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Zu welchem Behufe folgendes Werk geschrieben fey, ergiebt fich aus dem blofsen Titel. 11) Almanach eccléfiaftique de France pour l'an 12, de la République et pour les années 1803 et 1804 de l'Ere Chrétienne, contenant un état exact de l'Eglife de Rome, telle qu'elle eft compofée fous le Pontificat de Pie VII. 1 Vol. 12. (2 Fr.)

Doch, wie gefagt, nicht alle find fo gutmüthig und fo gläubig in Frankreich, als die oben gefchilderten.

Mancher ift verftockt, mancher

zwar gläubig wohl, nur nicht rechtgläubig, allein auch für fie ift geforgt. Geoffroi und Chateaubriant haben fich entfchloffen, fich diefer väterlich, im Fall der Noth wohl auch unväterlich, anzuneh

men.

Er kommt

ནཱ་ Geoffroi, man kennt ja den Mann von Robespierre's Zeiten her, derfelbe Geoffroi, vielleicht jetzt der befprochenfte, belachtefte, und doch nicht unwirkfamfte Mann in Paris, giebt eine Zeitschrift heraus: Journal des Débats, nicht ungleich der einft in Deutschland fpukenden Eudämonia: denn Verketzerungswuth, Herabwürdigung alles Grofsen und mit Ruhm Gekrönten, Obfcurantismus find deffen Tendenz. ganz auf die zum Glück verlassene Bahn zurück, die Philofophie als Irreligion, den befcheidenen Zweifel und das prüfende Forfchen als Unglauben zu verfchreyen, und will den Prielterwahn wieder herrschend auf den Thron gesetzt willen. Voltaire, Rouffeau u. a. find ihm die Antichriften, mit Wuth zieht er auf fie los, und verfchmäht in feinem heiligen Eifer felbft die niederträchtige Lüge nicht, wenn es gilt, jene zu verunglimpfen. So fchrieb er noch neulich bey Gelegenheit des Selbstmords einer jungen fchwangern Bauersfrau:,,Die Urfache ihrer Verzweiflung ift unbekannt, allein man weifs, dafs die Bäue

rinnen jenes Bezirks nicht aus dem Haufe gehn, ohne Rouffean's Heloife in der Tasche zu tragen." In feinem Schreyen läfst er fich nicht irre machen, und fcheint den Grundfatz zu befolgen: wenn man nur getroft fortfchriee, müfste es wunderbar zugeben, dass nicht wenigftens der Tonnachahmende Gimpel am Ende die Melodie lernte. Ganz betrogen hat er fich nicht, denn schon fand man in Paris das Lob fonderbar, welches neulich Hr. Suard Voltairen gab, und fo läfst fich erwarten, dass er Chateaubriant treulich

in die Hände arbeite.

Deffen. Werk

12) Le genie du Chriftianifme, par Chateaubriant l'auteur d'Atala. 2 Vol. 8.

ift das fonderbarfte abentheuerlichfte Gewebe eines völlig unlogischen Kopfs, mit einer Einbildungskraft, die nicht in einem brennenden, fondern nur in einem verbrannten, Gehirn wohnen zu können scheint. Was würde, wenn es ihm gelänge, der Phantaft aus der reinen fo ächt

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menschlichen Moral des Chriftenthums machen! Wir enthalten uns hier der Anzeige feines Werks, weil zu seiner Zeit eine Beurtheilung darüber geliefert werden foll.

Diefes wäre denn die Ausbeute, welche die theologische Literatur in Frankreich in der neueften Zeit geliefert hat. Niemand wundere fich, dafs wir, um fie zu würdigen, des Massstabes der philofophifchen Gotteslehre uns bedient haben. Es ist unter uns entschieden, dafs die Lehren der Offenbarung mit den Ausfprüchen der Vernunft in keinem Widerspruche ftehen dürfen; die Theologie hat von jeher mehr oder weniger der Beyhülfe der Philofophie fich bedient, und ein bekannter deutscher Philofoph, der zugleich Theolog ift, fand einen Beweis der Göttlichkeit der chriftlichen Religion in ihrer Perfectibilität.

Dals es mit Exegefe und Hermeneutik in Frankreich fchlecht beftellt fey, ift allbekannt. Wäre diefs nicht; fo müfste es auch mit manchem andern beffer beftellt seyn. Kein Werk der Art ift uns bekannt geworden. Aus dem Fache der Kirchengefchichte und des Kirchenrechts können wir hieher rechnen:

13). La France trompée fur les magiciens et démonolatres du huitième fiècle, faits démontrés par des faits; par M. l'Abbé Fiard. 1 Vol. 8. (1 Fr. 80 C.)

14) Du Pape et de fes droits religieux, à l'occafion du concordat; par l'Abbe Barruel, chanoine honoraire de l'églife métropolitaine de Paris. 2 Vol. 8. (9 Fr.)

Den Inhalt von N. 13 kennen wir noch nicht genauer. N. 14 ift als ein fehr wichtiges Werk anerkannt, wir überheben uns aber einer Angabe feines Inhalts, da wir nächftens von ernem sehr kenntnifsreichen und fcharffinnigen Gediefer Zeitung mittheilen werden. lehrten eine Beurtheilung deffelben den Lefern

Zum Schluffe ftehe hier noch das neue Werk des Abbé Duvoifin, das den Titel führt: Démonfiration evangélique.

II. Gelehrte Gesellschaften und Preife.

Die Akademie der Wissenschaften zu Dijon hat als Preisaufgabe aufgegeben: Warum wird jetzt das Katharralfieber viel häufiger als jemals, die entzündlichen Fieber hergegen viel weniger häufig? Der Preis befteht in 500 Franken. Concurrenzschriften werden poftfrey an den Secretär der Akademie, B. Vallot, eingefendet.

III. Vermifchte Nachrichten.

Pallas von Velletri,

Die Künftler fetzen fie alle in Hinficht auf Correctheit und Ausführung dem Laookon, Apollo,

Apollo, Venus von Medicis und Diana an die Seite, in Hinsicht auf Erhabenheit des Styls noch, über fie. Sie, der Torfo und Melpomene gehören allein in diefe Gattung des höhern Styls. Ihr Kopf gehört zu den Idealen wirklicher kraftvollen Schönheit, der Ausdruck deffelben ift wahre weibliche Würde mit ftiller Heiterkeit. Das Ebermaafs aller Theile ift noch vollkommener als beym Apollo. Sie ist gehend vorgestellt. Durch die Draperie fieht man jede Bewegung des Körpers, und in ihr erkennt man die Verfchiedenheit des Stoffs. Ihre Augenwimper treten weit hervor und thun eine treffliche. Wir

kung. Ihre Gröfse über 10 Fufs ift coloffalifch. Sie ift die neuefte aller bedeutenden Statuen,,

denn fie wurde während der Anwefenheit der Franzofen in Italien zu Velletri gefunden.

Das Sanitäts- Collegium zu Kopenhagen hat. eine Comité zur Ausarbeitung einer neuen dänischen Pharmacopoe ernennt, und ein Ausfchufs aus feiner Mitte, bestehend aus dem E. R. und L. A. Guldbrand, J. R. und Bürg. M. Bang, dem

Hofmed. und Stadtphyf. Scheel,, OChir. Falkenthal, Prof. und Apoth. Becker und Manthey be fchäftigt fich mit Entwerfung einer neuen Apothekertaxe. Die, jene Comité ausmachenden, Perfonen find: die Proff. Callifen, Tode, Bang, Schuhmacher, Schönheider, Becker und Manthey.

Arts von Hr. Millin ift beynahe beendigt, und Das längst erwartete Dictionaire des Beaux man sieht einer baldigen Erfcheinung deffelben ent gegen. Eine andre diefen Archäologen jetzt be fchäftigende Arbeit ift ein Münzwerk. Er läfsts alle während der Revolution erschienenen Münzen von gefchickten Künftlern in Kupfer ftechen, und wird diefe Sammlung mit einem Texte begleiten, welcher über die befondern Veranlaffungen zu diefen Münzen sehr interessante Aufschlüsse ertheilen foll.

Sebaftiani in Rom hat eine neue Aus gabe des Lykophron mit den Scholien herausgegeben."

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der

JENAISCHEN

ALLGEM. LITERATUR-ZEITUNG

Numero 41.

LITERARISCHE ANZEIGEN.

I. Neue periodifche Schriften.

Von dem

Journal der Erfindungen, Theorien und Widerfprüche in der Natur- und Arzneywiffenfchaft ist das 59fte Stück (Neues Journal der Erfind. etc. 158 St.) erfchienen, und in allen Buchhandlungen brofchirt für 9 gr. Sächf. oder 40 kr. Rheinl. zu haben.

Inhalt: I. Ausführlichere Auffätze: 1) Ueber Lebenskraft, Heilkraft der Natur, Rohheit der Krankheitsmaterie, Kochung, Krifen und kritifche Tage etc. Fortsetzung. 2) J. Rollo über die zuckerartige Harnruhr (Diabetes mellitus,) nebft den Bemerkungen des Bürgers Fourcroy über mehrere Anwendungen der Chemie auf Physiologie, Pathologie und Therapie. II. Kurze Bemerkungen: Noch ein Wort über die auflöslichen Bougias von Hecker. Riegs neue Methode die Hafenfcharte zu heilen.

Das 40fte Stück ist unter der Preffe.
Gotha am 22. März 1804.

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Gutachten über die Vertheilung der Kriegsfchä6 gr.

den. Katechismus (biblifcher) oder chriftlicher Religions-Unterricht in Fragen und Antworten mit wörtlicher Anführung jener biblifchen Stellen, auf welche fich letztere gründen, nebft einem vollständigen Anhang der Lehren Jefus, feiner Apoftel, Salomons und Sirachs. 16 gr. Krankenbuch (biblisches) oder biblifche Unterhaltungen für den Chriften auf dem Krankenbette. 8 gr. Kinder der Einfamkeit, oder die Erftlinge meiner ländlichen Mufe. Schreibpapier. broch.

2

12 gr.

Reife von Paris nach St. Cloud, nach dem Franz. von Noel. 8 gr.

Ring (der eiferne), Wahrheit und Dichtung, aus dem Tagebuch des Mak Real 12 gr. Rofenkranz (biblischer) ein Volksgebet, wodurch alle fromme Hausväter und Mütter ih-· ren Kindern und Dienftboten das Leben und die Lehren Jefu Chrifti in kurzer Zeit auf eine leichte Weife beybringen können. 4 gr. Sandfort (Dr.) einige Worte über die gegenwär tig (in den Monaten Nivofe und Pluviose) in der Gegend um Andernach herfchenden Krankheiten.

(2) S

4 gr. Sitten

Sittenlitaneyen (biblifche) welche die Glaubens und Sittenlehren der chriftlichen Religion we fentlich enthalten, und das gemeine Volk kurz und fasslich zu allen Tugenden anhalten. 3gr. Schauspiele für die erwachsene Jugend, von A. L. P. Schröder, bisherigen Erzieher der jüngern Prinzen zu Neuwied, jetzt Pfarrer zu Nordhaufen. Schrbpr. 18 gr. Tafchenbuch für Freunde der Dichtkunft, oder Blumenlefe aus dem Gebiete der vorzüglichften Dichter Deutschlands gefammelt in mülligen Stunden von einem Liebhaber des Angenehmen und Schönen. Schrbpr. 16 gr. (historisches) von Fr. Lafaulx. 1fter 12 gr.

Jahrgang.

1804.

An das pädagogische Publicum.
Folgende Schrift erfcheint zur Oftermeffe

Grundfätze der Jugendbildung zur Induftrie, als Gegenstand der allgemeinen Menschenbildung bearbeitet, in praktischen Vorfchlägen für Erzieher, Erziehungsanftalten, Schullehrer, und überhaupt für alle Beförderer des Schul- und Erziehungswefens, von B, H. Blafche, Mitarbeiter an der Erziehungsanftalt zu Schnepfenthal. 8. 232 S. Schnepfenthal in der Buchhandlung der Erziehungsanftalt 1804,

Nicht allein für die niedern, auch für die mittlern und höhern Stände, alfo überhaupt für die gesellschaftlichen Menfchen giebt es eine Bildung zur Industrie; eine folche Bildung nämlich, durch welche, bey vorausgesetzter Harmonie derfelben mit der ganzen Erziehung, die körperlichen und geiftigen Kräfte des Zöglings, fo weit es feine Anlagen geftatten, zu einer vielfeitigen praktischen Gewandtheit entwickelt, und zu einer Thätigkeit beftimmt werden, welche nicht nur die Grundlage feiner künftigen Brauchbarkeit als Bürger eines Staats ausmacht, fondern ihn zugleich in den Stand fetzt, fowohl fich felbft einen moralischen Wirkungskreis zu verfchaffen und ihn zu erweitern, als auch die Abhängigkeit feines Wohlstandes und Lebensglücks von zufälligen Umftänden zu vermindern. Bildung zur Induftrie ift alfo in diefem Sinne, ein welentlicher Beftandtheil der vollständigen Menfchenbildung.. Die wahren Grundfätze der erftern aus der Natur des Menschen herzuleiten, in allgemein verständlicher Sprache aufzuftellen, zu zeigen, in welchen Zusammenhang die erwähnte Bildung mit der ganzen Erziehung gefetzt werden foll, und die Anwendung der aufgeftellten Grundfätze in einer Reihe praktischer Vorschläge, zum Behufe des Schul- und Erziehungswefens, zu erläutern; diefs find die Momente, nach welchen der Verfaller den Plan zu diefer Schrift zu entwerfen und auszuführen versuchte.

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Es follen nach und nach die vorzüglichsten profaischen und poetischen Werke von Goldoni, Metaftafio, Arioft, Dante, Taffo, Petrarca u. a. geliefert werden.

Ein jedes Werk erscheint unter feinem eignen Titel, doch immer mit dem fortlaufenden Haupttitel: Biblioteca italiana. Tomo. 1. 2. 3. u. f. f. Wir lassen zweyerley Ausgaben drucken, eine auf fchönes weifses Druckpapier, und die andere auf feines Schreibpapier, beide in ordinär Octav. Der Subfcriptionspreis für einen Band von circa einem Alphabet auf Druckpapier ift 12 Grofchen und auf Schreibpapier 15 Grofchen.

Wer auf 6 Exemplare fubfcribirt, erhält das 7te frey.

Jährlich erfcheinen 3 oder 4 Bände,, und zwar der erfte Band fogleich nach Oftern d. J. Man kann in allen guten Buchhandlungen auf diefes Werk fubfcribiren. Gotha im Febr. 1804.

Steudel und Keil.

Winklers, Carl Aug. v., Syftem des kurfäch fifchen Kriegsrechts, 3r und letzter Theil, ift nunmehr bey mir erschienen und kann durch alle. Buchhandlungen erhalten werden. Um diesem Werke die möglichfte Vollständigkeit zu geben, hat der Herr Verfaller diefem Theile einen Anhang beygefügt, welcher einige Zufätze und nothwendige Abänderungen enthält. Auch ift diefer letzte Theil mit einem ausführlichen Regi-fter über alle 3 Theile verfehen. Der Preis die

Les

fes ten Theils ift Rthlr. 16 gr. und von dem ganzen Werke 3 Rthlr. 20 gr.

Gottfried Martini,
Buchhändler in Leipzig.

III. Rüge.

Da es bey einer Recenfion keine unbedeutende Nebenfache ift, dafs deren Verfaller den zu beurtheilenden Gegenftand kenne, fo mufste es mir nothwendig auffallen, als in der Hallifchen Allgemeinen Literaturzeitung, ein Recenfent meines, vorzüglich über die medicinisch - phyfifchen Verhältnille von Moskwa gefchriebenen, Buches auftrat, der eingefteht: dafs er Laie in der Kunft des Aefculaps fey, und über den medi inifch- phyfi fchen Theil des Buches nicht zu urtheilen wife. Ich war demnach begierig, die Tendenz der Urtheile diefes feltfamen Recenfenten kennen zu lernen. Das, worüber er urtheilen durfte, schränkt fich auf wenige hiftorische Nachrichten und einzelne Localverhältnisse ein. Bey der Gefchichte der Stadt hätte er vielleicht am fchicklichsten seine

Talente in der Kritik erproben können; aber hierüber bemerkt er nichts, richtet dagegen ganz feine Aufmerksamkeit auf den dritten Abschnitt, der eine gedrängte Befchreibung der Stadttheile und der darin befindlichen Merkwürdigkeiten enthält. Es war allerdings leicht, hierin einige Unrichtigkeiten auszufpähen, weil, wie bekannt, Localitäten - zumal in einer fo coloffalifchen Stadt wie Moskwa beftändigen Veränderungen unterworfen find. Ohne auf eine (S. 36) vorbauende Erklärung zu achten, erfchöpft Rec. fein kritisches Genie hierbey und belehrt mich darüber, dass z. B. ein, von mir als abgebrannt angegebenes, Gebäude wieder aufgebauet, eine Apotheke aus einem Haufe in das andere verlegt worden und über andere eben fo wichtige Dinge. Da der kenntnifsreiche Rec. nichts befferes vorzubringen wusste, fo kann man auch diefe, immer einigen relativen Werth habende, Bemerkungen gelten laffen. Wenn er aber mit folchen aufgegriffenen Armfeligkeiten das allgemeine Ur theil begründen will: dafs die meiften von meinen Nachrichten unrichtig find, und dafs überhaupt mein Werk mit Leichtigkeit und Oberflächlichkeit verfafst fey, fo ift es fchwer, fich des Lachens zu enthalten. Denn fogar ein Schulknabe mufs es begreifen, dafs der Rec. durch diefen Schlufs von dem Einzelnen auf das Ganze, als ein eben folcher Laie in der Logik erfcheint, als er es in den medicinisch- phyfifchen Kenntniffen ift. Die Erinnerung, dafs man die Wal

daifchen fich mehrere hundert Werfte erftrecken

den Gebirge, aus dem Grunde keine grofse Gebirgskette nennen dürfe, weil die Uralifchen und Caucafifchen Gebirge, viel höher find und fich weiter erftrecken als jene, ift eben fo abgeschmackt, als wenn man es mir verübeln wollte,.

dafs ich das Jura-Gebirge eine grofse Bergkette nenne, obgleich die Alpen im Oberlande des Canton Berns und in Savoien in jeder Rücksicht beträchtlicher find. Bey der Befchuldigung: dafs ich der Ruffifchen Sprache gänzlich unkundig fey, beruft er fich auf einige wenige eingefchlichene offenbare Druckfehler; zeigt fich aber bey der höchft albernen Bemerkung über das Wort Mufchik zuverläfig nicht als vorzüglicher Kenner diefer Sprache, da er deffen Bedeutung nach dem deutfchen Sprachgebrauch bestimmen will. Man mufs wirklich Mitleiden mit einem Recenfenten haben, Recenfenten haben, der bey grofsen Anmafsungen fo viel unverzeihliche Blöfsen giebt, die einen Beruf zum Recenfiren meines Buches fo verdächtig machen, dass ich ihm das bekannte: ,,ne futor ultra crepidam," zur Beherzigung empfehlen, mufs. Ich könnte alles brige AbgeIchmackte und alles Leidenfchaftliche in diefer elenden Recenfion mit verachtendem Stillschweigen übergehen, wenn der Verfasser derfelben nicht dadurch meine Ehre angegriffen hätte, dass er bey Erwähnung des Gefindemarkts und der ehemaligen geheimen Expedition hämischer Weise zu verftehen giebt: dafs ich die weisen Anordnungen des grofsen und menfchenfreundlichen Alexanders verkenne, da doch mein ganzes Buch von Ehrfurcht und Bewunderung für den allgemein verehrten erhabenen Monarchen zeuget. Letzterer empörende Vorwurf veranlasste mich eigentlich, das Stillfchweigen zu unterbrechen, welches ich immer illiberalen Zudringlichkeiten leidenfchaftlicher Recenfenten entgegen fetzte. Uebrigens fchmeichle ich mir mit der Hoffnung, dafs die mit dem Buche beabfichtigten humanen Zwecke durch einen folchen Recenfenten nicht leiden dürften; zumal da verftändige Lefer ihr Urtheil felbft beftimmen und unpartheyifche kri tische Zeitblätter, z. B. die allgemeine deutsche Bibliothek, die neue Leipziger Literaturzeitung und die Gothaifche gelehrte Zeitung das Buch mit entschiedenem Lobe angekündigt haben. Mannheim d. 12 März 1804.

Dr. Engelbert Wichelhausen.

IV. Berichtigungen.

In meinem:,,Etwas zu der Bibliotheca Sacra poft Jacobi Le Long et C. F. Boerneri iteratas curas etc. continuata ab A. G. Mafch" ift in der Anmer. kung im befondern Abdruck S. 7. und in Löfflers Magazin B. 2 St. S. 27 die Stelle: ,,Selbft Gaignant in feinem u. f. w." alfo zu berichtigen:

,,Selbft in feinem fupplement à la bibliogr. inftruct. ou catalogue des livres du cabinet de feu M. L.J. Gaignant (Paris 1769) ift er für die characte res aeneos, indem er u. I. w.“

Hufnagel.

V. Ver

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