Die nordische und die englische Version der Tristan Sage

Front Cover
Henninger, 1878

From inside the book

Selected pages

Contents

Other editions - View all

Popular passages

Page 188 - ... königin einen so guten getragen. In der rechten hand der figur befand sich ein stab oder scepter, am oberen ende mit den künstlichsten blumen verziert; der griff des stabes war ganz mit gold überzogen und mit ringsteinen besetzt; die goldverzierungen bestanden aus dem besten arabischen golde; an dem oberen ausputz des scepters war ein vogel mit vielfarbigen federn gebildet, der mit den Hügeln schlug, als ob er munter und lebendig wäre. Diese figur war in den besten purpur mit weissem pelzbesatze...
Page cxliii - Bretagne eine vom dichter offen gelafsene lücke anzunehmen, ohne zweifei begann Thomas erst mit Tristans ankunft in der Bretagne, er hatte sich einen theil der sage zur behandlung ausgewählt und das vorangehende mit recht in dem bewustsein aller hörer vorausgesetzt. begonnen mag er haben mit einer sagenkritischen einleitung allgemeiner art ; denn im nachwort erinnert er daran, er habe d primur versprochen die Wahrheit zu sagen.
Page 187 - ... entströmte ein so lieblicher duft, dass er das ganze haus erfüllte, als ob alle kostbarsten kräuterarten sich darin befänden. Dass aber dieser gute geruch aus der figur herauskam, war durch den kunstgriff bewirkt, dass Tristram unter der brustwarze gerade in der herzgegend ein loch an der brust angebracht und eine büchse mit den süssesten goldgemengten kräutern, die es in der weit gab, hineingesetzt hatte. Aus dieser büchse ragten zwei röhrchen aus reinem golde, deren eines den geruch...
Page 202 - Isond sehen und sprechen zu können, und da bekam er nun von einer traurigen thatsache zu hören : als nämlich Isond und Kardin dem lande schon nahe gekommen waren, da brach ein heftiger gegensturm los und trieb sie wieder vom lande weg in das meer hinaus , und sie schwebten nun mehrere tage und nachte in solcher gefahr, dass sie kaum mehr hofften mit dem leben davon zu kommen.
Page cxxxv - E vus e Tristran vostre ami. Tut mun païs pur vus guerpi, E pus pur vostre fol curage Perdi, dame, mun pucelage. Jo'l fiz, certes, pur vostre amur. Vus me pramistes grant honur E vus e Tristran le parjure, Ki Deu doinst ui mal[e] aventure E dur encumbrer de sa vie ! B Par li fu-ge primer hunie.
Page 180 - Tristram den ring sah, da versank er aufs neue in nachdenken, so dass er nicht wusste, was er thun sollte, und als er seine lage genau erwog , da bereute er seinen entschluss, und es war ihm nun sehr zuwider, was er gethan hat, und hätte es gern ungeschehen gemacht, und überlegte da, was er thun sollte...
Page cxliv - Britanniae bei der auswahl ihrer französischen vorlagen zur richtschnur genommen hätten, oder, wandte er sich an die Franzosen, dafs ihre erfundenen oder aus bretagnischen lais geschöpften romane nicht im einklang mit jener autorität stünden; und ferner dafs Gottfried selbst in einem geschriebenen buche eine darstellung von Tristan und Isolden gefunden habe, die in den historischen thatsachen mit den angaben der vita Tristani bei Thomas zusammentraf.
Page 188 - Tristram willen erduldete; in der rechten14 hand hielt sie ihren ring, und auf diesem waren die worte geschrieben, welche die königin Isond bei ihrem abschiede gesprochen hatte: »Tristram,« hatte sie gesagt, »nimm diesen ring als erinnerung an unsere liebe, und vergiss nicht unsere kümmernisse, mühsal und elend, die du um meinet- und deinetwillen erduldet hast!
Page cxvii - Isöt wachet, armez wip! wachet, herzekünigin! ich wsene, wir verräten sin.» 18260 cverräten?» sprach si «herre, wie?» »min herre der stuont obe uns hie: er sach uns beide, und ich sach in. er get von uns iezuo da hin...

Bibliographic information