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aus dem Universitätsfonds ihre Befoldungen ziehen, und zwar, wie es heifst, jeder 1000 fl.

V. Beförderungen und Ehrenbezeugungen.

Die vacante Subrector-Stelle am evangeliIchen Gymnalium zu Prefsburg erhielt Hr. Čandidat Bader, im verfloffenen Jahre noch gelehrter Mitbürger der Jenaifchen Universität.

Hr. Michael Stark, ehemals auch gelehrter Mitbürger diefer Universität, nachher Präfect am Erziehungs-Inftitute zu Käsmark in Ungarn, zuletzt Prediger zu Grofsfchlagendorf, hat die Predigerstelle zu Bela in der Zipfer Gespannschaft erhalten.

Die vacante Conrector - Stelle am Eperiesser evangelifchen Collegium erhielt der bisherige Subrector Hr. Liptay, an feine Stelle hingegen wurde Hr. Cand. Bodo berufen. Beide ftudirten unlängst auf der Universität zu Jena.

Der Hauptmann und Architekt, Hr. Gärtner in München, ift zum Hofbau - Intendanten ernannt worden.

An Cavanilles Stelle ift Hr. Zea, ein Schüler des berühmten Botanisten Mutis, zum Director

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zu

Beym weiteren Nachgraben hat man Mont-Auxois ein Silbergefchirr voll Medaillen gefunden, eine goldene Schaale und andere goldene Stücken, deren einige von Theodofius, andere von Theodebert find. Der Unterpräfect des Bezirks Semur fchickte Commiffäre dahin, durch deren Bemühungen man noch ein fehr wohl erhaltenes Kapital von korinthifcher Ordnung fand. Man, Ichätzt die Stücke, welche man hier seit dem 15 Meffidor ausgegraben hat, auf 12000 Franken.

mahl gefunden; einen Votivstein, der nur Intereffe für den Ort hat, wo man ihn fand, und der allein deffen Alterthum beweifen würde, wenn nicht Geschichte, und die täglich dort ausgegrabenen Gegenstände daffelbe schon bewiesen hätten. Der Stein ift weifs, hat 3 Fuss Höhe, 20 Zoll Breite; die Auffchrift zeigt ein Gelübde an Mars an, vom Cölius Patritus für die Erhaltung feines Sohnes Patrianus.

Zu Malain hat man ebenfalls ein altes Denk

LITERARISCHE

Ankündigungen neuer Bücher.

Neue Verlags-Bücher von Peter Waldeck in Münfter. Leipziger Oftermefle 1804. Chateaubriand, F. A., Genies des Chriftenthums, oder Schönheiten der chriftlichen Religion. Aus dem Franz. überfetzt und mit berichtigenden Anmerkungen begleitet von D. Karl Venturini. 3r und 4r Th. gr. 8. 2 Rthlr. 12 gr. alle 4 Theile 5 Rthlr.

Fries, C. F., Abhandlung von der Umkehrung
oder eigentlichen Inverfion der Gebärmutter.
Mit Kupfern. gr. 8. 16 gr.
Halem, G. A. von, Leben Peters des Grofsen.
2r Band. gr. 8. Velin-Papier 3 Rthlr. 16 gr.
Schreibp. 2 Rthlr.

Dellen Profaische Schriften. er Band. 8. 1 Rthlr.

16 gr.

Irene, eine Monatsfchrift, herausgegeben von
G. A. von Halem. Jahrgang 1804. 4 Rthlr.
Müller, J. J., Abrifs der Länder und Staaten-
Kunde, befonders von Deutschland; mit be-
ftändiger Hinficht auf die neueften Verände-
rungen, und kurzen hiftorischen Notizen. Zum
Schul- und Privatgebrauch. 8. 1 Rthlr.
Toulongeon's, F. E., (Mitglieds des National-
Inftituts) Gefchichte von Frankreich, feit der
Revolution von 1789. Aus zeitverwandten
Urkunden und Handschriften der Civil- und

ANZEIGEN.

Militär-Archive. Deutsch herausgegeben von
P. A. Petri. ir und 2r Band. 3 Rthlr. 20 gr.

Briefe aus Burgdorf, über Peftalozzi, feine Me-
thode und Anstalt, von Anton Gruner, prakti
fchem Erzieher. Mit vier Kupfertafeln. Ham-
burg 1804. In Fr. Perthes Buchhandlung in
Commillion.

Ohne weitere Empfehlung setzen wir hier nur die Worte des Rec. diefer Schrift in der Hamburgifchen neuen Zeitung (1804 No. 115.) her, in welchem wir einen fehr würdigen Veteran der deutschen Pädagogik zu vermuthen, fehr triftige Gründe haben.

,,Diefe Briefe follen, nach des Verfasters Abficht, ein Beytrag feyn zum beffern Verständnifs des Buchs wie Gertrud ihre Kinder lehrt, und zur Erleichterung des zweckmässigen Gebrauchs der Pestalozzifchen Elementar-Unterrichtsbücher; und das find fie auf eine fehr ausgezeichnete Art. Bekanntlich gibt es würdige Männer, die fich in Pestalozzis Lehrart nicht finden können, and denen befonders feine Elementarbücher an

ftölsig oder gar unter aller Kritik find. So weit
fich ihre Anficht durch ein Buch berichtigen läfst,
ift es durch diefe Briefe gefchehen.
freylich noch beffer als lefen. Er war der neuen
Sehen ist
Lehre abhold, fo lange er fie nur aus Büchern
kannte; er ging nach Burgdorf und ward bald

anders

anders Sinnes. Er ftellt fehr anschaulich dar, wie er nach und nach zu seiner neuen Ueberzeugung gelangte. Diefe macht ihn aber keinesweges ungerecht gegen Peftalozzis Vorgänger; vielmehr nimmt er ihre Partey gegen einige, frühere, Lobhudler des edlen Schweizers, die fein Verdienst um die natürliche Lehrart auf Kosten jener Männer geltend zu machen fuchten. Auch er. kennt er Mängel in Peftalozzis Methode, wie in deffen Schriften. Kurz, er ift unpartheyifch und fachverständig; und fonach kann es keinen Gegner Peftalozzis gereuen, ihn gelefen zu haben, wenn auch keiner auf der Stelle, oder ganz von ihm belehrt werden follte. Auch folchen Lefern, die in Peftalozzis Lehrart die vollendete Uebungsmethode erkennen, wozu der Vf. dieler Anzeige gehört, leiftet Hr. Gruner einen Dienst indem er die Anwendung der Methode aufs Lefen Schreiben - Rechenlernen u. f. w. umftändlicher befchreibt, als feine Vorgänger thaten; und indem er zugleich bemerkt, wie fich die Methode in Burgdorf almählig erweitert, d. h. auf höhere Gegenftände als bisher, z. B. auf das Ausziehen der Quadratwurzel u. f. w. angewandt wird."

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Entwicklung der aus dem Sacularisations oder Entfchädigungsfyftem und deffen Folgen hervorgehenden politifchen, bürgerlichen und kirchlichen Reformation des deutfchen Reichs. Mit befondern Gefichtspunkten für die Entfchädigungslande Sr. Maj. des Königs v. Preussen, wie auch für das der deutfchen Nation von dem römischen Pabfte angedrohte Concordat. Mit fiebzehn Beylagen. gr. 8. Berlin bey Friedr. Maurer 1804. 1 Rthlr. 8 gr.

Diefe Schrift wird von dem durch gekrönte Preisfchriften rühmlichft bekannten Vf. zunächst den zahlreichen Freunden der Gefchichte und Politik, zumal der neuesten Staatskunde, fo wie jedem Kenner des Staats- und Kirchenrechts, dann felbft den deutschen Diplomatikern und al. len weltlichen und geiftlichen Beamten in fämmt. lichen fecularifirten Staaten zur Prüfung und Beherzigung vorgelegt.

Die politiche Krifis fcheint gegenwärtig in Europa, und namentlich in Deutschland immer noch grösser und zugleich ominöfer zu werden; leider aber find die allgemein wichtigen Folgen des Entfchädigungs-Syftems, durch welches das Innere des deutschen Reichs in mehrern feiner wichtigsten Theile völlig umgefchaffen ward, bis auf diefe Stunde noch nicht vollständig entwickelt worden. Daher ift obiges Werk, das fchon im Manufcript den verdienten Beyfall mehrerer grofser Kenner erhalten hat, beftimmt, die

politische, bürgerliche und kirchliche Reform des deutschen Reichs, die aus dem Entschädigungsgefchäft refultirt, publiciftifch zu begründen, und unter andern auch einige folgereiche Vortheile, welche Deutschland der Reformation und dem Weftphälifchen Frieden verdankt, hfftorisch zu entwickeln.

Die Religionsverhältniffe haben bey keiner Staatsverfaffung fo grofsen Einfluss wie bey der deutfchen Reichs-Conftitution, und daher hat auch die Frage von den ftaatsrechtlichen Wirkun gen der Religion für Deutschland noch immer das gröfste Intereffe und mufs es fo lange haben, bis endlich einmal die längst erfehnte allgemeine Toleranz im deutfchen Reiche eingeführt wird. Schon find feit der Secularifation zwifchen einem eben fo anfehnlichen als grofsen deutschen Reichsftande und einem bifchöflichen Ordinariat Collifionen enthanden, welche ein Conclufum des Reichshofraths gegen den weltlichen Regen, ten nach fich gezogen haben. Das neuefte Er. eignifs bey der Schweizerfchen Tagfatzung, wo die Foderungen des pabfilichen Nuntius bereits die gröfsten Debatten zwifchen Protefianten und Katholiken veranlafst haben, ift eben kein günfti ges Prognofticon für die künftigen Verhältnille der deutschen Kirche, die erft noch definitiv be ftimmt werden follen. Da nun die angezeigte Schrift, welche einen hiftorifchen Umrifs von der Entfiehung und Befestigung der päbfilichen Macht enthält, zur Schliefsung eines neuen Concordats mit dem römifchen Pabfte Grundfätze lie. fert, die aus dem Kirchenftaatsrechte fyftematisch abgeleitet, durch die Kirchengefchichte bestätiget und den dermaligen Zeitbedürfniffen angemellen find: fo ift diefelbe gewifs ein Wort zu rechter Zeit, und kann ihre Gemeinnützigkeit nicht geläugnet werden, denn fie fällt jedem ins Auge, welches nicht an Dunkelheit gewöhnt! Licht fcheut.

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das

Bey Hemmerde und Schwetfchke zu Halle ift erschienen: Beyträge zur kritifchen Gefchichte der neuen Phi lofophie von A. B. Kayfter, ir Band. gr. 8. deren Tendenz der Hr. Verfaller hiermit felbft ankündigt. Das Abfolute der Erkenntnifs ift Abfolutheit des Seyns oder das ewige Gefetz des Univerfums, welches uns ein abfolutes Wesen, als Seyn offenbaret, aber nicht in feiner wahren Natur erkennen läfst." Diefe Erkenntnifs ift nicht eine allgemeine fondern individuelle, ift nicht nothwendige Conftruction, fondern freye Tugend. Das ewige Gefetz des Univerfums ift, als folches, nur durch ideale Conftruction erkennbar; diese Construction des Univerfums aber ift die wahre, philofophifche, und in fich felbft evidente Erkenntnifs, und die philofophifchen Syfteme find nur Bestrebungen, die Vernunfterkenntnifs von ihrer Wurzel loszureifsen, und fie ermangeln der in

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Der zweyte die Debatten vor dem Gerichtshof, die Vertheidigungen und das Urtheil.

und

Man hat, um alle Wiederholungen zu vermeiden, alle Auslagen und Actenftücke, welche während den Debatten verlefen wurden, die schon in der Anklage-Acte und den Anlagen enthalten find, weggelaffen, und blofs auf die Seitenzahl, wo fie in diefer befindlich find, hingewiefen. Auf diefe Art ift es möglich gewor den, ohne etwas Wefentliches wegzulaffen, das ganze Werk auf ungefähr den fünften Theil der Bogenzahl des franzöfifchen Originals zu reduciren, und diefes hiftorische Denkmal zu einem Preife zu liefern, der fowohl in Vergleichung mit dem des franzöfifchen Textes als der in Deutschland davon erfchienenen Ueberfetzungen die Achtung der Verlagshandlung für ihr Publicum beweifst,

Die übrigen fechs Hefte, deren 3 den erften und 3 den zweyten Band ergänzen, mit Titel und Regifter, folgen nun schnell aufeinander. Der Ladenpreis für das Ganze ift 2 Rthlr. 16 gr. oder 4 fl. 48 kr. rheinisch.

Die Verlagshandlung.

Philofophie des peinlichen Rechts. Feuerbachs, J. P. A., Hofr. u. Prof. Kritik des Kleinfchrodifchen Entwurfs zu einem peinli. chen Gefetzbuche für die Kurpfalzbayerifchen Staaten. 3 Theile 8. Schreibpapier 2 Rthlr. 16 gr. 4 f. 48 kr. weilses Druckpapier 2 Rthlr. 12 gr. 4 fl. 50 kr. ordinäres Druckpap. 2 Rthlr. 8 gr. 4 fl. 12 kr.

Diefes wichtige Werk, auf deffen Erscheinung die Erwartung aller Rechtsgelehrten auf das höchfte gefpannt war, ift nunmehr erfchienen, und an alle Buchhandlungen verfandt. Es zerfällt in folgende 3 Theile:

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Reife in die Levante von Sir James Dallaway, mit Kupfern. 8.

Diese Reisebeschreibung, welche über taufend englische Meilen umfafst, ift unftreitig das intereflantefte Gemählde von Griechenland, welches wir besitzen. Wie reichhaltig diefes Werk ift, erhellt schon aus feinem Inhaltsverzeichniffe, welches 20 Seiten ausfüllt. Das englische Origi nal erlebte bereits 3 Auflagen, und kostet 2 Guineen, während diese Ueberfetzung auf 29 comprefs gedruckten Bogen auf Schreibpapier gedruckt nicht mehr als 1 Rthlr. 12 gr. oder 21. 42 kr. koftet.

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der

JENAISCHEN

ALLGEM. LITERATUR-ZEITUNG

Numero 95.

LITERARISCHE

I. Gelehrte Gefellschaften.

(Aus Br. von St. Petersburg, d. 6 Juli.)

Die Committee der Gesetzgebung, welche von

Sie ist in zwey

Alexander zur Verfertigung eines Gesetzbuches, ftatt der von Katharina bestimmten Gesetzcommission, unter der unmittelbaren Leitung des Kammerherrn und Gehülfen des Juftizminifters Novozilzeff, niedergesetzt ist, hat bereits ihre Arbeiten begonnen, und das erfte Memoire wird nächstens die Preffe verlaffen. Expeditionen getheilt, von denen die erfte, an deren Spitze der Baron Rofenkampf steht, fich init den General-Gesetzen, die zweyte aber mit den Special-Gesetzen für die einzelnen Provinzen beschäftigt. Die erfte Expedition wird in drey Jahren ihre Arbeiten endigen, und dann behalten alle Glieder derfelben ihren vollen Gehalt lebensDer erfie Grundfatz ift: länglich als Penfion. Der fanctionirte Wille des Monarchen ift Gesetz. Wird aber ein Gesetz gegeben, fo mufs das alte, an deffen Stelle es tritt, mit vielen Formalitäten und zur Wissenschaft des ganzen Reiches erft aufgehoben, und eben fo das neue Gesetz bekannt gemacht werden, damit nicht wieder der Fall eintritt, dafs für denfelben Fall vielleicht mehrere, einander auch wohl widersprechende, Gesetze Statt finden.

II. Oeffentliche Lehranstalten.

(A. Br. v. Moskwa, den Juni 1804.) Die Veränderungen, welche mit dem medicinifchen Collegio vorgegangen find, werden noch viele andere, in den unmittelbar davon abhängenden Es ist wahrLehranstalten, nach fich ziehen. fcheinlich, dafs die hiefige medicinifch-chirurgifche Akademie, mit der Petersburgifchen vereinigt wird. Mehrere bey erfterer angeftellte Profelloren bemühen fich fchon um andere Poften. So geht z. B. der Prof. adj. Dr. Hiltebrand als ProAndere feffor zur hiefigen Universität über.

nehmen ihren gänzlichen Abfchied, wie z. E. der durch feine ruffischen Uebersetzungen be

NACHRICHTEN.

kannte Staatsrath Päken und der Collegien-Rath Hiltebrand. Die Pflanzen aus dem Garten des Collegien-Raths Stephan, von denen kaum der Katalog erschienen ift, find schon sämmtlich nach Petersburg in den dafigen botanischen Garten verpflanzt. Blofs die Doubletten find der hiefigen Universität zugefallen. Der Collegien-Rath Stephan felbft aber (gebürtig aus Leipzig) ift an die Stelle des verabschiedeten Collegien-Raths Sobolevsky zum Auffeher über den Petersburger botanifchen Garten ernannt worden, und hat den St. Annenorden erhalten. Er ist bereits feit einiAuch unfer vorgen Wochen dahin abgereift. züglichfter praktischer Arzt, der berühmte Fröhse, wird uns, ungeachtet ihm feine Praxis hier jährlich an 30000 Rubel eingetragen haben fall, vielum bey der Kaiferin Mutter leicht verlaffen, als Leibarzt angeftellt zu werden.

HR. Grellmann ist bereits aus Göttingen in St. Petersburg eingetroffen, und wird nun täglich hier erwartet.

III. Beförderungen und Ehrenbezeugungen.

Hr. C. R. und Prof. ord. D. Martini in Rostock

geht als ord. Prof. der Kirchengeschichte und orient. Literatur, und Hr. D. und Prof. extraord. Niethammer in Jena als ord. Prof. der Theologie, und Beide als Mitglieder des proteftantischen Confiftoriums, nach Würzburg.

Hr. O. M. R. Klaproth in Berlin ist von dem National-Inftitut in Paris an Priestley's Stelle zum wirklichen auswärtigen Mitgliede ernannt worden.

Der Publicift Pfeffel in Paris ift unter die Ehrenlegion aufgenommen.

Der Divifionschef Hauterive wurde zum Präfidenten der Wahlverfammlung ¡des Oberalpendepartements ernannt.

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nen beften Jahren. Er war ein Mann von fehr gebildetem Geifte und dem vortrefflichften Herzen, von welchem viele edle Züge nun erft nach feinem Tode bekannt werden. Er hat beträchtliche Summen zu milden Stiftungen ausgefetzt. Das adeliche Ingenieur - Cadettencorps verlor in ihm feinen Chef. Eia inneres Gefchwür ging auf und endigte fein Leben. In Polen verlor er ein Bein, und fein letzter Feldzug war in Perfien, wo er den Oberbefehl führte.

Vor wenigen Tagen ftarb allhier in einem hohen Alter der auf Teinem Krankenlager noch zum wirklichen Etatsrath erhobene Hr. Strugowtfchikoff, ehemals Mitglied der Schulcommiffion und von Katharinen bey Errichtung der Volksschulen angestellt. Er erwarb fich durch den Handel ein grofses Vermögen, legte feine Gefchäfte aber vor einer Reihe von Jahren nieder und widmete fich fich einige Jahre vor feinem Tode ganz dem ihm anvertrauten Amte. Katharina verlieh ihm das Wolodimirkreuz um den Hals.

V. Entdeckungen und Erfindungen.

Der Advocat Vandoorslaer zu Bruges hat 4 Lieues von Gand eine fehr fchöne goldne Medaille Vefpafians gefunden, die ungefähr 23 Fr. an Gewicht hält. Auf einer Seite steht der Kopf

diefes Kaifers, mit einer Lorbeerkrone bekränzt, und auf dem Revers ein Weib an einem Altar, mit der Legende: PAX. AVG. Diefe Denkmünze ift fehr fchön erhalten, und vornehmlich der ftark erhöhte Kopf von ungemeinem Ausdruck. Ungefähr vor 4 Jahren fand man unfern deffelben Ortes, zu Mevendré, auch Monumente von hohem Alterthum, Afchenkrüge und bronzene ganz abgegriffene Münzen.

VI. Vermifchte Nachrichten.

Der

Eine Klapperfchlage erregte in Paris vor Kurzem die lebhaftefte Aufmerksamkeit. Capitän Hall batte fie von Carolina mitgebracht, und machte verschiedene Experimente mit ihr. 1) Man nahm 3 grofse Hunde und führte fie, mit Leinen befeftigt, ihr entgegen. Als ihr der gröfste zuerft entgegen geführt wurde, und ungefähr 12 Fuls von ihr entfernt war, richtete fie fich halb in die Höhe, mit Wuth im Blicke. Der Hund wurde ebenfalls wüthend, und man reitzte ihn noch mehr. Er ward gebillen, und erhob ein grofses Gefchrey. Man zog ihn zurück. Die Augen ftanden hervor, die aus dem Rachen hervorgeftreckte Zunge war zwifchen die Zähne geprefst, wodurch die Extremität aufgefchwollen und fchwarz erschien. In 15 Minuten ftarb er. Man konnte die Stelle, wo er gebiffen war, nicht unterscheiden. 2) Den zweyten Hund bifs die Schlange ins Ohr, diefes ward starr, aufgefchwollen und ftand empor, aus der Schnauze

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die

flofs viel Schaum, er verfiel in heftige Convulfionen, und starb nach 2 Stunden. 3) Eine halbe Stunde darauf führte man den dritten hin. Die Schlange bifs ihn in den rechten Schenkel, Wunde war offen, und es flofs ein wenig Blut heraus; der Hund fchrie und fchien unruhig, allein nach einer halben Stunde völlig wieder hergeftellt. Man hielt dafür, das Gift der Schlange fey erfchöpft gewefen. Tags darauf aber wurde er so schwach, dafs er fich gar nicht bewegen konnte, und ftarb. Keins diefer Thiere schwoll von dem Biffe auf. Bey Eröffnung der Cadaver zeigte fich nichts befonders Merkwürdiges; nur das kleine Hirn war ein wenig roth und angefchwollen; das Blut wurde in kurzer Zeit weifslich und ging in Fäulnifs über. 4) Vier Tage darauf machte Hall ein neues Experiment mit 2 grofsen ftarken Hunden. Der erfte wurde in den rechten Schenkel gebiffen, und starb in 30 Secunden, der andre in einigen Stunden. Eine Katze, ein Huhn, ein Frofch, ftarben fo nach einander. 5) Nach einigen Wochen zeigte man ihr eine weisse Schlange, gefund, munter, von faft 3 Fufs Länge. Die weilse Schlange bifs leb haft auf ihren Feind; fie wurde wieder gebillen; man trennte fie. In weniger als 8 Minuten ftarb die weifse Schlange, die Klapperfchlange aber gab kein Zeichen von Krankheit. 6) Man verfuchte, ob der Bifs der Flapperschlange ihr felbft schädlich sey, und reitzte fie mit zwey Stöcken, vorn mit scharfen Spitzen verfehen. Die Schlange wollte fie beifsen, und bifs fich felbft; in 12 Minuten farb fie. 7) Man hieb fie in Stücken, und gab diese einem Hunde zu freffen. Erft den Kopf, dann das Uebrige; er liefs nichts übrig. Der Hund fpürte gar keine Unbequemlichkeit, und nach 10 Tagen fah man ihn noch eben so gefund, als vorher.

(Zu No. 12, 21, 49 des Intelligenzblattes.)

Fodern lebt auch in der Sprache des gemeinen Lebens unter den alten deutschen Kolonien in der Zipfer Gefpannschaft in Ungarn in dem gedehnt ausgesprochenen foudern, erfoudern, Fouderung u. f. w. Nach der Analogie

-

müsste man auch födern, befödern, Beföderung u. f. w. fagen, wenn gleich diefe Formen fchon zu veraltet find, was bey fodern nicht der Fall ift. Das födern in Leffings Nathan ift wohl nicht ein Druckfehler, fondern Leffing wollte ohne Zweifel födern wieder in den Sprachgebrauch aufnehmen und in Umlauf fetzen. Referent macht bey diefer Gelegenheit deutfche Sprashforfcher auf den trefflichen Auffatz: Verfuch ei nes Idioticons der Zipfer Sprache, von Johann Generfich, Profeffor am Gymnafium zu Käsmark, der in der Zeitschrift von und für Ungarn, Jahrgang 1804, Januar Februar- und März - Heft feht, aufmerksam. C. G. P

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