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geschäßt, weil man behauptet, daß sie den Augen weit mehr Dienste leisten, als die besten glåsernen. Man schleift fie bekanntlich aus durchsichtigen Kieseln. Sie find vergangenen Sommer in neuen Fassungen oder Råndern nach der Hauptstadt gekommen, und sollen überhaupt sehr vervollkommnet seyn. Man kauft sie unter andern in der ExeterChange.

Endlich trift man bey den Tuchhändlern und Ges wandschneidern im Strande neue tůchne Pantalons, welche hoch gepriesen werden, und an Dauer ihres gleis chen nicht haben sollen. Man nennt sie six thread worsted pantaloons. Das Paar kostet 25 Schill, ".

MacArthurs Aussichten auf eine unermeße liche Zufuhr feiner Wolle aus NeuSüd Wal= lis und folglich auf die gänzliche Entbehe rung der spanischen.

Herr MacArthur hat zu der letzten Ausgabe seines geschäßten Werks *) eine Einleitung hinzugefügt, in welcher er sich über den wichtigen Gegenstand der englis schen Wollenmanufacturen ausläßt. Er giebt zu, daß die rohe Wolle in England sich wirklich vermindert hat, öffnet aber seinen Landsleuten die erfreuliche Aussicht eis nes unerschöpflichen Vorrathes von diesem unentbehrlis chen Artikel, den man aus der Niederlassung in NeuSüd Wallis ziehen kann. Es bedarf nichts als der Aufmunterung der Regierung, um dort die Erzeugung der *) Financial and political facts of the eigtheenth and the present century with comparative estimates of the re venue, expenditure, debts, manufactures and commermerce of Great Britain, by John Mac Arthur Esq. 4. edit. London, Miller, 1803. 8.

Bolle so weit zu treiben, als man nur will. Er duss sert sich darüber folgendermaßen.

Bonaparte's Drohungen, dem englischen Handel alle europäische Håfen zu verschlieffen, und der Forts schritt, den er schon zu diesem seinem eingestandenen Zwecke gemacht hat, erregen unter den englischen Kaufleuten und Manufakturisten keinen geringen Grad von Unruhe. Solls ten sich die Mächte des festen Landes so sehr erniedrigen, daß sie seine Absichten in diesem Punkte entweder durch stillschweigende Einwilligung oder auf andere Art unters stüßen; so muß eine vorübergehende Stockung des englischen Handels mit dem Auslande die unvermeidliche Folge davon seyn, und es ist ein trauriger Gedanke, daß nur zu viele Kaufleute unumgänglich dabey leiden müss sen. Jedoch können die europäischen Mächte in diesem Falle nicht lange über einen Schritt verblendet bleiben, der ihrem eigenen Vortheile so sehr zuwider läuft. Die Waaren, welche sie nach Grosbritannien auszuführen pflegen, müssen ihren Vertrieb haben, und dafür wird sich gewiß auch eine bestimmte Menge englischer Manua facturen in diese auswärtigen Staaten einschleichen. So muß schlechterdings es zuletzt kommen, wenn auch Bos naparte und seine Legionen noch so sehr bestrebt sind, cs dadurch zu verhindern, daß er die neutralen Lånder von Dänemark an bis nach Venedig und Triest überfållt und in Besit nimmt.

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Da selbst der einseitige Erfolg von Bonaparte's Ans schlag den brittischen Handel zu untergraben, auf Engs lands Baumwollen und Wollenmanufacturen, besons ders aber auf die lezteren, einen sehr schädlichen Einfluß haben würde, so dürfte es nicht unrathsam seyn, etliche Bemerkungen darüber mitzutheilen.

Die feit wenigen Jahren so sehr vermehrte Nachfrage

in Betreff der baumwollenen Zeuge und der feinen Lucher hat zwar den Preiß der ersteren aber nicht der letzte= ren gesteigert. Wo kann der Grund zu diesem anschei= nenden Widerspruch liegen? Die Einführung der Maschinen, wodurch die Handarbeit vermindert wird, ist so= wohl für das Publikum als für die Manufacturisten selbst von großem Nußen gewesen. Seit einigen Jahren hat man die Anwendung der Maschinen in den Baumwollenmanufacturen weiter getrieben als in allen andern, und dies ist verhältnißmåßig für das Ganze und für einzelne vortheilhaft gewesen. Obgleich der Preis der rohen Baumwolle, seitdem Sir Robert Arkwrights Erfindungen bekannt gemacht wurden, merklich gestiegen ist, so were den doch baumwollene Güter durch Hülfe mechanischer Vorrichtungen um zweyhundert procent wohlfeiler verfertiget, als che man die letzteren erdacht hatte; und die rohe Baumwolle, welche jetzt in Grosbrittannien verar beitet wird, beträgt vielleicht eine zehnmal größere Menge als in ganz Europa verbraucht wurde, bevor die ges dachten Maschinen erfunden waren: dennoch verkaufen sich alle baumwollene Güter sehr schnell. Zu Anfang des achtzehnten Jahrhunderts wurden jährlich nicht mehr als zwey Millionen Pfund Baumwolle eingeführt, aber jeßf beträgt im Durchschnitte die Baumwolle, welche in den brittischen Manufacturen verarbeitet wird, ůber vier und vierzig Millionen Pfunde.

Wenn man wollene Güter und Tücher mit Maschinen verfertigte, so würden sie ohne Zweifel eben so sehr im Preise gefallen seyn, als die baumwollenen, und die Nachfrage würde sich ohne Zweifel sogleich vermehren; Aber viele Meynungen und Einwürfe haben sich bestån dig, und bisher mit Erfolg, der allgemeinen Einfüh rung der Maschinen in die Wollenimanufacturen in den

Weg geworfen, vornehmlich, weil dadurch viele Leute außer Arbeit gesezt werden würden, da England keinen grösseren Vorrath von Wolle erhalten, oder eine grössere Menge Tuch machen kann, als jeht, wie stark auch die Nachfrage seyn mag. Da nicht zu läugnen ist, daß die hiesigen Manufakturen alle englische Wolle verarbeiten, so hat dieser Grund ein billiges und viels leicht nicht unverdientes Gewicht. Könnte England aber seine thierische Wolle in demselben Verhältniß vers mehren, als es die Einfuhr der Baumwolle erweitert hat, so würden diese Einwürfe ihr Gewicht verlieren, weil die Leute, welche durch die allgemeine Einführung der Maschinen auffer Arbeit gesetzt werden möchten, durch die vermehrte Menge der erzeugten wollenen Güter hins långliche Beschäftigung erhalten würden, wie bey den Baumwollenmanufakturen der Fall gewesen ist.

Es hat seine völlige Richtigkeit, daß die neuerdings vermehrte Nachfrage nach feinen Tüchern sowohl im Lande als in der Fremde, den Preis der feineren Wolle seit den letzten zwanzig Jahren beynahe um hundert Procent gesteigert hat; und der Mittelmarktpreis des laufenden Jahres 1803 ist für das Pfund sechs Schillinge bis sechs Schill. und sechs Pence gewesen: dennoch hat man nicht so viel bekommen können als verlangt worden ist. Viele Manufakturisten, die ihre auswärtigen Handelsfreunde zu bedienen wünschten und nicht wollten, daß sie sich wegen ihrer Bedürfniss se nach andern Ländern wenden möchten, wodurch der englische Wollenhandel gefährliche Mitbewerber bekoms men dürfte, haben sich, bemüht eine Zufuhr von spas. nischer Wolle aus Frankreich, und einen Vorrath von andrer feinen Wolle, wo sie nur immer für Geld zu haben war, zu ziehen. Es sind demnach zwey und Engl. Miscellen XIII. L,

dreyfigtausend Säcke, (jeder 200 Pfund am Gewicht) feine Wolle heuer in England eingeführt worden, welches sechs Millionen viermalhundertausend Pfund an Gewicht ausmacht, die zu sechs Schillingen gerechnet, eine an das Ausland für das rohe Material bezahlte Summe von 1,920,000 Pf. Sterl. betragen. Ungeachtet dieser grossen Einfuhr ist der Preis auf den Englischen Märkten doch nicht gefallen, und der Zufluß von Wolle ist der Nachfrage keinesweges angemessen; denn es ist allgemein bekannt, daß viele auswärtige Bestellungen aus Mangel am rohen Material abgelehnt wor= den sind.

Dieser Umstand hat unter den Englischen Manus fafturisten viel Unruhe erregt, sie ist aber sehr vermins dert worden, nachdem ein Officier der Niederlassung in Südwallis etliche der dortigen Schaafvließe genau untersucht hat. Diese Wolle ist von so vorzüglicher Güte, daß die ernstliche Aufmerksamkeit der Manufacturisten dadurch erregt worden ist; und man hofft, daß diese kostspielige und bisher unertragsame Colonie dem Mutterlande in kurzem große Vorråthe von feiner Wolle zu senden im Stande seyn wird, wenn die Regierung das begonnene Unternehmen nur måßig unterstützen will.

Die Polhöhe der englischen Niederlassung in NeuSüdwallis ist beynahe dieselbe wie in den Provinzen von Spanien und Portugall, wo die feinste Wolle erzeugt wird; in Absicht des Himmelsstrichs ist sie ihnen gleich, und in Betreff anderer Punkte vielleicht vorzüglicher; denn da das Erdreich neu und unaufgebrochen, die Hutung zu jeder Jahreszeit reich und überflüssig und der Umfang des Landes so unermeßlich ist; so läßt sich keine Beschråne kung der Anzahl feinwolliger Schaafe angeben, die man dort ohne einen Schilling Aufwand, den Lohn der Hirten

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