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chem Unheil der Zeit Anlafs gegeben zu haben: fo verleidete Ihm diefs doch die Wiffenfchaften und eine weife, behutfame Aufklärung nicht, und that auch Seiner Achtung gegen einzelne verdienftvolle Gelehrte keinen Eintrag. Vielmehr bezeugte Er nach wie vor durch Wort und That, wie sehr Ihm das Gedeihen und der Flor der Wissenschaften und ihrer Priefter am Herzen lagen. Er unterstützte nach wie vor, und noch in dem letzten Jahre feines Lebens, Künstler, Gelehrte, Studirende und literarifche Anftalten, auf mancherley Art, auch durch Penfionen aus Seiner Chatoulle.

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Da es hier nicht darauf ankommt, eine Re gierungsgefchichte des Herzogs zu liefern, fo erwähnen wir nur den Wohlftand Seines Landes, die Zufriedenheit und Liebe Seiner Unterthanen und die Ordnung aller Gefchäfte, als die bewährteften Zeugen der treuen Sorgfalt, welche Er diefen Angelegenheiten widmete. Die Juftizpflege gewann unter Seiner Regierung durch verbefferte Einrichtungen: Gerechtigkeitsliebe, Biederkeit, Abfcheu vor Schikane und Verfchleifungen, war in Allem, was Er anordnete und ausführte, offenbar, und felfelte noch mehr die Herzen Seiner Unterthanen, welche Er immer mit väterlicher Milde hörte, denen Er immer, wo Er konnte, auf das wohlthätigfte bey stand. Der fcharfe, nie geblendete Blick, der Ihn bey der Wahl der vornehmsten Staatsdiener fowohl, als der Gelehrten und Künftler, deren Talent Er begünftigen und befchäftigen wollte, leitete, verdient noch als ein Beweis der Richtigkeit Seines Urtheils bemerkt zu wer den. Vorliebe und ein flüchtiger Gefchmack haben Ihn auch hiebey nie verführt, und eine Auszeichnung, welche Er gewährte, konnte da'her nicht blois als eine zufällige Gunft, fondern mufste als ein verdienter Ruhm angefehen werden. Sein Vertrauen und Seine Achtung konnte nur die Tugend verdienen, und felbft Talente, denen Er zwar Bewunderung nicht verfagte, haben nie ein Uebergewicht über die Tugend in feiner Meinung gewinnen können. Als einen aus folcher Rücklicht vorzüglich von Ihm geschätzten Mann, nennen wir nur (darum, weil auch er verftorben ift) den Hofrath und Ober- Bibliothekar Geisler, einen fehr gelehrten Antiquar, aber von einem ernsten und in fich gekehrten Betragen, welcher grofse Rechtschaffenheit, Menfchenliebe und die höchfte Gutmüthigkeit mit einer überraschenden Freymüthigkeit von einem oft ftarken Ausdruck vereinigte, und in feiner trockenen Manier, ohne felbft das Kühne davon zu ahnden, dem Herzog zuweilen Einreden that, welche jeden, der das edle Verhältnifs, worin diefer mit dem Greife ftand, nicht begriff, in Erftaunen setzen mussten. So lehen, um hier nur Eines zu erwähnen, noch Zeugen eines in der Bibliothek geführten Gefpräches, worin G. dem Herzoge, der fich gegen

jede mufikalische Unterhaltung äufserft abgeneigt bewies, dreift erklärte: wer die Mufik halle, habe kein gutes Herz. Dafs der Herzog einen folchen Einwurf mit Lächeln aufnahm, konnte fowohl aus der Sicherheit Seines Gemüths herrühren, als der Inconfequenz Geifslers gelten, der gewils in der nächsten Stunde, unter andern Veranlaffungen, eben fo stark für das edle Gemüth feines Herzogs gefprochen haben würde, als er jetzt die Macht der Musik zu - -beweisen dachte.

So allgemein der Herzog fich als einen treuen und thätigen Freund Seiner Unterthanen bewies, fo galt Er doch in der Meinung der Mehresten nicht für populär, da Er eine gemeine Gefelligkeit nicht liebte, und bey einer zurückgezogenen Lebensart und dem tiefen Ernft Seiner Gefinnungen nicht leicht zu vertraulichen Eröffnungen gelangte. Es ift nicht die Sache des grofsen Haufens, den Ausdruck, welcher fich einem Charakter von folcher Energie und Würde unwillkührlich mittheilt, von der leeren Gebehrde des Stolzes zu unterfcheiden. Die Anordnungen Seines Ilofes bewiefen, dafs Er die leere Ceremonie nicht liebte, und fie blofs auf das, was sie seyn follte, den Anfiand, welcher öffentlichen Handlungen gebührt, einzufchränken wünschte. Die Achtung, welche Er den Verdiensten jedes Standes zeigte, das edle und gefällige Betragen, womit Er die Annäherung jedes gebildeten Mannes aufnahm, und die Schicklichkeit, womit Er über jede wichtige Angelegenheit befonnen und ernfthaft redete, geringe Sachen hingegen leicht, kurz und fcherzhaft behandelte, laffen auch in diefen Aeufserungen Seines Charakters die Richtigkeit, mit welcher Er jeden Eindruck empfand und erwiederte, bewundern.

Ein hervorftechender Zug in Seiner fchönen Seele war die gröfste Achtung für das Alter, die Er dem Greis auf die zartefte und rührendste Weise an dem Tag legte.

Eben fo anerkannt war Seine Wohlthätigkeit, theils gegen Privatperfonen, theils zu öffentlichen Zwecken. Bey den mehreften Wohlthaten aber, die Er an Dürftige gab, und mit welchen Er besonders junge Gelehrte unterstützte, war Verfchweigung derfelben eine Bedingung. Es müsste das gröfste Erftaunen erregen, wenn es möglich wäre, die Summen anzugeben, die im Stillen zu wohlthätigen Zwecken freywillig aus Seiner Hand gingen. Selbft dasjenige, was Er auf die Vermehrung Seiner literarischen und Kunftsammlungen wendete, nahm Er ganz eigentlich von Seinem Erfparten; Er verfagte Sich die Ausführung manches Planes, um nur Seinem Wohlthätigkeitsfinn und Seiner Willenschaftsliebe Genüge thun zu können. Unter Seinen literarifchen Sammlungen ergänzte Er vorzüg lich mit Sachkenntnifs und Theilnahme die Collection der Incunabeln und alten Drucke auf der

Herzogi.

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Herzogl. Bibliothek, in welchem Fache diefe jetzt mit den berühmteften Sammlungen wetteifern kann. Auf die Bereicherung des Münzkabinets, das einen fo berühmten Schatz Seines Fürftlichen Haufes ausmacht, hat Er durch Ankauf befonders griechischer Münzen, während Seiner Regierung, mehr als 20,000 Rthlr. gewendet. Eine ähnliche Summe hat Er wohl auch nach und nach auf aufserordentliche Vermehrung der Bibliothek verwendet; und was die Errichtung und Ausrüftung der Sternwarte koftete, fteigt vielleicht noch drey und vierfach höher.

Wie in allen Regierungs- und Staats- Angelegenheiten, fo unterstützten Ihn auch in der Begünftigung und Beförderung wiffenfchaftlicher Zwecke und Anftalten Seine einfichtsvollen Räthe, die Herren v. Frankenberg, v. Ziegefar und v. Thummel aufs kräftigste. Ihnen wird billig ein Theil des Tributs zu Theil, den man den Manen des Verewigten mit dankerfülltem Herzen darbringt.

Die Lebensart des Herzogs war einfach, ohne Geräusch, ohne Pracht, ohne finnliche Freuden. Eben fo einfach war Sein Aeufseres. Seltne Veranlallungen ausgenommen, wo Er ein bürgerliches oder grünes Kleid anzog, trug Er immer die gleiche Uniform, welche nur der Orden auszeichnete. Aber auch ohne diefe Auszeichnung kündigte Seine hohe Geftalt Ihn an. Nur von mittler Gröfse, aber von schönem Ebenmaafs des Körpers, deffen Stellung und Bewegung immer ein edler, starker und freyer Anftand beherrschte, war Er unter jeder Umgebung als der Höhere kennbar. Unbefchreiblich und höchft charakteriftifch war der Ausdruck von Anmuth und Würde, welcher Sich in Seinen Gefichtszügen darftellte, und welcher selbst in den kälteflen Abbildungen, die weder das Feuer und die Tiefe feiner Blicke, noch die Regung des Mundes zu bezeichnen wufsten, unter vielen geiftvollen Figuren, bey der flüchtigften Anficht Ihn finden läfst.

Sich

Der Herzog hatte schon vor mehrern Jahren ein Teftament bey Seinem Regierungscollegium niedergelegt. Jetzt, als Seine abzehrende Krankheit bedenklicher wurde, fügte Er, etwa 10 Tage vor Seinem Tode, mit männlicher Rube und Feftigkeit noch ein Codicill bey, worin Er die Vertheilung Seines Privatvermögens unter Seine beiden Fürftlichen Söhne und noch einiges andere über feine Papiere etc. feftsetzte. gleich bleibend in Seiner Liebe zum Prunklofen und Einfachen hatte Er verordnet, auf der Infel in Seinem schönen Garten, wo Er in der guten Jahreszeit jeden Abend zubrachte, begraben zu seyn. Dort liegen fchon zwey Seiner Söhne, Sein ältefter Sohn, Erbprinz Ernft, der als ein hoffnungsvolles Kind im 9ten Jahre ftarb, und ein ganz klein Verftorbener, in einem Gewölbe mit einem einfachen Monument; Er hingegen hatte.

beftimmt, nahe bey jenem Gewölbe in die blofse Erde, und zwar ohne Sarg, begraben zu werden; und fo nabm in ftiller Mitternacht vom 25 zun 26 April ein freundliches, mit Rafen ausgelegtes, und mit vielen, von liebenden und verehren tea Händen gefreuten Blumen gefchmücktes einfuches Grab die Hülle des edlen Regenten auf, der im Leben Seine beften Freuden den Willenfchaf, ten und dem Genufs der Natur verdankte, und nun auch unter Blumen und Bäumen Seine Ruheftätte hat. Diefe einfache Beerdigungsweife hat nah und fern, Alle, die Ihn gelaunt haben, gerührt, da fie fo ganz mit der Denkungs. art diefes unvergesslichen Fürften in Harmonie steht, und ein prunklos und einfach geführtes Leben eben fo fchliefst. Die zatte Schonung und Ehrfurcht, womit der gefühlvolle junge Fürft, welcher jetzt die herzogliche Würde befitzt, jeden der letzten Wünfche Seines Vaters erfüllt, und die gütigen Abfichten deffelben fogar ibertroffen hat, muls jedem, der fich durch den Tod des edeln Herzogs gekränkt und verlassen fühlte, das lebhaftefte Vertrauen einflöfsen.

Und in diefem Vertrauen auf Emil Lecpold Auguft fuchen und finden ihre Beruhigung die tieferfchütterten Unterthanen des Verewigten; diefes gerechte Vertrauen belebt auch unfere Gefamt-Univerfität, welche den Verluft eines ihrer weifeften, wohlwollendften und liberalften Erhalter mit den Empfindungen der lauterften Dankbarkeit betrauert. Was Er für Sein Land that, was Er für unsere Universität wirkte, wird nicht aufhören: glorreich wird Sein Andenken auch in den Tugenden Seines geiftvollen und edelgefinnten Sohnes feyn, und die Regierung eines folchen Nachfolgers wird den glücklichen Unterthanen nicht minder Aufklärung, Wohlftand und Freyheit verleihen.

II. Beförderungen und Ehrenbezeugungen.

Hr. Carl Georg Rumi, ehedem Mitglied des philologifchen Seminariums zu Göttigen und Ehrenmitglied der lateinifchen und mineralogischen Gefellschaft in Jena, hat die Präfekten - Stelle am proteftantifchen Erziehungsinftitut in Käsmark angenommen. Er trägt überdiefs als aufserordentlicher Docent am dafigen Lyceum Mathematik, Mythologie und den deutfchen Styl vor.

Der Collegienrath v. Breitkopf in St. Petersb., gebürtig aus Leipzig, ift feit einiger Zeit, mit einem anfehnlichen Gehalte bey der fogenannten polnifchen Bibliothek angeftellt. Diele Bibliothek foll der öffentlichen Benutzung beftimmt werden, und das Publicum hat von der Güte feines Monarchen das Glück zu erwarten, dass diese an sich schätzbare Sammlung mit den Werken der neuern Literatur bald werde vermehrt werden. Bis jetzt fehlt es in dem grofsen glänzenden Petersburg

noch

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I. Ankündigungen neuer Bücher.

Es erfcheint nun ganz gewils: Ulfilas, die ältefte Germanische Urkunde, mit Lateinifchen Buchstaben, nach Ihrens Text, mit einer grammatisch wörtlichen Lateinischen InterlinearUeberfetzung, fammt einer vollständigen Sprach. lehre und einem Wörterbuche, von Fr. K. Fulda, das Gloffar umgearbeitet, von W. H. Fr. Reinwald, u. f. w. herausgegeben von J. Ch. Zahn, in gr. 4.

Das Werk wird aufser der Vorrede und dem Subfcribentenverzeichnifs enthalten:

Die historisch-kritische Einleitung, vom Herausgeber. Diese enthält 1) Ulfilas Leben, 2) feine Bibelübersetzung, 3) die Urkunden derfelben, befonders eine Gefchichte des Cod. Arg. 4) eine kritisch vollständige Ulfilanifche Literatur, 5) Ueberrefte in Gothifcher Sprache aufser Ulfilas Bibelüberfetzung. Hierbey habe ich des Hn. Hofr. Adelung in Dresden, mir mitgetheil. ten handschriftlichen Sammlungen über den Ulfilas, genutzt. 2) Ulfilas Text, ach Ihrens genauer Abschrift des Cod. Arg. forgfältig berichtigt, und darunter, Fulda's wörtliche, die grammatifche Form des Möfogothifchen Wortes genau ausdrückende, Lateinifche Interlinear-Ueberfetzung kritisch verbeffert. 3) Ihrens noch ungedruckte Lateinifche Ueberfetzung. 4) Eine vollftändige Kritik und Erläuterung in Noten unterm Texte, von dem Herausg. Diefe Kritik liefert nicht etwa fhrens Ulphilas illuftr. blofs abgekürzt, fondern berichtigt, und ergänzt ihn, da lie nach eigner forgfältiger Vergleichung aller vorhandenen Ausgaben, mit Benutzung der trefflichen Ikrifchen Handfchrift gearbeitet ift. 5) Die Möfogothifche Sprachlehre von Fulda, und von mir, nach ten laten, Lyen und Ihren, verbeffert, berichtigt und ergänzt. 6) Fuldu's Glollar, umge. arbeitet, vermehrt und mit Anmerkungen verfehen, vom Hn. Rath Reinwald in Meiningen. 7) Einen Nachtrag dazu, von dem Herausg. und

8) Fu'da's Lebens beschreibung aus ächten Quellen gefchöpft.

Das Werk wird etwa 4 Alphabet ftark werden, und der Pränumerationspreis für ein Exemplar auf Schreibpapier, 5 Rthlr. in Golde feyn, der Subscriptionspreis 6 Rthlr. Den Preis der Exemplare auf Velin- oder Holländifchem Papier kann ich jetzt noch nicht genau beftimmen, da ich die Papierpreife nicht kenne. Wer ein folches Exemplar beftellt hat, oder noch beftellen wird, und nun 5 Rthlr. Vorausbezahlung an mich einfenden will, zahlt beym Empfange des Exem. plars das übrige Geld nach. Vorausbezahlung nehme ich zwar nun mit Dank an, da felbft mein Tod die Erfcheinung des Werkes nur verzögern, aber nicht hindern würde. Wer aber vorausbezahlen 'will, wird mir meine Sorge nur dann erleichtern, wenn er fo bald als möglich, und fpäteftens vor Michaelis diefes Jahres, das Geld an mich einfendet. Der nachherige Ladenpreis des Werkes mufs nothwendig 10 bis 12 Rthlr., und zwar für ein Exemplar auf Druckpapier feyn. Finden fich aber von jetzt bis Michaelis noch fo viel Unterzeichner, dafs ich nur meine Druckkoften wieder bekomme, (denn auf alles andre thue ich willig Verzicht), so foll kein einziges Exemplar in den Buchladen kommen. Bis jetzt bin ich, zwar dankenswerth, aber iminer noch fo wenig unterstützt, dafs ich, nach Vollendung diefer, wahrhaftig mühfeligen, Arbeit, jährlich eine Schuldenlaft nach der andern für den Ulfilas tilgen, und alles das, was er mir bis jetzt fchon koftet, verloren geben mufs. Den würdigern Männern, die mich bisher edelmüthig unterftützt haben, und noch unterstützen wollen, fage ich meinen innigften Dank, und wende mich noch einmal hier öffentlich an alle edle Deutsche, init der dringenden Bitte, diefe ältefte Vaterländifche Urkunde mit ihrer Unterzeichnung zu unterstützen. Befonders erfuche ich die Vorfteher öffentlicher Bibliotheken, mir meine Arbeit zu erleichtern. Hat man den Grundfatz, nicht zu unterzeichnen oder voraus zu bezahlen,

zahlen, so nehme ich von diefen Männern auch die blofse Nachricht mit Dank an, dass man ein Exemplar nach Erfcheinung des Werks nehmen will. Wer aber fonft vorausbezahlen oder unterzeichnen will, der wird gebeten, fich fo bald als möglich in einem frankirten Briefe zu melden, bey Johann Chriftian Zahn, Prediger in Delitz an der Saale bey Weilsenfels in Sachfen.

Delitz, den 27ften April 1804.

In der J. R. Winklerifchen Buchhandlung zu Wezlar ist zu haben:

1) Sammlung der im Jahre 1800 bey dem K. K. Gerichte ergangenen Haupt- oder fonft eine praktische Anficht gewährenden Urtheile und Decrete, auch gemeinen Befcheide, und communicabler Plenarfchlüffe; herausgegeben von der K. K. Gerichts-Kanzley. 4. 4 Rthlr. oder 7 fl. 12 kr. Rhein.

Ein dazu gehöriges fünffaches Regifter. 4. 1 f. 20 kr. Rhein.

2) Von diefer Sammlung der Jahrgang 1801,
4 Rthlr. oder 7 fl, 12 kr. Rhein.
Das dazu gehörige Register.

Rhein.

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1. fl. 20 kr.

3) Von diefer Sammlung der Jahrgang 1802 mit dem Regifter 5 fl. 30 kr. Rhein. auf Druckpap. und 6 fl. Rhein. auf Schreibpap.

4) Von diefer Sammlung der Jahrgang 1803 mit dem Regifter 5 fl. 30 kr. Rhein. auf Druckpap. und 6.fl. auf Schreibpap.

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5) Die Amtseinfetzung des Kaiferlichen Kammerrichters von J. A. Vahlkampf, des K. K. Gerichts Gefamtraths Protonotar. Wezlar 1804. 8. auf Druckpap. 45 kr. auf Schreibpap. 1 ft. und auf Velinpap. 1 fl. 12 kr. Rhein. Diefes Werkchen hat 9 zum Theil ungedruckte Urkunden zum Beleg, und liefert einen, das Ceremonielrecht des K. K. Gerichts erläuternden Beytrag.

6) Reichsfchlufs vom 27 April 1803 dem K. und R. K. Gerichte mit verfchiedenen Staatsacten

am 3ten Auguft 1803 infinuirt. Herausgegeben von J. A. Vahlkampf, des K. K. Gerichts Gefammtraths Protonotar. 4. 1 fl. 40 kr.

Rhein.

Diefe Ausgabe jenes fo wichtigen Reichsgrundgesetzes befteht a) aus einer Vorerinnerung, b) dem Kaiferlichen Infinuationsrefcript, c) 7 Stück Staatsacten und deren Beylagen, d) dem gemeinen Befcheid vom 5 Sept. 1803, wodurch der Hauptdeputationsschluss als Gesetz zur Nachachtung bekannt gemacht worden, e) einem zweyfachen Regifter, deren eines die zur Entfchädigung gegebenen Länder etc. alphabetisch, mit Bemerkung des Entfchädigten und des Ge

fetzparagraphen aufführt, das andere aber fich über das Ganze verbreitet.

Ferner erfcheint im Verlag der K. R. Gerichtskanzley zu Wezlar: Sammlung der K. R. Kammergerichtl. Urtheile und Decrete für das Jahr 1804, in 12 Heften in 4. Der ganze Jahrgang auf Druckpap. 5 fl. 30 kr. und auf Schreibpap. 6 fl. Rhein.

II. Bücher zum Verkauf.

Wer Woltmann's Gefchichte und Politik ganz (von 1800 bis 1803) für 14 Thlr. zu kaufen wünscht, melde fich in poftfreyen Briefen beym Hofcommiffär Fiedler zu Jena.

III. Vermischte Anzeigen.

Anzeige

Von oryktegnoftifchen Mineralien - Sammlungen, mineralogifchen und chemisch-mineralogifchen Apparaten.

In No. 23. diefer Blätter machten wir den Freunden und Liebhabern der Mineralogie bekannt, dafs

1) Mineralien - Cabinete zu 4. 7. 8. 11. 12. 16. 20. 24. 36. 42. 48. 56. 128. u. 240 Laubthalern; ingleichen auch

2) Ein Tafchenapparat zum Gebrauche des gemeinen Löthrohrs zur Unterfuchung der Mineralien nebft einer Abhandlung über den Gebrauch des Löthrohrs (welche auch befonders für 3. gr. fächf. oder 12 kr. rhein. verkauft wird) für 4 Laubthlr.; ferner

3) Ein Apparat unentbehrlicher Inftrumente zu mineralogifchen Reifen für 7 Rthlr. 14 gr. in Laub

thlr. à 39 gr. oder 12 fl. 48 kr. rhein. jederzeit bey uns zu haben wären. Wir find nunmehr aber auch in den Stand gefetzt, ihnen, bey dem jetzigen Stande der Mineralogie, noch folgende faft unentbehrliche Apparate für die beygefetzten Preife anzubieten, nämlich 4) Ein tragbares Laboratorium zu analytifchen Verfuchen, enthaltend: einen Ofen, mit Sandkapelle, Reverberir - Kuppel und Muffel zum fchmelzen, digeriren und deftilliren; Schnabelzange, Blafebalg, Spatel, Reibfchaale, Wage mit Gewichten; mehreren Schmelztiegeln, Kolben, Retorten, Auflöfe - Gläschen, Glastrichter etc. Ferner 20 bis 24 der noth wendigften Reagentien, in weissen Gläfern mit eingeriebenen Stöpfeln, in einem befondern Käftchen. Die Inftrumente felbft zeichnen fich durch gefällige Form und zweckmässige Einrichtung vor andern ähnlichen fehr aus Das Ganze begleitet eine den Gebrauch darftellende Abhandlung, welche auch in gedrängter Kürze eine vollständige Anleitung zu

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analytischen Verfuchen mit Foffilien giebt. Nicht nur Mineralogen fondern auch angehende praktische Chemiker, können fich diefes Apparates mit Nutzen bedienen. Der äufserft billige Preis für alles ift 12 Laubthlr. Die Abhandlung wird auch befonders für 10 gr. fächf. verkauft.

5) Eine Blafemafchine zur Unterfuchung der Foffi. lien vor dem Löthrohre, bestehend in einem ohngefähr 2 Schuh langen, 11 Schuh hohen Tischchen. Der daran angebrachte doppelte Blafebalg erhält den gleichförmigen Luftzug und läfst fich durch einen sehr einfachen Mechanismus leicht regieren. In dem Schubkäftchen des Tifchchens findet fich eine Lampe mit dem Kohlenheerd, welche auf dem Tischchen angeschraubt wird, das Löthrohr, welches an die Mündung des Blasebalges ange

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fteckt wird, ein Blättchen von Silber zur Unterlage derjenigen Foffilien, auf welche der Kohlenstoff während des Glühens keine Wirkung äussern foll, eine Stahlplatte mit einem Hammer zum Zerfchlagen der Proben, 3 Fla-. fchen mit den vorzüglichsten Flufsmitteln und: eine kleine Zange. Preis 8 Laubthlr. Geld und Briefe erwarten wir jederzeit Portofrey; und da wir von allen diefen Artikeln ein beftändiges Lager unterhalten, so können wir auf Bestellungs-Briefe, denen der baare Betrag nicht zugleich mit beygelegt worden, Rücklicht nehmen, fondern müffen folche unexkeine gar pedirt liegen laffen. Jena im May 1804.

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Friedrich Fiedlerische
Papier und Schreib- Materialien.
Handlung.

In No. 45 der Zeitung f. d. eleg. W. macht ein Hr. S. F. Merkel aus Caffel, der Jenaifchen Allg. L. Z. mit vieler Eleganz den Vorwurf, dafs fie, bey ihrem, durch einige Sprachbemerkungen angekündigten, Vorsatze auch auf die Reinheit und Richtigkeit der Sprache ihre Aufmerksamkeit zu wenden, ihren eigenen Namen nicht zu schreiben wisse, und behauptet, fie müsse sich nicht die Jenaifche, fondern die Jena'sche nennen, weil ihr Geburtsort nicht Jenai, fondern Jena heilse! Hn. M's wohlgemeinte Abficht verdient Schonung, und die diefer Zeitung von ihm zugedachte Belehrung werde durch eine glimpflich belehrende Erwiederung vergolten. Wenn in Sprachfällen das Anfehen Einzelner entscheiden könnte, fo liefsen fich der Cotta'schen Buchhandlung, die Hr. M. für feine Behauptung anführt, die Gothaifche gel. Zeitung, der Altonaifche Mercur u. a. entgegen ftellen. Aber hier ist schon die richtige Anficht des Falles felbft zur Entscheidung hinreichend. Hätte Hr. M. bedacht, dass die Ableitungsendung nicht sch, sondern isch lautet, so würde er seine Behauptung fchwerlich auf den oben angegebenen Grund gestützt, noch die Weglaffung des i, die eine blofse Vergünstigung für die Bequemlichkeit und den Wohllaut der Aussprache ist, als Regel aufgestellt, und die regelmässige Form als einen Fehler getadelt haben. Weil es der Ausfprache nicht unbequem ist, sagt man ganz richtig: die Klopftocksche, Hallerfche, Hagedornsche Muse; aber welchem der Sprache nicht ganz Unkundigen würde es im Ernfte einfallen, als einen Fehler zu rügen, wenn jemand Klopftockische, Hallerifche, Hagedornische etc. fchriebe, weil diese Männer nicht Klopftocki, Halleri etc. hiefsen? Hingegen würde man den mit Recht tadeln, der Moritzfche, Batfchfche, Mengsfche, Vofsfche etc. Schriften fchriebe, weil der Wohllaut in diefen und ähnlichen Fällen, wedes unleidlichen Zusammenstofses widerfpenftiger Mitlauter, die Wegwerfung des i verbietet. Jenaisch ist demnach die eigentlich richtige, Jena'sch nur die im Sprechen abgekürzte Form, welche auch für die Schrift zu wählen dem vergönnt ift, dem Jena'fch lieblicher klingt als Jenaifch, oder dem ein schöner scheint als ein i. Mit beffern Gründen hätte Hr. M. allenfalls behaupten mögen, diefe Zeitung folle fich die Jenifche oder, um des lieben Häkchens willen, die Jen'fche nennen; fo wie von Carrara Carrarifch, von Ferrara - Ferrarifch, von Fulda - Fuldifch, von Campe Campisch etc. gebildet wird; oder nach einer dritten Analogie: die Jenaer, so wie man die Leipziger, die Wiener, die Berliner, die Hamburger Zeitung sagt. Aber fie hat fich die Jenaifche genannt, weil diefe Ableitungsform, die allgemeinfte, und zugleich die am wenigften gemeine ift. Man kann also wohl Jena'sche sagen und schreiben, ohne einen Sprachfehler zu begehen, aber man kann Jenaifche nicht als einen Fehler tadeln, ohne feinen eigenen Mangel an Sprachkennt

gen

nifs aufzudecken.

Rs.

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