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JENAISCHEN

ALLGEM. LITERATUR-ZEITUNG

Numero 64.

LITERARISCHE NACHRICHTEN.

I. Gelehrte Gefellschaften und Preise.

Die Società d'émulation zu Nancy hat kürzlich

einen Bericht über ihre Arbeiten bekannt gemacht. Juftin Lamoureux, der gegenwärtig an einer Flora des Meurthedepartements arbeitet, lieferte eine Abhandlung über die Vegetation des Meurthedepartements, deren Verhältnifs zu der Befchaffenheit des Bodens, und dem Zustande der Atmosphäre; hierauf aber noch eine hiftorifche Skizze der Wiederherstellung der Wiffenschaften in Europa, mit besonderer Rücklicht auf den Einfluss der Ritterzeiten und der alten Romane. Michel Berr lieferte eine literarifche Notiz über das Buch Hiob, worin er, nach einigen allgemeinen Bemerkungen über die heilige Poefie, auf die befondern Schönheiten diefes Gedichts aufmerksam macht; das Entstehen und den Zweck desselben untersucht, und die am meisten poetischen Stellen in einer Ueberfetzung mittheilt; hierauf eine Lobfchrift auf Salomo Gelsner. Pellet, Mollevault, Caumont und Cafta lieferten. Gedichte.

Am 19 Febr. hielt die Akademie der Wiffenschaften und Künfte zu Caen eine öffentliche Sitzung. Der auf die befte Ode über die Landung des Herzogs Wilhelms in England ausgefetzte Preis, wurde Regnault de Beaucarron, Sicherheitsbeamten zu Nogent fur Seine, zuerkannt. -Der Secretär La Rivière verlas einen Bericht über die erften Abtheilungen einer fynoptischen Ueberficht der mineralischen Subftanzen des Calvados Departement, von de Rouffel. Der Vf. bringt 12 Gattungen in drey Claffen, die er faurehaltige, harzige und metallifche Subftanzen nennt, und giebt die Arten, Varietäten und Untervarietäten, ihre Formen, ihre Formen, Unterfcheidungsmerkmale, Findörter und die verfchiedenen Gebrauchsarten an. Hierauf erftattete er Bericht von der Beobachtung der Sonnenfinfternifs, die Prudhomme and heatkraft, am 10 Febr. auf dem Obfervatorium der Seefahrtsschule zu Caen angeftellt. Beide Beobachter, die, ungeachtet des Gewölks, den Anfang und das Ende diefer Fin

fternifs, vermittelt des Telefkops, bemerken konnten, fetzten den Eintritt des Mondes in die Sonnenfcheibe auf 10 St., 18' 10" wahrer Zeit, und den Austritt auf o St. 54′ 42′′. Lescaille

las ein Memoire über die alten Baue und die von den Römern gebrauchten Mörtel vor, worin er, nach Aufführung der berühmtesten Denkmähler der Baukunft vor dem Gebrauche des Kalks, durch Thatfachen zeigte, wie man den verwitterten Kalk nutzte, und auf welcherley Arten die Römer fich deffelben bey ihren Bauen bedienten. La Rivière fuchte in einem Aufsatze zu zeigen, die Methode des Unterrichts bey Kindern durch Bücher fey fehlerhaft, ihre Sinne müfsten die erften Organe ihrer Kenntniffe seyn. — Legagneur hatte einen Auffatz über den mächtigen Einflufs der Erziehung, und die Verbefferungen, deren fie empfänglich ift, eingefendet, worin er die Unzulänglichkeit der bisherigen Centralschulen zeigt, und Mittel vorschlägt, an Orten, wo man das Bedürfnifs fühlt, vollkommnere Schulen zu errichten. Pottier las eine Notiz über den feit einigen Jahren aus der Infel Jersey in das Manche und Calvados-Departement eingeführten Apfelbaum von Permelle vor, mit allgemeinen Bemerkungen über den Aepfelbau und den Cider begleitet. Leprétre verlas Uebersetzungen einzelner Stücke aus dem Ovid und Virgil, und Vaftel drey Fabeln.

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Rechnungs-Cammer zu Münfter, ingleichen als beygeordnetes Mitglied der dortigen Königl. Preufs. hohen Studien-Commission ernannt wor den.

Von der lateinifchen Societät in Jena find feit dem Julius des verfloffenen Jahres zu Ehrenmit gliedern ernannt und aufgenommen worden: Hr. Michael Feder geift. Rath und Bibliothekar auf der Univerfität zu Würzburg; Hr. Gottfried Hermann, Profeffor der Beredfamkeit zu Leipzig; Hr. Fr. Heinr. Ludw. Leopold der Philof. Dr. und Privatlehrer zu Wittenberg; Hr. Lor. Fr. Leutwein Rector, Profeffor und Bibliothekar am Gymnaf. zu Schwäbifch-Halle; Hr. Carl Georg Rumi, Präfect am Erziehungsinftitut und aufserord. Lehrer am Lyceum zu Käsmark in Ungarn; Hr. D. Augufi Cornelius Stockmann, Oberhofgerichtsaffeffor und ord. Prof. der Rechte in Leipzig, Hr. Ladislaus Freyherr l'ay de l'aya Sr. Kaif. Maj. wirklicher Kämmerer und Beylitzer der Juftizcollegien in mehreren auch Siebenbürgifchen Co. mitaten; Hr. Michael Wenzel Voigt der Philof. Dr. und Prof. der Rhetorik am Gymnafium zu Prag. Der Königl. Dänifche Kammerjunker Ir. Bruun Neergard, (f. Intell. Bl. N. 22.) wurde von der Königl. Schwed. Akademie der Mahlerey und der Bildhauerkunft zum ausländifchen Mitglied erwählt.

An dem Lyceum zu Grenoble find folgende Gelehrte angeftellt; als Prof. der Claffen der lat. und franz. fch. Will. der B. Lesbros; als Professoren der lat. Sprache, Jamet, Bafton, Lacroix, und Durand, der Vater; als Prof. der Mathemat. Bret, Chabert, David und Lambert.

Zu Mitgliedern des neu gebildeten Medicinal-Raths zu St. Petersburg find ernannt: die geh. Räthe und Leibärzte Roggerfon und Beck: Die wirklichen Etatsräthe, der Leibchirurgus Block und der Baron Afch; die Etatsräthe Freygang and Grewn; der Leibchirurgus Velly; der Ilofmedicus Welzien; die Doctoren Tichorsky, Solerian, Korpinsky, Sowitz; die Collegienräthe Oreus und Ellifen, und die Hofräthe Uden und Roggers.

Die gewefenen Mitglieder der Commiffion zur Redaction der Gefetze des ruffifch. Reichs, Geh. Rath Anunjewsky, Etatsrath Pfchenitfchkoi, und Etatsrath Iljinskoi find bey der Auflösung diefer Commiffion mit lebenslänglicher Penfion, erfterer von 1000 Rubel, der zweyte von 750, und der letzte von 500 Rubeln diefer Stelleu entlaffen.

Der bey der neuerrichteten Gefetz-Commiffion augeftellte Baron v. Rofenkampf, ift für feinen eifrigen Dienft zum Collegienrath ernannt worden.

Hr. Prof. Merrem hat den Ruf als Profeffor der Cameralwiffenfchaften nach Marburg mit 800 Rthlr. Gehalt erhalten, und wird diefem Rufe folgen.

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Hr. D. Steffens wird, mit einem jährlichen Gehalt von 1000 Rthlr., als Profeffor der Philofophie in Halle angestellt. Diefs zugleich als Berichtigung von N. 42. Intelligenzbl. S. 333.

III. Todesfälle.

In Åbo ift der berühmte Prof. der Beredsamkeit, Kanzleyrath, Ritter, und Mitgl. der kön. Akademie der fch. Wiff., Gefch. und Alterth., Hr. Porthan, geko ben.

Zu Ende des vorigen Jahres starb zu Turnham Green Hr. Griffith, Herausgeber des feit 1749 beftehenden Monthly Review. Man verfichert, diefe Zeitschrift habe jährlich bey 1000 Pf. reinen Gewinn gebracht.

IV. Kunft-Nachrichten.

In einer Privat - Kupferftich - Sammlung zu St. Petersburg befindet fich ein fehr merkwürdiges Exemplar des bekannten Sturmes von Balechnu nach Vernet, bey welchem auf dem nämlichen Bogen der Künstler einen Abdruck avant la lettre auf die eine Seite und einen mit der Unterfehrift auf die andere Seite abgezogen hat. technu fchenkte diefes Blatt dem ehemaligen Präfidenten der Akademie der Künfte, geh. Rath Betzkoi, bey feinem Aufenthalte in Paris, als eine grofse Seltenheit, und nach deffen Tode ift es in die Hände des gegenwärtigen Befitzers gekommen.

V. Vermifchte Nachrichten.

Ba

Das Perfonale der Recenfurirungs- Anftal der unter K. Jof. II. 1780-1790. erlaubten Bücher ist folgendes: Gefchäftsleiter ift der Titulatur Regierungsrath und Prof. der deutfch. Reichsgefch. v. Fülfch; Beyfitzer der Recenf. Commiflion find die Facultäts - Directoren, Hr. R. Zeiler, Director der jurift. Facultät; Domherr Spendun, Director der theol.; Domh. Aöhme, Direct. der philof. Facultät; Innocenz Lang, Piarift, Direct. der Gymnafien; die Catalogen der von der Recenf. Commif. und der ordentl. Cenfur verbotenen Bücher werden nicht mehr gedruckt, fondern den Buchhändlern bloss schriftlich mitge

theilt,

Die Vorsteher des brittifchen Museums zu London haben die einzig vollständige Sammlung alter englischer Bibeln in England vom Dr. Combe gekauft.

A. Br. v. Stockholm, den 4 May 1804. Der jetzige (feit 1799) Regent von Portugal, Prinz Johann von Brafilien, läfst zu Liffabon eine grosse Univerfal - Bibliothek errichten, und hat zu diesem Endzwecke Befehle an alle portugififche Minister

in fremden Ländern ergehen laffen, die beften Werke auch in der Landesfprache verfasst aufzukaufen, und nach Lillabon zu fenden. Einen gleichen erhielt auch der portugiefifche Chargé d'Affaires zu Stockholm, Hr. Joseph A. de Correa, (Vf. einer franzöfich gefchriebenen Widerlegung der Reifen Acerbi's) welcher die Gelegenheit benutzte, bey der Verfteigerung der Gräfl. Tiperfchen Bibliothek, zu Stockholm 1803 gehalten, über hundert Bände, meiftens in der fchwedischen Gefchichte, zum Theil fehr feltne Werke zu erftehen, die auch fodann mit vielen andern Büchern nach Portugal abgegangen find. Z. B. Atlantis von Rudbeck. Die erwähnte Bibliothek gehörte dem bekannten PremierMinifter Königs Carl XII, Graf Carl Tiper, der fich aus dem bürgerlichen Stande zu den höchften Würden und Ehrenämtern in Schweden erhob. Er begleitete Carl XII auf feinen Feldzü. gen, und dirigirte alle Ministerialangelegenheiten, bevor er das Unglück hatte, nach der verlornen Schlacht bey Pultawa 1709, in die ruffifche Gefangenschaft zu fallen, wo er sehr hart gehalten wurde, und den 29 May beynahe 78 Jahr alt, 1716 (nicht 1715. wie mehrere Ausländer, auch Büfching in feinem grofsen geographifchen Werke vorgeben), auf der Feftung Nöteborg oder, wie fie nachher hiefs und noch heifst, Schlüffelburg ftarb.

Hr. Millin hat im April eine literarische Reise in das füdliche Frankreich angetreten, auf welcher ihn Hr. Winkler begleitet. Alterthümer werden der Hauptgegenstand ihrer Beobachtungen feyn.

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Die kurfürfil. Landesdirection in Bayern bat den Verkauf fchlechter ausländifcher Schul- und abergläubifcher Volksfchriften, Bilder, Lieder, Kalender etc. noch einmal scharf verboten, und die Confscirung derfelben befohlen.

Hr. Conr. Weiske in Schulpforte, Herausge ber des Xenophon, hat, Krankheit halber, feine Stelle niedergelegt, und geniefst eine jährliche Penfion von 500 Rthlr. Er lebt jetzt als Privatperfon in Meissen.

Die Mainzer Gefellschaft der Wissenschaften und Künfte hat beschlossen, einen Preis für die befte Lobrede auf den unfterblichen Erfinder der

Buchdruckerkunft, Johann Gänfefleifch v. Sorgene loch genannt Guttenberg, auszuletzen, und ihm ein öffentliches Denkmahl in feiner Vaterstadt Mainz zu errichten. Zu diefem Behuf hat fie ein eigenes Programm verfertigt, worin fie dem ganzen Europa ihr Vorhaben ankündigt. Eine goldene Medaille mit Guttenbergs Bildnifs, 240 Fr. am Werth, wird den 1 Meffidor d. J. 13 der beften Lobrede, welche deutsch oder franzöfifch gefchrieben seyn kann, und den 1 Prairial d. J. 13 an den Präfidenten der Gefellschaft ein gefendet feyn foll, zuerkannt. Das Denkmahl foll in einer öffentlichen Fontaine bestehen, welche den Namen Guttenbergs führen wird. Die Künftler werden eingeladen, Plane zu einer folchen Fontaine einzufenden, zu deren Errichtung eine Subscription eröffnet wird. Herr Göfchen in Leipzig ift zum Haupteinsammler der Subfcriptionen für das nördliche Europa erbeten worden. Die Namen der Subfcribenten werden öffentlich bekannt gemacht.

In London ift nunmehr eine Stereotypendruckerey bey Wilfon in Duckestreet im Gange, und man kann bey ihm von Ainsworth's lateinischenglischem und engl. latein. Wörterbuche Stereotypenplatten fehen, deren Lettern offenbar einfach zufammengefetzt, und dann auf der Platte befeftigt find. Wilson hat bekannt gemacht, dass er diefe Druckerey nur unter folgenden Bedingungen eröffnet habe. 1) Es foll nichts wider die Religion gedruckt werden; 2) in Staatsfachen wird man alles vermeiden, was irgend einer Parthey zuwider feyn könnte; 3) Perfönlichkeiten und Verunglimpfungen dürfen unter keinem Vor wande erfcheinen. 4) Jedes Werk foll fich durch fchöne Lettern auszeichnen. 5) Alle Stereoty. penplatten werden nach der vom Grafen Stanhope entdeckten Verbefferung gemacht. 6) Schulbü cher und andere zum Unterrichte der Jugend dienliche Schriften, follen um einen billigern Preis stereotypirt werden, als fie andere Officinen liefern können.

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II. Ankündigungen neuer Bücher.

Bey dem Buchhändler G. J. Göfchen in Leipzig ift in verwichner Leipziger Öftermelle erfchienen:

D. Ger. Friedr. Creuzers hiftorifche Kunft der Griechen in ihrer Entfiehung und Fortbildung. 1 Rthlr. 8 gr. gr. 8. Diefes als ein für fich beftehendes Werk ift

ANZEIGEN.

Erhaltung Deutschlands und vielleicht des Gleichgewichts von Europa 18 gr.

3) Welch Zeit ift es im deutschen Reiche? 1 Rthlr. 4) Der allgemeine Friede, beym Anfange des 19. Jahrhunderts. Vofs. C. D. 2 Bde. 3 Rthlr. 8 gr. (Auch unter dem Titel:) Geift der merkwürdigften Bündniffe und Friedens-Schlüsse des neunzehnten Jahrhunderts.

In allen Buchhandlungen ift zu haben: 1) La Clos, (franzöfifcher Artillerie - General, Verfaffer des Romans der gefährliche Umgang, les liaifons dangeureuses,) biographische Nach richten; aus dem Franz. 8. br. 2 Rthlr. 2) Der gefährliche Umgang. Nach dem Franzöfifchen des Hn. de la Clos frey bearbeitet, und mit einer Nachschrift begleitet. 2 Theile. 8. 2 Rthlr. 16 gr.

III. Vermischte Anzeigen.

Einem Geschäftsmanne ift es allerdings erlaubt, feine Waare öffentlich bekannt zu machen; wenn er es aber im literarischen Fache auf Koften Anderer thut, fo ift es wohl Zeit, das Publicum darauf aufmerksam zu machen.

Das geogr. Inftitut des Hn. Leg. R. Bertuch zu Weimar kündigt in der Allg. Liter. Zeit. feine Landcharten in einem lärmenden Pofaunenton an, und giebt andern 20mal bessern Landcharten solche Lufthiebe, dafs man glauben follte, fein fränkischer Kreifs, Deutschland und England leyen das non plus ultra. Es heifst: auf diese Art erhalten wir unfern Atlas immerwährend neu und brauchbar; dahingegen jeder andere Atlas nach einigen Jahren veraltet und unbrauchbar

wird.

Das heifst doch wohl andere Atlaffe zu arg herabfetzen, die nicht zurückbleiben und ebenfalls gute und brauchbare Blätter liefern werden. Eine folche Prahlerey ift gegen ähnliche Institute und ihre Verfaller z. B. in Berlin, Potsdam,

zugleich der Anfang eines ausführlichen Com- Nürnberg, Wien etc, äufserft ungerecht, und zu

mentars über den Herodot.

Es find folgende fehr intereffante polit, ftatififche Schriften erschienen, und in allen guten Buchhandlungen zu haben:

1) Die neuen und alten Churfürften und Fürsten der Entschädigungsländer, als Mitglieder des deutschen Reichs, als Regenten und als Menschen geschildert. Mit den Portraits der 5 1 Rthlr. 12 gr. reuen Kurfürften. 2) Der deutsche Fürftenbund, nach den Foderungen des 19ten Jahrhunderts, Ein Mittel zur

wünschen, dass fich folche fowohl, als Kenner guter Charten, dadurch nicht irre machen lassen, vielmehr die Luft zu ihren geographifchen Arbei ten verdoppeln, und ferner gute Charten liefern mögen. Noch lernen wir aus jener Anzeige, dass die ältern Charten diefes Inftituts zu einer comparativen Geographie mit den erneuerten oder revidirten (von wem, und was?) dienen follen, mithin der Beutel der Käufer doppelt in Anspruch genommen wird, Welche Zumuthung! Leipzig im May 1804, Ein Liebhaber der neuen Geographie.

der

JENA ISCHEN

ALLGEM. LITERATUR-ZEITUNG

Numero 65.

LITERARISCHE NACHRICHTEN.

I. Universitäten - Chronik.

Marburg.

ravi, extorquere non potuerunt, eam eos captiofa differendi fubtilitate, cui parem antiquitas non habet, elicere voluiffe. Scholas ut commemorem in Germa nia facile primas, fcholam vidi Kantianam

Am'10 May disputirte Hr. Friedrich Tiedemann frangi a Fichtiana, Fichtianam a Schellin

aus Kaffel, der ältefte Sohn des hier verftorbenen Hofr. und Prof. Dietr. Tiedemann's, und erhielt die medicinifche Doctorwürde. Seine Differtation handelt; de cordis polypis.

Am 16 May vertheidigte Hr. Joh. Jacob Kraushaar, aus Niedern- Aula in Heffen, feine Differtation de Hydrophobia, (Marb. 46 S. in 3.) und wurde Doctor der Medicin.

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Florman,

Wozu

Lund.

(Aus Br. v. Stockholm, den 4 May 1804.) Die hohe Schule zu Lund, nach ihrem Stifter, dem König Karl XI, im J. 1668, die Carolinifche Universität benannt, feyert auch ihren jährlichen Rectorats wechfel, den 28 Jan. oder am CaroliTage. Hr. M. Matth. Fremling, Philof. Theoret. Profeffor und Ritter vom Nord-Stern-Orden, überliefs am letzten vorbenannten Tage die akademifche Regierung an den Hn. D. Arvid Heinr. er das gewöhnliche Program herausgab, und darin folgendes von der jetzigen Lage feiner eigentlichen Wiffenfchaft, der theoretischen Weltweisheit, einfliefsen liefs.,,His diffidia Philofophorum, multum argutiarum habentia, per horum annorum decurfum, usque adeo creverunt, ut fint, qui verantur, ne quibusdam bonis viris Philofophiae nomen fit invifum, mirenturque, in ea tantum operae et temporis temere poni. Vidi enim in difceptationem vocari omnia, et a capite repeti, Philofophosque Philofophos ex intervallo expungere, quamque adfenfionem rationum vi et evidentia, quam utramque non femel, fed iterum, ac faepius defide

de rebus

nova

de

giana, quas contra omnes ftat Bardiliana,
quae tamen ordine poftrema non eft, fed
Schulziana radices agere videtur,
rebus controverfis fpeculando ad liquidum perducen
dis plane defperans." Am Schlufs jedoch führt
Hr. F. noch folgende tröftende Ausficht gleich
bey. Sed quamquam, ficut olim, ita hodie,
volatica, modo huc, modo illuc, Philofophia
eft, in honore tamen erit, ejusque nomen fa
crum manebit, ob res, quas tractat, disquifitione
digniffimas; et perinde, atque in Graecia, doctif
fimorum contentionibus diffentionibusque vigebit."

II. Gelehrte Gesellschaften und Preife.

Frankreich.

(Aus Br. v. Paris, vom 13 May 1804.) In der Privatfitzung der dritten Claffe des NationalInftituts vom 11 May überreichte B. Goffelin eine Ueberfetzung der neuen Auilage des Werkes von Pinkerton: Ueber die Niederlaffungen der Scythen und Gothen in den verfchiedenen Theilen von Europa, mit mehreren Differtationen und Anmerkungen von ihm felbft begleitet. Darauf las H. Quatremère de Quincy, der erft vor wenig Monaten als Mitglied des Inftituts aufgenommen wurde, eine Abhandlung vor über die muthmafsliche Herftellung des Jupitertempels zu Olympia, nach den zum Theil noch ftehenden Ruinen der Vorderseite, und verfchiedenen sehr genauen, einem Schottländer, H. Henry, angeftellten Meffungen deffelben. Die Länge des Ganzen fcheint H. Quatremère etwa 142 Parifer Fufs gewesen zu feyn, welche gerade 150 gricchische machen; er fchlug daher vor, in der verdorbenen Stelle Diodor's, wo diefe Länge fälschlich auf fechzig Fuls (xovrα) angegeben wird, nicht mit den bisherigen Ausgaben naтòv нai ýnovтa, fondern Exarov xai TEVTHOVтα zu lefen.

(3) T

neuerlich von

Ueberhaupt

enthielt

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