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nant von Westminster gegeben hat, sind meistens aus Stowe und Maitland genommen; es ist noch eine ansehnliche Nachlese übrig. Der Künstler glaubt, dag manche wünschen dürften, diejenigen Theile, welche in dem Originalgemåhlde vergoldet waren, auch auf diese Art fopirt zu befizen, und macht sich deswegen anheischig, sie den Liebhabern für eine überschüßige halbe Guinee zu liefern; außerdem werden diese Stellen in den Copien mit gelber Waßerfarbe vorgestellt.

Herr Ackermann No. 100 im Strande hat eine Abhandlung über seine Wasserfarben nebst einer Anweisung fie machen und zuzubereiten, herausge geben. Angebångt ist ein Verzeichnis von denen, die er selbst verkauft. Diese kleine Schrift enthält viele nüzliche Winke.

In Boydells Shakespeare Galleric fana man jezt ein vorzüglich gutes Gemählde der Lady Macbeth sehen, welches in einer der lezten Nummern von Boydels Shakespeare erscheinen wird.

Gelehrte Neuigkeiten.

́ ́Man hat zwar schon eine Sammlung von British Classics, welche in etlichen starken und kleingedrukten Bånden den englischen Zuschauer, den Vormund, Connoigeur, Rambler, Tatler, Fitzof borne's Briefe und noch einige andre Schriften dieser Art enthalten; man nennt sie auch Harrison's classics. Es giebt auch felect British classics, welche bey Cooke herausgekommen sind. Indessen haben cinige Londner Buchhändler beschlossen, eine gröfsere Sammlung von brittischen Claßikern in fünf und vierzig Bånden in Taschenformat zu veranstalten.

Auf dem reichen Felde der englischen Litteratur wird man in Verlegenheit gerathen, zu bestimmen, wie selbst in dieser beträchtlichen Anzahl von Bänden der Kern desjenigen, was ein classisches Ansehen erhalten hat, begriffen werden kann, wenn man sich auch blos auf das einschränkt, was alle Leser intereßirt. Sonach läßt sich voraussezen, daß in wenigen Jahren dieser ersten Sammlung eine zweyte folgen werde. Dis Unternehmen bestätigt die sehr oft gemachte Bemer kung, daß in England die guten vaterländischen Schriften, welche die Probe etlicher Jahre bestan den haben, von der grossen Classe der Leser häufiger gesucht werden, als die neuen, denen es an dieser Bes währung fehlt.

Miß Aikin hat ein Bändchen von Gedichten für Kinder herausgegeben. Theils find se von ihr selbst, theils von andern Dichtern. Der Zwek dieser Sammlung ist, Kindern schifliche Gedichte zum Auswendige lernen in die Hände zu liefern.

Herr Holcroft ist jezt in Paris, und wird in dem bevorstehenden Winter seine Reisen durch Frankreich und Deutschland herausgeben.

Mis Hay wird diesen Winter einen starken Band von Lebensbeschreibungen berühmter Frauenzimmer aus allen Zeitaltern und Ländern drufen lassen.

Da es den Engländern noch an guten geographi schen Elementarbüchern fehlt,`so hat Herr Bildlake, Schullehrer in Plymouth, dies Bedürfnis auf folgende Art zu ersezen gesucht. Er findet alle Lehrbücher, welche zur Erdbeschreibung anführen wollten, entweder zu fur, und blos mit Nahmen und Kunstausdrüken angefüllt; oder zu weitläufig, und voll unwes fentlicher, unnüzer und durch die Zeit unbrauchbar

gewordener Materialien. Daher will er sein Werk in zwey Theile absondern; der erste wird das ent halten, was wir mathematische und politische Geographie nennen: der zweyte soll blos eine unterhaltende Schilderung von den Gebräuchen und Sitten der Völker geben, und mit ungefähr vierzig Kupfern Derziert werden.

Der berühmte Arzt Blair hat ein vortrefliches Werk unternommen. Er sammelt Materialien zu einer historischen Nachricht von allen Hospitålern, Krankenhäusern, Armenäpotheken und medicinischen Gesellschaften, die sich in London befinden. Seit Hunczowsky's Werke hat man von diesen Anstalten, deren etliche mußterhaft sind, im Auslande nur wenig gehört.

Herr Montefiore, ein Notartus publicus in London, läßt einen Quartband Präjudicate in Handels und Notariatssachen druken, welche auch denen, die mit England in HandelsVerbindung siehen, von Nuzen seyn werden.

Die neue Quartausgabe der englischen Cyklopädie, welche D. Rees mit einer Gesellschaft von Gelehrten herausgiebt, wird gleich nach Weyhnachten dem Druke übergeben.

Der D. Hall veranstaltet eine englische Ueber, fezung von Guiton Morveau's Abhandlung über die Mittel, der Anstekung zu begegnen.

Der D. Priestley befindet sich sehr wohl in America nach seinen lezten Briefen, in welchen er zugleich den wachsenden Flor und die ausserordentli che Zunahme der Bevölkerung in Amerika mit leb 'haften Farben schildert. Er soll verschiedene Werke ausgearbeitet habeu, deren Druk er selbst in England

zu besorgen wünscht; auch äussert er eine große Sehn, sucht, sein Vaterland und seine Freunde zu besuchen, fobald wieder Friede würde. Da nun diese unscházbare Wohlthat des Himmels schneller als wohl irgend Jemand glaubte, hergestellt ist, so wird dieser groffe Mann vielleicht mit künftigem Frühjahre in England eintreffen. Seine Verehrer, welche hier zahlreich find, werden nichts unversucht lassen, ihn in England festzuhalten, da sowohl der republicanische Schwindel als die Jacobinermacherey in Grosbritannien wie überall aufgehört haben. Man vermuthet, daß ein Mann, der mit hundert Banden an das gelehrte Europa gekettet ist, nicht sehr begierig seyn könne, in ein Land zurüfzukehren, das allem Anscheine nach, noch ein gutes Jahrhundert in der geistigen Cultur hinter der alten Welt zurükbleiben wird.

Der Investigator, welcher im September unter dem Kommando des Lieutnant Flinders aus der Nore auf eine Endekungsreise segelte, soll die ganze Küßte von Neuholland untersuchen und ausforschen, was he für große Bäyen, besonders aber was sie für Flüsse hat. Außer den Gelehrten, welche sich auf dem Investigator befinden, ist Westall, ein Bruder des berühmten Mahlers von diesem Nahmen, als Zeichenmeister mitgegangen.

Der D. Clarke in seiner Uebersicht von Grosbritanniens Macht und Reichthum führt aus statthaften Gründen an, daß die Insel in Ganzen 73,178,627. Acres Land habe; hiervon sind 2,837,000. seit der Revolution angebaut worden, und 2,804,000 während der jezigen Regierung; dennoch sind während dieser Regierung die Preise höher gestiegen, als in den zwey vorhergehenden Jahrhunderten. D. Clarke nimmt an,

daß jeder Acre im Durchschnitte drey Quarters Weis zen trage und glaubt, daß ein Quarter hinreiche, Eine Person Ein Jahr lang mit Brod zu versehen.

Nach einer neuen Zählung der Einwohner vor Nordamerica beträgt die Volksmenge ungefähr sechs Millionen. Die TonnenMenge der Kauffahrtheyschiffe steigt auf 100,000. Die Ausfuhr beträgt jährlich über 70 Millionen Dollars und die öffentlichen Einkünfte 15 Millionen Dollars.

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