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In seiner ausgabe von Arthour and Merlin nach der Auchinleckhandschrift (Altenglische bibliothek, 4. band; Leipzig 1890) s. CLXXVII ff. hat E. Kölbing die ersten 22 seiten der von Henry B. Wheatley (1865-1869) für die Early English Text Society besorgten ausgabe des mittelenglischen prosaromans von Merlin (2d ed. 1877) kritisch beleuchtet. Auf diese anregung hin erschien im 20. bande der von E. Kölbing redigierten Englischen studien p. 347 ff. eine arbeit von G. Richter: Beiträge zur erklärung und textkritik des me. prosaromans von Merlin. Erste hälfte. (Zur orientierung verweise ich. auf die einleitenden auseinandersetzungen dieser untersuchung.) In derselben giebt G. Richter besserungsvorschläge zu den seiten 23378 des Wheatley'schen textes, und es ist nun meine aufgabe, Richter's arbeit durch besprechung der seiten 379-701 zu vervollständigen (Wheatley's Part III). Um die einheitlichkeit des ganzen zu wahren, habe ich mich, ebenso wie E. Kölbing und G. Richter, auf besserungsvorschläge zu text und interpunktion beschränkt. Ich hoffe aber auch dadurch dem ausdruck im titel: »Erklärung ...« entsprochen zu haben.

Wheatley hatte im jahre 1869 einen vierten teil seiner ausgabe versprochen; derselbe sollte vorwort, glossar und index enthalten. Erst 30 jahre später, 1899, hat er dies versprechen eingelöst und den von Mead und anderen bearbeiteten 4. teil erscheinen lassen. Er enthält s. CCLVII ff. eine kollation des Wheatley'schen druckes mit der Cambridger handschrift. Die fülle der sich hier findenden richtigstellungen beweist, wie notwendig Kölbing's hinweis, Altengl. bibl. IV p. XIX, und Richter's tadel a. a. o. p. 6 bezüglich der ungenauigkeit in der wiedergabe der handschrift waren. Ich habe in meiner arbeit die richtigstellungen Rogers' angeführt, wo es sich nicht um rein graphische verschiedenheiten, sondern um sinnstörende fehler handelte. Es muss aber noch dahingestellt bleiben, J. Hoops, Englische studien. XXVI.1. 1.

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inwieweit Rogers unsern ansprüchen an genauigkeit der wiedergabe gerecht geworden ist. Eine heranziehung der Cambridger handschrift ist mir so wenig wie G. Richter möglich gewesen. Jedenfalls ist Rogers' kollation dankenswert und bietet der textkritik einen sichereren boden, als G. Richter in der Wheatley'schen textwiedergabe gehabt hat. In den Additional Notes (Merlin ed. Wheatley, Part IV p. CCL) wird in einer anzeige der Richter'schen untersuchung bedauert, dass sic statt auf eine frz. handschrift auf einen späten frz. druck zurückgeht. Der im jahre 1894 erschienene facsimiledruck der frz. handschrift Add. 10 292 des Britischen Museums, herausgegeben ven H. O. Sommer, hat es mir ermöglicht, meiner arbeit den text dieser handschrift zu grunde zu legen. Hatte nun schon G. Richter a. a. o. p. 7 sagen können: »Die englische prosa schliesst sich eng an die vorlage an. Sie ist eine genaue, die konstruktionen der quelle nachahmende, geradezu meist wörtliche übertragung der redaktion des französischen druckes von 1528«, so ist doch der anschluss der englischen prosa an die durch H. O. Sommer zugänglich gemachte handschrift ein noch engerer. Wenn ich nun sowohl den französischen prosadruck als auch den facsimiledruck der handschrift zu rate zog, so konnte ich mich doch meist mit dem zitieren der letzteren begnügen.

Zu bemerken ist noch, dass sich in dem französischen prosadrucke, teil II, fol. CXIXb2, 34 eine lücke in der darstellung findet, deren umfang in dem facsimiledruck den seiten 465, 16—472, 1 entspricht.

Das mir vor iegende exemplar des französischen prosadrucks (früher im besitze A. W. Schlegel's) aus der kgl. bibliothek zu Berlin ist unvollständig. Das als letztes vorhandene blatt CXXIV schliesst entsprechend facsimiledruck p. 481, 14. Von hier an bis p. 498 und an der oben angegebenen lücke habe ich nur den facsimiledruck zu grunde gelegt.

In folgendem bringe ich nun eine reihe von besserungsvorschlägen. In anbetracht dessen, dass es sich nur um eine nachlese handelt, ist dieselbe recht gross. Die offenbare sorglosigkeit und mangelhafte sprachkenntnis des übersetzers erschwert es allerdings in vielen fällen, mit sicherheit anzugeben, ob die textverderbnis von ihm oder von einem abschreiber herrührt. Eine grosse zahl von interpunktionsänderungen, die ganz selbstverständlich erscheinen, legen von der geringen sorgfalt Wheatley's, des herausgebers, zeugnis ab. Sie mussten aufgenommen werden, da die herstellung einer

sinngemässen interpunktion ein gut teil interpretationsarbeit in sich enthält.

Zuletzt habe ich noch die von Wheatley hinzugefügte englische übersetzung des in der handschrift Add. 10 292 fol. 216 stehenden schlusses, der in der Cambridger handschrift fehlt, einer nachprüfung unterzogen.

Ich beginne nun mit Part III, seite 379 der ausgabe Wheatley's.1)

p. 379, 14 f. But now resteth a while of hem and returne to speke of Leonce. In gleicher oder ähnlicher fassung findet sich diese redewendung überall da, wo ein wechsel des schauplatzes eintritt. Die verschiedenen arten der verkürzung, die sie erlitten hat, lassen eine zusammenstellung angezeigt erscheinen. 1) Vollständige konstruktion. E. P. 437, 30: now cesseth the tale, 437, 36: now returncth the tale, 450, 35. 451, 16. 468, 29. 503, 25. 562, 14. 524, 26. 535, 12. 561, 5. 602, 29. 669, 7. 689, 19. Ebenso in den frz. fassungen. 2) Unpersönliche konstruktion durch weglassung von tale, storie etc. E. P. p. 519, 35 f.: But now a litill cesseth of hem, and speketh of kynge . . . cf. E. P. p. 527, 34 u. p. 687, 5 cf. Engl. stud. 20, 416 f. anzeige L. Kellner's von Wülfing's Syntax Alfred's. 3) Übergang von der unpersönlichen zur persönlichen konstruktion mit we oder I. Siehe oben p. 379, 14, dann p. 401, 33. 449. 17. 473, 10. 557, 33. 687, 5. 4) Rein persönliche konstruktion p. 470, 36: now we moste cesse of this mater, and speke . . . p. 472, 8. 580, 14. Ich möchte auf grund dieses wechsels der konstruktion die obige inkongruenz nicht beseitigen. p. 379, 15: Leonce the lorde [of] Paerne. Paerne ist das von Leonce beherrschte land. cf. F. Hs. p. 274, 18 leonce le segneur de paerne. Ebenso auch E. P. p. 381, 4: Leonce the lorde of Paerne. 379, 18 f.: Pounce and Antony and her companye com with XXMI men of armes, and ffrolle a Duke of Almayne with XXI, aufzählung ist lückenhaft, wie aus E. P. p. 380, 19 f. hervorgeht, wo ausser den oben genannten führern noch Claudas de la deserte und Randolf, the stiwarde of Gaule aufgeführt werden. Hierzu stimmen die originale: F. Hs. p. 275, 18 f. und F. P. D. 2. teil, fol. Ib2, 16 f. Dass unsere stelle, E. P. p. 379, 18 f., nicht vollständig ist, wird ferner bestätigt durch die entsprechenden stellen der französischen fassungen, die etwas vollständiger sind, aber erst kombiniert das richtige ergeben. Ich nehme aus F. Hs. p. 274, 23 f.: & claudas de la deserte

m

Diese

en auoit. XX. del roialme de la deserte und aus F. P. D. 2. teil fol. Ia 2, 35 f.: et le roy de gaule a tout vingt mille, wofür ich dem sinne nach allerdings et le

E. P.

1) Erklärung der in der untersuchung gebrauchten abkürzungen:
Englischer Prosaroman von Merlin, ed. Wheatley.

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Französischer Prosa-Druck aus dem jahre 1528, citiert nach fol.,
spalte und zeile.

Französische Handschrift, wiedergegeben durch den facsimiledruck
Sommer's.

[] umschliesst eingeschaltete,

() auszuschaltende worte oder redezeichen.

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