Page images
PDF
EPUB

Jetzt mit dem Ehemals nicht ganz zum Vortheil der Gegenwart ausfallen möchte: fo ift doch immer noch ein reger Sinn für das Aesthetische unverkennbar. Hier ift das Wichtige des Erfchienenen:

1) Poefie e favole inedite del Dottore Pignotti. 8.

Pisa.

Die Manier diefes Lafontaine der Italiener ift hinlänglich bekannt. Man findet auch hier mehrere fehr anmuthige Fabeln und Novellen; das Schönfte in diefer Sammlung aber ift unftreitig das Gedicht la Sventura. Dieser Band macht zugleich den 21ften Theil des Parnaffo moderno. 2) Notti del Dottore Luigi Perla. 8. Piacenza.

Nach Young und Gefsner, nicht ohne Verdienft. In 9 Nächten befingt der Dichter: Tod. Zeit. Welt. Nifa oder das Auge. Die Freundschaft. Letztes Gericht. Glückfeligkeit. Mildthätigkeit. Jofeph II.

3) Odi di Giovanni Rofini. 8. Florenz.

Der Vf. ift vortheilhaft bekannt durch feinen Parnaffo degl' Italiani. Hier liefert er 5 Oden von nicht geringem Werthe: 1) La Decadenza della Poefia, 2) Il merito, 3) l'Amicizia, 4) Ad Amirilli Etrufca, 5) La Pace.

4) Opere del Dott. Lodov. Scapinelli, Patrizio Modenefe, fopranominato il Cieco.

Parma. 8.

Durch

Diefe Sammlung der Werke des blindgebornen Vfs enthält Poefien und profaische Auffätze, welche fich durch Leichtigkeit, Natürlichkeit und liebliche Anmuth fehr empfehlen. Innigkeit der Empfindung, feurige Imagination und eine vollendete Diction zeichnen fich aus: 5) Poefie di Giuseppe Alborghetti. Rom. 8. V. 2.

1802.

6) Joannis Cotthe Ligniacenfis Carmina recognita Ballani. 1802. 4.

et aucta.

S. Jen. A. L. Z. 1804. N. 28. 7) Roma falvata, poema eroico. Padova. 1802.

Der Vf. diefes Gedichts ift der als Dichter fchon vorher bekannte Pfarrer an der St. Luciakirche zu Padua Dr. Jac. Vifetti. Seine eignen Worte werden am beften die Tendenz feines Gedichtes angeben. „Jo pieno fagt er la fantafia di lume opertomi nella frequente lettura dell' Apocaliffe, volendo formarne un Poema fotto il mifiero d'un imaginatomi Sultano di Babilonia, nemico di Jefu Chrifto e della fua fanta religione, la quale ei tenta d'annientar fulla terra, ho senza faperlo mi adombrato, come quefti ultimi dodici anni disvelarono quella nuova fetta filofofica, che fece tanti danni alla religione non meno che allo ftato."

Gaetano Fiorino, den Italien längt unter feine beften Theaterdichter zählt, gab heraus: Trattenimenti teatrali. Venez. Vol. III. 1802. 8) I Deftini della Repubblica Italiana. Cantica del Dott. Gio. Bat. Agretti. Milano 1802.

Der Zeitpunct, in welchem diefes Gedicht erfchien, mag allerdings Antheil an dem ungemeinen Beyfall haben, mit welchem die italieni

[ocr errors]

sche Republik dieses Gedicht auszeichnete, allein es verdient auch Beyfall durch feinen inneren Werth.

Jedoch in weit höherem Grade verdient ihn folgendes:

9) Gli Animali parlanti, Poema epico divifo in ventifei Canti di Giambatifia Cafti. N. ed. Tomi tre. 8. 1802. Paris, Cremona, Genova.

Diefes Gedicht, da es auch unter uns bereits hinlänglich bekannt geworden, bedarf indess keiner befondern Anzeige.

10) Von den Quadro del Cuore umano, offia Raccolta di Aneddoti e Novelle iftruttive e dilettevole. Ven. 8. enthält Bd. 1 und 2: Le Avventure di un Emigrato della Francia, Lafontaine's St. Julien, Bd. 3 und 4 Le Avventure di un Onorato Inglefe, Bd. 5 Vita e Delitti di Robespierre und eine Erzählung aus dem Engl. Gelofia e Imprudenza. Mehrere deutsche Romane find für diese interessante Sammlung beftimmt.

L'Armonico Pratico al Cembalo di Franc. Gasparini Academico Filarmonico. VI. ediz. Ven. 1802.

Dieses Werk kennt man längft als eine in Italien fehr gefchätzte und fchätzenswerthe Anweifung zum Contrabafs, zum Accompagnement auf dem Klavier, zum Orgelfpielen u. f. w. 11) Racconti Morali tratti da' migliori Autori Francefi, inglefi, tedeschi, portoghefi etc. Firenze.

1802.

find eine Sammlung anmuthiger und lehrreicher Erzählungen.

12) Serie di pitture copiate da celebri vafi antichi, detti volgarmente etrufchi, espofte con illuftrationi altre edite, altre inedite. In Folio. Florence. Societé calcographique. 130 Lire.

Die

Die Kupfer zu diefem Werke hat Cluny geftochen, derfelbe gefchickte Künfiler, welcher mehrere Jahre zu Neapel an Hamiltons Kabinet angestellt war. Sie find nach den Originalen colorirt. Es find deren 13, wovon die 7 erften fchon in der Hamiltonfchen Sammlung ftehen. Jedes diefer Kupfer wird einzeln verkauft. Sujets find folgende: 1) Bellerofon hat über die Chimära einen Sieg davon getragen. 1o Lire. 2) Bellerofons Sponfalien mit Kallandra. 10 Lire. 3) Amazonen mit Greifen im Kampfe. 4) Oreft und Hermione. 5) Zeus und Semele. 6) Ein gekrönter Winzer am Fefte des Bacchus. 7) Silen in Gefellschaft zweyer Mänaden. 8) Antiope riconofciuta di fuoi figli. 9) Fiafo, offia Orgia di giovani. 10) Coro di Baccanale. 11) Drey Bacchanten und zwey Satyren. 12) Zwey Mänaden und Silenen nebft einem Genius. 13) Giovane vincitore ai giuochi equeftri. 15 Lire. Die Originale der Num. 8 und 12 befinden fich in der Reinerfchen Sammlung, das von N. 15 gehört einem polnischen Edelmann.

13) Picturae periftylii Vaticani, manu Raphaelis S. in tabulis aeneis nova cura expreffae, char

tisque redditae anno 1801. Fol. Florenz. 60 Lire, coler. 125 L.

Enthält 52 Blätter Darftellungen der heil. Geschichte nach Raphaels Erfindung. Die Kupfer find von vorzüglichen Künftlern nach der Pius VI gewidmeten Ausgabe, Rom 1790.

[ocr errors]

14) Del Chiar ofcuro per li difegni di architettura, in Fol. Milan, chez l'auteur. 15 lire di Milan. Ein für den Architekten fehr interessantes Werk. Der Inhalt des erften, mit 12 Kupfern verfehenen Buches, ift folgender: ites Kap. Von der Richtung des Lichtes auf einer horizontalen und vertikalen Fläche, avec la démonftration du cube. 2tes Kap. Von der Art und Weife den Schatten zu vertheilen vermittelft einer Gradweifen Theilung der nächsten dichten Körper gegen die, welche am weiteften von dem Gefichtspunct entfernt find. 3tes Kap. 3tes Kap. Von der Beugung (réflexion) und ihrer Kraft, von dem Einfalls- und Beugungs-Winkel. 4tes Kap. Von Licht und Schatten eines cylindrifchen Körpers. 5tes Kap. Regeln, um einen von irgend einem Theile des Gebäudes oder sonst eines dichten Körpers geworfenen Schatten geometrisch zu finden. 6tes Kap. Methode um Sectionen cirkelförmiger Körper zu machen, z. B. von Kapitälen,

Belen u. f. w. um den Schatten zu bestimmen.

Eine Auseinanderfetzung der Vignolafchen Architekturordnung, und der Principien derfelben befchliefst das Werk.

15) Iftruzione elementare per gli ftudiofi della feul tura, p. Francefco Corradori, in Fol. avec 17 pl. Florence. Neri Buonajuti. 10 Paoli.

Wenig Werke enthalten eine fo klare und detaillirte Auseinanderfetzung der Principien der Skulptur, als diefes, das für den Anfänger und den bereits gebildeten Künftler gleich lehrreich feyn wird. Der König von Etrurien hat befohlen, es auf feine Koften zu drucken. Eine beträchtliche Anzahl von Exemplaren ift an die Akademie der schönen Künfte gegeben worden, um fie an die Schüler zu vertheilen; die übrigen Exemplare hat der Autor behalten, und die Platten find bey der Akademie niedergelegt. 16) Materiali per fervire alla ftoria dell'origine e de' progreffi dell' Incifione in Rame e in legno, e fpofizione dell' intereffante fcoperta di una fiampa originale del celebre Mafo Finiguerra, fatta nel Gabinetto Naz. di Parigi da D. Pietro Jani Fiorentino. Parma 1802.

In 4 Abtheilungen behandelt diefe Kunftgefchichte: 1) Dei primi Maeftri tedeschi dell' incifione a bulino, 2) Dell' origine dell' incidere e dell' inprimere le fiampe a bulino in Italia, e primamente in Firenze; 3) Degli antichi Maefiri d' incifone a bilino della feuola veneta padovana; 4) Alcuni fehiarimenti fopra l'origine dell' intaglio in legno Vele fchätzbare Bemerkungen zeichnen diefs Werk aus.

e

[blocks in formation]

21) Di un' antico Tefto a penna della divina Com21) Di un' antico Tefto media di Dante, con alcune Annotazioni. Rom. 1801. 4.

[ocr errors]

Bekanntlich hat man fich lange darüber geftritten, woher Dante die erfte Idee zu feiner göttlichen Komödie genommen (f. Bouterwecks merkwürdige Schrift fcheint diefer Streit entfchieGefch. der ital. Poef.) Durch gegenwärtige den zu feyn. Der Vf. fand in der Bibliothek zu Monte Cafino einen alten Codex derfelben, der nicht nur viele, hier mitgetheilte, Varianten,

fondern auch einen Commentar mit vielen historifchen Nachrichten enthält, welche über vieles bey Dante ein helleres Licht verbreiten. Durch Vergleichung der Vifion Alberico's mit Dante's Werk erhellt zugleich hinlänglich, dass Dante diefes Product gekannt und benutzt habe... Der Vf. diefer Schrift, Hr. Coftanzi, Vorsteher des Klofters S. Califto in Rom, hat also mit Herausgabe diefes Werks fich ein nicht geringes Verdient um den Literator erworben. Erfreulich

wird den Kennern der älteren Poefie Italiens die Nachricht feyn, dafs von Dante's Werken eine neue Ausgabe erfcheint.

der

Ob fich etwa von der Zukunft im Gebiete

[blocks in formation]

Der rühmlich bekannte Vf. läfst hier einen leider! yergeffenen Pädagogen wieder aufleben, Vittorino, geb. zu Feltre 1578, und ftellt ihn als Musterbild der Erzieher auf. Mit welchem Rechte, das kann man aus folgenden Worten des

1131

Vfs abnehmen.,,Tre cofe confiderava il Feltronfe
ed
nel giovinetto fuo allievo; il corpo, l'ingegno,
il cuore. Tutto il fiftema adunque della fua educa-
zione tendeva appunto a perfezionare o a correggere
dalle loro male inclinazioni e da loro difetti quefte
Wie als Lehrer, fo als
tre parti dell' uomo."
Erzieher zeichnete fich V. äufserft vortheilhaft

aus,

und der Vf. hat fich daher durch feine so wohlgerathene Biographie ein Verdienst um seine Zeitgenoffen erworben.

-2) Della cura fifica e politica dell' Uomo, di Gio. Pozzi. Mil. 1802. 8.

Ein für die Pädagogik Italiens gewils merkwürdiges Werk. Der Plan, welchen er zur Erziehung, Einrichtung `öffentlicher Schulen und Staatsformen entwirft, zeigt von eben fo hellem Geift als edelm Herzen.

3) Elementi di Geografia ad ufo della gioventù giafta le più recenti offervazioni de' migliori Geografi e le attuali divifioni politiche. Bergamo.

1802. 8.

Ein Jugend-Lehrbuch, das fich im Ganzen
fehr vortheilhaft auszeichnet, fowohl durch den
Reichthum des Inhalts, als durch Ordnung und
Deutlichkeit.

4) Scelta di favole Italiane, Spagnuole, Alemane
2 Tomi. 8. Bassano.
ad ufo di gioventa.
Eine Sammlung fehr ausgewählter Fabeln.
Unter den

Vermifchten Schriften,
welche neuerdings erschienen find, verdienen
folgende einer befondern Erwähnung:

[blocks in formation]

L. w.

Ein vorzügliches Unternehmen. Bd. 1-8: Iftorie fiorentine di Giov. Villani, Cittadino Fiorentino. Beygefügt die beften Anm. des Florentiners Remigio u. a. 9-13: Opere di Meffer Agnolo Firenzuola, Fiorentino. Bd. 1. Briefe, Dialog. u. 2. Briefe und Novellen. 3. Freye Bearbeitung des goldnen Efels von Apulejus. 4. Gedichte. 5. Die Luftspiele la Frinuzia und i Lucidi. Bd. 14. Trattato del Governo della Famiglia Erfcheiat zum des Florent. Agnolo Pandolfini. erftenmal im Druck. Es ift in Gesprächsform gefchrieben. Der Vf. lebte im 14 und 15 Jahrhundert zu Florenz und bekleidete die ersten Aemter der Republik. 15-17 enthält das vorzügliche Gefchichtswerk des Florent. Francesco Guicciardini, ganz rein, vollständig und unverfälscht. Der nenefte Band enthält den Dekameron des

Boccacio.

2) L'ape; foelta d' opufcoli letterari e morali, eftratti per lo più da fogli periodici oltramontani. Firenze 1803.

Erfchienen 3 Hefte, die nichts als Ueberfe tzungen kleiner Auffätze aus französischen Journalen enthalten. Das Ganze hat eine religiöfe Tendenz, die nah ans Schwärmerische In den folgenden Heften sollen gränzt. auch Auffätze aus deutschen Journalen mitgetheilt werden.

LITERARISCHE

I. Ankündigungen neuer Bücher.

Allen Freunden gefelliger Freuden, denen Scherz und Gefang lieber ift, als das Herz- und Geifttödende Kartenspiel wird nachfolgendes, eben erschienenes Buch empfohlen: Kirmes Büchlein, enthält eine Sammlung der beften deutschen Trinklieder mit leichten Melodien im Volkstone, Sprichwörtern, gefellfchaftliche Spiele, Charaden und Räthfel. Zunächft der Feyer der Kirchweih, zugleich aber auch jedem Zirkel froher Menfchen gewidmet. Gebunden mit Noten und Kupfern 16 gr. Ohne Noten 8 gr.

Möge diefes mit heiterm Sinne und guter Auswahl zufammengetragene Büchlein Freude und Frohfinn in allen gefelligen Kreifen verbreiten!

Ift in der Juniusfchen Buchhandlung zu Leipzig zu haben.

Predigten über die Kunft das menfchliche Leben zu verlängern, nach Hufelandfchen Grundfätzen von M. W. L. Steinbrenner, Prediger zu Grofsho

ANZEIGEN.

dungen im Hohensteinischen. Halle in der Rengerfchen Buchhandlung und bey dem Verfaller 1804. 1 Rthlr. 12 gr.

Ein homiletischer Commentar über Hufe

lands claffifches Werk, in welchem alle Kapitel desselben theoretisch und praktisch für die Kanzel bearbeitet find, und die ganze Makrobiotik zur Religionsfache nach Anleitung biblifcher Texte gemacht ift. Die vornehmften Materien, welche in diefem Werke bearbeitet geliefert worden, find: Leben, Lebenskraft, Lebensverlängerung, Lebensziel, Lebensdauer, Einfluss der Zeugenden auf Gefundheit und Leben der Gezeugten, erfte körperliche Erziehung, thätige, arbeitfame und mässige Jugend, Genufs unehelicher Liebe, Eheftand, reine Luft, das Land- und Gartenleben, Reinlichkeit des Körpers, Hauskultur, Schlaf, Diät, Genufs geiftiger Getränke, Frohfinn, Empfindeley, Alter, Verhütung der Krank

heiten.

Dem Religionslehrer, dem Arzte und Laien ift das Buch gleich nützlich, und keinem wird der Ankauf deffelben gereuen.

Bey

Bey Levrault et Comp. in Strasburg ift erfchienen:

[ocr errors]

L'Ami des jardiniers, fon inftruction à la portée des amateurs et des jardiniers, avec 20 gravures en taille douce p. Poinfot. 2 Volumes in 8. 1804. L'Ami des malades de la campagne, où instruction fur différens remèdes fimples, peu couteux et faciles à adminiftrer pour guerir les malades, etc. par Poinfot. in 8. 1804.

Voyage à l'oueft des monts Alleghanys dans les états de l'olio, du Kentucky et du Tennessee et retour à Charleston par les Hautes Carolines, avec une carte des états du centre de l'Oueft et du Sud des états unis par Michaux. in 8. 1804. i Rthlr. 12 gr.

Valerie, ou lettres de Guftave de Linar à Ernest de G***. 3e édition, augmentée. 2 Volumes in 12. 1804. 22 gr. Géographie mathématique phyfique et politique de toutes les parties du monde, publiée par Mentelle et Brun. 15 Volumes in 8. 1804. 40 Rthlr. Clinique chirurgicale des plaies d'armes à feu par Lombard. in 8. 1804. 1804. 1-Rthlr. 10 gr. Oeuvres d'Horace traduites en vers par Pierre Daru. 4 Volumes, avec le texte latin vis-a-vis la traduction francaise. 8. 1804. : Le Nouveau Ferrière, ou dictionnaire de droit et de pratique civil, commercial, criminel et judiciaire contenant l'explication de tous les. termes du droit ancien et moderne etc, etc. par Dagar. 2 Volumes in de Livraisons in 4. 1804.

[merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small]

a

und zu berechnen. Nebft den dazu nöthigen Tabellen. 8. Hanau. 1 Rthlr.

Obige Bücher find durch alle Buchhandlungen zu bekommen.

Von Vogts europäischen Staatsrelationen ift das 3te Stück des 2ten Bandes in der Andreäifchen Buchhandlung zu Frankfurt erschienen.

Es enthält:

1) Politisch - philofophifches Gespräch zwischen Karl XII und Leibniz. Fortsetzung. 2) Das Oesterreichische Kaiserthum. 3) Die Sagen von Pera.

4) Ueber die politifche Toleranz mit Beylagen die Aufhebung des Judenzolls betreffend. 5) Napoleon in Mainz.

Preis eines jeden Bandes von 3 Stücken 1 Rthlr. oder 1 fl. 48 kr.

II. Herabgesetzte Bücherpreife. Das prächtige naturhistorische Werk: Merrem, B., Beyträge zur Naturgefchichte der Schlangen etc. ites und 2tes Heft, mit vielen illum. Kupf.

koftete bisher 20 Rthlr. Wer es von jetzt an bis Oftern 1805 nimmt, bekommt es für 8 Rthlr. in Golde. Dann tritt aber der vorherige Preis wieder ein.

Auch wird das 3te Heft wohl Oftern 1805 erfcheinen.

Duisburg den 19 Oct. 1804.

Baedeker et Comp.

III. Neue Landcharten.

Atlas der alten Geographie.

I) d'Anville Atlas ant. major in XII grossen Blättern, enthält folgende Charten:

2)

1) Orbis vet. notus Europa, Afia, Africa. Orbis rom. pars occident. 3) Gallia. 4) Italia. 5) Orbis rom. pars oriental. 6). Graecia. 7) Afia minor et Syria. 8) Palaeftina. 9) Euphrates et Tygris. 10) India. 11) Aegyptus. 12) Tab medii aevi.

Wovon jedes Blatt 8 gr. befondeis kostet, zusammen 4 Rthlr.

II. d'Anville Atlas ant. minor in XIII Blättern Fol. Für Schulen aus obigen ins Kleine reducirt, koftet 1 Rthlr. 8 gr. (Lehrern an Schulen und Gymnafien erlaffen wir das Blatt vom erftern zu 6 gr. vom letztern zu 2 gr.)

a) Handbuch der alten Erdbefchreib. 5 Bände. N. A. gr. 8. 1800. 6 Rthlr. 12 gr.

Von Hn, Prof. Heeren in Göttingen, Hum-. mel und Stroth, Hn. Hofr. Bruns in Helmftädt und Hn. Dr. Paulus zu Würzburg, aus Original-Quellen bearbeitet, wodurch die - Charten erklärt werden. Es ift daher keine Ueberfetzung aus dem Franzöf., da bekanntlich d'Anville Abrégé viel zu kurz ift, fon

dern

dern Original-Arbeit obiger gelehrten Män

ner.

b) Auszug aus obigen Handbuch: Geographie
der Griechen und Römer für Schulen. 1 Alph.
gr. 8. 20 gr.

III. Köhlers Atlas ant, min. in V Chärtchen für
Schulen. 4. 10 gr.

Auf obiges kann man in allen Kunft- und
Buchhandlungen Beftellung machen, fo wie in
Nürnberg bey A. G. Schneider und Weigel, Kaif.
priv. Kunft- und Buchhändler.

IV. Vermischte Anzeigen.

Aus Briefen von Moskau d. 27 Sept. 1804.'

Auch hier lefen wir ungehindert die mehreften deutschen gelehrten Blätter. Nur freylich um einige Monate später als dort. So liegen gegenwärtig die Blätter der Jen. A. L. Z. vom Julius 1804 vor mir. In No. 173 findet sich eine Anzeige von unfers Hn. Prof. Hoffmann deutfcher Flora, welche einiger Gegenerinnerung bedarf. Was die Folge der Gattungen betrifft, welche der Rec. tadelt, fo ift fie allerdings diefelbe, wie fie es bisher im linneifchen Sinne feyn follte. Man muss fich erinnern, warum die Gattungen in dem jeder Claffe, in den Spec. pl. vorgefetzten Schlüffel, eine andere Stellung erhalten, als in dem Text felbft. Smith erklärt die Gründe davon in feinem Compend. Flor. brit. deutlich genug,,Genera fcilicet cuique claffi fynoptice practica, ad characteres digeruntur technicos; in opere autem ipfo, ad affinitates naturales, ad morem cel. Linnaei: hanc methodum pauci difcipulorum ejus fatis intellexerunt" —. In Beziehung

auf die Arten widerfpricht fich der Rec. felbft, wenn er S. 130 fagt:,,alles was feit der ersten Ausgabe (1790) für die deutsche Flora bekannt geworden ist, hat der Verf. mit vielem Fleisse benutzt und dadurch die Brauchbarkeit diefes Werkes erhöhet dagegen gleich darauf (S. 132) erklärt: „die Sicherheit der Beftimmung beruhe noch darauf, dafs das Tafchenbuch alle deutschen Gewächfe enthalte: denn ohne diese Sicherheit, die der Verf. nicht geben kann (und auch nach der Vorrede nicht geben, fondern nur auf die von ihm gekannten und unterfuchten deutfchen Gewächfe fich befchränken wollte) bleibt der Lefer ungewifs, ob nicht noch irgend eine andere, nicht angeführte (Gattung oder Art?) auf die Kennzeichen der ausgefchiedenen Gattung mehreren Anfpruch nehmen könne." Auf diese Weise dürften aber weder Floren noch Syfteme

r

je gefchrieben werden! Ueberhaupt bleibt das botanifche Studium, fo wie es ift, in der Präcifion der Gattungs- und Artenkenntnifs, fo lange noch ehrenvoll, bis fich diefes Studium, wie der Rec. fich ausdrückt, in fich felbft vertiefen und aus fich wiederkeimend zur allgemeinen Freude (?) und Erkenntnifs blühen muss.

[blocks in formation]

Aus einem Briefe.

Mit grofsem Intereffe habe ich die Anzeige der Peftalozzifchen Lehrmethode (im März April- und May-Hefte d. Jen. A. L. Z.) gelesen, nur finde ich den Recenfenten zu nachfichtig. Was würde aus dem Menfchengefchlecht werden, wenn alle Kinder nun dreyfsig Jahre hinter einander nachbeteten: das Auge liegt unter der Stirn, zwey mal zwey ift vier, das Quadrat hat vier gleiche Seiten u. £. f. Ich fürchte fehr, indem man befonders die Schulen der niederen Stände verbeffern will, reimt man als Unrath gerade das mit weg, was allein Heil brachte. Auch der Bauer und Bettler hat eine Phaztafie und ein anderes Gefühl als das blofse feiner Dürftigkeit und feines körperlichen Genuffes, auch in ihm kann und mufs etwas höheres geweckt werden, und bisher wurde es geweckt. Man las in allen Schulen kapitelweise die Bibel, und von Gefchichte, Poefie, Roman, Religion, Moral, alles durcheinander: der Zufall hatte es zufammengefügt, aber die Abficht möchte Mühe haben, es gleich Aus diefer Quelle fchöpfte bis jetzt der gemeine Mann alles, wodurch er mehr als gut zu machen. blofses Laftthier war, und dafür werden ihm alle Syfteme der Anfchauung keinen Ersatz gewähren. Es ift wirklich ein fürchterlicher Gedanke, dem Menfchen die Anfchauung feiner eigenen Glieder zuzählen zu wollen, da er genug zu thun hat, Ordnung in dem Chaos von Anfchauungen zu ftiften, die fich von felbft aufdrängen. Die mathematische Richtung zur Hauptrichtung machen ift gar entAeufserft gefällig aber ift der Recenfent, wenn er zugiebt, dafs eins der Peftalozzifchen Unterrichtsmittel die Sprache sey. Was hat die Sprache mit dem trocknen Benennen der GegenStände gemein? Die Sprache würde oder könnte wenigftens alles in der That leiften, da fie der Form und Materie nach ein Abdruck der Welt ist. Aber dann müsste man nicht, wie bisher gefchehen, blofs Grammatik unter ihr verftehen; und dazu gehörten für die Lehrer felbft Studien, die man jetzt mit Billigkeit nur von wenigen unter ihnen fodern kann.

fetzlich.

« PreviousContinue »