Gravure, wo Hr. Claude Louis Masquelier und Jean Jacques Avril die Preife erhielten. Für die Mufikaufgaben wurde kein erfter Preis ertheilt. Die Aufgabe war: 1) der Componift mufs drey Stücke in dreyfacher contrapunctifcher Manier liefern; 2) eine vierftimmige Fuge mit zwey bis drey Subjecten; 3) eine dramatische Scene, die ein accompagnirtes Recitativ, ein Cantabile mit einfachem Recitativ, und einer darauf folgenden lebhaften und ftark charakterifirten Arie enthalten mufs. Die Compofitionen zweyer Mitbewerber, Hn. Ferdinand Gaffe's und Victor Dourlens, hielten fich fo das Gleichgewicht, dafs zwey gleiche Preife unter fie vertheilt wurden.

auf

In der letzten Sitzung der Claffe der Phyf. und Mathem. des franz. Nat. Inft. verlas Hr. v. Humboldt feine dritte Denkschrift über feine mit Hn. Bompland in das Innere von Nordamerika und Mexico unternommene Reife. In der erften hatte er feine in dem atlantischen Ocean, dem Pico von Teneriffa und in der Provinz NeuAndalusien gemachten Beobachtungen mitgetheilt; in der zweyten zeigte er die in der Provinz Venezuela und den Ebenen von Calobozo ausgeführten Operationen an, wo er feltene Erfahrungen über den fynnolus electricus machte; in der dritten legte er einen Abrifs feiner Schiffahrt auf dem Orinoko, dem Rio Negro und Carfequiara vor, eine gefährliche Fahrt, die er unternahm, um die Communication des Orinaro mit dem Amazonen flufs aftronomifch zu bestimmen. Diefe Denkschriften, welche alles umfaffen, was in jenen Gegenden die Geographie, Botanik, Mineralogie und moralische Gefchichte des Menfchen intereffirt, werden bald im Druck erfcheinen, um dem Publicum einstweilen einen kurzen Abrifs von diefer Expedition zu liefern. Mit dem Stich einiger Zeichnungen des Hn. v. H. ift bereits der Anfang gemacht worden.

Die Akademie der Will. zu Petersburg hat eins ihrer Mitglieder, Hn. Sewergin, nach Finuland gefendet, um die noch wenig bekannte Naturgefchichte diefes Landes zu ftudiren.

Von dem Nat. Inft. in Paris verfammelte fich d. 11 Vendem. die Claffe der franzöfifchen Sprache und Literatur. Sie erwählte an die Stelle des Card. Boisgelin den Ueberfetzer von Tacitus Werken, Hn. Dureau de la Malle, welcher auch eine Ueberfetzung des Salluftius beendigt hat, und an der des Livius arbeitet. Zu ihrem Präfidenten wählte fie für das nächste Jahr Hn. Bigot de Préameneu und zum Vicepräfidenten Hn. François de Neufchateau.

Die Ackerbau Gefellschaft des Staats der Maffachuffeten in den vereinigten Staaten von Amerika hat ihre Memoiren herausgegeben. Dem Obri

Den 16 Oct. las der kurf. geh. Staats-Archivar und akad. Mitgl. d. Akad. d. Will, in München, Hr. Vinzenz v. Vallhaufen, vor dem verfammelten akad. Senate, in Gegenwart des Kurprinzen, zur Namensfeyer des Kurfürften, einen hiftorifchen Abrifs von den: deutschen Kaiserwahlen mit steter Hinficht auf das bayerische Kurrecht bis zur Verkündigung der goldenen Bulle.

Die Akad. zu Marseille wählte in ihrer Sitzung am 18 Vendem. für d. J. 13, Hn. Berrelly zu ihrem Präfidenten, und Hn. Delisle - St.- Martin zu ihrem Vicepräsidenten.

Petrarka's Denkmahl.

Den 15 Fructidor begaben fich die Mitglieder des Atheneum von Vauclufe, mit Tagesanbruch, begleitet von vielen Damen und Einwohnern, aus Avignon nach dem Thal Vauclufe, um den erften Stein zu Petrarca's Denkmahl zu legen. Mit jedem Schritt vergrösserte fich der Zug, welcher in Lisle und Vaucluse eine eben fo glänzende, als freundliche Aufnahme fand. Mit einer feyerlichen Meffe begann die Ceremonie, nach welcher eine Menge von Zuschauern den Abhang der die Quelle umringenden Hügel füllte, wo das Atheneum bald eintraf. Der Adjunct von Vaucluse rufte den Schatten von Laura's liebenden Sänger auf, worauf der Präfident des Atheneums eine zur Feyerlichkeit paffende Rede hielt. Dann reichte ein Ingenieur ihm die Kelle, und er legte den erften Stein zum Denkmahl. Die Kelle gieng nach der Reihe durch die Hände aller Mitglieder und vieler Damen. Während des ganzen Tages waren ländliche Fefte in dem Bezirk von Vauclufe, und das Echo wiederholte taufendmal die unsterblichen Namen Laura's und Petrarca's. Bey der Rückkunft nach Lisle waren öffentliche Fefte veranstaltet.

Die Akad. der Wiff. zu Lyon hat den Preis für Beantwortung der Frage: Welches waren die Urfachen des Uebergewichts der Griechen in den nachahmenden Künften? den Hn. Amaury Duval, Chef des Bureau der Wiff. und Künfte, zuerkannt, deffen Abhandlung,,über das Studium der Alterthümer" im vorigen Jahre den Preis von dem Nat, Inft, erhielt.

Die öffentliche Sitzung der Gef. der Wist. Freunde in Warfchau, den 24 May, eröffnete der Präf., Bifchoff Albertrandi, mit einer Rede über die Worte Maximians beym Jul. Capitol: Ego, quanto major fuero, tanto plus laborabo. Hier

auf

auf wurden folgende Vorlefungen gehalten: von Stan. Soltyk Rede auf den Tod des Piariften Jof. Ofinski, Mitgl. der Gef.; von Al. Potoki über Ackerbau, als die Quelle der bürgerlichen Ordnung; von Potulicki über den Bernstein (er hält ihn für Tannenharz); von Kofakowski Rede auf den Tod des Dr. Pilichowski, Prof. zu Wilna, Ueberf, des Salluft und Seneca; von Albertrandi Fragmente aus feinem Werke: Ueberbleibfel röm. Alterthümer in Münzen aus den Zeiten der ersten 16 Kaifer, in der Sammlung des Königs Stanislaus Auguft von Polen; von Ludw. Ofinski Ode an die Wohlthätigkeit. Von diefer Gefellschaft ift der 2te Band ihrer Arbeiten erschienen.

Hn. Strafseninfp. Hammrer Gefchichte und Anfang der Allee nach dem Luthersbrunnen.

Unter den zu Auxerre gedruckten Denkfchriften des Lyceums von Yonne zeichnen fich aus, einige Unterfuchungen über Denkmähler, die man zu Auxerre entdeckt hat, und die Befchreibung des neuen Athen von Foucherot, der felbft an Ort und Stelle gewefen.

Das Büreau dar galvanifchen Societät in París besteht für das erfte Semester des J. 13 aus dem Präsidenten Lamartilliere, dem Vice-Präf. Chompré und dem beständigen Secretär Izern. Dasselbe hat an alle feine Mitglieder und Correfpondenten ein Schreiben ergehen laffen, des Inhalts: dafs fie fich bemühen möchten, die bisherigen Beobachtungen zu berichtigen, die Projecte zu Erfahrungen zu vervielfältigen, um diefe oder jene Conjectur zu bestätigen, oder zweifelhafte Puncte zu beleuchten. Briefe und Abhandlungen, an den beftändigen Secretär eingefendet, follen nur in der Sitzung eröffnet werden.

1804.

Ich felbft kann, unter den Umständen, in welchen theils ich mich befinde, theils gegenwärtiges Buch ans Licht tritt, nicht umhin, die Aufmerksamkeit derer darauf zu lenken, welchen meine bisherigen theologifchen Schriften etwas galten, und welchen das N. T. viel oder alles gilt. Zum wenigften wird Niemand fich getäufcht finden, wenn er in diefem neuen realkritifchen Commentar mehrmals etwas zu finden hofft, wovon in allen bisherigen nichts steht. Aber auch das Befte und Schlechtefte, was in den vorhergehenden anzutreffen ist, hab ich gehörigen Orts anzudeuten gefucht. Der neucfte, hypothefenreiche, philologisch-kritische und hiftorifche Commentar ift durchaus berücksichtigt. Jedoch find, planmäfsig, mehrere Stücke der evangelischen Geschichte, namentlich die Versuchungsgefchichte, die Bergpredigt etc. bis jetzt nur vorläufig berührt, um fo ausführlicher und genauer werden auch fie, wie hier die Verklärungs- und die ganze Leidens-, wie in dem folgenden Bande die ganze Todes- und Auferftehungsgefchichte Jefu, bearbeitet werden. Dieser wird fchon in der nächsten Ofter - Melle erfcheinen, und die übrigen drey werden ihm unver

ANZEIGEN.

züglich folgen. Das ganze wird alfo bald nun zu einem verhältnifsmäfsig fehr geringen Preise (diefer erfte, fehr eng in gr. 8. mit vielen Noten aus fremden Sprachen auf 543 Seiten gedruckte Band koftet 1 Rthlr. 20 gr.) zu haben seyn. Möge es tief eingreifen in den weitern Gang des grofsen Werks, deffen fchriftliche Urkunden es nach dem Grundfatz: 2 Kor. 3, 6 mit dem Wahlfpruch: Theff. 5, 21 behandelt. Itzehoe im Sept. 1804.

J. O. Thiefs,

der Theol. D. und Prof.

5) Welche von den Staatsdienern der fäkularifirten und vertheilten Kur- und Fürftenthümer haben auch noch in Deutschland Penfion etc. und wie viel zu fodern? 8. gehetet 36 kr. oder 9 gr.

6) Beyträge und Vorschläge zur Erleichterung der Menschheit; ir Beytrag, erleichtertes doch hinlängliches Finanz- und Steuer-Syftem für ganz Europa, von Portugall bis nach Rufsland, 8. 50 kr. od. 14 gr.

7) Skizze, d. i. kurz entworfener Plan zu einer höbern Schul- Anftalt z. B. Akademie, Athenäum u. d. gl. 8. 8 kr. od. 2 gr.

Von den zwey Tafchenbüchern liefert Herr
Feind in Leipzig gegen Zettel mehrere

aus.

Das feit einigen Jahren in einzelnen Bänden erschienene :

Archiv fhizzirter Religionsvorträge für denkende Prediger,

ift nun mit dem fo eben fertig gewordenen sten Bande gefchloffen.

Der Herr Herausgeber hat das Gebiet der Moral durchwandert, und bey jedem Entwurf einen Text aus der Bibel zum Grunde gelegt. Diefem erwähnten 8ten und letzten Band ift ein zweyfaches Regifter beygefügt: 1) über die Materien, die in dem Werke abgehandelt find, in alphabetifcher Ordnung; 2) ein Verzeichnifs der biblifchen Texte die zum Grunde liegen, nach Ordnung der biblifchen Bücher. Man kann alfo Man kann alfo leicht zu allen Evangelien, Epifteln und andern Stellen der Bibel einen oder mehrere Predigt

Der Preis aller 8 Bände ift

Entwürfe finden. 5 Rthlr. 16 gr. Hildburghaufen im Oct. 1804.

Hanifchs We.

fie öftlich um 10 Grad mehr hinausgeht, und 190 Längen Grade von Ferro angerechnet, vorstellt. Die Abficht dabey ift, die Grade mit denen auf der Kugel fo ähnlich wie möglich zu machen. Sie enthalten daher geråde das, was der Erdglobus von Hn. Bode und Sotzmann abbildet, nur mit dem Unterfchied, dafs alle der Zeit bekannt ge wordene Verbefferungen auf unfern Halbku. geln fich befinden.) kosten 20 gr.

3) Das Königreich Preufsen von D. F. Sotzmann. 1804. 8 gr.

4) Die Europ. Türkey, Klein-Afien, Syrien und den angränzenden Ländern, von C. Mannert. 1804. 8 gr.

fie find durch alle Kunft- und Buchhandlungen zu erhalten, fo wie in Nürnberg bey

Schneider und Weigel,

Kaif. priv. Kunft- und Buchhändler.

III. Oeffentliche Rüge.

In der Schrift des Hn. Prof. Kilian, über die innere Organisation der Heilkunde, habe ich einen kleinen Verftofs bemerkt, den ich hier berichtigen zu müssen glaube. Es ift nämlich in dem Buche nirgend wo angezeigt, dafs ganze Seiten fortlaufend und ganze Bogen aus meinen Aphorismen über die Kunft genommen find, was bey einem fo wenig bekannten Buche, wie das Meinige ift, einem Plagiate sehr ähnlich sieht. Unglücklicher weise find jene Aphorismen meist in einer Art von Rhythmus gefchrieben, Hr. Kilian, der diefen entweder nicht bemerkte, oder

wenn er ihn bemerkte, nicht Ohr hatte, genug ihn einzuhalten, hat bey den einzelnen Worten, die er für feine feltfamen Parodien einschieben mufste, den Periodenbau auf eine höchst widrige Weise gebrochen, fe dass das Ganze wie in Holzschuhen ungefchickt tanzend einherftolpert. Wenigftens, wenn er, ein anderer Larifari, aus den Feenmährchen die Stutte Klingklang entführen wollte, hätte er vorher ihre Glocken mit seinem Vogelleim verfchmieren follen.

Koblenz im October.