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linge. In diesem Laden kann man auch Strohteller (table mats) von sehr muntern und wohlgewählten Farben haben; eine ganze Garnitur, die aus etwa sechs bis acht Stük grossen und kleinen Strobtellern besteht, kostet sieben Schillinge. Am nämlichen Orte sicht man eine Spielart der blauen Wegdwood Waare; sie ist von dunkelerem Blau, als das bekannte feinste Wedgewood, und ahmt von aussen das Korbwerk nach. Man hat von dieser Art Theekannen, Milchkännchen u. s. w. Allein die Farbe ist zu grell, um allge meinen Beyfall zu finden; das schöne schwarze Wegdwood, welches bis jezt ausser England niemand mit Erfolg nachgemacht hat, steht immer noch ausschließlich auf der Tafel des Königs und des Strassenkehrers in England.

Von folgenden Patenterfindungen ist bis jezt nur erst die Existenz bekannt. Patente haben erhalten:

Egerton Smith, Papierhändler und T. Todd, Orgelbauer, beyde in Liverpool, für eine Methode allerley musicalische Instrumente zu stimmen, und fie gestimmt zu erhalten.

William Chapman aus Newcastle an der Tyne, für die einzelne oder gemeinschaftliche Anwendung gewisser Substanzen zur Erhaltung des Tauwerks.

Thomas Bartlett aus Boston im Staate Massachusetts in Nordamerica, der sich aber gegenwärtig in London aufhält, für einige Verbesserungen in Verfertigung der elastischen Bruchbänder.

William Sellers, für einen neuen Mechanismus, wodurch die Reibung vermindert wird; Kurbeln, die abwechseln oder sich ablösen, sezen unmittelbar ein Rad nach dem andern in Bewegung; diese Erfindung läßt sich auf Windmühlen, Wasserpumpen, Schöpfs

mühlen zur Benczung der Felder, und verschiedene andere Zweke gebrauchen.

Der Lohgårber Lanz in Homerton, für eine Methode, Lohgruben zu machen, und die Haute, welche gar gemacht werden sollen, mit Maschinen zu bearbeiten.

Spencer, cin Nagelschmidt in Duffield, für eine neue Art, Hufcisennågel zu machen.

Johann Aloysius Senefelder in London, für eine neue Methode und Verfahrungsart auf Papier, Linnen, Baumwolle, Wolle und andere Substanzen zu Drufen.

Der Seecapitain William Bolton, für ein neues Steuerruder, und die Mittel, es in gutem Stande zu erhalten.

Thomas Witherby in Enfield, für eine Pumpe und eine Methode, Maschinen in Bewegung zu fezen. Der Londner Goldschmidt Samuel Holemberg, für eine neue Verfertigung der Schlösser und Thür. bänder zum allgemeinen Gebrauche.

Der Eisenhändler Stratton in London, für Verbesserungen in Kochmaschinen und Feuerrosten.

A. Boden zu Mellor in Derbyshire für eine Maschine, Baumwolle zu hecheln und zu reinigen.

James Manley in Welton für Verbesserungen im Salzheden.

G. Medhurst in London für eine bessere Verfertigung der Maschinen, mit denen man Linnen, Tuch, wollene Zeuge, Wolle, Baumwolle, seidnes Zeug, Sammet und überhaupt alle andre Sachen, welche gewaschen und gereiniget werden müssen, waschen und ausringen kann.

Der Büchsenschäfter John Wilkes in Sheffield für

eine neue Lichtpuze; er nennt sie eine selbstagirende enlindrische Lichtpuze, mit einer Springfeder, wodurch die Lichtschnuppe vermittelst einer Bewegung abgeschnitten, verborgen und ausgelöscht wird.

Carl Graf von Stanhope für eine neue Methode, aus Kreide, Marmor und Kalkstein Kalt zu brennen.

Will. Hoard in Deptford für eine verbesserte trag bare Maschine, Strike und Takelwerk, so lang man sie nur haben will, auf einem engen Raume zu drehen, eine Erfindung, die besonders für Schiffe brauchbar ist.

Archibald Graf von Dundonald für Surrogate des weissen Senegalgummi und anderer Gummi's, wels che in gewissen Verrichtungen der Manufacturen håufig gebraucht werden.

Wie die Mode sich sehr oft in Gestalt einer Wuth zeigt, so hat auch jezt der Geschmak für alles, was egyptisch heißt, die kostbaren Prachtzimmer in den Häusern der Londner Groffen völlig zu Grunde gerichtet. Es soll mit einemmale alles egyptisch seyn; und die Möblirer sind in äusserster Verlegenheit um geschikte Musterzeichner und Arbeiter. Dieser Ges schmak ist erst im Entstehen, und man kann nicht sas gen, ob er sich nicht auch über alle Theile der Häuser verbreiten werde? Gegenwärtig ist der Hauptzug der egyptischen Influenza, daß alle Wände für Nischen durchbrochen werden, in welche man wechselsweise bronzirte Büsten und bronzirte Statuen stellt; die leztere dienen mehrentheils zu Candelabern.

Skizzen berühmter jezt lebender Männer (aus den public characters of 1801-1802,)

Der Premierminister Addington.

Herr Addington ist der Sohn eines Arztes, der

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seine Laufbahn in der Stadt Reading anfing, wo er ein Privattouhaus hielt, da er sich besonders auf die Heilung wahnsinniger Menschen gelegt hatte. Hier heurathete er eines reichen Schulmannes Tochter, welche ihm 15,000 Pfund brachte, und begab sich sodann nach London. Er hielt nun Wagen und Pferde. Seine Geschiklichkeit verschafte ihm einen grossen Ruf; er und der Doctor Heberden theilten sich unter die vors nehmsten und reichsten Häuser der Hauptstadt; was Wunder, daß er, wie die meisten Londner Aerzte, ein grosses Vermögen erwarb, und sich mit einer Summe von hunderttausend Pfund aus London nach Berkshire zurükzog ?

Es ist nicht unwichtig für unsern Gegenstand zu bemerken, daß der Doctor Addington ein leidenschaftlicher Liebhaber der Politik war. Er wurde einmal in ein Haus geholt, wo der Sohn auf den Tod lag. Die Familie wartete unten in grosser Bangigkeit, was Der Arzt vom Patienten sagen würde. Er schien sehr Lange in der Krankenstube zu bleiben; endlich wollte der ungeduldige Bruder des Kranken sehen, wo der Doctor wäre? Er fand ihn und den Apotheker, wel cher von Forens Parthey war, auf der Treppe in eis nem Streit über des lezteren indische Bill begriffen; der Doctor, welcher sich zu Lord Chathams Parthey bekannte, sprach der Bill alles Verdienst ab, und vers gaß den Kränken völlig darüber. Mein beker Herr "Doctor, sagte der Bruder, in unserm Hause läug, net kein Mensch die Vorzüge der Helden von Burton »Pynsent (Chatam's Landgute), aber ich fürchte, mein „armer Bruder wird sterben, che Sie beyde über die „indische Bill eins werden.” eter wieder zu sich selbst, und Tenzimmer.

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Das brachte den Doer gieng in das Kran

Der jezige Premierminister Addington wurde um das Jahr 1756 geboren; sein Bruder, welcher den Namen John Heley von seinem mütterlichen Großvater führt, und noch als Kind ein sehr ansehnliches Vermögen erbte, war von Jugend auf bis auf diese Stunde sein unzertrennlicher Gefährte. Beyde erhiel ten ihren ersten Unterricht auf der Schule in Cheam, deren Lehrer dem Doctor Addington rieth, unsern Henry, von dessen Geschiflichkeit er eine vortheilhafte Meynung hatte, auf eine grosse Schule zu schiken. Der berühmte Gelehrte Wharton war damals Director der Schule in Winchester, wohin die beyden Brüder ge than wurden. Sie bezogen zulezt die hohe Schule in Oxford.

Ihr Vater, der Arzt, war der Hausdoctor des grossen Lord Chatham, und stand, während der lezten Lebensjahre desselben, auf einem so vertrauten Fusse mit ihm, daß er von ihm zu einer politischen Unterhandlung mit Lord Bute gebraucht wurde. Hieraus entstand natürlich eine Freundschaft der beyderseitigen Söhne; die jungen Pitts und die jungen Addingtons wuchsen mit einander auf: der Erminister Pitt studirte auch mit dem jezigen Premierminister Addington in dem Rechtscollegio in Lincoln's Inn. Addington hätte

leicht durch diese seine grosse Verbindung mit den Pitts zum Range eines Richters (unter den zwölfen) gelangen können, allein die, glänzende Laufbahn seines jungen Freundes öffnete auch ihm höhere Aussichten.

Henry Addington erhielt bald einen Siz im ParIamente, wo er seinem Freunde allen Vorschub gegen Forens Parthey that. Als der König zum erstenmale in die bekannte schwere Krankheit verfiel, bewiesen sich die Addingtons überaus thätig. In jenem bedenkli

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