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len, eines zu spielenden Betruges verdächtig werden musste, da er blofs darauf ausging, feine Maculatur verkäuflicher zu machen! Wie un

überlegt war es gehandelt, um mich fo glimpflich als möglich auszudrücken, dafs Hr. F. Teine Zufätze, die er felbft für unbedeutend erklärt, noch mit einer Vorrede begleitete, worin er nicht von Verkäuflicher- fondern Gemeinnütziger - Machen fpricht, und die Bitte um einen Freundschaftsdienft einen gegebenen Auftrag nennt! Heilst das nicht beynahe abfichtlich dem Verleger feinen Zweck erleichtern? Denn dass Hr. F. felbft einen nicht löblichen Zweck ahndete, erhellet aus der Art, wie er dem Irrthume der Lefer vorzubeugen fuchte. Was er anfangs vielleicht blofs ahndete, mufste ihm bald zur Gewissheit werden, wenn er in den Zeitungen das alte Werk als eine zweyte von ihm fortgesetzte Ausgabe durch den Verleger angekündigt las. Warum fchwieg er fo lange dazu, bis irgend ein Recenfent das Publicum auf diese Täuschung aufmerksam machte? Warum machte er die obige Erklärung nicht schon längst bekannt, wenn er es mit den Käufern des Werkes fo ganz aufrichtig meinte ? Wufste er denn nicht, dafs der angebliche Vf. für eine Schrift, die feinen Namen trägt, fo lange verantwortlich bleibt, als er fie nicht felbft für unächt und ihm untergefchoben erklärt? Qui tacet, confentire videtur; mufste alfo R. nicht glauben, dafs Hr. F. einen Antheil am Betruge habe, welcher um fo mehr eine Rüge verdiente, je mehr fein Name die Käufer locken konnte?

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Sind

Herr Einfender des in No. 89 unter der Rubrik: Vermilchte Anzeigen des Int. d. Jen. A. L. Z. befindlichen Auffatzes, zu einer wo mögli chen Entkräftung des No. 66 angezeigten Werks: Allerneueste Geheimniffe der Freymaurer etc. fucht mich zu schrecken, und das Publicum vor einem möglichen Betruge zu warnen. Herr Einfender irrt fich fehr, wenn er glaubt, dass derjenige, welcher literarifche Aufträge übernimmt, ein Unterhändler ist. Fände Hr. Einsender es nicht wahrscheinlich, dass das Publicum für seine Erwartung aus meiner Anzeige wenigftens gröfstentheils Befriedigung erhielte, fo würde er nicht mit feiner Politik den Verfuch machen, mich und das angezeigte Werk herabzuwürdigen. die Ablichten der Freymäurer fo edel, ift das Wefen ihrer Verbindung auf das Beste des Ganzen fo abzweckend, wie mehrere rühmliche Beyspiele es zeigen, warum kann Herr Einfender Wenn er aber wirklich einen solchen Antheil ausfchlüfslich fo viel Interelle an dem Streben hatte, was konnte anders der Beweggrund feyn, als finden, das Ceremoniel der Freymäurer mit einem Gewinnfucht oder eitle Ehrfucht, feinen Namen ewigen Schleyer zu überziehen? So gewils ich in Büchern jeder Gattung glänzen zu fehen? R. nun überzeugt bin, dafs feine aufgeftellten Berieth auf das letztere, weil er den Namen des fchuldigungen mich nicht treffen, fo ficher gehe wahren Vfs. ganz verdrängt fand, in der von Hn. ich meinen Weg weiter, und verfichere das F. gefchriebenen Vorrede fowohl als auf dem TiPublicum nochmals, dafs es auf keine Weife getelblatte. Zwar erklärt Hr. F., dafs er den Vf. täuscht wird, wie es auch aus der letztern Ander Charte nicht gekannt habe, weil fein Name zeige No. 81 zu erfehen ist, und hätte Herr Einnicht darauf ftehe; aber konnte er das nicht eben fender diefe gelefen, fo würde er gewils feine fo gut, als der R., aus dem Titelblatte und der feine Politik, welche er fuchte in No. 89 anzuVorrede des dazu gehörenden Werkchens fehen? wenden, bey fich behalten haben. Es mag nun Dafs nicht eigener Entschluss ihn darauf führte, Herr Einfender vielleicht aus Neid,,,in welchem feinen Namen zu einem literarifchen Betruge,,Falle ich ihm den völligen Ertrag der vermeintmifsbrauchen zu laffen, mufste R. vermuthen,,,lichen gemeinen Geldfpeculation offerire," oder, ohne deffen Erklärung gelefen zu haben: infofern hat er alfo gegen ein Phantasma gefochten, welches bey einem aufmerkfameren Durchlefen der Recenfion verfchwunden wäre.

Diels mag genug feyn, um das in der Recenfion über Hn. F. gefällte Urtheil zu vertheidigen, und die Befchuldigungen, welche er dem R. macht, auf ihn felbft zurückzufchieben. Um aber doch auch eine Probe zu geben, wie er felbft mit der Recenfion umfpringt, in welcher er so gern etwas zu tadeln finden möchte: so

,,aus welcher Abficht es gefchehen," mich zu fchmähen und herabzuwürdigen fuchen; ich fchweige in Zukunft; nicht, als fühlte ich mich getroffen und fchuldig, fondern, weil jeder Moment der Zeit einen viel zu edlen Werth für mich hat, um gegen ungegründete Schmähungen mich in zwecklofe Streitigkeiten einzulassen. Jena im Auguft.

J. A. Landmann, aus den Rheingegenden, Utriusque Juris Studiofus.

der

JENAISCHEN

ALLGEM. LITERATUR-ZEITUNG

Numero 97.

LITERARISCHE NACHRICHTEN.

I. Beförderungen und Ehrenbezeugungen. Jena. Auch die juristischen Lehrftellen auf hiefiger Gefammt - Universität find nunmehr, durch die fortdauernde huldvollefte Fürforge der Durchlauchtigften Erhalter, wiederum vollständig befetzt. Die fünfte ordentliche Lehrftelle, oder

die Profellur der Inftitutionen, verwaltet der von Leipzig hieher berufene Hr. Hofr. Hübner (vgl. No. 69) schon seit Oftern. Zu der vierten, oder der Profeffur der Pandekten, welche feither der nun in die dritte Profellur (des Codex) aufgerückte Hr. Hofr. Thibaut bekleidete, hat der durch f. Beyträge zum Reichsftaatsrechte Welcher Nation und andere juriftifche und hiftorische Schriften rühmlichft bekannte Hr. Dr. Joh. Anton Ludwig Seidenfticker, bisher Syndikus zu Göttingen, den Antrag erhalten und angenommen. Die fechfte Lehrftelle, oder die Profeffur des Lehnrechts, ift dem bisherigen Privatdocenten and aufserordentlichen Beyfitzer des Schöppenftuhls und des Spruchcollegiums der Facultät allhier, Hn. Dr. Johann Cafpar Gensler, übertragen worden. Die beiden zuerft genannten neuen Lehrer find zugleich Beyfitzer des Schöppenftuhls and des Hofgerichts. Dem Hn. Prof. Seidenflicker hat überdiefs, aus höchfteigener Bewegung, der Durchl. Herzog zu SachsenWeimar den Charakter als Hofrath, fo wie dem Hn. Dr. Gensler der regierende Herzog von Sachfen-Coburg Durchl. das Prädicat als Juftizrath beygelegt.

Frau v. Helwig, ehedem Fräulein Amalia v. Imhof, ift von der Kön. Mahler- und BildhauerAkademie zu Kopenhagen zum Mitglied erwählt

worden.

Die Gef. der Will. zu Haarlem hat zu auswärtigen Mitgliedern erwählt, Hn. Prof. Gilbert zu Halle, Ha. BR. Matthia zu Blankenburg, Hn. HR. Parrot zu Dorpat und Hn. Prof. Römer zu Zürich.

Hr. Juft. R. Bugge zu Kopenhagen ist von der Kaif. Akad. der Wiff. zu St. Petersburg zum Ehrenmitglied ernannt worden.

Frau v. Hafifer, Enkelin der Karfchin und bisher Herausgeberin der franz. Miscellen, ift bey der Generalin Murat, nunmehrigen Princessin Caroline, Caroline, Vorleferin geworden.

Zu Würzburg wurden bey der Univ. Bibl. Hr. D. Feder als Ober-, Hr. Prof. Goldmaier als Unter-Bibliothekar, Hr. D. Müller aber und Hr. Ambrof. Hosp als Gehülfen angeftellt, und Hn.

Domvicar Wehner der Access zu diefer Bibliothek geftattet.

Hr. geh. L. R. Wehrs zu Hannover ist von dem Stiftsritterorden St. Joachim zum wirklichen Ordensehrenritter ernannt worden.

Hr. Staatsrath Segur ift am Pariser Hofe zum Ceremonienmeifter, und der Minifter Talleyrand zum Oberkammerherrn ernannt worden.

II. Vermischte Nachrichten.

Der dänischen Regierung hat feine merkwürdige Sammlung von Conchylien, Mineralien und Petrefacten Hr. Kunftkammer-Verwalter Spengler um den äusserft mässigen Preis von 5000 Rthlr. überlaffen, und fie wird künftig einen Theil des Museums der Naturgeschichte auf dem Rosenburger Schloffe zu Kopenhagen ausmachen.

Das Langenbureau und die Admiralität zu London prüften am 5 Jun. im Beyfeyn des Baronet Sir J. Banks und des D. Maskline, Obfervator zu Greenwich, eine neue Seeuhr, welche in Bestimmung der Länge mehr Gewissheit verfpricht, als die bisherigen.

Die Gesellschaft zur Unterstützung dürftiger Gelehrten und deren Familien, welche nunmehr 14 Jahre zu London befteht, hat den Prinzen von Wales zum Mitglied aufgenommen, welcher 100 Pfund Sterling beytrug. Der Fonds besteht jetzt aus 4700 Pf. St., die zu 3 pr. C. untergebracht find. Die Einkünfte des vorigen Jahres beliefen fich auf 800 Pf. St. 2477 Pf. find bis .

jetzt im Geheimen an alte Gelehrte und deren Familien vertheilt worden.

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Auf die Vorftellungen der Kaif. Akad. der Will. zu St. Petersburg erhält die Wittwe des berühmten Euler, ftatt der bisherigen Pension von 500 Rubel, künftig 1000.

Im Junius wurde zu London die philologifche Bibliothek des 1751 verftorbenen berühmten Philologen d'Orville verauctionirt. Den wichtigften Ausgaben der Claffiker find Varianten und Anmerkungen beygeschrieben.

LITERARISCHE

Ankündigungen neuer Bücher.

Scarpa, A., praktische Abhandlung über die Augenkrankheiten, oder Erfahrungen und Beobach tungen über die Krankheiten diefes Organs, nash der franz. Ausgabe des Bürgers Seveillé, mit Anmerkungen und Zufätzen überfetzt von D. F. H. Martens. 2 Theile mit 3 Kupfertafeln. 8.

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Der Name des Verfallers, fo wie die sehr vorzüglichen Recenfionen diefer Schrift, welche auch der deutschen Bearbeitung zu Theil geworden find, bürgen für die Vortrefflichkeit diefes Werks, welches jeden angehenden, fo wie dem schon erfahrnen Arzte und Wundarzte unentbehrlich ist, indem es ohne Hypothesen reine prakt. Resultate in Verbindung mit einer auf Erfahrung gegründeten Theorie darftellt, welches heut zu Tage bey fo wenig Schriften der Fall ift.

Obiges Werk ift in Leipzig bey dem Verleger Johann Gottfried Graffé und in allen Buchhandlungen à 3 Rthlr. zu haben.

Im Verlage des Buchhändler Stiller zu Roflock find nachstehende Bücher erschienen, die in allen Buchhandlungen zu haben find:

Des Herrn Profeffor Poffe Abhandlungen einiger, vorzüglichen Gegenstände des deutschen Staatsund Privatrechts. 2tes Heft, welches folgende Abhandlungen enthält:

1) Das Policeyrecht ift kein befonderes Hoheitsrecht, und der Unterfchied zwifchen hoher und niederer Policey, mufs anders, als es bisher gefchehen ift, bestimmt werden. 2) Ueber die erlöfchende Verjährung der gutsherrlichen Bauerndienfte; nebft einem Verfuche die Hauptgattungen der deutschen Bauern genauer von einander zu unterscheiden.

3) Ueber die Natur der deutschen Erbgebühr der Ehegatten, oder der ftatutarischen Por

tion.

Preis 18 gr. Heuckendorfs Bemerkungen beym praktischen Verfuch des Pife- Baues nebft Beschreibung einer dazu von ihm erfundenen Stampfmaschine. M. Kupfer. 8. 5 gr., brochirt. Helena Pawlowna; eine Skizze zur Erinnerung an die entschlafene Holde, von J. C. F. Wundemann. 8. 4 gr. brochirt.

ANZEIGEN.

Curtis, J., Tagebuch einer Reife in die Barbarey im J. 1801. Aus dem Engl. übers. m. Anmerk. von Hn. Dr. Vogel. gr. 8. 12 gr. Freymaurer-Lieder. 2te vermi Aufl. 8. 8 gr. Jofephi, D., über die Schwangerschaft aufserhalb der Gebärmutter, und über eine Harnblafen. Schwangerschaft insbefondere. gr. 8. 20 gr. v. Kampz Mecklenburgische Rechtsfprüche. 2ter Band. 4. 1 Rthlr. 8 gr.

Kletten, D., Beyträge zur Kritik der neuesten Meinungen und Schriften in der Medicin. 3tes Stück. 8. 1 Rthlr. 4 gr.

Lange, D. S. G., über das Bedürfniss eines neuen Syftems der chriftlichen Theologie, und die rechte Art daffelbe zu errichten; vorzüglich gegen Hn. D. Ammon. 8. 6 gr. Meyerfieks, G. S., Abhandlung vom See-Proteft

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Von der Verklarung - Wegen ihrer Brauchbarkeit für Richter, Sachwalde,. Kaufleute, Mäckler und Schiffer, a. d. Lat. übers. von. D. Koppe. 8. 8 gr.

v. Nettelbladts, G. F. W., Archiv für die Rechtsgelehrfamkeit in den Herzogl. Mecklenb. Landen. I. Bd. gr. 8. 1 Rthlr. 16 gr. Vogel, D. S. G., Neue Annalen des Seebades zu Dobberan im Sommer 1803. Erftes Heft nebft einigen rhapsodischen Bemerkungen über die Freuden und Troftquellen für Leidende. 16 gr. Wüfiney, D., vom männlichen Unvermögen, deffen Urfachen und Heilung. 8.

8.

Bey C. H. Reclam in Leipzig ift erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Blaine, D., Grundlinien der Thierarzneykunde, aus dem Engl. übersetzt von D. W. Domeyer, Staabsarzt der engl. Armee. ir Th. mit zwey Kupfern. gr. 8. 1804. 2 Rthlr.

Hauy, Lehrbuch der Mineralogie, aus dem Franz. übersetzt vom Geh. Ober-Bergrath Karften, mit vielen Kupfern. ir und 2r Th. gr. 8. 1804. 10 Rthlr.

--Anfangsgründe der Phyfik, aus dem Franz. übersetzt von D. C. S. Weifs. ir B. ate und 2te Abtheil. mit vielen Kupfern. gr. 8. 1804. 2 Rthlr.

Karften, Dr. C. J. B., Revision der chemischen Affinitätslehre, mit beftändiger Rücklicht auf Berthollets neue Theorie. gr. 8. 1803. 1 Rthlr. Scherer, Dr. J. L. W., Katechetisch-praktisches

Hand

Handbuch, über die biblische Geschichte, 2 Th. 8. 1803. 1 Rthlr.

Tableau de Valence par C. A. Fischer traduit par Ch. Fr. Cramer. gr. 8. 1804. 1 Rthlr. 12 gr.

In diefen Tagen werden in unserm Verlage fertig: Botanifche Briefe an Herrn Profeffor K. Sprengel zu Halle. Ein Anhang zu feiner Einleitung in das Studium der kryptogam. Gewächfe, für die Befitzer diefes Buchs von Doct. Fr. Weber.

Wir machen das Publicum auf diese Schrift um so mehr aufmerksam, ein je wichtigerer Nachtrag fie zu dem genannten Buche des Herrn Prof. Sprengels, und als folcher den Besitzern deffelben gewifs unentbehrlich ift. Hr. Doct. Weber ist als Schriftsteller über die kryptogamischen Pflanzen nach Verdienst zu vortheilhaft bekannt, als dafs fich hier nicht eine Menge von interessanten Resultaten zur Aufklärung diefer so merkwürdigen Gewächsfamilie finden follte. In Druck und Format erfcheint das Werk dem Sprengelfchen gleich, um mit ihm zusammen gebunden werden zu können.

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M. Schott, Privatdocent der Philologie und Theologie in Leipzig.

Zu obiger vorläufigen Bekanntmachung des Herrn M. Schott, von deffen unverdrollenem Fleisse und bewährter Gefchicklichkeit fich bey dieser Arbeit schon im voraus etwas Befriedigendes erwarten läfst, füge ich Endesunterzeichneter hinzu, dafs diefes Buch künftige Oftermelle 1805 gewifs in meinem Verlage erfcheinen, und ich als Verleger nicht nur für fchönes weifses Papier und correcten Druck forgen, fondern auch gewils einen äufserft billigen Preis deffelben machen werde, indem ich schon zum voraus auf einen beträchtlichen Abfatz davon rechnen zu können glaube.

Fr. Tr. Marker in Leipzig.

Auffoderung an die Literatoren und Buchhändler Deutschlands, die neue Herausgabe, des allgemeinen Bücher - Lexicons betreffend.

Als ich in dem Laufe der Jahre 1791 und 92 das allgemeine Bücher-Lexicon bearbeitete, war das Bedürfnifs eines folchen Hülfsmittels fo dringend, dass ich, zur Herausgabe eilend, nur meinen eigenen Aufichten folgen, und nur diejenigen Materialien benutzen konnte, die mir günftige Zufälle damals in die Hände gaben.

Jetzt nach Verlauf von 12 Jahren, nachdem die Stimme des Publicums darüber gehört worden ift, fich die Materialien gehäuft haben, und ich ich fowohl meine Herren Collegen, als auch zu einer neuen Auflage fchreiten mufs, erfuche fämmtliche Literatoren Deutschlands, die fich für dieses Werk intereffiren, mir auf das baldigfte

a) Ihre Wünsche mitzutheilen, die Sie überhaupt bey der neuen Ausgabe des BücherLexicons erfüllt fehen möchten.

b) Ein Verzeichnifs derjenigen Artikel einzufenden, die Sie im Bücher-Lexicon vermisst, oder unrichtig angegeben gefunden und nachgetragen haben.

c) Ihre Meinung zu fagen; welches wohl die vorzüglichfte alphabetische Ordnung fowohl des Ganzen, als der einzelnen Theile eines folchen Werks feyn dürfte.

Ich werde alsdann mit Zuziehung einiger Sachverftändigen Gelehrten, alles Eingefandte prüfen, und die möglichste Vollkommenheit diefes Lexi

cons

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Weder Chymie noch Chemie.

Hr. Markard fagt im neuen deutschen Merkur 1804 Februar S. 123:,,Jetzt werden wol nur ,,noch wenige Deutsche übrig seyn, die mit mir beständig der alten richtigen Schreibart getreu ge,,blieben find, und immerfort Chymie schreiben, fo wie fie es gelernt haben." Er tadelt Boerhave, dass er Chemie geschrieben habe, weil in der Parifer Handschrift eines Alchymiften Zofimus so geschrieben gewesen wäre. Gründe diefes Tadels und Rechtfertigung der Chymie finden wir in dem Aufsatz weiter nicht, als in den von Hn. M. unterftrichenen Worten, diefe Schreibart fey die alte richtige. 1) Chymie ift die jüngere Schreibart. Ob eine Handschrift von Zofimus in Paris exiftire, weifs ich nicht, bezweifele es aber. Die Stelle aus ihm, auf die es hier ankömmt, findet fich in der Chronographie des Georgius Syncellus S. 14 der Parif. Ausg. Zofimus hatte sein Buch genannt Xa, und von diesem Worte leitet Georgius den Namen der Zauberkunft xyusia ab, wie er bey den Griechen überall gefchrieben wird. Erft bey spätern lateinischen Schriftftellern, vielleicht nicht vor dem 12ten Jahrhundert, findet fich Chymia. 2) Zeigt theils der Accent des Wortes xyμā, theils die allgemeine Schreibart aller ältern Griechen Chemie, dass das Wort nicht griechisches Ursprunges fey: denn es giebt im Griechischen weder eine Form xéxμaι, noch ein Hauptwort Xyμa. Der Stamm ift orientalisch, und das Wort heifst im Arabischen Chimia (ND) die Verheimlichung, das Geheimnifs. Wahrscheinlich ward diefs Wort vor dem fünften Jahrhundert nach Chr. unter den Griechen nicht gehört, und bey dem in den öftlichen Theilen des griechischen Reichs schon früher herfchenden Jotacismus zwar xausia geschrieben, aber Chimia gefprochen. Später vergals man die arabifche Abftammung des Wortes; die geheime Kunft war vorzüglich Kunft des Auflösens, des Flüffigmachens geworden: man glaubte also ganz richtig die als Chimie gesprochene Xyμɛía von dem Griechischen xua ableiten zu können, und fing an Chymia zu schreiben.

V. S. A.

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