jedoch kommen die bey dieser Gelegenheit auss geübten Grausamkeiten gegen die darauf folgenden in keine Betrachtung: viertausend fünfhundert Mann von der Besazung wurden zu Kriegsgefangenen gemacht; in dieser Zahl waren tausend von denen begriffen, die zu ElArish kapitulirt hatten. Man erinnerte sie, daß fie ihr Wort gebrochen, und sich wieder in Waffen hats ten betreten lassen: die andern dreytausend fünfhundert wurden in das Loos der Uebertretung mit verwifelt. Man ließ sie alle auf etliche Sandhügel bey Jaffa marschiren, und sie in eine Reihe stellen; eine gleiche Zahl französischer Soldaten mit aufgepflanzten Bajonets mußte ihnen gegen über treten: es wurde commandirt, mit gefälltem Bajonet auf sie einzudringen, und in eis nem Augenblike waren viertausend fünfhundert Mann ermordet. Ihre Gerippe und der mit Blut getränkte Sand bezeugten die barbarische That, bis auf den heus tigen Tag."

„Es ist in Syrien eben so wohl bekannt, daß, als die Belagerung von Acre aufgehoben war, und Die französische Armee nach Egypten marschirte, alle ihre Verwundete und Kranke auf Befehl ihres Genes rals vergiftet wurden."

„Bey Gelegenheit des von Kleber geschlossenen Vergleichs, welcher sich bekanntlich zerschlug, bemerkt Herr Morier, daß Kleber wahrscheinlich aus Haß gegen Bonaparte gewünscht hätte, Egypten zu rău, men:,,die Feindschaft, welche bekanntermassen unter ihnen herrschte, war während ihres Feldzugs in Syrien entstanden. Klebers menschenfreundliche Denfungsart gab ihm den Muth, Bonaparte's Grausam keit dadurch bloszustellen, daß er sich dem Morde der

Besazung von Jaffa widersezte. Während der Belas gerung von Acre trug Bonaparte Klebern auf, einem Detaschement seiner Division Befehl zu geben, daß es in der Nacht stürmen sollte; Kleber zweifelte, ob sich die Bresche ersteigen liesse, und befahl einem seiner geschittesten Offiziere, fie zu recognofciren; aus der Ant wort, die man ihm brachte, sah er, daß die Unterneh mung nicht gelingen könnte; daher weigerte er sich die Ordre zu geben, und sagte Bonaparte'n: er möchte fie selbst geben, wem er wollte. Dies that Bonapar te, und das ganze Detaschement, an dessen Spize Kles bers vertrauter Offizier stand, kam beym Sturme ums Leben."

Political recollections relative to Egypt; containing Observations on its government under the Mameluks; its geographical position: its intrinsic and extrinsic resources; its relative importance to England and France; and its dangers to England in the Possession of France: with a narrative of the ever memorable British campaign in the fpring of 1801. by George Baldwin, Esq. late Consul- general in Egypt; and attached to the Commander in Chief during the above glorious campaign. London, Cadell. 1801. 8. S. 227. Preis 6o. Herr Consul Baldwin ist långst in ganz Europa als ein sehr geschif. ter Mann bekannt, und die vorliegende Schrift be weist es zur Genüge. Egyptens grosse Wichtigkeit in jeder Rüksicht erhellt aus diesem Buche vorzüglich, und was Herr Baldwin darüber sagt, muß um so tieferen Eindruk machen, da es vielleicht keinen Europåer. gicbt, der mit so viel Kenntnissen, mit so viel Verstand und Scharfsinn eine gleich genaue und lange Bekannts schaft mit Egypten verbånde. Egypten, sagt er, if

das Magazin des ganzen Handels von Hemen; der Markt für alle Caffee und alle die reichen Gummi's dieses herrlichen Landes; es ist das Magazin aller in» neren Theile von Afrika, welche Goldstaub, Elfenbein, italianische Senna und Drogberien hervorbringen; es ist der Sammelplaz aller Handelsleute der Welt; es scheint der gemeine Mittelpunkt alles Handels zu seyn, und die Münze aller Länder ist hick gangbar. Egypten hat Gemeinschaft mit den Küften von Syrien, Caramanien, Natolien und den Küsten des schwarzen Meeres; mit den Küsten von Griechenland, Italien und Frankreich; mit der Küste von Spanien, der nördlichen Küste von Afrika und allen Inseln des Mittelmeeres in Zeit von zwanzig Tagen: es hat Gemeinschaft mit den Küsten des glüklichen Arabiens, den persischen und bengalischen Meerbusen, mit den öhlichen Küsten von Afrika, Madagascar und dem Cap der guten Hoffnung, in Zeit von vierzig Tas gen: mit den Küsten von Sumatra, Java, Japan und China; den Philippinen, den Küsten von Brasilien und eines grossen Theils von Amerika; mit allen innern Theilen von Asia, Afrika und Europa, in Zeit von neunzig Tagen; und es kann in hundert Tagen Nachrichten bis an das entfernteste Ende der Welt schiken. Dies, sagt H. B., ist nicht nur möglich, sondern aus Ursachen, die in der Natur Regen, oft ausführbar und gewig.

Das Clima ist, im Ganzen genommen, sehr ges fund. Man bekommt Entzündungen in den Augen, wenn man in der Zugluft schläft; der Durchfall ent= Acht, wenn man sich entweder gar nicht oder nur leicht züdeft; die egyptische Nachtluft wirkt ausnchmend auf den Unterleib.

Ueber die Best müssen die Erfahrungen eines Man, nes, der ein und dreyssig Jahre lang mit dem grösten Theile des türkischen Reichs in Verbindung gestanden hat, von höchster Wichtigkeit seyn. Die Anstefung wird nicht durch die Luft fortgepflanzt, wie viel grosse Aerzte dafür gehalten haben; auch nicht durch Schwär. me von Insecten, die sich in stehenden Gewässern erzeugen. Wäre dieß gegründet, so könnte man sich durch keine Vorbauungsmittel schůzen. Im Gegens theil aber ist es eine unveränderliche Erfahrung, daß die, welche sich zu Hause halten, und sich in Acht nehmen, mit angestekten Leuten in Berührung zu kom men, oder mit Sachen, die von Angestekten berührt worden sind, nichts zu befürchten haben. Das Olis venöhl ist bekanntermassen ein von Herrn Baldwin zuerst bewährt erfundenes Mittel, nicht nur um die Anstekung der Pest zu verhindern, sondern auch um Damit angestekte Leute wirklich zu heilen. Aerzte werden diesen Theil seines Buches mit größtem Ins teresse lesen. Herr Baldwin versuchte auch das Del wider andere Gifte mit Gelingen. Ratten, welche von Scorpionen gestochen waren, begoß er mit Oel; fie erholten sich, und liefen in wenig Minuten fort: er ließ andere von Scorpionen stechen, und brauchte kein Oel; und sie starben. Er tröpfelt auch Del auf seinen Fuß, wenn er das Podagra hat, und stillt die Entzündung fast augenbliklich, ohne daß sie sich wie, der einstellt. Er hålth überhaupt aus mehr. jähriger Erfahrung das Del für ein un trügliches Heilmittel des Podagra, so bald ́es sich in eine äussere Entzündung aufgelöst hat. Ist die Entzündung sehr heftig, so schäumt und zischt das Oet, wie eine geôfnete Flasche Cyder oder Champagner.

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