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JENA ISCHEN

ALLGEM. LITERATUR-ZEITUNG

Numero 48.

LITERARISCHE

1. Beförderungen und Ehrenbezeugungen. Die Durchlauchtigsten Erhalter der Gefammt

Universität Jena haben dem feitherigen ordentl. Profellor der Theologie zu Altdorf, Hrn. D. Johann Philipp Gabler, die zweyte theologifche Lehrftelle allhier zu verleihen gnädigst befchloffen. Er hat den Ruf vorläufig fchon angenommen, und wird gleich nach Pfingsten feine Vorlefungen zu Jena eroifuen. Wir führen diefelben hier, als Nachtrag zu dem No. 38 des Intelligenzblattes mitgetheilten Lectionsverzeichniffe an: Oeffentlich wird Hr. D. Gabler Prolegomena zur Dogmatik, d. b. die Lehren von der Religion, Offenbahrung und heil. Schrift vortragen, privatim aber die Dogmatik, nach Ammon's neueftem lateinifchen Lehrbuch, und theologische ·Encyklopädie und Methodologie nach Thym lehren.

II. Gelehrte Gefellschaften und Preife.

Die Gesellschaft zur Aufmunterung der Nationalinduftrie hat für das Jahr 13 über folgende Erfindungen, Verbefferungen und Verfuche als Preile ausgefetzt: 6000 Franken für die Reinigung des Eifens; 1200 Fr. für die Fabrikation des Alauns; 1000 Fr. für die genaue Beftimmung der aus deftillirtem Holze erhaltenen Producte; 600 Fr. für den Anbau der Möhre im Grofsen; 2000 Fr. für die Verbefferung der Wolle; 3000 Fr. für die Fabrikation des Bleyweifses; 3000 Fr. für die Fabrikation des Weifsblechs; 1500 Fr. für die Fabrikation aus Gufseilen von verfchiedenen Gegenftänden, für welche man bisher Kupfer und Hammereifen brauchte; 200 Fr. für die Erfindung einer Mafchine zur Zerreibung der Kuochen; 1200 Fr. für die Entdeckung einer Farbe, welche zum Zeichnen der Lein- und Baumwollzeuge tauglich fey; 1000 Fr. für die Fabrikation yon Metall-Gefäfsen, welche mit einem ökono. mifchen Schmelz überzogen find.

Die philotechnische Societät zu Paris hat am 27 Ventole eine öffentliche Sitzung gehalten, bey welcher Hr. Mangourit präsidirte. Hr. J. Laval

NACHRICHTEN.

lee ftattete einen Bericht über die Arbeiten der Gesellschaft ab. Unter den eingelieferten Auffätzen find einige von Lacèpéde, François, Andrieux, Colin d'Harleville u. a. Hierauf wurde eine Elegie von Duval vorgelefen: Der Graf Scheremetoff an den Schatten feiner Gattin Prafcovia. Die lebhafteften Beyfallsbezeugungen begleiteten diefs rührende Gedicht, deffen Werth nur dann von Jedermann gefühlt werden kann, wenn man feine Veranlaffung kennt. Der Graf Sch., Grofs-Kämmerer des Kaisers von Russland, verlor feine über alles geliebte Gemahlin durch den Tod. Um ihr Andenken zu ehren, Stiftete er ein edles Denkmal! ein Hofpital unter ihrem Namen, welches bestimmt ist, Kranke aufzunehmen, Hausarme zu unterstützen, Gefangene, die Schulden halber fitzen, zu beZu diefem Zwecke legte er eine freyen u. f. w. Summe von 2,500,000 Rubel nieder. Ferner wurden vorgelefen eine Abhandlung über die bildliche Geographie von Hn. Ruelle; eine poetifche Epiftel an die Langeweile von Hn. Raboteau; ein Auffatz über die Moden der Griechinnen, einige Fabeln, Erzählungen und Ueberfetzungen. Zum Beschluss fang Dem, Georgeon zwey von ihr felbft gedichtete und in Mufik geletzte Romanzen.

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III. Oeffentliche Lehranstalten.

An dem wohlthätigen Lycée d'Alexandrie find auf Präfentation der General-Infpectoren der Studien folgende Gelehrten vom erften Conful za Profefforen ernannt worden, Marinelli zum Prof. der fchönen Willenfchaften, Anfelini, Carbonazzi, Buffereau zu Proff, der lat. Sprache, Bianchi, Vaira, Sappa und Sobrero zu Proff. der mathematischen Wiffenfchaften. Gemäls dem XXXIII Artikel des Gesetzes vom 11ten Floreal J. 10 wurden, auf den Bericht des Minifters des Innern, 10 Eleven des Prytaneum in das Lycée d'Alexandrie aufgenommen, um ihre Erziehung zu vollenden, 47 neue kamen hinzu, und aus den Secondair Schulen der Departements Marengo, Sefia und Tanaro 40.

(3) B

IV. Be

IV. Beförderungen und Ehrenbezeugungen.

Hr. Karl Philipp Konz, der von dem akademischen Senat zum ordentlichen Profeffor der klassischen Literatur in Tübingen erwählt ward, (f. No. 44), ift nun auch von dem Kurfürften beftätiget, und wird noch vor Ausgang der Ferien diefe Stelle antreten.

Hr. Prof. Palugyansky zu Grolswardein geht als Prof. der Polizey und Kameralwiffenfch. nach St. Petersburg. Ebendahin Hr. Prof. Lody zu Krakau, als Prof. der Philosophie, und Hr. Prof, Kukolnik zu Zamofc als Prof. der Phyfik.

An deffen Stelle kommt der, durch feine fehr nützlichen Annalen der Gewerbskunde, die nunmehr von einer eignen Redaction fortgesetzt werden, vortheilhaft bekannte Hr. D. Hofmann aus Leipzig, mit einem Gehalt von 1500 Fl.

Hr. Prof. Umlauf zu Lemberg geht als Prof. der claffifchen Literatur, und Hr. Giefe, Pharmaceut zu Wien, als adj. Prof. der Chemie, und Hr. Ath. Stojkovich, als Prof. der Phyfik nach Charkow mit einem Gehalt von 2000 Rbl.

Hr. Sinadecki aus Krakau ift als Aftronom nach Wilna abgegangen.

V. Todesfälle.

Der Königl. Kriegsrath und Geh. Archivar Joach. Friedr. Schlüter starb zu Berlin am 18 März in feinem 82 Jahre.

Der Concertmeister Jofeph Benda starb zu Berlin in feinem 79 Jahre.

Der Kurfürfil. Kriegs-Minifter und Generallieutenant Graf von Zinzendorf und Pottendorf ftarb vor kurzem zu Dresden.

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auch wieder einige überfetzt worden: De Godvruchtige Avondmaalgänger ist zu Wrekum 1803 ger Verwey, und die Abhandlung: Behooft de mit einer anpreifenden Vorrede von dem PrediMenfch vergeeving van zyne zonden? En wat leert ons de Bybel daaromtrent? zu Utrecht bey Yzerworft 1803 erschienen. Sein Chrifilijk Huisen Handbock ift bereits 1801 u. 1802 in zwey Theilen von Clariffe, nunmehrigem Professor zu Harderwyk, überletzt worden; und fein Buch note, Moeder en Huisvrouw te worden kam zu Harde Kunft om een goed Meisjen, cene goede EchtgeAuch ift de nuttigheid der Zedekunde, tot voortplanlem bey Bohn 1802 in zwey Theilen heraus. ting van bekeering en deugt door J. A. Noeffelt nach der zweyten verbellerten Ausgabe zu Leiden bey Honkoop 1803 überfetzt erschienen. Von Michaelis nieuwe Overzetting des Nieuwen Teftament, met aanmerkingen voor Ongeleerden, wovon das erfte Stück 1799 erfchien, ist nun das 9te St. zu Dordrecht bey A Bluffé 1803 herausgekom

men.

Die

Diefes Stück begreift die Briefe Pauli an die Theffalonicher bis an die Hebräer in fich. Von medicinifchen Schriften find übersetzt: Schrift von Doct. Goldschmidt algemeene Befchouwing van de Gefchiedenis der Koepokken en derzelven Inenting ift mit einer Kupfertafel zu Amfterdam bey Allart 1802 herausgekommen. Der Dr. van Rees hat angefangen eineUeberfetzung von demArchiv von Schaub und Piepenbring unter den Titel Archief voor de Artsneimenghunde en Geneeskundige Natuurkunde zu liefern. Das erfte Stück des erften

Theils ift zu Arnheim bey J. Troft 1803 erschienen. Von dem Leer- en Handboch voor Geneesen Heelkundigen von dem Prof. und königl. Leibarzt Tode ift der te Theil zu Leyden bey Honkoop 1803 verlegt. De Kina, in deszelfs gefchie

VI. Holländische Ueberfetzungen deutscher denis, zoorten, vervalschingen, eigenschappen, en

Schriften.

In Holland fährt man fleifsig fort, deutfche Schriften zu überfetzen. Von theologifchen Schriften find kürzlich folgende holländifche Ueberfetzungen erfchienen: Het Leven van Jesus door J. J. Hesz ift nach der liebenten Ausgabe neu übersetzt, und der erfte Theil ift zu Amfterdam bey G. Warnars 1803 gedruckt. Der Ueberfetzer von Herder over de Gaaf der Talen op het eerfte Pink'sterfeeft Haag 1803 hat fich mancher Germanismen fchuldig gemacht. Von Reinhards Predigten hat man eine Auswahl veranstaltet. Das erfte Zehend erschien unter dem Titel Uitgeleezene Leerredenen. Erfte Tiental zu Zwolle bey J. de Uri 1802. Die Fortsetzung oder Tweede Tiental ift 1803 ebendafelbft herausgekommen. Die Schrift von Rofenmüller het Leven en Sterven van den Zaligmaaker der Wereld, befchouwd in Leerredenen ift ebenfalls überfetzt worden, und bey C. van den Dries en Zoon zu Rotterdam 1803 herausgekommen. Von Ewalds Schriften find

scheidkundig onderzoeck der famenftellende delen, fetzt, und init einem Anhang vermehrt zu Grodoor Dürfurt ift von den Apotheker Tieboel überningen bey Oomkens 1803 herausgegeben. Die Schrift von den Doct. Kortum zu Bochum in der Graffchaft Mark: Verhandeling over de Unschadelyhheid der Kerkhoven en Begraveniffen in Steden en Dorpen ift zu Amfterdam bey Roos erfchienen. Von andern Schriften find ebenfalls mehrere überfetzt worden. Adelungs Proeve eener Geschiedenis der befchaving van het menfchlijk geflacht kam zu Amfterdam bey Pofter 1802 heraus. Die Schrift in 2 Theilen 1803 zu Leyden bey van Thoir. von D. Meyer nieuwe Tafrelen van Italien erschien Von der Pilgrimsreife J. Ch. Stahlschmidt, der gegenwärtig in Elberfeld lebt, ift ebenfalls eine Ueberfetzung unter dem Titel Pelgrims Reis te water en te lande, of merkwaartige Leevensby zonderheden van een' godvreezend Kristen op zyne Reizen in de vier gedeelten der Wereld zu Amfterdam bey van Vliet 1803 herausgekommen. Unter die übersetzten Jugendichriften gehören Merkwardi

ge

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angenaam

ge Reizen in en door vreemde Waerelddeelen: ingericht naar de Bevatbaarheid der eerfie Jeugd. Naer het Hogduitfch van J. Glatz. Mit Planten. Amfterd. bey C. Timmer 1803. Robinson de Jonge, Befchryving zyner Reizen naar Otaheite en de Zuidzee-eilanden I Stuck, mit het Hoogduitsch vertaald Amfterdam 1803. Merkwaardigheden van Natuur en Kunft, en nuttig en Leesbock voor de Jeugd. Uit het Hoogduitfch van J. J. Ebert. Zutphen bey Thieme 1803. Oeffening in de Latynfche Taal. Naar den vierden Druk uit het Hoogduitfch van G. A. Werner I en II Deel Leyden 1803. Mehrere Romane hat man ebenfalls übersetzt, La Fontaine's Schriften finden auch in Holland Beyfall. Het Leven van een arm Dorps - Predikant ist in 2 Theilen 1801 zu Harlem mit Kupfern bey Bohn herausgekommen, Clara du Pleffis en Clairant 2 Theile zu Zwolle bey de Uri, und de Zonderlinge I Deel zu Harlem 1803 bey Bohn, ebenfalls mit Kupfern. Von Cramer ift De Duitfche Alcibiades I Deel im Haag 1803, und von Jung ift Theodore van der Linden door H, Stilling. Twee Deelen Arnheim 1805. bey Trooft überfetzt erschienen.

VII. Vermifchte Nachrichten.

Die letzthin verftorbene geistreiche Gattin des, berühmten Helvetius war durch die Folgen der Revolution von den glänzendften Glücksumftänden zu einem mittelmässigen Vermögen herabgefunken, welches fie durch ihre Genügfamkeit zur goldenen Mittelmäfsigkeit des Horaz zu erheben wufste. Sie hatte nichts von ihrer gewöhnlichen Geiftesmunterkeit verloren. Als fie eines Tags mit Bonaparte in ihrem Garten zu Autreil fpatzieren ging, fagte fie im Laufe der Unterre

dung:,,Sie wiffen nicht, wie viel Glückseligkeit in drey Morgen Landes übrig bleiben kann."

Lemercier, ehemaliger Bifchof von Pamiers, welcher im Februar zu Toulouse starb, hat dem dafigen Museum feine ganze Bilder- und Medaillenfammlung, nebft feinem Naturalien-Kabinet vermacht. Diefe koftbaren Gegenftände follen, wenn die Regierung die Annahme diefes Vermächtnilles gebilligt hat, mit dem Museum vereinigt werden.

'Ein

Zu Vaucelles im Nord-Departement hat man eine fehr merkwürdige Verfteinerung gefunden. Ein Steinmetz, der einen Stein von den Ruinen der Abtey von Vaucelles viereckig hauen wollte, fah, dafs fich folcher auf einmal theilte. Stück hatte den Eindruck eines Fifches, und das andere den Fifch felbft ganz erhaben. Diefer Fisch wurde von den Prof. des Collegiums zu Cambrac, die fich an den Ort begaben, wo man ihn entdeckte, aufs genauefte unterfucht, und aus Bemerkungen erhellet, dafs es einer der fchönften und befterhaltenen Ichthyolithen ift. Er ift 76-80 Centimeter lang und 18 breit; vermuthlich ein Salm. Seine Schuppen find violett mit gelb gemifcht. Eine blaffe Seitenlinie, näher am Rücken als am Bauche, durchläuft den ganzen Körper, und macht eine krumme Linie. Die Farben find eben so gut auf dem Eindrucke, auf dem Relief fichtbar.

al's

Olivier und Godefroy in Paris haben ein Erfindungsbrevet über ihren Musikdruck mit beweglichen Lettern erhalten, der fich durch Wohl

feilheit und Schönheit auszeichnet.

LITERARISCHE

Neue periodifche Schriften.

Von den Oekonomischen Heften, oder Sammlung von Nachrichten, Erfahrungen und Beobachtun gen für den Stadt- und Landwirth, find die Monate März und April 1804 erfchienen und enthalten:

Marz. I. Leichte und wohlfeile Leinenbekleidung. Nebft einem Kupfer. Von Bufchendorf. II. Der Spark, in Hinficht feiner Natur, feines Anbaues und feines landwirthschaftlichen Nutzens. Von H. F. Pohl zu Penig. III. Anhang zu den Berichtigungen und Beyträgen zu Blumenbachs Handbuch der Naturgefchichte. Von К. IV. Fortsetzung der Recenfion von J. V. Sicklers deutschem Obftgärtner etc. V. Zufällige Gedanken über den Namen: Hiefen- Aepfel. VI. Gedanken über das Wort Velfer.

mann.

ANZEIGEN.

April. I. Einige Betrachtungen über die Nützlichkeit guter Flurwachen. Von J. F. RieII. Antwort auf das Sendfchreiben, den Genufs des Honigs betreffend. Vom D. Laubender. III. Fortsetzung der Recenfion von J. V. Sicklers deutfchem Obligärtner etc. IV. Kurze Nachrichten. a). (1) Naturbegebenheiten. b) (1) Nene Entdeckungen und Erfindungen. c) (5) Vermifchten Inhalts.

Leipzig am 16 April 1804.

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Chriftian Adolph Hempel.

Vom Journal für Fabrik, Manufactur, Handlung und Mode, find die Monate März und April 1804 erfchienen und enthalten:

März. I. Auflofung verfchiedener Funda mental - Aufgaben der höhern merkantilischen

Arithmetik. Von A. Wagner. II. Stehendes Doppel - Pianoforte. Nebft einem Kupfer. Von Bufchendorf. III. Englische Verfahrungsart, fefte Farben auf Baumwolle und Leinen zu fetzen. Von Hagenbruch. IV. Manufakturen und Handel der franzöfifchen Departements. V. Inventarium eines Schnau-Schiffes. VL Anzeige und Beschreibung neuer Fabrik-, Manufaktur-, Kunft-, Handlungs- und Mode - Artikel. VII. Anzeige von (5) Häufern und Etablissements, welche fich und die Art ihrer Geschäfte dem handelnden Publicum bekannt machen,

V.

April. I. Ueber den Gebrauch der Quercitron - Rinde bey der Wollen-, Seiden-, Leinenund Baumwollenfärberey. Von Hagenbruch. II. Bemerkungen über Breslau's Handel. III. Aus dem Moole ein Gummi zu ziehen, das gleich dem Senegalifchen in Fabriken und bey Farben anwendbar ift. Von Hagenbruch. IV. Europa's Handel vor der franzöfifchen Revolution. Neues Waller-Telefkop zur Unterfuchung des Grundes tiefer Gewäller. Nebft einem Kupfer. Von Bufchendorf. VI. Ueber die Theorie der fogenannten runden oder wachfenden Gradcharten. Nebft einem Kupfer. Von Braubach. VII. Ueber Englifches Packpapier. Nebfi einem Mufter, Von Engels zu Werden. VIII. Kurze Nachrichten. (1) Gesetze und Verordnungen, die das handeln de Publicum betreffen. (2) Neue Entdeckungen and Erfindungen. (3) Vermischten Inhalts. IX. Anzeige und Befchreibung neuer Fabrik-, Manufaktur-, Kunft-, Handlungs- und Mode-Artikel. Leipzig am 16 April 1804.

Chriftian Adolph Hempel.

Erholungen. Herausgegeben von W. G. Becker.
Jahrgang 1803. Vier Bändchen. Preis 4 Rthlr.
Diefe beliebte Quartalschrift, feit 8 Jahren
ununterbrochen fortgesetzt, ist nun
zu einer
Bibliothek von 32 Bändchen angewachfen. Die
Sorgfalt, welche der würdige Herausgeber auf
den innern Werth diefer, ausfchliesslich der an-

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genehmen Unterhaltung gewidmeten Blätter verwendete, kann den gebildeten Lefern um so weniger entgehen, je willkommner es ihnen seyn wird, in diefen,, Erholungen" gröfstentheils Beyträge von fchon bekannten und gefchätzten Schriftstellern aufgenommen zu sehen. Den Inrührt, da fie in jedermanns Händen find, und halt der frühern Jahrgänge laffen wir hier unbedie Kritik ihr Urtheil darüber fchon gefällt hat. Die Einrichtung eines jeden Bändchens, unterhaltende Erzählungen mit angenehmen Dichtungen, denen befonders die letzte Rubrik gewidmet ist, abwechseln zu lassen, zeigt unverkennbar das Beftreben des Herausgebers durch Mannichfaltigkeit den Foderungen eines jeden Lefers Genüge zu leiften. Die Namen derjenigen, welche den Jahrgang 1303 mit ihren Beyträgen beehrten, folgen hier, und werden am beften ent fcheiden, ob das Publicum die Fortsetzung diechen 1804 in wenig Tagen die Preffe verlässt, zu fer Quartalfchrift, von welcher das erfte Bandbegünftigen Urfach hat.

Prolaifche Auffätze lieferten: Adelung, D. G. W. Becker, Amalia Berg, Garve, Grohmann in Wittenberg, Kretschmann, f. L. M. Müller, L. Nöller, Schmiedtgen. Poetische Beyträge lieferKart Döring, A. 6. Eberhard, Einem, Elife, J. ten: Louife Brachmann, Bürde, Buri, Conz, Cz,, G. Engel, G. A. H. Gramberg, Haug, Heyfe, Kretschmann, Kuhn, E. A. W. v. Kyaw, Lep, K. L. M. Müller, Ch. L. Noack, L. Nöller, Noftitz und Jänkendorf, C. H. L. Reinhardt, Sangerhaufen, G. P. Schmidt, C. Schreiber, St. Schütze, Streckfufs, Chriftian Thon, Weisse und Winkler.

Der Preis der bereits erschienenen 32 Bändchen ift 32 Rthlr. Man kann fie in allen guten Buchhandlungen Deutschlands erhalten. Für Intereflenten, welche fich ihr Exemplar vollständig zu machen wünschten, bemerken wir hier, dafs auch einzelne Theile und Jahrgänge abgelaffen werden. Leipzig im April 1804.

Chriftian Adolph Hempel..

Neu erschienene Kupferstiche.

In der Gemähldefammlung zu Caffel wird ein Gemählde von P. Potter bewahrt, worauf in mehreren Abtheilungen die Fabel vom Jäger dargestellt ist, welcher mit feinen Hunden in die Gewalt der Thiere gerathen, vor dem gerichthaltenden Löwen angeklagt, verurtheilt und bestraft wird. Dieses eben fo anziehend scherzhaft gedichtete als geistreich ausgeführte Werk, kat Hr. W. Unger, ein geschickter Kupferftecher, in Blättern, welche fo grofs als die Abtheilungen des Gemähldes feyn mögen, zu radiren unternommen, und es find bereits Abdrücke von der erften Platte im Publicum. Die Behandlung ist angemessen fleissig, die Wirkung gut, der Ausdruck in den Thieren lebhaft und geistreich; vornehmlich in den Füchfen, im Schwein, im Tiger und im Bock wohl gerathen.

W. K. F.

der

JENAISCHEN

ALLGEM. LITERATUR-ZEITUNG

Numero 49.

LITERARISCHE NACHRICHTEN.

I. Univerfitäten - Chronik.

Leipzig.

Am 10 April vertheidigte Hr. Friedr. Aug. Bie

ner aus Leipzig unter Vorfitz feines Vaters seine Disputation: de differentiis itineris actus et viae genuinis (39 S.).

An eben diefem Tage vertheidigte unter dem Vorfitz des Hn. Dr. Efchenbachs, der Baccalaur. Medicin. Hr. Friedr. Chrift. Adam Döring, aus Gatterstadt in Thüringen, zur Erlangung der medicinischen Doctorwürde feine Disputation: analecta ad hydropis aetiologiam et theraphiam (41 S.).

Am 12 April vertheidigte Hr. Chrift. Aug. Michaelis aus Leipzig, zur Erlangung der juriftischen Doctorwürde, feine Disputation: de lege praepofitionis (40 S.); welches Hr. Domherr Dr. Rau, als Procanzler, durch ein Programm (16 S.) anzeigte.

Zu den alljährlich gewöhnlichen Gedächtnifsreden des Silverftein- und Pilnikauifchen Stipendiums, welche am 17 April gehalten wurden, lud der Hr. Ordinarius Bauer durch Refponfor. Jur. CLI: de fructuum civilium in haeredes et fundi fucceffores translatione, ein.

Tübingen.

Den 30 März vertheidigte der neue Profeff. Theol. extraord. zu Tübingen, Hr. M. Flatt, seine Diff.: pro munere Profefforis, de Pauli Apoftoli cum Jefu Chrifto confenfu. 4.

Würzburg.

Die hiefige medicinische Facultät hat, feit der Organisation der Universität, folgenden Studirenden nach vorgenommener Prüfung, mit Dispenfation von der öffentlichen Defenfion und Promotion (welcher fich aber Inländer fchuldigermafsen zu unterwerfen haben), die medicinifch-chirurgische Doctorwürde ertheilt: den Brüdern Hrn. Ludwig und Heinrich Meyer aus Zürich in der Schweitz; Hn. Adam Görz aus Mainz; Hn. Theodor Alexander von Hagen von Werrn an der

Ruhr in Weftphalen; Hn. Johann Felix Winkelhofer aus Salzburg und Hn. Franz Bödts von Büren in Weftphalen. Unter allen diefen schrieb blofs Hr. Dr. v. Hagen, ein ehemaliger gelehrter Mitbürger der Jenaifchen Universität, eine Differtation de vi metallorum medica. 35 S. gr. 8. Die andern haben ihre schuldige Dissertation in lateinischer Sprache noch zu liefern.

Der Licentiat juris Hr. F. Häcker und der Dr. Medic, Hr. Johann Spindler find, nach gehaltener Probevorlefung, als Privatdocenten an der hiefigen Universität angestellt worden. Letzterer hat noch feine Inauguraldiffertation pflichtmässig nachzuliefern, und der schon angeftellte Privat docent, Hr. Dr. Karl Paulus, hat noch feine Probevorlefung, oder wenigftens eine Antrittsrede, den Statuten der Organisation der J. M. U. zufolge zu halten.

Die Universität zählte, ungeachtet der fpäten Bekanntmachung des Organisations - Planes und der Lections - Katalogen, im verfloffenen Winter-Semefter dennoch 554 wirkliche akademische Zuhörer,

Durch einen Befchlufs von Seiten der Kurf. Landes- Direction ift das am Julius - Spital (wofelbft alle medicinisch-chirurgisch-praktischen Anftalten fich befinden) nahe gelegene Pflegehaus für Epileptische zum Gebährhaus bestimmt worden, und wird zur Wohnung für 20 Wöchnerinnen und eine Hebamme mit vielen andern GeFür die Wahnmächlichkeiten eingerichtet. finnigen nebft den Epileptischen (welche einftweilen im Julius-Spitale untergebracht find) wer den eigene Anftalten errichtet; und die venerischen Patienten werden aus der ihnen eignen Pflege- Anftalt in der Stadt ins J. Spital translocirt, und daselbst zum klinischen Unterricht be

nutzet.

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