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dern das Lefen und reitzt fie dazu an; die Kupfer find richtig gezeichnet, finnvoll gruppirt und fehr forgfältig illuminirt.. So bildet das Buch ein Ganzes, zu dem die Kinder mit immer erneu erter Freude zurückkehren,

Jena,

Friedrich Frommann.

Die vor mehreren Monaten hier angezeigte Ueberfetzung von dem zu Paris erfchienenen Buch: Medecine maternelle, ou l'art d'élever et conferver les enfans par A. Leroy

ift bereits unter der Preffe und wird in Kurzem erfcheinen. Der Ueberfetzer ift der durch ähnliche Arbeiten fchon bekannte hiefige Hofrath und erfter Leibarzt D. Fifcher.

Hildburghaufen im Sept. 1804.

Hanifch'fche Buchhandlung.

In letzter Oftermesse ist erschienen, Leipzig bey Heinr. Gräff: Peter Friedrichs von Suhm Gefchichte der Dünen. Aus Liebe zu dem Studium derfelben und aus Ehrfurcht für ihren Verfaffer ins Deutsche übertragen von Friedr. Dav. Gräter. Erfter

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Leipzig, in Commiffion bey Heinrich Gräff ift erfchienen, und nach der Michaelismelle in allen Buchhandlungen zu haben: Gymnafiaftifches Mufeum.

Herausgegeben von Prof. Friedr. Dav. Gräter. 1804. - Erften Bandes erftes Heft. XVI und 112 S. in 8. Inhalt:

I. Ueber den nothwendigen Lectionsplan eines Gymnaliums.

Zweck eines Gymnafiums. Conventioneller Zweck. Verhältnifs der Gymnafien zu den Universitäten. Gegenstand des gymnafiaftifchen Unterrichts beftimmt aus dem akademifchen. Specification der einzelnen Theile der fogenannten fünf Grundwillenfchaften. Nähere Beftimmung der Gränzen des gymnafiaftifchen Unterrichts.

Ge

II. Rede an dem Huldigungsfefte der Kurwür tembergisch-Ellwangifchen Landvogtey-Stadt Halle in Schwaben, den 22 Jul. 1803. halten in dem Hörfaale des illüftren Gymna fiums dafelbft. Mit hiftorifchen Anmerkungen.

III. Ideen über den abfoluten Zweck öffentlicher Lehranstalten. Hingeworfen im J. 1793.

IV. Ueberrefte von den Liedern eines Römers auf ein, im 4ten Jahrhundert in feine Gefangenfchaft gerathenes, deutfches Mädchen.

Aufonius Schreiben an Paulus. An die Lefer des Büchleins. Lieder auf Bissula. Symmachus an den Aufonius.

V. Ueber einige grofse Kleinigkeiten in der deutfchen Sprache. Gegen die Herrn Hofräthe Meufel und Adelung.

II. Vermifchte Anzeigen.

Die von mir herausgegebene medicinisch - chirurgifche Literaturzeitung betreffend.

Die, durch einen mir fehr unangenehmen Umftand, ohne meine Schuld etwas verzögerte Beendigung des Erften Jahrganges diefer Zeitfchrift ift vor der Thüre; und ich eile, nicht nur für die fo gütige Aufnahme derfelben meinen herzlichen Dank zu entrichten, fondern auch wegen der künftigen Fortletzung einige fchuldige Nachrichten mitzutheilen.

Da ich bereits im künftigen Monate meine Vaterftadt verlaffen werde, um die mir in Marburg gnädigt anvertraute Professur anzutreten, die Veränderung meines Wohnortes, und die anfehnliche Vermehrung meiner Geschäfte mir in dem letzten Viertel diefes Jahres durchaus keine Mufse zu dem weitläuftigen Redactionsgefchäfte übrig laffen, und überdem noch die Veränderung meines Wohnortes eine Veränderung des Verlagsortes nothwendig macht: fo mufs ich die wohlwollenden Lefer um gütige Entfchuldigung bitten, wenn ich mich genöthigt fehe, Sie bis zum Anfange des künftigen Jahres auf die Fortfetzung warten lassen zu müssen. Alsdann wird fie aber wieder ununterbrochen erfolgen: und ich gebe vorläufig das fefte Verfprechen, dass, wie fehr auch der Kreis meiner Gefchäfte noch erweitert wird, diefes Inftitut, mein Liebling, doch auf keine Weife darunter leiden, vielmehr noch hie und da verbeffert werden foll. - Diefs diene zugleich denjenigen verehrlichen Verlagshandlungen, welche ihre Nova mir felbft gefäl ligft eingefandt haben, zur Nachricht. danke ihnen dabey für diese Einfendung, bitte nochmals alle Handlungen darum, verfpreche ihnen dagegen, dafs die (völlig unpartheylichen!) Kritiken der eingefandten Schriften, an dern in der Reihefolge des Abdruckes vorgezogen werden follen. Mit wem fie fich, wegen der eingefandten Exemplare hinführo zu berechnen haben, werde ich ehftens, nebft den übrigen Nachrichten über die Verlags veränderung, öffentlich mittheilen.

Goslar im September 1804.

Dr. J. H. Sternberg.

Ich

und

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I. Gelehrte Gesellschaften und Preise.

Die Leipziger ökon. Soc. hat auf Erfuchen des

Hn. geh. R. Riefch v. Neschwitz folgende Preisaufgaben vorgelegt:

1) Ein durch Erfahrung erprobtes Mittel anzugeben, wie der Hederich (Raphanus Raphaniftrum) aus den Feldern, befonders aus der Gerfte und dem Hafer zu vertilgen sey, und bewährte Beyspiele von dem Erfolge diefes Mittels anzuführen. Preis 5 Friedrichsd'or.

2) Eine einfache zusammengesetzte, dauerhafte, leicht zu bewegende, und nicht über 40 Rthlr. koftende Hand-Schrotmüble zu erfinden, und ein Modell, nebft Maasstabe davon, einzusenden, auf welcher ein Mann doch füglich des Tags einen halben Scheffel, oder 2 Mann wenigftens einen Scheffel täglich fertigen können. Preis 8 Friedrichsd'or.

Die Abhandlungen, deutsch gefchrieben, werden mit verfiegelten Devifen an das Secretariat der ökon. Societ. nach Dresden eingefendet. Termin, April 1805.

Den 3 Sept., als am Geburtstage des Durchl. Herzogs von Sachsen-Weimar, hielt die Herz. mineralogische Societät zu Jena ihre 28 öffentliche Sitzung. Hr. Bergrath und Prof. Lenz eröffnete diefelbe mit einer Abhandlung über den Smaragd. Hr. Confiftorialr. und Hofprediger Stephani zu Kaftell in Franken ward zum auswärtigen Beyfitzer aufgenommen.

Am 8 Aug. hielt die Akad. der Will. zu Berlin ihre öffentliche Sitzung. Hr. Dir. Merian eröffnete fie mit einer franzöfifchen Anrede. Darauf verlafen Hr. Prof. Spalding eine lateinische Ode über die Veranlaffung der Feyerlichkeit; Hr. Prof. Bode eine Abhandlung über den Lauf der Ceres und Pallas; Hr. geh. R. Erman historische Nachrichten über Köpenik, und Hr. geh. R. Hufeland: über den Einfluss des Klima, der At-mofpäre und der Localität auf Leben, Gefund. heit und phyfischen Charakter eines Landes oder

einer Stadt. Die Preisaufgaben find 1) in der Claffe der Künfte die vorige wiederholt: Ueber den Zuftand der redenden und zeichnenden Künfte im Mittelalter, 2) in der Claffe der Mathematik: Ueber die Schiefe der Ekliptik, 3) in der phyfik. Claffe: a) über das Mariottische Gesetz, b) über den Milzbrand beym Hornvieh, c) über die Structur der Lungen; 4) in der Philof. Cl.: über die Eigenschaften der Analyfis und der analytischen Methode in der Philofophie. Preise für 1, 3, 4, 100, für 2, 150 Ducaten. Ein Gelehrter hat 50 Ducaten auf die befte Beantwortung folgender Frage gefetzt: Woher kommt es, dafs man die Civilifation des menfchlichen Gefchlechts nur im Orient findet, und dafs man bey allen Entdeckungen, welche man im Abendlande und in den zahlreichen Gruppen des Südmeers gemacht hat, kaum eine Spur der Civilisation findet? min für alle Abhandl. der 1 May 1805.

Ter

Zu Ehrenmitgliedern hat die Akad.'ernannt: Hauy in Paris, und Monro in Edinburg.

Der verdienstvolle ungarische Freyherr, Ladiflaus Pronay, k. k. wirkl. geh, R., hat die von einem Ungenannten auf die Beantwortung der Preisfrage,,,auf welchem Grade steht gegenwärtig die ungrifche Sprache, durch welche Mittel. wäre ibre Ausbildung am beften zu befördern,, und wie können diefe Mittel am zweckmäfsigften angewandt und am sicherften ausgeführt werden?" ausgesetzten zwey Prämien, durch einen Beytrag erhöht, und zwar die erfte mit 100, die andere mit 50 fl. Der Termin zur Einfendung der Abhandlungen ist bis zur Mitte März 1805 verlängert worden.

In der lateinischen Zeitung, die Hr. Prof. Georg Aloyfius Belnay zu Prefsburg herausgiebt, wird folgende Preisfrage aufgegeben:,,Virtutem moralem determinare, et rationibus firmare, cujus exercitium et poffeffio Chriftiano homini in quocunque vitae ftatu exiftenti tranquillam, fvavem et ju cundam in praefenti, et aeternam in futuro vitam conciliet. Der Preis für die befte in lateinischer Sprache geschriebene Abhandlung besteht in 12 Ducaten. Aufserdem ift ein doppeltes Acceffit

(6) C

bestimmt,

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bestimmt, wovon jedes aus 50 Exemplaren aller diefer gedruckten Preisfchriften beftehn wird. Die Abhandlungen werden bis zum letzten Dec. d. J. an Hn. Prof. Belnay eingefandt; die Preisvertheilung geschieht zu Ende März 1805.

Die Akademie der Gesetzgebung in Paris hielt am 7 Fructidor ihre allgemeine Sitzung, in Abwefenheit des Präfidenten Fourcroy, unter dem Vorlitz des Tribunatsmitgliedes Grenier. Zum Mitgliede wurde unter andern vorgefchlagen Labreteniere ehemals Präfident im Parlament zu Belançon. Der Adminiftrator der Akademie, Hr. Brugiere, legte die Correspondenz des Monats Thermidor vor. Unter den der Akademie erwiefenen Ehrenbezeugungen wurde das Gefchenk einer Büfte Sr. Hoheit des Reichs-Erzkanzlers ausgezeichnet. Hierauf wurden Vorlesungen von Agier und Clerget, Disputation von Wilmain und Dumont gehalten. Mit Segaud's exercice fur le notariat, fur fes antiquités et fon histoire jusqu'à nos jours und Maillerey Abhandl. fur les vertus qui doi vent diftinguer les notaires wurde die Sitzung gefchloffen.

Die Akademie der Wiff. und Künfte zu Lyon hat für d. J. 13 folgende Preisfrage zur Beantwortung aufgegeben: Welche Mittel kann eine Regierung anwenden, um von der Entwickelung der Ideen, welche eine grofse Revolution hervorbringt, und der Energie, welche der Charakter dadurch gewinnt, für Agricultur, Handel und Künfte Gewinn zu ziehen? Preis 2 goldne Medaillen, jede 300 Fr. am Werth. Für Künftler, welche eine den Lionuefer Manufacturen vortheilhafte Erfindung gemacht haben, hat die Akademie von diefem Jahre an zwey Ermunterungspreife zu vertheilen.

Die Akademie von Marfeille ift gegenwärtig befchäftigt, die Natur und Lebensart eines unbe kannten Infects zu erforschen, welches fich feit einiger Zeit in der Gegend von Arles ungemein vermehrt, die Saatfelder gänzlich verheert, und

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wollen; von Aug. Mannes, Prediger zu Moisburg. Das Intelligenzblatt enthält Correfpondenz-Nachrichten des Herausgebers und literarifche Anzeigen von Buchhändlern.

Hannover.

Anzeige

Gebrüder Hahn.

für Religionslehrer und Schulen. So eben find erschienen und an alle gute Buchhandlungen Deutschlands verfandt worden: Droyfen, Kari Ludwig, über die befte Art die Jugend in der chriftlichen Religion zu unterrichten. 3r Thl. 8. Leipzig 1805 bey Heinrich Gräff. 12 gr. Ueber die beiden erften Theile diefer Schrift haben mehrere literarifche Blätter ein fo günstiges Urtheil gefällt, dafs es überflüffig wäre, hier etwas zu ihrem Lobe hinzu fetzen zu wollen. Droyfen, Karl Ludwig, kurze Hauptfätze der chriftlichen Lehre. Erfier Katechismus für Kinder. Ein Auszug aus feinem Elementarbuche der chrifilichen Lehre. 8. Leipzig 1805 bey Heinr. Graff. 15 gr.

Schulen die fich directe an mich wenden erhalten 50 Exemplare für 2 Rthlr.

Für Romanenlefer und Lefebiblio

theken.

So ehen ift erschienen und bey Heinr. Gräff

in Commiffion zu haben: Der Alchymift, oder Elifa, das Mädchen aus dem Monde, vom Verfaller des Herrn von Lümmel auf Lümmelsdorf. 8. Hanau 1804. 1 Rthlr.

ein

Ankündigung eines neuen deutfchen Sprachwerks. Zur Oftermefle 1805 erfcheint, im Verlage des Buchhändlers Heinr. Frölich in Berlin, von mir ausgearbeitetes voliftandiges Lehrbuch des gefammten deutfchen Sprachunterrichts in vier Bänden. Der erfte Band wird eine Sprachlehre, Rhetorik und Synonymik, der zweyte eine Beyfpielfammlung und praktische Anweifung zur Lecture deutfcher Clalliker, der dritte eine Declamation und der vierte eine Ueberficht der deutschen, befonders poetifchen, Literatur und (wenn es der Raum verftattet, die wichtigsten Regeln der deutfchen Profodie enthalten. beftimme diefes einige 70 Bogen ftarke Werk vorzüglich für gelehrte Schulen und akademifche Lehranstalten, da ich das Bedürfnifs des Elementarunterrichts durch meine kleine theoretischprahtifche deutfche Sprachlehre (Berlin b. H. Frölich 1804) befriedigt zu haben glaube, Der Verkaufspreis des ganzen Werkes, deflen einzelne Theile auch unter befondern Titeln zu haben feyn werden, wird vorläufig auf 2 Rthlr. 16 gr. Preufs. Cour. gefetzt; Subfcribenten aber erhalten es für 2 Rthlr.

Theodor Heinfius, Profellor.

Ich

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12 gr.

Inhalt: I. Beleuchtung einiger Stellen des II. Die Beneuen Teftaments, von Cannabich. von Ritter. III. Ueber griffe von Mellias, die theoret. Vorftellung der Lichtnatur Gottes etc. von Thurn. IV. Ballenstedts Reflexionen über Scherers Erklärung fämmtl, Weillagungen des N. nach T. etc. V. Davids fchönfte Hymne, Pl. 29, dem Original wiedergegeben und entwickelt von Scherer. VI. Ueber Matth. XXII, 35-40, von Böhme. VII. Ueber einige der neueften Verfuche, in die fogenannte Bergrede Jefu einen reellen ZuVIII. fammenhang zu bringen, von Beckhaus. Neue Theorie der Auslegungskunft etc., Böhme. IX. Ueber Tis 851 μ8 Tangio; Luc. 10, 29. von Rullmann.

von

J.J. Stolz Predigten, im J. 1800 in Bremen gehalten. 28 Heft. Zweyte und durchgefehene Ausgabe. gr. 8. 8 gr.

Inhalt: I, II, III. Die politifchen Revolutionen. IV. Gemeingeift, oder das Schickfal der Schweiz, bey der ihr aufgedrungenen Revolution. V-VIII. Die verderbten Höfe.

Ge

J. E. Hellbachs Archiv für die Geographie, fchichte und Statiflik der Graffchaft Gleichen und ihrer Bewohner. 1s Bändchen. gr. 8. 18 gr.

II. Erklärung.

Ich fehe, dafs man mir manche (übrigens gründliche) Receufionen und CorrefpondenzNachrichten in der Jen. A. Lit. Zeit. beylegt. Dass man fich hierin aber irrt, kann man bey der Direction diefer Zeitung erfahren. *)

In dem Freymüthigen Nr. 107 vom 29 May fteht eine Rüge gegen einen von mir fehr gedafs fchätzten Gelehrten, die fo bezeichnet ist, Mancher denken könnte, ich fey Verfaller derfelben. Ich fage mich aber ganz von derfelben los, und bemerke überhaupt, dafs ich nie an diefer, allgemein gelefenen und fehr beliebten Zeitschrift gearbeitet habe.

Göttingen.

D. Horn.

*) Dafs Hr. D. Horn an unferem Inftitut weder als Recenfent noch als Correfpondent Theil hat, bezeugen wir.

Das Directorium der 3. A. L. Z.

III. Ver

III. Vermischte Anzeigen.

Ein halber Nachdruck.

Bey dem Buchhändler Matzdorf in Berlin ift fo eben folgendes Buch: Erfcheinungen am Geift und Körper der Menschen, herausgekommen, worin beynahe die Hälfte aus dem Museum des

Wundervollen,

druckt ift.

von Wort zu Wort, abge

Mit welchem Namen ein folches Verfahren zu belegen fey, zeigt die Ueberfchrift diefer Anzeige.

Bitte um eine orthographische Belerung.

Die Herausgeber des Mufeum des Wundervollen.

Vor langer Zeit lernte ich schwedisch, und erfar dabei, dafs die Schweden etwa seit 1734 (um welche Zeit die Stockholmer Akad. der Wiffenfch. zu schreiben angefangen hatte) ihre Orthographie reformirt hätten. Ich nam eine alte fchwedische Poftille von 1654, und corrigirte fie nach der neuen Art zu schreiben, und fand, dafs ich oft auf Einer Seite 10 und mer Buchstaben auszuftreichen hatte, one dass dadurch das Lefen und Verftehen im geringften, erfchweret wurde.

Mir fiel dabei ein, dafs man noch A. 1690 beim Reichskammergericht vnndt für und geschrieben; ich fuchte weiter nach, und überzeugte mich, dafs wir feitdem doch noch nicht genug getan, fondern noch einer Reform, wol gar in unferm ABC, nötig hätten. Eine Grübelei fürte mich auf die andre; ich geriet gar auf allgemeine philofophifche Grundfätze eines vollkommnen ABC, erklärte mir, warum nicht Ein Volk ein nach jenen Grundfätzen vollkominues ABC hätte, begriff auch wol, dafs nur Urfprachen (wie die deutsche), aber keine Baftardfprache (franzöf., engl. etc.), deffelben fähig fei: und war fchon im Begriff, einen,,Aufruf zu einer Revolution im deutschen ABC (man merkt hier schon etwas Revolutionaires)" im Drucke anzukünden.

Aber ich wurde abgefchreckt, durch Recenfenten, die mit Machtsprüchen und Witzeleien jede Neuerung niederfchlagen wollten, und noch mer durch das Publicum, fo wie man es in der Converfation vorfindet. In einer Gesellschaft ward eine neue Schrift gelobt; eine Dame ftimmte ein, aber, setzte sie hinzu, wenn der Verf. nur keine so schmutzige Orthographie hätte. Eine schmutzige Orthographie? man erfur, dafs der Vf. hindern, impedire, hintern fchriebe. Da half keine Einrede, dafs das verbum doch unftreitig von hinter komme, und alle Welt ohne Scandal hier ein t setzte. Ein witziger Kopf nam die Partie der Dame, und verficherte, wo gehört zu haben, ein Reifender, der nach feinem Lande befragt worden, habe geantwortet, er fei aus f. v. Hinterpommern. - Ich zeigte ein Briefchen eines 5järigen Kindes vor, worin Vater Fater gefchrieben war: das nannt ich vernünftige, natürliche, philofophifche Orthographie.,,Aber fo müsste man ja fon für von schreiben ?“ hörte ich als Gegenrede. Ich: warum nicht? Mit,,Gott beware" fchlofs fich der Discurs. junger Studirender fagte ganz ungezwungen, bei einer Gelegenheit, die die Conversation mit fich brachte, die Römer hätten C wie K ausgefprochen. Ein anwefender Conrector, ein fouft gar nicht ungelerter Mann, rief: fo müfste man ja Kikero ftatt Zitzero fagen! und lachte, dafs ihm der Baucht

fchutterte.

Ein

Diefe, und unzäliche andre Auftritte von der Art, machten mich scheu. Seit Kurzem aber finde ich, vorzüglich in Litter. Zeitungen, Auffätze über Orthographie, von genannten berümten Männern, die die Sache ernsthaft betreiben, und über einzelne Buchstaben zu philofophiren fich herablaffen. Schon holt' ich da wieder meine alte Hefte über Sprachlogik hervor; Aber

Zwey Recenfionen in der Hallifchen Litt. Zeit. d. J. N. 212 S. 141, von Spaldings Jerusalem, und in der Leipz. Litt. Zeit. S. 1280, von Wolke's Galvanism, ftiefsen mich aufs neue zurück. Darf ich beide ungenannte Recenfenten hierüber um Belerung in diefen Blättern bitten? Zwar betrift meine Anfrage die Gegenstände nicht, die die Hn. Recenfenten eigentlich beurteilten: aber fie fällten doch im Vorbeigehen ein Urteil über eine heterogene Sache, und auch diefes ihr Urteil wird Gründe für Lich haben. Vielleicht erweilen mir auch Andre diefe Gefälligkeit. Ich gehe von dem Grundfatze aus, dass,,Abweichen vom Gewönlichen ift nie zu billigen," durchaus kein Grundfatz sei, und man diejenige, die ihn ehedem in feiner rohen Allgemeinheit behaupteten, an die vor dem neuen Scheunenthor ftaunende Kuh verweilen dürfe. Und dann, um meine Anfrage recht bestimmt zu formiren, fchränke ich mich fürs erfte, einzig und allein auf das th (NB. blos in deutschen, nicht ausländischen griechischen, hebräischen, englischen etc. Wörtern) ein, und frage lernbegierig:

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Wär es nicht rathfam, das h nach dem T, als völlig unnütz, in Theil, Thüre etc., wegzulaffen," fo wie wir längst das n und t in vnndt, und das b in Fürftenthumb, ausgemerzt haben? oder welche Gründe für die Beibebaltung deffelben liefsen fich angeben, die die Gegengründe, z. B. den allgemeinen, nil fine ratione fufficiente, und den fpeciellen, Erleichterung des Lelens für Millionen deutscher Kinder Jar aus und ein, überwiegen? A. L. v. S.

G..

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October 1804.

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