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or an Otway scene"); III 405; IV 279: Hamlet III 1; IV 273 (,,Man delights not me"): Hamlet II 2, 321.

Pope, s. 40: Es fehlen W. I 73 u. IV 162 (Eloisa to Abelard); ferner W. III 375 (Temple of Fame).

Young, s. 43: Der name,,Clarinda" stammt gewiss eher
Es fehlt der vergleich der letzten

aus der anakreontischen poesie.

strophe des Mountain Daisy mit Night IX; W. I 392 (,,much indebted tear"): Night I 306; W. II 223 fast wörtlich aus The Revenge entlehnt.

s. 106.

Gray, s. 49: es fehlt W. I 264. Vgl. ferner Meyerfeld,

Der

Ossian, s. 50: ist am schlechtesten weggekommen. unzulängliche aufsatz von Schnabel brauchte im anhang nicht mehr gebucht zu werden. Vgl. Meyerfeld, s. 89, 104 und 106. Beattie, s. 51: vgl. Meyerfeld, s. VI.

Cowper, s. 54: der entscheidende einfluss auf Tam o' Shanter wird nicht hervorgehoben (Meyerfeld, s. 112).

Collins, s. 53:

Die Ode an den abend, nicht die Address to the Shade of Thomson ist das vorbild für Burns' Gedächtnisrede auf Thomson.

Blair, s. 54: vgl. Hugh Haliburton.

Addison, s. 68: es fehlt die wichtige briefstelle an Mrs. Dunlop (W. III 17).

Mackenzie, s. 73: es fehlt der brief an Mrs. Dunlop (W. IV 69).

Thomas Paine, s. 81: sollte nicht mit einer zeile abgethan werden. Wallace hat darüber des näheren gehandelt (vgl. auch Meyerfeld, s. 131).

Dagegen muss besonders anerkannt werden, dass Thomson äusserst eingehend behandelt wird, und dass das verzeichnis der von Burns citierten bibel stellen sehr vollständig ausgefallen ist. Gewiss ist eine einzelne stelle, das sei hier ausdrücklich betont, belanglos; aber gerade bei arbeiten dieser art, die teilweise ins gebiet der lexikographie fallen, verzichtet man nur ungern auf vollständigkeit. Daraus soll nicht der geringste vorwurf gegen den bienenfleiss des autors erhoben werden.

Leider kann ich mich durchaus nicht mit Molenaar's stellung zu seinem dichter einverstanden erklären. Sobald er den sachlichen stil des registrierens aufgibt, verfällt er in einen üblen ton des moralisierens. S. II f. heisst es: ,,ob die beiden lockeren

gesellen (Burns und Fergusson) sich allerdings im himmel wiedergetroffen haben, das können wir nicht so ohne weiteres mit Burns annehmen, da wir nicht ebenso überzeugt sind, dass,,those thoughtless, though often destructive follies" wirklich,,the unavoidable aberrations of frail human nature" sind. Jedenfalls haben die armen teufel beide furchtbar unter ihren schwächen gelitten und wenn ihnen auch die pforten des paradieses verschlossen geblieben sein sollten, so sind sie doch auf erden unsterblich geworden." Dieser passus würde vielleicht einer frömmelnden englischen wochenschrift zur zierde gereichen oder könnte in Shairp's skandalbiographie stehen. Hier spricht neben dem moralisten der philister. Und was soll man gar zu folgender stelle (s. 14) sagen? ,,Wir dürfen nicht vergessen, dass Blacklock blind war und dass an Burns manches zu sehen war, was auch nachsichtige augen verurteilen mussten ?" Will M. damit etwa auf eine vom alkoholgenuss rot gefärbte nase anspielen? Es ist unbegreiflich, dass ein litterarhistoriker so unendlich banale sätze drucken lassen kann. Andrerseits erkennt er doch (s. 23) bei Einem gedichte den,,ungeheuren moralischen" fortschritt bei Burns gegenüber dem,,zotigen original" bereitwillig an. ,,Ungeheuer moralisch": so möchte ich den standpunkt nennen, den der verf. dem dichter gegenüber einnimmt. An absonderlichkeiten des ausdrucks ist auch sonst kein mangel. So heisst es s. 105:,,Auch das grösste genie saugt seine schöpferische kraft nicht aus den wurzeln des waldes, sondern es bedarf einer vorbereitenden entwicklung, um diese dann zu ihrer höchsten höhe führen zu können" Wenn sich der verf. hierbei etwas gedacht hat, ist ihm eine arge katachrese in die feder geflossen. Überhaupt scheint er von dem wesen des naturdichters eine falsche vorstellung zu haben. Im ersten satze seines buchs wirft er die frage auf: „Wen dürfte man wohl mit mehr recht einen naturdichter nennen, als Robert Burns?" Und s. 105, als er das fazit zieht, macht er sich über einen vers lustig und schilt ihn übertrieben, worin Burns nachgerühmt wird: „Ihm half durchaus und ganz allein natur" Dieser innere widerspruch ist M. offenbar entgangen. Hier möchte ich auch die misbildung,,erstanschaffung" (s. 103), nach dem greulichenzeitungswort,,erstaufführung" gemodelt, zurückweisen. Ebenso ist die hässliche verknüpfung mehrerer genitive (s. 44, 51) zu tadeln. In dem litteraturverzeichnis ist mir aufgefallen, dass die schriften von Hugh Haliburton unerwähnt geblieben sind. Auch

Fiedler hätte, wiewohl er veraltet ist, genannt werden können. Desgleichen fehlt die sammlung The Evergreen. Die ebenfalls von Ramsay herausgegebene sammlung Tea Table Miscellany ist 1876 (nicht 71) neugedruckt. Der herausgeber von Chambers' ausgabe heisst William (nicht Ed.) Wallace.

Das buch ist sorgfältig gedruckt. S. 41, z. I ist Progress (nicht Progres), s. 64 Masson (nicht Mason), an mehreren stellen wie s. 8, 77, 84 Burns' (nicht Burns) zu lesen.

Ob Molenaar wirklich dem künftigen Burns-biographen vorgearbeitet hat, scheint mir recht zweifelhaft. Ich möchte sein

buch mit der nützlichen Burns - Concordance von Reid auf eine stufe stellen. Was dieser für die bei Burns vorkommenden vokabeln gethan hat, hat Molenaar für die bei dem schotten begegnenden dichter und citate geleistet.

Berlin.

Max Meyerfeld.

Otto Ritter, Quellenstudien zu Robert Burns für die Jahre 1773-1783. Hallenser Diss. 1899. 50 ss.

Die Burns-literatur, die lange übereifrigen moralisten ein tunimelplatz war, hat seit dem jubiläumsjahr reichen kritischen zuwachs erfahren. Die hochflut der festartikel, die, den willkommenen anlass nützend, sich im jahre 1896 über uns ergoss, ist rasch wieder abgeflossen. Kein winkelchen blieb undurchstöbert, jedes ercignis aus des dichters leben wurde mit einer wichtigkeit, die zu der sache selbst in umgekehrtem verhältnis stand, breit geschlagen. Aber die centenar feier hat uns zwei in ihrer art vortreffliche Burns-ausgaben beschert, die neben einander bestehen können, ohne sich gegenseitig abbruch zu thun, die sich sogar in erspriesslicher weise ergänzen. Wenn uns für jeden englischen dichter so hervorragende kritische ausgaben zu gebote stünden, wie sie der schottische liedersänger in William Wallace und in Henley und Henderson gefunden hat, würde die literarhistorische forschung mit siebenmeilenstiefeln gefördert. Hier ist alles einschlägige material beisammen und umsichtig angeordnet. Namentlich Henley und Henderson haben mit vereinten kräften so viel zusammengetragen, haben, zumal für Burns' lieder, so viel neue quellen erschlossen, dass die kärrner auf jahre hinaus mit arbeit versorgt sind. Seinen biographen hat Robert Burns zwar noch

immer nicht gefunden

weder in England, noch bei uns.

Dafür sind einige pioniere hervorgetreten, die dem kommenden mann das werk erleichtert haben und ihm gewiss gute dienste leisten werden. Heinrich Molenaar hat eine art literarisches lexikon zusammengestellt, das ,,Burns' beziehungen zur literatur" mit bienenfleiss bucht (Münchener Beiträge zur romanischen und englischen Philologic, heft 17, 1899). Von einem eigenen bescheidenen versuch (Robert Burns, Studien zu seiner dichterischen Entwicklung, Berlin 1899) zu geschweigen. Nun hat es sich Otto Ritter zur aufgabe gemacht,,,zunächst für die jahre 1773-1783 eine zusammenfassende quellenkritische beleuchtung der Burns'schen dichtung zu liefern". Sollte diese dissertation vervollständigt werden und Burns' gesamtes schaffen behandeln, so besässen wir für einen dichter englischer sprache quellenstudien in einem umfang, dessen sich kaum die dichter heimischer zunge rühmen dürfen: Burns hätte seinen Düntzer gefunden. Nicht den feinsinnigen interpreten klassischer dichtkunst, sondern den emsigen commentator, der in einzelheiten schwelgt, der notizen anhäuft, bis er ein arsenal unter dach hat. Und wenn dann alle die mosaiksteinchen herbeigetragen wären, würde das verlangen nach dem künstler, der sie zum bilde zusammensetzt, um so lauter. Nach den quellenstudien möchten wir den mann sehen, der den strom in sein bett leitet.

Ritter ist nicht ohne vorläufer gewesen, die sich bei Burns erst merkwürdig spät hervorgewagt haben. Erst zu beginn des vorigen jahrzehnts rückten sie mit ihrem mit argumenten reich gespickten köcher aus, um den wahn vom naturdichter hinwegzuräumen. Das märchen, Burns sei ein vom himmel gefallener poet, der die dichtkunst aus dem boden herausstampfte, hatte sich so tief eingenistet, dass jene ersten aufklärungsversuche ungehört verhallten oder doch unbeachtet an der zähigkeit, mit der alte vorurteile eingewurzelt waren, abprallten.,,So war es den neunziger jahren dieses jahrhunderts vorbehalten, jenen originalitätsglauben Burns sei 'without help, without instruction, without model, or with models only of the meanest sort' gewesen in gründlicher weise zu zerstören” (einleitung, s. 5). In ausgiebigstem masse haben dies, von etlichen wortklaubern wie Hugh Haliburton abgesehen, Henley und Henderson gethan, indem sie in jedem einzelnen falle die abhängigkeit des dichters" nachwiesen. Ritter, der bekennt, auf ihren schultern zu stehen, stellt ihre ausgedehnten untersuchungen weit in den sehatten. Nur war Henley nachträglich bemüht, die ergebnisse der einzelforschung zu einem gesamtbild zu vereinigen, das den preis

der englischen zeitschrift Athenaeum davongetragen hat. Auch Ritter's arbeit hat im jahre 1897 den königlichen preis der berliner universität erhalten. Die vorliegende dissertation,,ist aus dem ersten teile dieser arbeit hervorgegangen". Aber wenn auch Torso, sie lässt erkennen, dass Ritter nur zerpflückt, doch nicht verdichtet hat; nur material angefahren, doch nicht verarbeitet hat; nur bausteine zusammengeschleppt, doch nicht gebaut hat; dass er uns die letzten schlüsse schuldig geblieben ist. Gewiss bietet seine arbeit ,,eine grosse reihe neuer positiver funde" dar, nur ist aus der summe dieser,,funde" keine entdeckung herauskrystallisiert worden. Er schöpft das wasser mit vollem trog, aber die welle ballt sich ihm nicht in der hand. Es sind überall nur schnitzel, nur späne. Und so ist er auf der untersten stufe der quellenforschung stehen geblieben. Seine beobachtung beharrt nicht bei jedem einzelnen falle, sie erstreckt sich sogar bisweilen auf das einzelne wort, denn die einzelnen verse werden noch unter das seciermesser genommen. Wird die grenze, innerhalb deren sich selbst die minutiöseste quellenuntersuchung bewegen soll, nicht überschritten, wenn für den alltäglichen ausdruck 'Fain would I say' auf das vorbild von Beattie's Minstrel 'Fain would I sing' (s. 31) hingewiesen wird? Die beispiele liessen sich mühelos vermehren. Im einzelnen mag Ritter's akribie das herz jedes philologen höher schlagen lassen, im ganzen bleibt sie stückwerk. In einzelheiten erfreulich, als ganzes unerquicklich: anders kann das gesamturteil bei bereitwilligster anerkennung für den aufgewandten fleiss nicht lauten.

Gerade dieser fleiss hat dem verfasser gelegentlich übel mitgespielt. Wenn er mit Shakspere's sonetten operiert (s. 16), so kann dies als ausnahmefall noch hingehen. Wenn er dagegen auch Horaz (s. 19 u. s. 34) und Ovid (s. 19 u. 21) heranzieht, so ist dies blosses prunken mit gelehrsamkeit. Ritter kann nichts verschweigen. S. 25 wird eine stelle aus Chaucer's Canterbury Tales mitgeteilt, obwohl ausdrücklich bemerkt wird, er sei Burns sicherlich unbekannt gewesen. Durch diese weit hergeholten vergleiche wird die darstellung belastet, aber nicht geklärt. Fast ans lächerliche streift es, wenn sogar der Perser Omar Chijam (anf. d. 12. jhs.) (s. 31) aufmarschiert. Andererseits sind, wie dies in der natur der sache liegt, Ritter bei allem spürsinn parallelen entschlüpft; wir müssen sagen: glücklicherweise. Um ein beispiel anzuführen: der gedanke, dass die natur erst in dem weibe ihr meisterstück schuf (vgl. das lied Green grow the Rashes, s. 46), ist bei Dunbar (Schipper s. 121)

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