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No, I am that I am; and they that level

At my abuses, reckon up their own:

I may be straight, though they themselves be bevel
By their rank thoughts my deeds must not be shown;
Unless this general evil they maintain,

All men are bad, and in their badness reign.

Durch die freiwillige Uebernahme des Schmachvollen von Seiten Shakespeare's *), zu einem grossen und schönen Zwecke, einem Heilzwecke in sittlicher Beziehung, offenbart derselbe eine heroische Tugend **), und beweist die wahre Humanität, indem er das Höchste in geistiger Beziehung opfert, (die mentale Gesundheit, welche der Begriff und das Höchste ist, zu welchem man im Denken gelangt, cfr. oben pag. 82 Anmk. ) im Interesse der Menschheit; sich als Arzt gänzlich in die Stelle des Kranken versetzt (cfr. Sonett 118), und statt als der Geistesheros, in ambiguo, als der im Fegefeuer befindliche Geist, erscheint, und in doppelseitiger Weise eine dämonische und gnomische Thätigkeit ausübt (cfr. Sonett 119 und Anmk. zu demselben pag. 92, sowie Hamlet Act I. S. 5).

Aristoteles, der von der Natur sagt, dass dieselbe das Princip der immanenten Selbstbewegung sei, am meisten einem Arzte gleiche, der sich selbst heile und dass ihre Thätigkeit eine dämo. nische sei, äussert wie früher erwähnt, über die Kunst die principielle Anschauung, dass dieselbe gleich der Natur organisch bildend schaffe, nur nicht wie diese bewusstlos ***).

*) Cfr. Sonette 72, 111, 127 und andere; vgl. Nic. Eth. III e. 1. 1--9. **) Cfr, Nic. Eth. III c. 6 und 7, und VII. c. 1.

*** Cfr. Biese II. 36 sq. I. 435 sq. Bei dieser Gelegenheit glauben wir an Lessings Aeusserung über die Aristotelische Dichtkunst erinnern zu müssen, dass nämlich Aristoteles überall aus sich selbst erklärt werden und dass der, welcher seine Dichtkunst verstehen und commentiren wolle, vor allen Dingen die Werke des Philosophen vom Anfange bis zum Ende zu lesen habe, er werde Aufschlüsse über die Dichtkunst finden, wo er sich deren am wenigsten vermuthe. (Lessings sämmtliche Werke VIII, S. 126).

Als characteristich für die Aristotelische Auffassung der Conformität des organischen Hervorbringens der Natur und der Kunst, sowie der Identität des Künstlers mit seinem Werke, heben wir folgenden Ausspruch des Philosophen hervor: »In dem natürlichen Bildungsprocesse ist der Saame auf gleiche Weise das Erzeugende, wie es der Künstler ist in Bezug auf die Kunstwerke; denn dieser hat dem Vermögen nach die Form und ebenso enthält auch der Saame an sich die Formbestimmung und ist somit gewissermaassen dasselbe mit dem daraus Entstehenden« (cfr. Biese I. 441). Hinsichtlich der mit Vernunft begabten Vermögen, die auf das Entgegengesetzte gehen und das Entgegengesetzte bewirken können. vgl. Biese I. 476 sq. 484 und oben pag. 82, Anmk. Im Drama Hamlet alludirt hierauf die schon oben pag. 107, Anmk. angezogene und erklärte Aeusserung Hamlets Act II, S. 2. - »For if the sun breed maggots in a dead dog, being a good, kissing carrion,« — wobei, wie früher angedeutet, zu berücksichtigen ist, dass die formbestimmende belebende Thätigkeit im Bilde der Sonne (des Lichts) erscheint.

Die nach der Natur, in Hinsicht auf die dynamisch-genetische Bewegung (innerhalb des eigenen Selbst, vermittelst Selbstbesonderung und plastischer Gestaltungen aus der eigenen dämonischen Natur, deren Entwicklung und Auflösung) und die Heilthätigkeit,*) gestaltete dramatische Dichtung Shakespeare's, welche daher als Natur selbst angesehen werden kann und als solche häufig bezeichnet worden ist, hat die Aristotelische Vernunftforschung, (namentlich auch dessen Methode das Naturleben aufzufassen in seiner Genesis, wie es hinausstrebt aus dem Möglichen zum Wirklichen,) zur Grundlage, und genügt dieselbe den FundamentalGesetzen der Kunst und wie von Lessing und Schiller (cfr. auch Gervinus Shakespeare" I. S. 88) anerkannt, den höchsten Kunstforderungen des grössten Denkers des griechischen Alterthums, (der den Uebergang des Allgemeinen in das Besondere und die Identification des Ideellen und Realen, wie dieselbe gerade in der Dichtung Shakespeare's so hervortretend und bewundernswürdig ist, auf speculativem Wege, durch den Begriff der Negation vermittelt hat und hauptsächlich dieserwegen als der ewige Gesetzgeber für die Dichtkunst die wissenschaftliche Behandlung derselben angesehen werden muss,) in einer nie zu übertreffenden

Weise. **)

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In Hinsicht aber auf die christliche Religion, so wollen wir Diejenigen, die das Christenthum Shakespeare's in Frage gestellt haben, an das Wort des Stifters dieser Religion, des göttlichen Lehrers und Arztes, erinnern: „Niemand hat grössere Liebe, denn die, dass er sein Leben lässet für seine Freunde." (cfr. Ev. Joh. 15. 13) und befürchten wir nicht von Denjenigen, die den hohen sittlichen Geist des Lehrers und Arztes der Menschheit, Shakespeare's, in der von ihm prämeditirten, versittlichenden Wirkung seiner Werke welche man ja häufig eine weltliche Bibel genannt, und die Goethe als die ungeheuren Bücher des Schicksals bezeichnet erkannt haben, der Uebertreibung beschuldigt zu werden, wenn wir dieses Bibelwort, auf das von dem nachweisbar gottbegeisterten Dichter, der als ein Mann der Heil bringt (öyε205 ***)),

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*) »Die Formbestimmung fällt oft zusammen mit der bewegenden Ursache, insofern die Form das Princip der bewegenden Ursache in sich selbst hat: das Gleichartige erzeugt das Gleichartige und in Bezug auf die Kunst ist die Formbestimmung des Hauses in dem Geiste des Baumeisters gewissermaassen die Baukunst, und ebenso die Gesundheit die Heilkunst.<< Biese I. 540.

**) Vgl. Schillers höchste Kunstintentionen in den Briefen über die ästhetische Erziehung des Menschen, namentlich dem neunten Briefe. (Sämmtliche Werke XII. 30).

***) Durch diese therapeutische Qualität Shakespeare's, welche die Aufopferung der eigenen vollendeten Schönheit bedingt, dürfte die Namen

ist

und Verkünder ewiger Wahrheiten*) (лońτηs) zu bezeichnen durch die selbstverleugnende, objective Darstellungsweise, gebrachte grosse Opfer, anwenden. Diese antike Selbst verleugnung wird, woran wir nochmals erinnern, durch Hamlet's mentale Negation **) symbolisirt und hypostasirt, und deren Freiwilligkeit, nach der Ekstase Act I. S. 5 durch Hamlet's Worte bei der Schwurscene:

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Die immanente Bewegung und thätige Wirksamkeit in dem mit der Negation behafteten Materiellen, (wie dieselbe in der Schlussscene des ersten Actes durch die unsichtbare Bewegung und gnomische spruchartige Antheilnahme an der Handlung „hic et ubique"

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gebung der vernichteten, personificirten Schönheit, Ophelia, zu erklären sein. Vgl. Laertes' Worte am Grabe: »a ministering angel shall my sister be.<<

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*) Vgl. die Allusion des Geistes im Drama Hamlet Act I, S. 5auf die »eternal blazon«, die ewige Verkündigung, welche mit seiner Thymosis und seinem thymopathischen Zustande in Verbindung steht. Uebrigens machen wir darauf aufmerksam, dass nach Ansicht der Alten ein leidenschaftliches Erregtsein gewissermaassen als Folge der Begeisterung durchaus zum Dichter gehört und dass Aristoteles namentlich auf die Erregung der Gottbegeisterten anspielt, welche durch dieselbe in ihrer dichterischen Production gefördert würden (cfr. Arist. Probl. XXX. 1. Poet XVII. 2 und Anmk. 3-5 von Stahr. Vgl. oben pag. 98 Anmk.). Ueber die Naturbegabung als göttliche Fügung, namentlich zur Kalokagathie und wahrhaften Grossgesinntheit, beziehen wir uns auf Nic. Eth. III. 5. 17. X. 9. 3 sq., vgl. IV. 3. 16 und Biese II. 278. Es findet sich nun eine Andeutung der Divination und der Thymosis in der Belleforestschen Novelle gerade in Beziehung auf das Temperament des mythischen Hamlets, so dass die Zugrundelegung dieser Mythe dem Werke, in welchem das eigene schöpferische Sein und Wesen zur Darstellung gebracht werden sollte, dem Dichter besonders geeignet erscheinen musste; in der gedachten Novelle heisst es nämlich pag. 154: »It toucheth not the matter herein to discover the parts of devination in man, and whether this prince, by reason of his over great melancholy, had received those impressions, devining that, which never any but himselfe had before declared, like the philosophers, who discoursing of divers deep points of philosophie, attribute the force of those divinations to such as are saturnists by complexion, who oftentimes speak of things which, their fury ceasing, they then alreadye can hardly understand who are the pronouncers,« u. s. w. Es ist hiermit die Andeutung, über die thätige Wirksamkeit in imaginairer zeitweiliger Abwesenheit von dem geliebten Wesen, in dem Sonett 98, wobei auf die Complexion Saturns >>heavy saturn«< alludirt wird, zu vergleichen und ferner die Bemerkungen in den Sonetten 44 und 45 über die Elementarfunctionen und daraus resultirende Complexion und Temperament. Ueber die melancholischen Naturen und das Wesen der Lust, vgl. Nic. Ethik VII. 14. § 6 sq. Biese II. 376.

**) Bei den im Drama Hamlet objectivirten Negationen des Dichters, in mentaler und ethischer Beziehung, resp. in Hamlet und Laertes dürfte auch die von Aristoteles in der Ethik gemachte Distinction in dem Begriff der Tugend, als Folge seiner Untersuchungen über die Natur der

des Geistes im Grunde, bei jener Schwurscene, symbolisirt wird), und deren die Schönheit removirende (beraubende *)) Wirkung, findet sich - im Bilde des Gnomons **) „dial-hand", cfr. auch Sonett 77 --angedeutet und umschrieben in dem Sonett 104, in dessen Schlusscouplet der Dichter auch der Befürchtung, seiner Kinetik und

Seele, in Betracht zu ziehen sein. (Cfr. Biese II. 276 sq.) Der Philosoph sagt Nic. Eth. I. 13 - »unter den Tugenden nennen wir nämlich die einen Verstandestugenden, die andern sittliche, d. h. Weisheit, Einsicht, Verständigkeit nennen wir Verstandestugenden, Edelherzigkeit und Bescheidenheit dagegen sittliche« und bemerkt Buch II. 1. »Wir sahen also, dass die Tugend eine zwiefache ist, die in der Erkenntniss bestehende, und die sittliche (ethische). Die in der Erkenntniss bestehende gewinnt ihren Ursprung und ihre Förderung grösstentheils durch Lehre und Unterricht, weshalb Erfahrung und Zeit dazu nöthig sind. Die ethische dagegen wird uns zu Theil durch Gewohnheit (Ethos) davon sie dann auch ihren Namen erhalten hat, der nur durch eine leise Umwandlung von diesem Worte (Ethos) gebildet ist.<<

Die hauptsächlichste Distinction zwischen Hamlet und Laertes resp. den in denselben personificirten Fertigkeiten, Beschaffenheiten (s) des Dichters in theoretischer und practischer Richtung und deren Negation dürfte indessen wie früher bemerkt auf der Unterscheidung zweier Grundursachen intellectuellen Thätigkeit und Trieb, Denkkraft und Triebkraft der Handlungen, und »da es eine Handlung ist, deren Nachahmung die Tragödie ist,« auch der Handlung der Tragödie, beruhen. In der intellectuellen Thätigkeit διάνοια tritt hervor, das überlegende, prüfende Reflectiren über die Mittel, wie das Erstrebte zu verwirklichen, der Zweck zu erreichen ist und in dem Triebe offenbart sich die sittliche Neigung, auf welcher die eigenthümliche Individualität (der Character) beruht. Den Aristotelischen Ausdruck »diávou« interpretirt Fr. Vischer: Aesthetik IV, S. 1382 als: »die Durchklärung des Stoffs mit dem Lichte des Bewusstseins, die Rechtfertigung des Strebens durch Gedankenausdruck, das Gnomische.« (Cfr. Poet. c. VI. § 5 und Anmk. v. Stahr. Vgl. Biese II. 684.)

*) Auf die beraubende Wirkung alludirt im Sonett 104 das »steal from his figure.<< Die Negation (Beraubung) wird in der verschiedendsten Weise durch »steal«, »rob< angedeutet in den Sonetten 5, 67, 77, 79, vgl. 35, 40, 48, 63 etc.

**) Das gebrauchte Bild von der Bewegung des Zeigers der Sonnenuhr (Gnomons), sowie das an andern Stellen von der Verfinsterung des Mondes, dürfte dadurch zu erklären sein, dass das Irdische (die Bewegung der Erde im Verhältnisse zur Sonne) die Ursache ist, welche sowohl die Verfinsterung des Mondes, als die Remotion des Sonnenzeigers bewirkt. Im Verhältnisse zur dichterischen Geistessonne (cfr. Sonett 33) dürfte Hamlet der Zeiger sein (vgl. Sonett 77) und bezieht sich auf diese Qualität, die Bezeichnung desselben als »Index« Act III, S. 4 des Dramas.

uns

Wir sind bei unserer Arbeit wiederholt genöthigt gewesen, Worte griechischen Ursprungs und Abstammung zur Erklärung von Zuständen und gebrauchten eigenthümlichen Bildern zu bedienen, und haben wir die Ueberzeugung gewonnen, dass Shakespeare die Werke des Aristoteles in der Ursprache studirt haben wird. Was den in neuerer Zeit vielfach in Frage gestellten Bildungsgrad Shakespeare's anbetrifft, so können wir uns der oben pag. 1 citirten Ansicht Marggraffs über Shakespeare's gründliche philosophische Kenntnisse, und der Ansicht von Klein in seiner »Geschichte des Dramas« (Leipzig 1867), in welcher der gelehrte Verfasser über Shakespeare sagt:

>Wenn gründliche Quellenstudien den Gelehrten, wenn zweckmässige, dem zu ermittelnden Ergebnisse entsprechende Benutzung solcher Quellen den Fachgelehrten kennzeichnet, so muss Shakespeare als umfassendster und tiefbelesenster Forscher aller ihm zu Gebote

kinetischen Kunst halber verkannt zu werden, einen emphatischen Ausdruck giebt, indem er die Vernichtung (die Phthora) der vollendeten idealen Schönheit förmlich constatirt. Den Originalwortlaut dieses Sonetts haben wir oben (pag. 60) mitgetheilt und erlauben uns den Wortlaut einer der vorhandenen Uebersetzungen (der

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stehenden, in sein Kunstfach einschlagenden Quellen und als derjenige, der sich des gesammten einem Zwecke dienenden Studienmaterials und Erkenntnissstoffes bemächtigte muss Shakespeare als einer der grössten Fachgelehrten seiner Zeit gepriesen und wie er der grösste Bühnendichter aller Zeiten war, auch als der gelehrteste aller dramatischen Dichter anerkannt werden«<, nur anschliessen, und müssen wir die Geistesthätigkeit Shakespeare's (auf der Aristotelischen Theorie von der schöpferischen Vernunfthätigkeit basirend) für die höchste dem Menschen überall erreichbare, von diesem Philosophen als diaywyn, als das göttliche Vernunftleben, die Ruhe in der höchsten Thätigkeit bezeichnete, erklären. Eine solche höchste Geistesthätigkeit setzt die Entwicklung und wissenschaftliche Erkenntniss wie dieselbe oben pag. 19-26 und pag. 40, Anmk. 2 angedeutet worden ist, voraus.

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>Es bezeichnet daywrý zunächst in Bezug auf den Menschen den
inneren Frieden, welchen er, zurückgezogen vom öffentlichen Leben,
in den Stunden der Musse geniesst, in welchen der Geist, ungestört
von der Aussenwelt, bei innerer Sammlung sich in der reinen
Sphäre des Gedankens bewegt; es ist daher daywyn vorzugsweise
der Zustand des rein beschaulichen Vernunftlebens, des speculativen
Denkens, dessen Genuss die Seligkeit ist.<<
Cfr. oben pag. 25
und 152. >>In dieser Speculation offenbart sich der höchste Zweck
des geistigen Lebens, welches dem Umfange nach zwar klein, aber
doch an Macht und Würde alles Uebrige übertrifft (Nic. Eth. X. 7. 8);
denn der Geist ist die Macht über die Natur und seine höchste
Thätigkeit die vollendete Seligkeit; diese reine, an und für sich
seiende Thätigkeit ist die ungestörteste und daher gewährt die
Philosophie, welche sich in der reinen Sphäre des Gedankens
bewegt und zu ihrem Gegenstande das ewige, unveränderliche Sein
hat, wunderbare Freuden und es führen die Wissenden ein köst-
licheres Leben als die, welche noch im Suchen begriffen sind; denn
dies Leben ist das göttliche Leben. Daher muss der Mensch nicht
bloss Menschliches denken als Mensch, noch bloss Sterbliches als
Sterblicher, sondern den Tod tödten und nach einem Leben streben,
welches dem Vortrefflichsten in ihm gemäss ist. Ein solches Leben
bedarf der äusseren Glücksgüter nicht, sondern ist durch sich selbst
der höchsten Seligkeit theilhaftig.« (Biese I. 549, vgl. II. 376, 274 sq.,
296 Anmk.)

Durch eine solche selbsthinlängliche und selbstgenugsame Existenz, (cfr. Sonett 25, 29, 91 und 92) und den Tod tödtende Vernunftthätigkeit, welche daher nicht der Zeit nach, sondern durch welche der Mensch unsterblich und ewig ist, müssen, wie wir früher bemerkten, manche Sonette, in welchen auf die Bekämpfung der Zeit (cfr. Sonett 12, 16, 19, 60, 63, 65 etc.) und Unterwerfung des Todes alludirt wird, ihre Erklärung finden; dass dieses durch die Dichtkunst (Muse) geschehen soll, ist in den Sonetten 100 und 101 ausgesprochen und heisst es in dem Sonett 18 schon: »Nie soll Dich Tod in seine Schatten ziehn, wenn ew'ge Zeilen Dich der Zeit erhalten. So lange Menschen athmen, Augen sehn, so lange lebt dies und dies giebt Dir Leben«, sowie in dem Sonett 107 (in dem der Dichter sich des häufig von Aristoteles für die Negation (Beraubung) gebrauchten Bildes von der Verfinsterung des Mondes bedient), wie wir annehmen in Hinblick auf das bald vollendete Drama Hamlet Idas lebende Monument der Geistesschönheit (cfr. Sonett 2 und 77), welches die tragische Beraubung des Lichtes, die Verfinsterung, in objectiver Weise bekundet, und

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