Franz von Baader's Sämmtliche Werke: systematisch geordnete, durch reiche Erläuterungen von der Hand des Verfassers bedeutend vermehrte, vollständige Ausgabe der gedruckten Schriften sammt dem Nachlasse, der Biographie und dem Briefwechsel, Volume 13

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H. Bethmann, 1855

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Page 31 - Dreifaltigkeit, und die Zierheit der göttlichen und englischen Welt." „Wir erkennen, sagt ferner unser Böhme im VI. Capitel des Mysterium magnum , v. 1., dass Gott in seinem eigenen Wesen (di im ersten, rein geistigen Momente des ewigen theogonischen Processes) kein Wesen ist, sondern nur bloss die Kraft oder der Verstand zum Wesen, als ein unergründlicher ewiger Wille, in dem Alles liegt und der selber Alles ist, und doch nur Eines ist, und sich aber begehrt zu offenbaren und in ein geistliches...
Page 181 - Gelöschtwerden nachgewiesen hat. Wenn man nemlich das organische Leben ein Brennen nennt, so ist selbes, wie der deutsche Ausdruck sagt, ein kräftiges und saftiges Leben zugleich, wie ja das Blut Gluth und Fluth zugleich ist. *) Die Mythologie der asiatischen Völker, der Aegypter, Griechen, Römer, Germanen und Slaven von Konrad Schwenck I, 379, und : Lehrbuch der] Religionsgeschichte und Mythologie der vorzüglichsten Völker des Alterthums von Eckermann II, 104.
Page 63 - Er hat auch nichts, das ihn gebäre oder gebe; er ist das Nichts und das Alles, und ist ein einiger Wille, in dem die Welt und die ganze Kreation lieget, in ihm ist alles gleichewig ohne Anfang, in gleichem Gewichte, ohne Maß und Ziel; er ist weder Licht noch Finsternis, weder Liebe noch Zorn, sondern das ewige Eine; darum saget Moses: Der Herr ist ein einiger Gott.
Page 209 - ... so ein Anderes zunächst gesetzt ausser Gott. Gott ist aber wesentlich, diess Fremde, diess Besondere, von ihm Getrenntgesetzte sich zu versöhnen, so wie die Idee sich dirimirt hat, abgefallen ist von sich selbst, diesen Abfall zu seiner Wahrheit zurückzubringen. 3) Das ist der Weg, der Process der Versöhnung, wodurch der Geist, was er von sich unterschieden in seiner Diremtion, seinem Urtheil, mit sich gezeigt hat, und so der heilige Geist, der Geist in seiner Gemeinde.
Page 109 - Nicht mußt du denken, daß Gott im Himmel und über dem Himmel etwa stehe und walle wie eine Kraft und Qualität , die keine Vernunft und Wissenschaft in sich habe, wie...
Page 371 - Gottes heiliges Leben ohne Natur nicht offenbar würde, als nur in einer ewigen Stille, da nichts inne sein möchte, ohne das Aussprechen und die Fasslichkeit. Gottes Heiligkeit und Liebe würde nicht offenbar, soll sie aber dieses sein oder werden, so muss etwas sein, dem die Liebe und Gnade noth thut, und das derselben nicht gleich ist. Das ist nun der Wille der Natur, welcher in seinem Leben in Widerwärtigkeit steht, diesem ist die Liebe und Gnade noth, damit seine Peinlichkeit in Freude möge...
Page 102 - Begierde nemlich fasset sich, das bittere Ziehen ist ein Feind jener. Jene ist haltend, das Ziehen ist fliehend. Eins will in sich, das Andere will aus sich; so es aber nicht von einander weichen oder sich trennen kann, so wird's ineinander gleich einem drehenden Rade. Eins will über sich, das Andere unter sich. Alles Leben beginnt mit der Angst und vergeht mit der Angst. Aller Sensation liegt Peinlichkeit zu Grunde, wie auch *) Mysterium magnum, c. 3, v. 5 ff. H. Darwin nachgewiesen. Die dritte...
Page 66 - Ens aus sich aus, in ein Weben oder Leben des Willens, als ein Leben des Vaters und des Sohnes und das Ausgegangene, ist die Lust, als das Gefundene des ewigen Nichts, da sich der Vater, Sohn und Geist immer...
Page 14 - ... Unbegreifliches bestimmt. Es fiel somit der Gegensatz Gottes oder der Unterschied von ihm, der überhaupt, wie bereits gesagt, Natur genannt werden kann, ausser Gott, und Gott daher nicht in die Bestimmung lebendiger, wirklicher Geistigkeit; denn lebendiger Geist ist er nur, wenn und wiefern er, wie Jakob Böhme ihn erfasst, den Unterschied von sich in sich selbst begreift, und an diesem Anderen, an diesem Unterschiede in sich sich selbst Gegenstand, offenbar, Bewusstsein ist.
Page 40 - Gott, der sich in diesem Wesen in seiner Kraft, die von Ihm ausgeht, also creatürlich gemacht hat. Gott aber in seiner Dreifaltigkeit ist unveränderlich , Alles dagegen , was da ist im Himmel und auf Erden und über der Erden, das hat seinen Quell und Ursprung von der Kraft, die von Gott ausgeht.

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