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Inhalt.

Englischer Kunstfleiß: Ueber die Allgemeinheit des Mahagnihols ses in England S. 125. Ein ganzer Tisch aus Rosenholz C. 128. Ein Schreibpult nach einer neuen Einrichtung S. 130. Ehrenzeichen fur die 'Soldaten, welche in Egypten gedient haben Picnics, ein neuer Nahme für gewiße seis dene Handschuhe S. 131. Neue gelbe Shawls mit Borten von Rosengewinden S. 132. Neue Schlafkammerleuchterschön lacirte Feldflaschen - lakirte große Nachtleuchter S. 133. Doppelte Theemaschinen — neue Rasirpinsel S. 134. Fare bige Bänder mit weißen und schwarzen Tüpfeln Thomas son's verbesserte Caminborstwische neues Muster des Ats Iasleders S. 135. Gefährliche Speculationssucht und übers triebener Aufwand in Schottland S. 136. Graf von Laus derdale über den Reichthum des Staats S. 146. Anec boten: Beyspiel eines guten Appetits S. 163. Beraubung einer Schazkammer in America S. 174. Der Streithahn mit dem hölzernen Beine S. 166. Ueberlistung eines Roßs Famms S. 167. Unglücklicher Ausgang einer Gespensterges schichte S. 168. Entseßliche Folgen eines Zanks unter drep liederlichen Mädchen in London S. 170. Schreckliche Folgen

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der Unvorsichtigkeit mit Schießpulver

der unterzubringen

neue Art arme Kins

Ryan, der berühmte Banknotenver,

fälscher S. 171. Litterarische Nachr. Washington's

.

Lebensbeschreibung

Priestley's Materialien zu seiner Les

bensbeschreibung — Dr. Bartons Einleitung in die Botanik

Ellicott's Reisejournal S. 172. Lehter Band von Cowpers

Lebensbeschreibung neues Wörterbuch der englischen Spra

che von Russel Playfairs Werk über die Bienen

kinsons organische Ueberrestè der vorigen Welt

gabe von Stewarts Staatswirthschaft

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neue Ausz

Sinclairs Staats

einkünfte 3r Band Card über die Entstehung der Päpst

lichen Macht S. 173. Nachricht von Beatties Leben

Ver:

mischte literarische Notizen über Nepton's whims, British drama, Sharpe's British theatre, den neuen Auszug aus den philosoph. Transactionen, die Menge der neuen Res views, Carl Königs Annalen der Botanik, Fortschritt der Royal Institution, Marlean's Reifen in Frankreich, Marss hall's Werk über Landeigenthum und D. Stenhouse Mittel Neue das Podagra durch Wasserdampf zu heilen S. 174. Erfindungen: Loosemore's Tuch aus Wolle und Hasen Bis ber und Caninchenhaare S. 177. Neue Kupferstiche: Brookshaws Pomona Britannica Kirks Darstellung der Vasengewählde des Ritters Hamilton S. 178. Gardiners

Modenwerk Bildnisse Moggs Plan von London

Neue Bücher im April S. 179.

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Englischer Kunstfleiß.

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Der Gebrauch des Mahagoni in England ist nicht viel über hundert Jahre alt. Ein Zufall brachte die Vorzuge dieses so berühmten Holzes ans Licht *). Aus *) Man findet dies zwar in dem Gothaischen Hofkalender 1790 und in Busch Handbuch der Erfind. IV. 27. erste Ausg. erzählt: jedoch weicht der Bericht in einigen Nebens umståndeu von dem folgenden ab, welcher aus der Encyclopædia Brit. sub v. Swietenia genommen ist: "Gibbons, der Capitain eines Westindienfahrers, brachte zu Ausgange des siebzehnten und zu Anfange des 18. Jahr hunderts zuerst einige Mahagonibohlen als Ballast mit nach England. Sein Bruder, ein Londner Arzt, ließ sich eben damals in Kingstreet, Coventgarden, ein Haus bauen, und da der Capitain glaubte, sie könnten seinem Bruder von Nußen seyn, so schenkte er ihm die Bohlen. Aber die Zimmerleute hatten keine Werkzeuge, welche für dieses harte Holz stark genug gewesen wären; man hielt es das her für unnük, und es blieb eine geraume Zeit liegen. In der Folge brauchte die Frau des Doctors einen Lichts kasten: der Doctor ging zu seinem Tischler Wollaston in Longacre, und bat ihn, er möchte ihm aus etlichen Bohs len, die er in seinem Garten liegen håtte, einen solchen Kasten machen. Wollaston beschwerte sich auch, daß das Holz zu hart sey: der Doctor antwortete ihm, daß er stärkeres Werkzeug dazu nehmen müßte. Der Lichtkasten wurde fertig, und gefiel dem Doctor so sehr, daß er nicht eher ruhete, als bis ihm Wollaston aus den ungebrauchten Bohlen einen Schreibecommode machte. Die herrliche Farbe, die feine Politur, die Gedrungenheit 2c. 2c. des. Mahagoniholzes erschienen nun höchstvortheilhaft. Der Doctor lud alle seine Freunde ein, die schöne Commode zu besehen. Unter ihnen war auch die Herzogin von Bukkingham, welche den Doctor Gibbons bat, ihr etwas von Engl. Miscellen. XV. 3.

schlechtem Schifsballast wurde unerwartet eine theure ausländische Waare, und was man kaum für einen Lichtkasten gut genug hielt, sollte ein und vielleicht mehrere Jahrhunderte hindurch zu den prächtigsten Geråthen genommen werden. Man sandte nun eigene Schiffe nach den Antillen, nach Jamaica, und dem südlichen Ames rika, um Mahagoni zu holen, welches gort, wie beys nahe noch jetzt, das gemeinste Holz war und zum Schiffbau gebraucht wurde. Aber die Einfuhr desselben vers ursachte ansehnliche Kosten, welche von Jahr zu Jahr, mit der wachsenden Nachfrage, sich vermehrten. Ins d.fsen kamen Mahagonigeråthe erst um die Mitte des verstrichenen Jahrhunderts recht in Gang, und ihre höch•ste Eleganz fållt in das lehte Drittel desselben Jahrhuns derts, wo überhaupt alle englische Manufacturen und Fabriken den Gipfel erstiegen, auf dem man sie jetzt ers blickt. Bis dahin war das Mahagoni fast nur ein ausschließlicher Lurus für die Reichen gewesen: aber der, mit dem Einfließen des ostindischen Goldes ungeheuer steigende, Aufwand der Britten, machte, daß selbst der ges meine Mann sich's für eine Art von Schimpf anrechnete, Tische und Stühle aus anderem, als Mahagoniholze zu haben, und konnte er das Bett nicht auch aus diesem Holze erschwingen, so mußte es wenigstens eine Nachahmung davon, nehmlich stained, oder gebeißt seyn, eine Nachahmung, die auch in Deutschland sehr üblich ist. Von dieser Zeit an ward keine Art des brittischen Lurus dem gemeinen Manne so drückend, als die allge=

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dem Holze zu überlassen, woraus Wollaston abermals eis ne Schreibcommode machen mußte. Dies brachte sowohl das Mahagoniholz, als den Tischler Wollaston in großen Ruf, und jeder suchte Geräthe aus solchem Holze zu ers halten. Diese Nachricht gab Henry Mill Esq., ein Mann von unbezweifelter Glaubwürdigkeit.

meine Mahagonisucht, da etliche Hausgeråthe aus diesem Holze nehr kosten, als sein ganzer übriger Hausber darf mit sammt den Kleidungsstücken. In den laufenden Jahren hat man die Verschwendung mit diesem jåhrlich theurer werdenden Holze so weit getrieben, daß ganz alltägliche Geräthe, Stiefelknechte, Serviettenpressen, Blasenbålge, Bücherbretter, Wåschmangen und hundert Dinge, mit denen kein Staat gemacht wird, von Ma= hagoni zu kaufen sind. Kurz, es ist långst als einer der auffallendsten Züge des Aufwandes in dem heutigen Grosbritannien angemerkt worden, daß man fast zu allen hölzernen Geråthen des täglichen Lebens Mahagoni wählt. Nun ist zwar, wie bekannt, unter den mannigfaltigen Arten dieses Holzes ein sehr merklicher Unterschied, • und man bezahlt mehr oder weniger, nachdem es glatt, marmorirt, gemasert, gewässert, gefleckt 2. ist *), vornehmlich werden für die beyden leßten Arten wahre Liebhaberpreise bezahlt, wie auch in diesen Blåttern zu seiner Zeit erwähnt worden ist, so daß der Bemittelte den Aermeren weit hinter sich lassen kann: allein, wo es der Reichen so viele giebt, wie in Grosbritannien, will der Nabob, welcher nebst seinen Lacks von Rupien auch einen Eckel für alles Gemeine aus dem üppigen Asien mitgebracht hat, und der gewesene Zuckerpflanzer, dem unter dem Wendezirkel hunderte von Negern zu Gebote standen, nicht mit den Genüssen der übrigen Welt zufrieden seyn; beyde können das Seltene bezahlen und mögen daher keinen Mahagonischrank, wenn er auch achzig bis hundert Guineen kostet, weil sie wohl wissen, daß es viele Pairs, Gentlemen und Kaufleute im Reiche giebt, die dergleichen zu kaufen im Stande sind, und

*) f. Hildts Verzeichniß der Holzarten. S. 149.

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