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3) Avifo al Publico full' antidoto offia prefervativo del Vajuolo di Dr. Morefchi, worin er, bey Erzählung der ihm gelungenen Impfungen, treffliche Bemerkungen mittheilte. Ungleich wichtiger noch find die

4) Osservazioni pratiche full' ufo del Vajuolo vaccino come prefervativo del Vajuolo umano di Dr. Luigi Sacco. Milano. 1801. con fig. welche Schrift, voll fcharfsinniger Bemerkungen bey forgfältig angeftellten Verfuchen, bald eine neue Auflage erlebte.

5) Raccolta di Memorie, di Offervazioni e di Efperienze fopra l'Inoculazione della Vaccina offia Vajuolo delle Vacche. Venezia. 1801. 8.

Enthält Nachrichten von den Verfuchen der Genfer, Londner, Parifer und Wiener Aerzte über Kubpocken Impfung; die dagegen gemachten Einwürfe mit deren Beantwortung; und eine Menge von Beobachtungen berühmter Aerzte darüber.

6) Dr. Valeriano Luigi Brera fammelte ebenfalls in feinem Avvifo al Popolo fulta neceffità di adottare l'innocente e non periculofo Innefto del Vajuolo vaccino qual prefervativo dal Vajuolo naturale, e delle funefte confeguenze che da effo derivano, pubblicato pel bene deu' umanità. 1801. die vorzüglichften Notizen über die Kuhpocken.

Indefs wurde die Einführung der Schutzpocken immer ausgebreiteter, und kann vornehmlich im Friaul fehr in Aufnahme. Diefer Umftand veranlafste folgende Schrift:

7) Raggualio della Vaccina in Friuli. 1801. 256 S. 8. Udine.

Der Vf., Dr. Pagani, fucht die Vorurtheile gegen die Schutzpocken in feinen Lande zu vertilgen. Sein Werk handelt in 8 Abschnitten 1) von der Entdeckungsgefchichte der Schutzpocken; 2) von den Schutzpocken im Friaul; 3)

von den wahren Schutzpócken und deren Symptomen; 4) wann und wie man den Gift anwenden müsse; 5) von den unächten Schutzpocken, der Vf. beschreibt deren 4 Arten; 6) Beobachtungen über die wahren Schutzpocken, und ihre Verwandfchaft mit den Blattern; 7) Wiederholung alles Vorigen; 8) Parallele zwischen den Schutzpocken und Blattern, nebft der Lifte der im Friaul vom May bis Aug. 1801 vaccinirten. Die Anzahl beläuft fich auf 1472. Angehängt find neue Beobachtungen und 47 Erfahrungsfälle über Gelingen und Milslingen der Vaccination vom Mazzaroli, und ein Brief vom Dr. Demetrio Raranzi über Inoculation der Schutzpocken. Diefer letzte, mit Bitterkeit geschriebene, Brief veranlafste eine Gegenschrift:

8) Lettera full' Innefto vaccino o diffefa e giuftificazione di Carlo Paroni medico Udinefe, e dichiarazione dell'illmo Sign. Leopoldo Caldani P. P. nell' Un. di Padova. Venez. 1802.

Schon das Jahr vorher aber hatte fich der Dr. Jacobo Pennada zu Padua in feinen

9) Riflefi full Innefto della Vaccina 14 S. als Gegner, der Schutzpocken gezeigt, aber nichts Belleres anzuführen gewufst, als Berufung auf einige mifslungene Verfuche. Jedoch bewirkte diefe Piece das Gute, dafs Dr. Morefchi in

10) Conferma della mirabile facoltà della Vaccina di prefervare dal Vajusto in rifpofia ai dubj del D. I. Pennada manche neue Aufklärung bey diefer Gelegenheit mittheilte. - Bald veranlafste die Wichtigkeit des Gegenstandes die Aufinerkfamkeit des Staats, welcher eine Commillion zur Unterfuchung niederfetzte, die aus den berühmten Aerzten Berololi, Gianini, Locatelli, Monteggia und Palet a beftand. Ihre Unterfuchung fiel für die Schatzpocken aus, und wurde bekannt gemacht in

11) Rifultati di offervazioni e sperienze full' Inoculazione del Vajuolo vaccino, iftituite nello Spedal maggiore di Milano della Commiffione medicocirurgica fuperiormente delegata a quefto oggetto, pubblicati per Decreto del Comitato governative della Republica Cifalpina. Milano 1802.

Eine Menge fehr wenig bedeutender kleiner Schriften mit Recht übergehend, wenden wir uns nun zu dem, was in Hinficht auf Brownianifmus und philosophische Heilkunde überhaupt geschehen ift.

1) Vita Carattere e Scritti di Giovanni Brown, Autore della Nuova Dottrina medica; Ragionamento del D. Beddoes, Trad. dell' Inglefe. 8. Ve

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ria medica di Brown; Opera del D. Luig. Emiliani. Firenze 1802. 8.

5) Confutazione del Sistema di Brown, arrichita di nuove ed intereffanti rifleffioni indirette ai progreffi della Teoria e della prattica della Medicina di G. B. Marzari. Ven. 1802. 118 S. gr. 8. 6) Biblioteca Medico Browniana Germanica data in luce da Sgg. D. Giobbo e Bellomini. 7) Elementi di Medicina pratica full Experienza e ful Sistema di Brown, del S. Configl. Weikard.

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N. 1 dient zum Beweife des Intereffe, welches man an der Brownfchen Theorie genommen; N. 2 verfucht, während Browns System in eben dem Grade von einigen herabgesetzt wurde, als andere es erhoben, mit Unpartheylichkeit auf das Gute deffelben aufmerkfam zu machen, ohne das, was ihm daran minder haltbar scheint, zu verfchweigen oder zu befchönigen. N. 3 und 4 haben denfelben Zweck, nur zeigt fich der Vf. von N. 4 mehr als Vertheidiger: denn feine Abficht ift, die Haltbarkeit einiger angefochtenen Sätze darzuthun. Von der andern Seite aber ift er auch wieder bemüht, nicht angefochtene Sätze als unhaltbar aufzuftellen. Was Gehalt und Tendenz von N. 5 betrifft, darüber f. J. A. L. Z. d. 6 Aug. 1804. N. 187. S. 244 fgg. N. 6. foll alles Wichtige enthalten, was in Deutschland für und wider Brown gefchrieben wird. N. 7 charakterifirt fich durch den blofsen Titel. Folgende berühmte Schrift eines berühmten Vfs. können wir blofs nach dem Titel anzeigen:

8) La Filofofia della Medicina, di Franc Vaccà Berlinghieri, al Cittadino Napoleone Bonaparte. Pila 1801.

Aufser den genannten Gegenständen waren es befonders Chemie und Pharmacie, welche den Fleifs der italienifchen Aerzte befchäftigten, wie folgendes Verzeichnifs beweifst:

1) Elementi di Chimica di G. A. Chaptal. Trad. nuoviffima di Floriano Caldani fulla terza Edizione di Parigi riveduta ed accresciuta dell' Autore; coll' Aggiunta di molti Opuscoli recentiffimi dello fteffo, e di alcune Annotazioni del Traduttore. Venez. 1801. 8.

2) Trattato chimico ed economico fopra i Vini di G. A. Chaptal. Trad. da Fl. Cadani. 3. Ven. 1801.

3) Offervazioni full' Offigeno confiderato come Rimedio nella Cura di alcune Malattie, e particolarmente delle veneree; dietro le quali Offervazioni fi propongono alcuni nuovi Rimedi per la Cura delle accennate Malattie, come fofianze capaci di fomminifirare l' Offigeno. Si aggiungono altre Offervazioni full' Ufo medico dell' Offigeno in ifiato di Gas in altre Malattie, Specialmente di petto; e full, Ufo de' Gas meftici neile fteffe Malattie. Memoria del D. Marabelli. 8.

Ven. 1801.

Von diesen Werk, deffen Inhalt der Titel

vollständig genug angiebt, kann man mit Recht behaupten, dafs es feinen Gegenftand weit gründlicher erfchöpft, als die ähnlichen von Foureroy, Algon u. a.

4) Fondamenti della Scienza chimico fifica applicati alla formazione dei corpi ed ai fenomeni della natura, di l'incenzenzo Dandolo, Volumi quatro. 8. ed. Vta. Milan.

5) Elementi di Farmacia, del D. Francesco Coli, accreditate Medicinalifta dell' Arcispedale di S. Maria della Vita in Bologna. Bol. 1801. 5

Vol 8.

Befteht aus 4 Abtheilungen: 1) Abrifs der praktischen Apothekerkunft. 2) Chemie. Meinungen der ältern und neueren Chemiker über die Elemente, die Gesetze der Compofition und Affinität der Körper, über Säuern, Salze, Gasarten, chemifche Proceffe, Vorfichtsregeln dabey. Ein toskanisch - lateinisches Wörterbuch der alten und neuen chemischen Nomenclatur. 3) und 4) Naturgefchichte der medicinifchen Specereyen und Pflanzen. Der Vf. hat feinen Zweck, Vollständigkeit und zweckmässige Anordnung, erreicht, dürfte aber feinen Landsleu ten brauchbarer feyn, als uns.

6) Elementi di Chimica-farmaceutica di Bonvicino. Turin 1803.

Nicht nur eine Zusammenstellung der Bekannten, die fich durch Methode und Klarheit empfiehlt, fondern auch eine Menge neuer Thatfachen, die Frucht vierzigjähriger Beobachtungen des Vfs. im Fache der pharmaceutischen Chemie geben diefem Werke einen grofsen Vorzug. In der Gefchichte der piemontefifchen Chemie macht es Epoche, denn es ift das erfte Lehrbuch, welches über diefe Willenschaft dafelbft erfchienen ift.

7) Saggio di Statica chemica, di Berthollet, Trad. di Dandolo. 8.

8) Notizie de analyfi chimica delle acque termoli di Monfalcone efijtenti in quel territorio, per Giov. Ant. l'idoti. gr. 8. Venedig.

Zuerft liefert der Vf. die Gefchichte und Befchreibung diefes Landes, die merkwürdige Eigenfchaft deffelben, der Ebbe und Fluth, zeigt feinen Zusammenhang mit dem Meer. Die gewöhnliche Temperatur ift von 30 bis 32 Grad. In einer Tiefe von einigen Fufs ift es zur Zeit der Fluth um 4 bis 5 Grad kälter. Hierauf folgt die chemifche Analyfe. Das Waller ift ftets hell, läfst nach der Erkaltung in offenen Gefäfsen keinen Satz zurück, der Gefchmack ift falzig, und Wenn es warm ift, dunftet es fchwefelfauern Wafferftoffgas aus. Darauf giebt der Vf. die verfchiedenen Gasarten an, welche es enthält; es befinden fich keine Eifen- oder Kupfertheile darunter. Von den folgenden Beobachtungen stehe nur diefe hier. Von 75 Unzen diefes Waffers fonderten fich 28 Gran einer fandigen Erde ab, welche, getrocknet, ein Salzrefiduum gab, befonders

fonders von Meerfalz. Mit Alkohol und nachher mit Waller behandelt gab es eine wäfferige Alkohol-Auflöfung, welche auflösbares Salz entwelche auflösbares Salz enthielt, und eine Waller-Auflöfung mit nicht auflösbarem Salze. Das übrige war erdiges Refi

duum.

9) La Chimica per le Donne. 2 Vol. 8. Venedig.

Der Vf. hat fich Algarotti's Werk il Newtonianismo per le Donne zum Mufter genommen. Er zeigt fich in diefen Briefen als Kenner der neuen Chemie. Im 1 Th. handelt er von den Hauptoperationen der Chemie, den Eigenschaften der Körper, den Elementen der Säuren, Salze, Erden u. f. w. Im Mineralreiche nimmt er 2 Hauptkräfte an, Attraction und Afinität, zu welchen im Pflanzen- und Thierreiche noch die Organifation komme. Im 2ten Bande handelt er von den chemischen Erscheinungen im Weltgebäude.

Aus andern Zweigen der medicinifchen Literatur haben wir folgende Werke namhaft zu machen:

1) Inftitutioni di Medicina forenfe de Giuseppe Tortofa 2 Vol. gr. 8. 1802.

Die angelehenften Aerzte Italiens erklärten ein folches Werk für dringendes Bedürfnifs, und freuen fich, dafs demfelben nunmehr auf eine fo glückliche Weife abgeholfen ift, denn für die Güte diefes Werks bürgt fchon der Name des berühmten Vfs. Wir verbinden damit zugleich die Anzeige von

2) Compendio di Polizia Medica del D. Metzger, trad. dal Tedesco con Illuftrationi dal D. Ferrari. 8. Ven. 1801.

3) Storia della febbre epidemica di Genova negli anni 1799 e 1800, di Giav Rafori. Milano, 1801. 222 S. 8.

Der Vf. gehört zu Italiens ausgezeichnetsten Aerzten, und liefert hier ein feiner würdiges

Werk. Genauigkeit der Beobachtungen, Tiefe der Gelehrfamkeit, Scharffinn im Urtheil, geben diefem über einen fo wichtigen Gegenstand gefchriebenen Werke vollgültigen Aufpruch auf vorzügliche Aufmerksamkeit. Ein Anhang liefert Nachrichten über die Krankheit und den Tod des Dr. Deho, diefes würdigen Freundes vom Vf.; und hierauf folgende, erläuternde Anmerkungen enthalten eine Menge fcharfsinniger Beobachtungen, und zu beherzigender Winke. 4) Ifiruzione Veterinaria pe Maniscal chie Coloni fulla prefente Epidemia contagiofa de' Buoi Opusc. del Cor. Bonfi. &. Ven. 1801.

Ein treffliches Werk eines der beften Thierärzte jetziger Zeit, befonders merkwürdig durch beherzigenswerthe Rückblicke auf Agricultur und animalifche Subfiftenz überhaupt.

5) Saggio di Offervationi e d'Esperienze fugli principali Malattie degli Occhi, di Antonio Scarpa, Prof. di Cirurg. prat. nella Univ. di Pavia, Pav. 1801. 4. c. Fig.

Hier bürgt fchon der Name des Vfs. für das merkwürdige der Schrift. Wir besitzen jetzt davon eine Uebersetzung von Hrn. Dr. Martens. 6) Ricordi dell' Anatomia chirurgica spettati a! Capo e al Collo raccolti da Vincenzo Malacarne. 151 S. gr. 8. Padua.

Der Vf. hat feine beiden sehr felten gewor. denen Werke Trattato delle obfervazioni in Chirur gia und Ricordi d'Anatomia traumatica durch gegenwärtiges zu erfetzen gefucht. In der Einlei tung zeigt er die Nothwendigkeit, Anatomie und Chirurgie zu verbinden, und am Schluss ift eine Abhandlung über den Kretinifmus angehängt.

Von demfelben Vf. ift erschienen:

7) Malacarne, Saluciani, Auctarium obfervationum et Iconum ad Ofteologiam et Ofteopathologi am Ludwigii et Scarpae. 118 S. gr. 8. Padua.

LITERARISCHE ANZEIGEN.

1. Ankündigungen neuer Bücher. Fortsetzung des von Dr. Scherer herausgegebenen Schriftforfchers.

Den Freunden der biblischen Literatur und Religionswiffenfchaft machen wir hiermit bekannt, dafs der von Dr. Scherer herausgegebene Schriftforfcher zur Belebung eines gründlichen Bibelftudiums und Verbreitung der reinen verschönernden Religion, mit dem zweyten Bande in unferm Verlage erfcheint. Die Aufmerksamkeit, welche der erfte Band auf fich zog, wird auch die Fortfetzung erhalten dürfen, da unfere vorzüglichften Theologen, Ballenftädt, Beckhaus, Böhme, Cannabich, Hartmann, Hezel, Horft, Jufti, Palmer, Ritter, Thurn u. a. ferner Mitarbeiter an dem Magazine bleiben, dem der Herausgeber feine

ganze bekannte literarifche Sorgfalt widmet. Das unter der Preffe fich befindende erfte Stück des zweyten Bandes beginnt mit einer interessanten Abhandlung von Cannabich: Beleuchtung eini ger Stellen des neuen Teftaments, deren religiofe Federungen überspannt zu feyn scheinen, und gehö rige Würdigung diefer Foderungen.

Altenburg, im Auguft 1804.

Schnuphafifche Buchhandlung.

So eben ist an alle Buchhandlungen versendet worden (Preis 12 gr.) Das Dorf Familienruh, in dem ferner keine Klagen über fchlechtes Gefinde gehört werden; oder Anweifung, wie das Gefinde durch die Herrschaften verbeffert werden könnte, diefen in Dorf und Stadt gewidmet, vom Paftor Winkler, dem Ver

faller

faller der mit allgemeinem Beyfall aufgenommenen Schrift: Nothwehr gegen den Dieb, oder Büchlein, aus welchem zu lernen ift, wie man fich gegen Diebe verwahren folle. 6 gr. Landenpreis, 4 gr. Sächf. Netto.

Man kann mit Recht hoffen, dafs erftere Schrift den nämlichen Beyfall wie letztere erhalten werde.

Altenburg, im Auguft 1804.

Schnuphafifche Buchhandlung.

Bey uns ift erfchienen und an alle gute Buchhandlungen verfendet worden:

Auf

English Library Vol. 3. Enthaltend den 3ten Theil des Tom Jones von Fielding. 8. Schreibpapier 12 gr. und auf Druckpapier 10 gr. Der 4te Theil des Tom Jones und der ifte Theil von Miltons Paradife erfcheinen in 6 Wochen. Biblioteca italiana Vol. 1. Enthaltend den iften Theil von Taffo's Gerufalemme liberata. 8. auf Schreibpapier 15 gr. und auf Druckpapier 12 gr. Der 2te Theil wird in einigen Wochen fertig. Biblioteca efpañola Vol. 1. Enthaltend den aften Theil von Hiftoria de las Guerras civiles de Granada. 8. Auf Schreibpapier 15 gr. und auf Druckpapier 12 gr.

Die häufige Nachfrage nach der english Library lässt uns erwarten, dafs die fo wohlfeilen und correct gedruckten Ausgaben der italienifchen und spanischen Claffiker nicht minder Intereffe erwecken und Käufer finden werden, da fie befonders für Deutschland wahres Bedürfniss find. Ueberzeugt, dafs die deutfchen Liebhaber der ausländifchen Literatur eine in Deutschland erschienene, correcte und wohlfeile Ausgabe einer fremden und theuern vorziehen und fomit Deutschland manche Summe erhalten werden, gehen wir unfern Weg muthig und entfchloffen fort. Alle 2 bis 3 Monate erfcheint ein Band von einer jeden Sammlung. Der Preis bleibt immer derfelbe.

Gotha im Auguft 1804.

Steudel und Keil.

Nach der bevorstehenden Michaelis - Melle erfcheinet in unferm Verlage: Spaldings, J. J., Lebensbefchreibung und SelbfigeSprache, von ihm felbft aufgefetzt und mit Anmerkungen und Zufätzen herausgegeben von deffen Sohn, G. L. Spalding, Profeffor am Berlin. Gymnafium. gr. 8 1 Rthlr.

Es ift überflüffig, das Publicum im voraus darauf aufmerksam zu machen, wie anziehend diefs To treue Gemählde des literarifchen, öffentlichen und Privatlebens eines Mannes feyn werde, der faft neunzig Jahre und in einer Zeitperiode gelebt und gewirkt hat, die in literarischer, religiöfer und politischer Hinficht fo merkwürdig geworden ift.

Als Selbfibiographie wird es für den Pfychologen, infonderheit aber für jeden Religionsleh

rer, als Mufterbild eines Geiftlichen im edelsten Sinne, hohes Intereffe haben. Jede Buchhandlung wird Beftellungen annehmen, und fie der Verlagshandlung anzeigen. Halle im September

1804.

Buchhandlung des Waifenhauses.

Bey Palm in Erlangen haben fo eben die Prefle verlaffen: Langsdorfs, C. C. und Joh. Mich. Waffermanns, der Strumpfwinkerstuhl und sein Gebrauch nebft den damit verbundenen Maschinen, deutlich beschrieben und durch genaue Abbildung aller einzelnen Theile umftändlich erläutert, für Manufacturiften und Liebhaber der Technologie, ir Theil mit 14 Kupfertafeln. gr. 4. Auch mit dem Titel:

Schauplatz der Künfte und Handwerke, 21fter Band. Preis auf Druckpapier 2 Rthlr. auf Schreibpapier und die Kupfer auf Veliu 3 Rthlr. Seilers, Dr. G. F., Sammlung liturgifcher Formulare zum Gebrauch für Kirchen, IIIn Theils 3te Abtheil. 4. Rthlr. 4 gr.

Die Herren Buchhändler belieben zu ordini ren, wie viel fie davon brauchen, weil ich keine Neuigkeiten zur Mich. Melle verfende.

Hn. Collegienrath von Reimers, Reife der Ruffifch Kaiferlichen aufserordentlichen Gefandtfchaft an die Ottomannifche Pforte. 3 Theile vertrauter Briefe eines Efthländers an einen feiner vertauten Freunde in Reval. St. Petersburg 1804. auf kaifer). Koften in Quart. mit 6 Kupfern in grofs Folio, einer Charte und dem Portrait Sultan Selims III.. Preis 16 Rthlr.

Von diefem fo eben erfchienenen claffischen Pracht werke haben wir den einzigen und alleinigen Debit für ganz Deutschland und die angränzenden Länder erhalten, und freuen uns, dem Publico ein fo glänzendes Seitenftück zu Murhards Gemahlde von konftantinopel vorlegen zu können. Die fehr schön geftochenen grofsen Kupfer werden vorzüglich jedem Befitzer des Gemahldes äufserft interellant feyn, da fie mehrere in demfelben fo reizend gefchilderte Environs von Konstantinopel fehr schön und treu darstellen.

Wer den Betrag von 3 Louisd'or in Gold baar an uns ein fendet, erhält diefes Werk franco zugefendet, übrigens kann man es durch alle Buchhandlungen bekommen.

F. Dienemann u. Comp. in Penig.

Zoflora

oder die gute Negerin

von

Picquenard.

Von diefem Roman ift das zweyte und letzte Bändchen erschienen. Die Verlagshandlung darf

len,

ihn dem gebildetern Publikum mit Recht empfehda er fchon durch den Platz, worauf er fpielt, San Domingo, in unfern Tagen vorzügliches Intereffe hat. Er enthält den Auffchlufs der merkwürdigen Begebenheiten, die im Jahre 1789 auf dieser Unglücksinfel vorfielen, und woraus die nachherige greuelvolle Revolution und alle Schrecken entsprangen, von welchen die jetzt, wie von einer rächenden Nemesis, Europäer dafelbft ereilt werden. Aufser diefem hifiorifchen Intereffe, hat auch der Vf. feiner Schrift afthetifches zu geben gewufst, indem er, wenn er fich auch nicht bis zum Ideellen erhebt, was fchon die Natur feines Gegenstandes nicht zuliefs, die Liebe, den grofsen Hebel der Menschheit, mit einer Zartheit und Innigkeit behandelt, die unfern gewöhnlichen Romanen gebricht, deren Verfsfler, ftatt, wie Picquenard, die einfache Sprache der Natur und des Herzens zu reden, in winfelnde Sentimentalität verfallen, und wo fie ftark und kühn feyn wollen, heulen und wüthen.

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II. Vorläufige Rechtfertigung.

Die Herren, Profeffor Klebe in Würzburg, Spazier in Leipzig, Dr. Horfch in Würzburg, haben in mehrern öffentlichen Blättern, freylich auf eine fonderbare Art, mich aufgefodert, den muthmafslichen Einfender des bekannten Pasquils gegen die Universität in Würzburg (No. 47 der Zeit. f. d. e. W.) öffentlich zu nennen.

Ich habe bisher von allen diefen Auffoderungen gar keine Notiz genommen, und zwar, wie fich's von felbft verftehen konnte, aus wohl bedachten Gründen, Allein, da gewille Leute mein gerechtes Stillfchweigen zum Nachtheil meiner Ehre auszulegen beginnen, und, felbft während meinem Hierseyn, fogar auch ein Baur, (wie er fich felbft betitelt: Korn-Bruder des ehemaligen Domltiftes zu Würzburg,) obgleich felbft erft vor einigen Tagen wieder dem Gefängnille, wahrscheinlich nur falvo reditu, entlaffen, in der Beylage zum 36ten Stücke des Intelligenzblattes der Zeit. f. d. e. W. auf eine ehrlose Weise (wohlzumerken, wie er allda felbft ausfagt, zur, Tilgung feiner Ehre) aus eben diefem Stillfchweigen, fo viel möglich, einige wohl bedürftige Vortheile auch für fich zu gewinnen fich anftrengt; fo glaube ich zur vorläufigen Rechtfertigung Meiner Ehre einem verehrten Publicum nachstehende Puncte zur einftweiligen Erwägung vorlegen zu müffen.

Erftens habe ich bisher nicht ohne Grund gefchwiegen: deun,

a) Wusste ich diese meine Angelegenheit niedergelegt vor dem Throne meines gnädigfien und gerechteften Fürfien; vor einem Throne, von dem die ganze Welt weiss, dass jedem Gerechten und Unfchuldigen immer und ohne Anftand fein Recht zugetheilt werde, nicht aber wie Baur a. a. O. aus Erfahrung weifs, dass man auch bey dem grössten Rechte Unrecht erhalten könne.

b) konnte ich bey der gnädigft mir geftatteten Inquilition um fo ruhiger feyn, da grade der eben fo gerechte als menfchenfreundliche Herr Graf von Thürheim die ganze Verbandlung der mit aller Strenge unternommenen Inquifition eigends beschäftigte.

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c) Bin ich nach meinen Grundfätzen durchaus entfernt, felbft gegen meine Feinde gleiche ehrwidrige Repressalien zu gebrauchen, folglich

d) Halte ich es unter meiner, auch im Auslande langft fchon, mit aller Anstrengung, und nur auf rechtlichem Wege mir verdienten Würde, mit Leuten, wie ein Baur, befonders im Pancte der Ehre eine öffentliche Fehde zu bestehen.

e) Eben fo fand ich es nicht anftändig für Mich, dem Dr. Horfch einen öffentlichen Verweis darüber zu geben, dafs er ohne alle Veranlaffung, fo ganz freywillig, und wie es fcheint, mit Vergnügen, einen unrühmlichen Titel auf fich genommen habe; gefchweige dafs ich ihm denfelben wieder hätte zurückgeben follen, zu malen da es offenbar ift, dafs er diefen Titel bloss darum angenommen hat, um ihn nur unter einer fcheinbar rechtlichen Form mir hingeben zu können.

f) Habe ich dem Dr. Horfch die in feiner gegen mich erhobenen vermeintlichen Injurienklage unterthäuigft ausgebetene Erklärung längt fchon nach Gebühr, und auf dem Wege Recktens, zukommen lassen.

Zweytens hat fich's feit kurzem ergeben, und felbft gerichtlich erwiefen, dafs das Originalfchreiben des fraglichen pasquillantifchen Auffatzes leider! wirklich nicht in Meiner, dem Herrn Spazier, nach feiner eigenen Ausfage, doch fo wohlbekannten, und von mehreren Leipzigern, wie es heifst, dafür anerkannten Handschrift abgefafst fey. Und endlich Drittens hat fich fogar auch der Verfasser und Einfender des befagten Pasquills nunmehr vorgefunden, und wird fich felbft nächstens offentlich nennen und angeben.

Wie nun denn meine Herren! A Revoir. Würzburg den 10 Sept. 1804.

Dr. Kilian, Medicinalrath und Pro fellor zu Bamberg.

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