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JENA ISCHEN

ALLGEM. LITERATUR-ZEITUNG

Numero 103.

Es

LITERARISCHE ANZEIGEN.

I. Bemerkungen des Recenfenten

über

Hn. Niederer's Auffatz
(Intelligenzbl. No. 71.)

Us hat Rec. viel Vergnügen gemacht, durch seine Beurtheilungen in der J. A. L. Z. Hn. Niederer Veranlaffung gegeben zu haben, dem Publicum als ein denkender und philofophifch gebildeter Gehülfe Pestalozzi's näher bekannt zu werden. Er hat sich unstreitig als einen sehr glücklichen Interpreten der Peftalozzischen Ideen angekündigt. Rec. ift vollkommen überzeugt, dass in P. eine Menge herrlicher, durch vielfache Erfahrung und aufmerksames Beobachten errungener Ideen noch unentwickelt liegen; fie würden mit ihm, zum nicht geringen Nachtheile einer praktischen Weltweisheit, zu Grabe gehen, wenn fie nicht durch feine Freunde aufgefafst und verbreitet würden. Hr. N. fcheint gerade für diefen Zweck wenn er ihm treu zu passen, und wird fich, die bleibt, ein nicht geringes Verdienst um Menfchheit erwerben.

Er bezeigt am angeführten Orte, im Namen des Pestalozzilchen Inftituts, einige Unzufriedenheit über die Beurtheilung der Pestal. Methodenbücher, und scheint fie mit der, nach feinem Urtheile, richtigen Auseinanderfetzung und Begründung der Theorie, die jener voranging, nicht wohl vereinigen zu können.

Rec. war immer Freund und, wo möglich, Beförderer einer jeden wichtigen pädagogilchen Angelegenheit; und man würde ihn durchaus -verkennen, wenn man ihm zutrauen wollte, die Anwendung richtiger Grundfätze nicht in der Praxis zu erkennen. Wäre es ihm blofs um pädagogische Literatur und den philosophischen Geist des Zeitalters zu thun, fo hätte er, aus Achtung für praktische Schulmänner und aus Liebe für das Wohl nachfolgender Geschlechter, die Beurtheilung der Methodenbücher gern von fich abgelehnt und Andern überlaffen. Vielmehr ift er fich bewufst, gerade mit aller Abficht und Aufmerkfamkeit die Realifirung der Peftal. Ideen in der Praxis allenthalben in den Methodenbüchern ge

Zum

fucht zu haben. Er fand fie zum Theil, Theil nicht. Beides gab er deutlich, und hoffentlich mit Gründen zu erkennen. Er ehrt P.'s Aufopferung und Verdienfte, wie fie vielleicht nur Wenige ehren können; aber das Gefchlecht, für das P. fich felbft vergafs, ift auch ihm heiliger als ein Individuum und jede Perfönlichkeit. Er erkennt die Vorzüge der Methode und fchätzt Aber Wahrheit ift ihm wichtiger, als dass fie. er durch ein voreiliges Lob wider feine beffere Ueberzeugung fie verläugnen follte. Sollten ihn einft noch andere Seiten der Methode, von wel chen Hr. N. a. a. O. spricht, nöthigen, feine Ueberzeugungen zu ändern: fo wird es ihm ein an. genehmes Gefchäft seyn, sein minder günftiges Urtheil zurückzunehmen, und unbedingt die Methode zu lobpreifen. Diess kann er aber, in foweit er jetzt die Methode dargestellt findet (vielleicht, dafs fchon die Praxis um Manches vollkommner ift), noch nicht, fondern nur näher fich zu erklären, findet er fich aufgefodert.

Seine Abficht ging alfo zunächst nicht dahin, -wenn das überhaupt zu fagen noch nöthig ift die Methode felbft nur von fern verdächtig zu machen; er wünscht nichts mehr, als ihre allgemeine Verbreitung. Aber er wünscht ihr eben defswegen auch die möglichste Vollendung. Die Methodenbücher finden weniger Eingang, als man erwarten follte, und es ift zu bezweifeln, dals fie in diefer Form fo unbedingt Eingang finden werden. Der Grund davon mag wohl zum Theil in der Stimmung des Publicums und in dem Geifte der bisherigen Pädagogik liegen, aber gewifs nicht ausfchliefsend. Auch die Form der Bücher, wie gefagt, hat gewifs daran Antheil. Sie find nach Rec. Urtheil nicht fowohl trocken, als vielmehr viel zu weitschichtig; fie werden den formalen Zweck des Unterrichts nicht unerreicht laffen, aber fie bringen das Formale mit dem Materialen nicht in Harmonie.

zu

Deswegen behauptete Rec., fie feyen nicht der Natur des Gegenstandes angemellen. Wenn alfo das Buch der Mütter nur ein Theil deffen seyn was P. unter Sprache zufammenfasst, fo foll, fürchtet Rec. ein in der That für Volksschulen zu (5) L volu

voluminöfes Elementarwerk; befonders wenn es, wie natürlich, auch mit andern Zweigen des Unterrichts fo gehalten werden foll. Nicht der Zweck,,der ganzen fubjectiven Entwickelung", fondern nur der Zweck der fubjectiven Entwickelung des Bezeichungsvermögens kann dahin gehen, den Menfchen zum Bewufstfeyn alles defLen zu bringen, was er an einem Gegenftande bemerken kann. Diefer Zweck würde dann vollftändig erreicht werden, wenn daffelbe Buch der Mütter nicht fowohl für gröfsere Mannichfaltigkeit, als vielmehr für gröfsern Reichthum, gröfsere Vielfeitigkeit und weniger WiederhoJung geforgt hätte. Die frühfte Uebung der Kinder wird immer Uebung des Organs bleiben müffen, nicht nur weil darin die Bedingung des Sprechens liegt, fondern weil der Ton die unmittelbarfte Anschauung ist, das Wort hingegen schon eine mittelbare, indem fich eine Vorftellung mit einem Tone affociirt. Die Tonübung follte alfo billig das Buch der Mütter beginnen. Dazu gehörten hier nicht fowohl, durch bewegliche Stäbchen verfinnlichte Darftellung des SprachTonzeichens, fondern nur eine Reihenfolge von Tönen und eine ftufenweis fortfchreitende Verbindung derfelben zu Sylben und Wörtern. Der zweyte Schritt der Elementarbildung würde am fchicklichften mit dem Buche der Mütter, wie es jetzt ift, gemacht werden; jedoch nicht etwa mit minderer Vollständigkeit, fondern nur mit Uebergehung fo vieler Wiederholungen und anderer Weitläuftigkeiten. Einige Uebungen find sehr gelungen, befonders die Beftimmung der Lage einzelner Theile des Körpers, wodurch die Kinder vorzüglich die Begriffe des unter, über, neben, zwifchen lo beftimmt und richtig erhalten. Rec. hält es für feine Pflicht diefs noch zu erinnern, damit weder das Buch noch er felbft verkannt werde. Aber feinen Einwand, dafs hiebey viel mehr sprach- analytisch verfahren werden follte, kann er noch nicht zurücknehmen, ohnerachtet man in dem Wörterbuche dafür zu forgen verfpricht. Die vollständige Anschauung der Sprache felbft follte hier wenigftens eben fo vorbereitet feyn, als die arithmetische und geometrifche Anschauung durch das Buch der Mütter wirklich vorbereitet ift. Der Raum verbietet, diefs hier weiter auszuführen, fonft würde es fich fehr bald ergeben, dafs diefe Vollständigkeit fich dem Buche hätte geben laffen, ohne dafs es dadurch voluminöfer geworden wäre.

Die Foderung, die Rec. an ein ABC der Anschauung macht, wurde nicht richtig aufgefafst, indem man ihn fo beschränkte, als folle das Kind blofs zum Gefühl der Nothwendigkeit kommen, dafs es an feinen Anschauungen nichts ändern könne. Rec. fodert vielmehr eine mit dem höchften Bewufstfeyn vollbrachte Conftruction der Form aus gegebenen Elementen, und eine Combination diefer Elemente bis ins Un

endliche fort; jedoch fo, dafs auch hier das Gefetz der Nothwendigkeit herrfche, damit der Zögling es inne werde, wie die Form als ein nothwendiges Refultat der willkührlichen Combination von felbft hervorgehe, als reines Erzeugnifs feiner abfolut innern Thätigkeit; eben so, wie auch eine jede andere unläugbare Wahrheit als Folge einer Combination von einzelnen, an und für fich nichts beftimmenden, Vorftellungen, fich felbft bewährend producirt.

Was endlich den Vorwurf anbetrifft, dafs Rec. mit der Zahl nicht zurechte kommen könne, fo möchte es fich vielleicht doch darthun lassen, dafs er recht wohl wille, welches Gewicht die Zahl in der Elementarbildung habe, und ihr auch den Platz anzuweifen im Stande fey. Dafs er im Gebiete des Zahlwefens nicht ganz Fremdling fey, konnte Hr. N. vielleicht aus der Anzeige von Herbarts ABC der Anfchauung fehen. Seine Anficht von der Zahl ist allerdings verschieden von der Pestalozzifchen; aber deshalb bedurfte es wohl dennoch mehr Vorficht, um diese Befchuldigung so kahl hinzustellen.

Die Zahl ift, nach feinem Urtheil, die Darftellung der Causalverhältniffe intenfiver Grössen, deren Element die abfolute Einheit, und deren Princip die mögliche Combination derfelben zu relativen Gröfsen ift. Abfolutes kann nur Absolutes geben, und eine jede Gröfse, infofern fie als Produkt der abfoluten Einheit erscheint, ift in diefer Beziehung eben fo nothwendig abfolut. Daher kann die Einheit, als folche, mit ihrem Produkte nie in einem willkührlichen, fondern nur in einem fo nothwendig beftimmten Verhältnisse stehen. 2 bleibt allo immer die Zusammenfetzung zweyer abfoluten Einbeiten, und Eins bleibt der fo, und nicht anders beftimmte Theil derfelben. Mithin involvirt diefer Begriff der 2, als combinirte Einheit, den Begriff des Halben u. f. w. Willkührlich, oder wenn man lieber will, frey bleibt in der Entwickelung der Zahlenverhältnille immer nur die Art der Combination, die bis ins Unendliche verschieden ift und ver fchieden feyn kann. Aus dem empirischen Begriff des Ganzen kann nicht die Theilung der theilbaren Einheit abftrahirt` seyn, fondern nur der Act des Theilens; fo wie der des Zählens ebenfalls abftrahirt werden mufs aus dem Zusammensetzen und Trennen empirischer Einzelnheiten, (welches man ja nicht mit Einheit vertaufchen muss; denn eine empirifche Einheit ift ein rationales Unding.) Damit ist gar noch nicht die empirische Natur des Begriffs von einem Ganzen gegeben. Das Ganze wird vielmehr invol virt durch die Combination der Zahlelemente. Die combinirte Einheit ift zugleich ein Ganzes, und mufs nothwendig als ein folches behandelt werden. Diefe combinirte Einheit involvirt hinwiederum arithmetilche Verhältnifle oder relative Einheiten. Die weitere Auseinanderfetzung

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diefer einfachen Anficht würde nicht nur alle drey Bruchtabellen P's als überflüffig verwerfen, fondern auch die auf fie gebauten Uebungen, im erften Heft der Zahlenverhältnisse, zurückweifen. Und da es fich zeigen läfst, dafs es ganz diefelben Uebungen find, die hier nur eine nicht geläuterte Anficht combinatorifcher Verhältniffe trennte: fo würde auf diefe Weife der felbe Zweck kürzer und ficherer erreicht werden, und das Publicum nicht Urfache haben, über die Voluminofität der Elementarbücher fich zu beklagen. Die Uebung würde dann auch rein arithmetisch seyn, weil alle Resultate, als Folge reiner Zahlcombinationen, hervorgingen. Es würde dann mit den, fälfchlich fogenannten Brüchen und Doppelbrüchen nicht anders verfahren, als mit den empirifchen Zahlen. Diefs erfodert die Natur des Gegenstandes, die Natur der arithmetischen Verhältniffe, und, infofern die Zahl reines Erzeugnifs menfchlicher Geiftesthätigkeit ift, auch die Natur der Entwickelung unferer Anlagen.

So ift Eins z. B. der zwölfte Theil in einer empirifchen Gröfse, die zwölf Einheiten in fich falst. Wenn nun der Begriff des Ganzen überhaupt combinatorisch genommen wird, fo ift auch dann die Eins nicht einer andern Einheit, oder vielmehr fe ift es nur fehr uneigentlich, fondern nur von den zwölf Zwölftheilen, welche zu einer combinirten Einheit zusammengefasst

Grunerfchen (J. A. L. Z. No. 217 recenfirten) Schrift entlehnt.

Jemand hat

Aufgabe.

feiner Schulden bezahlt; her nach 14 des Refts und des neuen Refts; er bleibt noch L. 40 schuldig: wie hoch beliefen fich anfänglich die Schulden?

Peftalozzi's Auflösungsart.

An letzten Rest zahlt er und bleibt noch L. 40 fchuldig, diefe mit übrigen machen zufammen den 2ten Reft aus, und find alfo . L. 40 = 5x8. 5x8 ift 5 mal der fiebente Theil von 7 mal 8, oder 56. L. 56 find alfo der 2te Rest. Am erften Reft hat er bezahlt, der zweyte war alfo des erften gleich. L. 56 find also a des erften Refis. L. 56

56

56

3 mal

= 3 mal

3

3

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= 3 mal den vierten Theil von 4 mal Diese find der erfte Reft, und da er vorher des Capitals bezahlt (hat), fo machen fie deffelben

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3

32 und 7 mal 32

= 7 mal "

3

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7 mal

oder 288-96 Ganze.

Wie viel Operationen wurden doch hier ge macht, die die Natur der Sache nicht erfoderte! Die Auflösung diefer an fich leichten Aufgabe ist

viel einfacher so:

werden. Da die Natur der combinatorischen
Verhältniffe zeigt, dafs eine jede Zahl und ein
jeder Theil eines Ganzen hinwiederum als ein für
fich beftehendes Ganzes anzufehen ift, fo wird
bey dem Vergleichen zweyer Brüche nie nöthig
feyn, durch gegenfeitige Multiplication erft das
gemeinfame Ganze zu fuchen, fondern die empi-
rifchen Zahlen, die beiden zum Grunde liegen, bezahlt, bleibt 3+ d. f. 4

fo Wenn von einer Schuld bezahlt find, bleiben noch Reft. Von diefen bezahlt er 3, d. i.

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dienen zum Maafse. So kann fich zu nicht anders verhalten, als drey zu vier; nicht aus dem durch empirische Verfuche nur erweislichen Grunde, dafs und 3 hat, fondern weil ein Drittel von gleich ift vier Drittheilen eines Viertels, und ein ganzes Viertel nur gleichen kann. 3 ift aber von 4. Diefer Beweis darf nur bey Einer Zahl deutlich gemacht werden, fo find wir der Mühe für alle Fälle es zu wiederholen überhoben, und die Regel ift allgemein bewiefen. So mufs z. B. eines Drittels, eines Viertels u. f. w. feyn, Diefs follte nur gleich vom Anfange dadurch deutlich gemacht werden, dafs man, nach dem erften Fixiren der Zahlverhältniffe durch die Anschauung, auch eine jede Zahl als ein für fich beftehendes Ganzes behandelte.

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mufste haben 4. 36 = 2x15+3. 40 1x15. 9

Das Ganze ift folglich 2 x 40 + 2 x 40. d. i. 96.

In P's Verfuchen fcheint es nicht. felten recht darauf abgesehen zu feyn, an fich einfache Rechnungen zu verftecken. Rec. hält eine folche Gymnaftik wenigftens nicht für natürlich, und fo lange für unnöthig, als die Natur des Gegenftandes von felbft noch verfteckte und schwerer aufzulöfende Seiten darbietet. Sollte durch diese Bemerkungen auch weiter nichts hervorgehen, als die Ahndung der Möglichkeit, die Elementarbücher, mit Beybehaltung des Geiftes der Me thode, gehaltreicher zu machen, so ift die Ab ficht des Rec. vòllig erreicht. In diefer Form die Lehrbücher in unfere Volksfchulen zu verpflanzen, möchte mit vielen Schwierigkeiten verbunden feyn. Dennoch glaubt Rec., dafs P's Methode der Eigenschaften viele in fich vereinige,

die

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die hie einer allgemeinen Elementar- und Normalbildung würdig machen. Aber dazu gehörte eine kürzere, bündigere und zugleich intensiv umfaffendere, so wie extenfiv reichhaltigere (nicht vielseitigere) praktische Darstellung der Methode, die vielleicht das Zeitalter durch Veranstaltung menfchenfreundlicher Regierungen zu erwarten

hat.

-

Wenn Hr. N. übrigens glaubt, dafs Hn. Johannfen unrecht gefchehen fey, so bittet er um Gründe, fonft mufs er die Urfache dieser BehaupWenn tung aufser der Sache selbst suchen. Hr. J. mit feinem, hier wahrhaftig nicht wohl angebrachten Deduciren des wirklichen Vernunftwefens aus einem möglichen, nach Principien einer philofophifchen Schule, fo glücklich war, P's Methode fo richtig und haarscharf aus ihren eigenthümlichen Gefichtspunkten, noch obendrein fo klar (?) und fcharffinnig (?) darzutellen: fo hat man fich zu wundern, dafs Hr. N.' auch zugleich des Rec. theoretische Darstellung wahr findet. Rec. verspricht fich von einer Ausftaffirung der P. Methode mit einem philofophifchen Moderöckchen keine wundergrofsen Wirkungen. Wenn diefs in unferm Zeitalter noch jemanden befremden kann, fo mag feine Recenfion diefer Schrift allenfalls ,,etwas auffallend" fcheinen. Freylich fand die Methode an ihm keinen unbedingten Lobredner; diefer konnte er aber, von feinem Standpunkte aus, wenigftens jetzt noch nicht seyn.

Noch manches andere hätte Rec. zu fagen,

wenn nicht Zeit und Ort ihn in feine Schranken zurückwiefen. Möge gleiches Forfchen und Wirken mehrere Männer Deutschlands, die Kraft und Energie haben, vereinigen zu dem einen grofsen Gefchäfte der Menfchenerziehung und Menfchenveredlung! Das Ziel ist vor Augen, die Mittel find nahe gelegt, die Strafse ift gebahnt, und aufgeregt ift die Luft, fie zu wandeln!

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Ax.

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1

lungen à a Rthlr. zu haben. Alle 3 Monate wird ein Band erfcheinen, und jeder mit einem Kupfer geziert seyn, fo wie es diefer Erfte mit dem fehr von Heinrich fchönen Bildnifs Shakespeare's Schmidt ift. In 2 Jahren wird die ganze Ausgabe beendigt feyn. Ich habe die Einrichtung getroffen, dafs man jeden Theil einzeln haben und be. zahlen kann, welches den Liebhabern zur allmählichen Anfchaffung nicht anders als angenehm feyn wird. Gerhard Fleifcher der Jüngere, Buchhändler in Leipzig.

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An Eltern, Lehrer und Erzieher.

Eben ift erschienen: Oberfächfifches ABCSyllabir, Lefe- und Bilderbuch. Eine auf Erfahrung gegründete Methode, Kindern auf die leichtelte Art und in einem möglichst kurzen Zeitraume die Buchstabenkenntnifs und das Lefen beyzubringen. Nach Niemeyers und Heufingers Grundlätzen für öffentliche und Privatschulen abgefasst. Nebft einer Anweifung für Eltern, Leh

rer und Erzieher zum Gebrauche diefes Buches. Mit 2 Buchstabentafeln. Zweyte Auflage, 8. Leipzig in Joachims und in allen foliden Buchhandlungen zu haben. Der Preis ist mit illuminirten Kupfern 10 gr. mit schwarzen Kupfern ohne Kupfer 4 gr. wer eine Parthie zufammen nimmt und fich an die Verlagsbuchhandlung felbft wendet, erhält einen anfehnlichen Rabatt..

6 gr.

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Schreiben des Kurhannöverifchen Hof- Glafers an feinen Nachbar den Kurhannöverifchen KunftDrechsler. gr. 8. Preis 8 gr.

ift in allen Buchhandlungen zu haben.

Die Letten zu Buchen

Ein idyllifches Epos in 10 Gefängen von Fischer, 12. geheftet 16 gr.

ift in unferm Verlage fo eben fertig geworden und an alle Buchhandlungen verfendet.

Schimmelpfennig et Comp.

der

JENAISCHEN

ALLGEM. LITERATUR-ZEITUNG

Numero 104.

LITERARISCHE

I. Reichstagsliteratur.

1804.

Januar, Februar, März.

I. Reichstagsacten.

a)

1) Vorträge, Erklärungen, Protokolle.

Reichsdirectorialvortrag

Leichsdirectorialvortrag des Freyherrn v. Albini bey Rath in circulo am 9 Jan. 2 S. Fol. des Inhalts: die mehrfachen Anzeigen und Klagen über Bedrückungen der Reichsritterschaft machten die Vornehmung des 3ten Punctes der Reichsdirectorialverlafsnehmung vom 22 Aug. v. J. (eine Executionscommiffion zur Vollstreckung und Handhabung des Hauptdeputationsfchluffes) imimer dringender; der Herr Kurfürft Erzkanzler wolle denfelben daher zu einer baldigen Berathung empfehlen, und der Reichsdirectorialis erfuche defshalben die Gefandten, Inftructionen darüber einzuholen, um baldınöglichft in allen 3 Reichscollegien das Protokoll eröffnen zu können.

b) Kurwirtembergische Erklärung in circulo am 9 Jan. 2 S. Fol. Diele Erklärung ift gegen des Ha. Grafen von Plettenberg Dictatum v. 12 Nov. v. J. gerichtet, welches Befchwerden gegen die von Kurwirtemberg und Baden zu Ochfenhaufen niedergefetzt gewefene Subdelegationscommiflion wegen Entfchädigung der Reichsgrafen, enthält. (L. u. Dictata.)

c) Anzeige des Herzogl. Mecklenburg-Schwerinifchen Gefandten bey Rath in circulo am 9 Jan. 1 B. Fol. des Inhalts: Sr. Herzogl. Durchl. hätten durch eine mit Schweden abgefchloffene Convention die Stadt und Herrfchaft Wismar pfandweile wieder acquirirt, und solche auch am 18 Aug. v. J. extradirt erhalten.

d) Erklärung der kaif, kön. Comitialgefandten bey Rath in circulo am 30 Jan. in Beziehung auf das kaif. Conservatorium zur Aufrechthaltung der Gerechtsame der Reichsritterschaft, durch die Hn, Kurfürften Reichserzkanzler, Sachfen, Baden, und das Erzhaus Oefterreich. d. d. Wien am 23 Jan. 1 B. Fol.

NACHRICHTEN.

das Protokoll in dem Kurcollegium über das kaif. Hofdecret v. 8 Jul. wieder eröffnet, und das Kur braunschweigische Votum abgelegt, 1 B. Fol.

f) Reichsfürftenrathsprotokoll. Dieses wurde am nämlichen Tage fortgefetzt; es ftimmten Bremen C. C. V. Heffendarmstadt, Fürftenberg und Weftphalifche Grafen. 2 B. Fol. Am 20 Febr. gab g Kurfürfil. Protokoll. Kurbraunfchweig zu dem oben erwähnten Votum einen Nachtrag zum Protokolle.

1 B. Fol.

h) Fürftl. Protokoll. Am 3 März legte der Frhr. v. Reden feinen Nachtrag v. 22 Febr. auch in das Fürstenrathsprotokoll nieder. 1 B. Fol.

2) Dictata et communicata.

4 Jan. Vorstellung des Reichsgrafen v. Bafdie Bedrofenheim als Burggraf zu Friedberg, hung diefer Burg durch Heffifches Militär betreffend. 6 B. Fol.

7 Jan. 1) Memorial der Frau Reichsgräfin von Sternberg, als dermaligen Belitzerin der fäcularifirten Reichsabtey Schulfenried, gegen den Hn. Grafen von Wolfeck und Waldfee, welcher einige Revenuen von Schuffenried fequeftrirt hat. 6 B. Fol. 2) Befchwerdefchreiben des Reichsgrafen von Salm- Reiferfcheid - Dyk gegen die Reichstadt Frankfurt, die fich weigert, ihm, die in . 3 des Hauptdeputationsfchluffes ihr aufgelegte jährliche Rente von 28000 fl. zu bezahlen.

1 B. Fol.

12 Jan. 1) Anfuchen des Fürsten von Löwenftein-Wertheim um eine zweyte Virilftimme unter dem Aufruf Rothenfels. 1 B. Fol. 2) Promemoria des Grafen von Plettenberg, worin derfelbe die, in feinem am 12 Nov. dictirten Prome moria enthaltenen, etwas harten Ausdrücke entfchuldiget, und die dort angeführten Behauptungen gegen den Grafen von Baffenheim und die Wirtemberg-Badische Subdelegationscommiffion, zur Berichtigung der reichsgräflichen Entschädigungen, zu vertheidigen fucht, 2 B. Fol.

16 Jan. 1) Gegenverwahrung des Herzogs von Braunschweig-Wolfenbüttel gegen die Anfprüche des fürftl. und gräfl. Haufes Stolberg auf das e) Kurfürfiliches Protokoll. Am 3 Febr. wurde Fürstenthum Blankenburg in dem Stolbergischen Dicta

(5) M

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