Page images
PDF
EPUB

der

JENAISCHEN

ALLGEM. LITERATUR-ZEITUNG

Numero 03.

LITERARISCHE

I. Univerfitäten - Chronik.

Ha lle.

Am 20 März erhielt Hr. Christian Friedr. Wilh. Imman. Mejer aus Rathenau die philofophifche, und am 24 d. M. die medicinifche Doctor-Würde. Er vertheidigte feine Iaaug. Dif.: de ideali organismi animalis conftructione, ohne Vorsitz.

Am 31 März wurde Hn. Chriftian Sam. Aug. Keudel aus Halle, und am 14 April Hn. Heinr. Rockfroh aus Solms, die philofophifche DoctorWürde ertheilt. Seine Abhandlung führt den Titel: De Joanne Brofcio, mathematico Polono Secul. XVII.

Am 16 April erhielt Hr. Carl Friedr. Dabelow aus dem Mecklenburgifchen, die juristische Doctor-Würde. Seine Inaug. Diff. ist eine Commentatio ad novam Conftitutionem Feudalem megapolitanam Severini, D. XII Febr. MDCCCII ema

natam.

Am 7 May erhielt Hr. Gottfr. Rofenberg aus Gallizien, und am 14 May Hr. Cafpar Ludw. Dorfchel aus Coburg, die medicinifche DoctorWürde. Seine Inaug. Diff. enthält: Meletemata de re obftetricia bene inftituenda.

Am 16 Jun. wurde Hn. Joh. Gottl. Schweitzer aus Danzig, nachdem er verschiedene medicinifche Thefes öffentlich vertheidigt hatte, und auch Hn. Franz Ant. Ignatz Ludw. Brandt aus Warfchau, die medic. Doctor-Würde ertheilt, nachdem er feine Inaug. Diff.: De partium genitalium foeminearum haemorrhagiis, öffentlich vertheidigt

hatte.

An demselben Tage wurde Hn. Otto Ewald Smolian aus Curland die juriftifche Doctorwürde ertheilt. Seine Inaug. Diff. handelt: De juris politiae ratione.

Am 19 Jun. erhielt Hr. Joh. Dav. de la Garde aus Berlin die Würde eines Licentiaten der Rechte.

Rostock.

Am 20 Junius erhielt Hr. Advocat Th. E. Stever aus Roftock die juriftische Doctorwürde.

[blocks in formation]

Das Museum der Roftockischen Universität hat vor Kurzem einen gedoppelten herrlichen Zuwachs erhalten. Es it nämlich eine ausgefuchte Sammlung von Mineralien, die dem K. Preufs. O. B. R. Hn. Gielecke gehörte, angekauft worden, und der Hr. HR. Lembke zu Schwerin hat, gegen eine jährliche Leibrente, deren Zahlung theils vom Herzoge, theils vom akademischen Fiscus übernommen worden, feine. Sammlung von 400 trefflich ausgeftopften und wohl confervirten einheimifchen Vögeln dem Museum überlassen.

II. Beförderungen und Ehrenbezeugungen.

Hr. M. Joh. Wilh. Abegg, Hofprediger bey der deutsch-reformirten Gemeine zu Königsberg (ehedem reforın. Prediger zu Erlangen), ift zum Oftpreufsifchen Confiftorial - Rathe und Mitgliede der Special - Kirchen- und Schulen-Commiffion

ernannt worden.

[ocr errors]

Hr. Prediger Schwarz zu Münfter bey Giefsen hat als Profellor der Theologie einen Ruf nach Heidelberg erhalten und angenommen.

Se. Kön. Hoheit und Kurf. Durchl, zu Salzburg haben den Herausgeber der ehemaligen Suddeutschen pragmatischen Annalen, Hn. D. Franz Ludwig von Schellhammer, zum wirklichen Regierungsrathe mit Sitz und Stimme ernannt."

[ocr errors]

Das durch Wolfs Tod erledigte Rectorat an der Schule zu Luckau in der Niederlaufitz hat der zeitherige Conrector dafelft, Hr. M. Ephraim Jo(5) A

kann

[blocks in formation]

Am 27 May farb zu Paris Mr. Bexon, Lehrer an der Univerfité de Jurisprudence, Vf. der Theorie des délits et des peines.

Am 11 Jul. ftarb zu Luckau in der Niederlaufitz der verdienftvolle Rector des dortigen Lyceums, M. Johann Friedrich Wolf, 66 J. alt, Er war über 30 Jahre als Conrector und Rector an diefer Schule angeftellt; hat in seinen frühern Jahren mehrere Programme und ein Sendschreiben an Hn. Scheller gefchrieben, worin er die gründliche Gelehrfamkeit feines Lehrers, D. Ernefti, zu vertheidigen und zu rechtfertigen sucht, die Scheller in der Vorrede zu feinem grofsen lat. Wörterbuché in Verdacht gezogen hatte. In feinen fpätern Jahren ift er nicht weiter als Schriftsteller aufgetreten, fondern lebte ganz den ftillen, friedlichen Mufen bis an feinen Tod.

IV. Neue Erfindungen.

fiier, hat ein leichtes Mittel entdeckt, die Fruchtböden von Kornwürmern zu reinigen. So wie man einen Arm voll Hollunderblätter, Blüthen und Zweige auf einen Kornboden bringt, ergreifen die Kornwürmer die Flucht, und kehren auch, fo lange der Hollunder da ift, nicht wieder zurück.

V. Vermifchte Nachrichten.

Zu Stockholm erschien im vorigen Jahre eine königl. Verordnung, wonach alle Informatoren und Hofmeifter öffentlich bey einem von dem Lehrer der Pädagogik, gemeinfchaftlich mit dem Prof. der Sprachkunde, anzuftellenden Examen, ihre erworbenen Kenntnisse in der Pädagogik und Didaktik, fo wie ihre Fortfchritte in den zum Unterricht nöthigen Elementar - Wissenschaften beglaubigen müssen.

Hr. Julius Reichsgraf v. Soden hat die Gefchichte der Virginia neuerdings zum Sujet für die tragifche Bühne genominen. Sein Stück ift in Jamben mit dem Chor. Bey der Herausgabe feiner Virginia wird der Vf. fich über die Bear

Der Maire Adjunct zu Porcheux, Hr. Que- beitung diefes Sujets von Leffing erklären.

LITERARISCHE

1. Ankündigungen neuer Bücher.

Bey Hemmerde und Schwetschke in Halle ift erfchienen:

Handbuch der pathologischen Anatomie, von Dr. F. G. Voigtel. 1r und 2r Band. gr. 8. Wir glauben diefes Werk, als das vollständigfte in diesem Fache, um fo eher empfehlen zu dürfen, da der verftorbene G. R. Mekel felbft deffen Herausgabe billigte, die Revifion davon übernahm und mehrere fchätzbare Beyträge dem Hn. Verfasser dazu lieferte. Es ift in allen BuchhandJungen zu haben.

Bey den Gebrüdern Mallinckrodt in Dortmund and verlegt:

Latein, und

à 9 gr.

C. Corn. Tacitus über Germanien.
Deutsch von J. Chr. Schlüter. 8.
Gierig, Prof. G. E., über den moralifchen und
liter. Charakter des jüngern Plinius. 8. a 14 gr.
Ein Lefebuch für Studirende und Unftudirte.)
Cicer's, M. T., Dialog von der Freundfchaft,
von J. A. Ehring. 8.

à 10 gr.

(Richtige Darstellung des Originals mit Wahl und Würde des Ausdrucks.)

Chriftliche Moral in alphabet. Ordnung. Für Prediger, Katecheten und Candid. des Pred. A.

ANZEIGEN.

gr. 8.
6 Bände 238 Bogen à 9 Rthlr. Dort-
mund bey Mallinckrodt.

Die vorzügliche Brauchbarkeit diefes Handbuchs haben ein Ribbeck, M. Feder u. a. R. öffentlich anerkannt. Den Verlegern fey es erlaubt, auch auf die vorzügliche Wohlfeilheit aufmerkfam zu machen.

In der Jubilatemefle 1804 find bey Gebauer
zu Halle erschienen:
Briefe über Schweden und Schwedens neueste
Verhältniffe. Veranlafst durch Acerbi's Reifen.
Aus der Handfchrift eines berühmten fchwedi
fchen Gelehrten überfetzt und herausgegeben
von Dr. Fr. Rühs. 8. 1 Rthlr.
Gartenzeitung oder Repertorium neuer, gemein
nütziger und wiffenswürdiger Dinge in allen
Zweigen der Gartenkunft. In Gesellschaft
mehrerer praktischen Gartenkünftler, herausge-
geben von Kurt Sprengel. ir Bd. Mit ausge-
mahlten und fchwarzen Kupfern. 4. 2 Rthlr.
2 gr. fächf.
Ueber die Copulation der Verlobten von. K. F.
Janifch. Aus Wagnitz lit. Journ. B. 3. St. 4.
8. 3 gr.

Journal, liturgifches. Herausgegeben von H. B.
Wagnitz. 3ten Bandes und 4tes St. 8. Jedes
St. 9 gr.

Plu

[blocks in formation]

Hr. Ernft Adolf Efchke hat in Nr. 74 diefes Intelligenzblattes (mit Weglaffung feiner Vornamen, unter welchen er zu einer unangenehmen Celebrität gelangt ift) eine Vertheidigung gegen einen Angriff in der Aurora abdrucken laffen.

Nach einigen artigen Anfpielungen auf den Titel der Zeitschrift macht er den Herausgebern derfelben verschiedene Vorwürfe wegen des in Nr. 36. S. 142-143 enthaltenen Auffatzes, defLen Datum fogar, für ihn ein Gegenstand des Witzes geworden ift.

Wir werden von ihm als Schildträger des Ritters von Zimmermann dargestellt, und den Verfaller des ihm anftöfsigen Auffatzes beehrt er mit dem Namen eines Schildknechtes. Letzteres stimmt zwar nicht mit den Verficherungen, die uns Hr. Eschke von feiner feinen Erziehung und Urbanität aufdringt, wohl aber mit dem Tone des ganzen Auffatzes vollkommen überein. Erfteres hingegen ist sichtlich mit gehäffigen Nebenabfichten verbunden, die freylich für jeden unbefangenen Lefer der Aurora vergebens angedeu. tet find.

In die Hauptfache felbft hat fich Hr. Efchke wohlweislich gar nicht eingelaffen, denn was er von Verwechslung der Titel anführt, ift gänzlich ungegründet, und dafs man in einem fogenannten Pofticripte, wie er behauptet, einen geschätzten Schriftsteller ohne nähere Beweile geradezu einen Dieb schelten dürfe, wird ihm gewils Niemand zugeftehen.

Das Verfprechen des Hn. Efchke, feine Behauptung in einer eigenen Schrift durch weitläufige Auszüge zu beweifen, wird durch den

Zufatz, dafs er nicht beftimmen köune, wenn diefe Schrift erfcheinen werde ganz entkräftet. Wir fodern ihn einstweilen auf, nur den Titel des Buches, das Zimmermann ausgefchrieben haben foll, genau anzugeben. Selbft diefes ift Hr. Efchke nicht im Stande, noch viel weniger alfo vermag er, vergleichende Auszüge zu liefern.

Hr. Efchke ift übrigens fehr genügsam. Er verlangt keinen gröfsern Sieg, als den, dafs ihm noch kein vernünftiger Mann gefagt habe, ein vernünftiger und rechtfchaffner Mann könne fo schreiben, wie der Schildknecht in der Aurora, (Wie kann Hr. Efchke diefen Angriff auf unsere Moralität rechtfertigen?) Er wirft uns noch einen fehlerhaft abgefchriebenen englischen Vers hin, und geht endlich wüthend ab, nicht ohne feinem Gegner merken zu lassen, dass er ihn nicht für mannfeft und überhaupt für keinen competen ten Richter halte.

Um den letzten Vorwurf abzulehnen, mufs fich nun freylich der Vf. des erwähnten Auffatzes in der Aurora auf höhere Autoritäten stützen, in lofern von Hn. Efchke's literarifchen Diebereyen die Rede ift, deren kurze Andeutung in der Aurora ihm so sehr in Wuth gesetzt hat.

Es ist nämlich dort angezeigt, dafs Hr. Efchke seine schriftstellerische Laufbahn als Plagiar angetreten habe. Hier ift der Beweis.

In der Vorrede zu der Schrift: Praktischer Beytrag zum allgemeinen Unterrichte f. Kinder. Königsberg 1791. in 8. gibt er vor, nicht mit fremden Farben zu prangen, und viele feiner eigenen Gedanken nur des. wegen ausgeftrichen zu haben, weil er fie nachher bey andern gefunden. Deffen ungeachtet wird er von dem Recenfenten diefer Schrift in der A. L. Z. 1792. No. 169 S. 665-666 des unverfchämteften Plagiats überführet, und mit Recht feiner obigen Aeufserung wegen verspottet.

Noch ärger hat es Hr. Efchke in den

Werklein:

Ueber Stumme, eine Beyhülfe zur Sittenlehre, Berlin 1791. 8. gemacht, und dadurch mehreren kritischen Blättern Gelegenheit gegeben, ihn in feiner ganzen Blöfse darzustellen. Er schrieb nämlich aus Arnoldi's practischer Unterweisung, taubfiumme Personen reden und fchreiben zu lehren, ganze Blätter ab, und vergafs in der Begeisterung des Abschreibens feiner Perfönlichkeit fo fehr, dass er das, was Hn. Arnoldi begegnete, für feine eigene Erfahrung hielt, indem er diefe Worte des Hn. Arnoldi buchstäblich aufnahm:

,,Selbft gegen mich find manche Taubstumme ,,anfangs aufgebracht

Diefe merkwürdige pfychologische Erscheinung des Vergeffens der Perfönlichkeit hatte man bisher nur ein einzigesmal bey einem Begeisterten anderer Art bemerkt. Hr. Efchke verdient da

her in dem Museum des Wundervollen und Aufser

ordent

ordentlichen, in deffen neueftem Stücke jenes bey einem Betrunkenen beobachtete Phänomen erzählt wird, eine nicht minder ehrenvolle Erwähnung.

Hr. Efchke wird unfere Antwort wahrfcheinlich ftürmifch finden, und fie wird ihn in eine düftere Stimmung verletzen. Er hätte aber bedenken follen, dafs es nicht rathifam ift, mit einem Bewusstfeyn folcher literärifcher Sünden die Herausgeber einer allgemein geschätzten Zeit. fchrift als nicht mannfeft verfchreyen zu wollen.

O ridiculum caput! rief ein Rec. einer andern Schrift des Hn, Efchke aus, die ebenfalls in dem verhängnifsvollen Jahre 1791 erfchien. (f. A. L. Z. 1792. No. 177. S. 46-48.)

O ridiculum caput! wiederholen auch wir, indem wir von Hn. Efchke für jetzt Abschied nehmen.

Die Herausgeber der Aurora.

III. Vermischte Anzeigen.

Ohne mich bey andern Bemerkungen, die der mir unbekannte Rec. meiner Beyträge in No. 164 der J. A. L. Z. gemacht hat, dem ich übrigens für feine gütigen Gefinnungen und Wünfche fehr verpflichtet bin, aufzuhalten, erinnere ich nur, dafs das Helmftädter und Daelheimer (nicht Darlheimer) Ms von Henric. de Hervordia fich gar wohl wie Original und Copey zu einander verhalten können, wenn gleich diefes mir gedient hat, die Lücken in jenem auszufüllen. Waren denn diefe Lücken von jeher in dem H. Ms. ? Sage ich nicht selbst S. 254, dafs fie erft fpäterhin entftanden find? Kurz, es fehlten, als das Daelh. Mst. von dem Helmft. Mst. abgeschrieben wurde, noch nicht die Blätter, die nachher her. ausgerillen find. Da fich mein bisheriger Verle. ger von der Fortsetzung der Beyträge losgefagt hat, und ich mich nicht ängftlich nach einem andern umfehen mag, fo gern ich auch auf Anträge von andern Buchhändlern mich einlaffen werde: fo bedaure ich, dass ich den Auffätzen, die mir die wackeren Gelehrten aus B. u. C. u. D. u. G. . L. u. M. u. W. zugefchickt haben, die ihnen. gebührende Ehre der Bekanntmachung fo bald nicht werde erweifen können, vielleicht fie ungedruckt zurückzuschicken genöthiget feyn werde. Helmftädt, den 25 Jul. 1804. P. J. Bruns.

Denkmünze

auf den Philofophen Kant.

Die Vorderseite zeigt das Bildnifs des grofsen Reformators der Philofophie, nach der vortrefflich gelungenen Büfte des hiefigen Bildhauers Hn. Hagemann gearbeitet, welche derfelbe vor zwey Jahren nach der Natur copirt hat. Es steht auf einem flachen Würfel. Das Coftume ift von den Büften der alten Philofophen genommen. Die Umschrift gibt den Namen, den Geburtsund den Sterbetag an: Immanuel Kant. Natus (geboren) d. 22 April 1724. Obiit (geftorben) d. 12 Februar 1804.

Auf der Rückfeite fieht man einen Genius, der erhellenden fiegreichen Philofophie. Er fteht auf einem Wagen, an welchen zwey Eulen gespannt find. Die Eule war ftets ein lichtscheuer Vogel, der auch im alten Athen bloss durch eine zufällige Eigenheit des Locals, wo der Pallas Athene ein Lieblingsfitz geftiftet wurde, in die Gesellschaft der Göttin der Weisheit gerieth. Minerva zwingt diefe Vögel zu ihrem Dienst, aber fie begünftigt und liebt fie nicht. Sie spannt fie vor ihren Wagen. Diefe Vorftellung ist an. tik; man findet Minerva felbft so fahrend, auf alten Münzen und Gemmen. Während diefer Genius, gleichsam von Minerva gefandt, und wie fie die einfamen Vögel der Nacht zum Dienst zwingend, die Lüfte durchschwebt, hält er triumphirend in den Händen zwey Fackeln empor. Zum Zeichen, dafs wahre Weisheit hier leuchte, funkelt über jede derfelben ein Stern.

Die Umschrift befagt die Macht und die Wohlthätigkeit der ächten Philofophie, welche fo wirkfam durch unfera Kant wieder herge

ftellt ist.

Lucifugas domuit volucres, et lumina sparset. Zu Deutsch:

Lichtfcheu Geflügel bezwang er, und ftreuete ftrahlendes Licht aus.

Die Idee, und die Infchrift, find von der Angabe des rühmlichft bekannten Alterthumsforfchers, Hn. Böttiger aus Weimar, jetzigen Kurfürftlich-Sächsischen Hofraths in Dresden.

Diese Denkmünze, von Friedrich Loos verfertigt, ift bey dem Königl. Hofmedailleur Daniel Loos, in der franzöfifchen Strafse No. 21 wohnhaft zu haben. Sie koftet in feinem Silber 3 Rthlr. und in Ducatengolde 50 Rthlr.

Sieh! das gebändigte Volk der lichtscheu muckenden Kauze Kutfcht nun felber, o Kant! über die Wolken dich hin.

der

JENAISCHEN

ALLGEM. LITERATUR-ZEITUNG

Numero 94.

[ocr errors]

LITERARISCHE NACHRICHTEN.

I. Universitäten - Chronik.

Jena.

Den 23 Jun. vertheidigte Hr. geh. H. R. J. F.

Ackermann feine Differtatio pro loco: De combuftionis lentae phaenomenis, quae vitam organicam conftituunt.

Hr. Joh. Ch. Ulmann aus Hamburg erhielt an demfelben Tage die juristische Doctorwürde, nach Vertheidigung feiner Differt.: De locatione creditorum in iterata ejusdem debitoris bonorum ceffione. Hiezu fchrieb Hr. H. R. Schnaubert, als Decan, das Programm: De Inspectione territoriali in poftas imperiales.

II. Gelehrte Gesellschaften und Preife.

Die kurfürstl. fächs. Oberlaufitzische Gefellfchaft der Wiffenfchaften fetzt, vermöge einer von ihrem verftorbenen verehrten Mitgliede, Hn. Scabinus Petri zu Görlitz, gemachten Stiftung, einen Preis von 50 Rthlr. in Golde auf die, das erftemal von dem Stifter felbft vorgefchriebene Frage: Welche Stämme bewohnten zur Zeit der Karolinger die Ober- und Nieder-Laufiz und die Gegenden, welche jetzt dazu gehören, waren fie frey, gab es einen hohen und niedern Adel, einen Unterfchied der Stände, katten fie eine ordentliche Verfaffung und eine Art von Landes-Verfammlungen? Die Beantwortungen diefer Frage gefchehen in deutscher Sprache, werden bis zum 3often Auguft 1805 angenommen und mit dem gewöhnlichen verliegelten Zettel, mit dem Namen des Vfs und dem auch auf die Abhandlung gefchriebenen Sinnfpruch zur Auffchrift, unter der Adrelle: An die kurf. fächf. Oberlaufizische Gefellfchaft der Wiffenschaften zu Görlitz eingefendet.

III. Preisfragen.

In Ungarn ift von einem Freunde der Literatur die Preisfrage aufgegeben worden: Auf welchem Grade der Cultur fteht gegenwärtig die ungrische Sprache? durch welche Mittel wäre ihre

Ausbildung am beften zu befördern, und wie können diefe Mittel am zweckmäfsigften angewandt und am ficherften ausgeführt werden? Der Preis für die in ungrifcher, deutscher oder lateinischer Sprache verfalste, befte Beantwortung diefer Frage ift 12 Ducaten, für die nächftbefte Abhandlung darüber 6 Ducaten. Die concurrirenden Aufsätze müssen Ipätestens bis zum letzten Nov. 1804 an den Vorfteher der ungrifchen Reichsbibliothek in Pefth, Jacob Ferdinand von Miller, gefchickt werden. Die Zuerkennung des Preifes gefchieht den 1 März 1805. (S. Zeitschrift von und für Ungarn, Jahrgang 1804. Erstes Stück.)

IV. Oeffentliche Lehranstalten.

Das neuer

(A. Br. aus Ungarn d. 13 Jul.) richtete theologische General Seminarium der Katholiken zu Pefth wird unter der oberften Aufficht des Primas, Erzbischoffs von Gran, stehen. Der Fonds besteht aus 58500 Gulden. Davon beträgt das jährliche Intereffe (5 p. C.) 2925 fl. Ferner ift dem General-Seminarium die Alt-Ofner Probftey verliehen, deren jährliche Einkünfte 14784 fl. 24 kr. betragen. Folglich betragen die jährlichen Einkünfte des General-Seminariums 17709 fl. 24 kr. In diefem Seminarium follen jährlich 58 Kleriker als Alumnen erzogen werden, 10 aus dem Graner Diftrict, 6 aus dem Neitrer, 4 aus dem Westprimer, und aus jeder der übrigen 19 Diöcefen zwey.

nämlich

Aufser diefen Alumnen können die Diöcefen nach Belieben noch mehr Kleriker fenden, wenn fie für fie eine gewille Kleriker fenden, Summe bezahlen. Die Ausgaben für jeden Alumnen werden auf 225 fl. gerechnet, für alle 58 Alumnen alfo 13050 fl. Die übrigen Ausgaben für die Befoldung und Beköftigung der Auffeher und Bedienten werden auf 4575 fl. gefchätzt. Der Rector des Seminariums, der zugleich Director der theologifchen Facultät feyn wird, erhält als folcher 1500 fl. aus dem Univerfitätsfonds zur Befoldung und hat aufserdem noch freye Koft und Wohnung im Seminarium. Die Profefforen der Theologie werden als Mitglieder der theologischen Facultät nach dem Willen des Monarchen

(5) B

aus

« PreviousContinue »