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Den 8 Fructidor hielt das Athénée des Arts zu Paris eine öffentl. Sitzung, worin Hr. Ferd. Bayard zuerft Bericht über die Arbeiten der Gefellschaft feit der letzten Sitzung ertheilte. Hierauf wurden die Medaillen vertheilt, eine an Hn. Rouffeau, die 2te an Hn. Honoré, welche die Statue der Jeanne d'Arc gegoffen haben, und die dritte an Hn. Retout, den Erfinder eines neuen Maasftabes. Ferd. Bayard und Clavareau, der zweyte Secretair, machten die Namen derer bekannt, die der Ehrenerwähnung waren gewürdiget worden. Lemere für feinen Cours theorique et pratique de langue latine; Gondelot für feine Abhandlung fur la conftruction de la coupole de la Halle au blé de Paris; Wranken für feine mit Zufätzen bereicherte Ueberfetzung von Franks Toxihologie, Houel für seine Hiftoire naturelle des deux éléphans mâle et fémelle de Museum de Paris; und Bazaine für feinen neuen Maas ftab würden unter jener Anzahl ausgezeichnet worden feyn, wären fie nicht felbft Mitglieder der Gefellschaft gewefen. Endlich folgten Vorlefungen in folgender Ordnung. Hr Duchesne über den Gufs der Statue, Jeanne d'Arc; Pomier über Retouts; Leblond über Pazaine's Maasftab; kleine Poefieen von Raboteau und Conftant wurden mit Vergnügen angehört; fehr interellant war eine Notiz von Fayelle über St. Lambert. Tailleffons Bemerkungen enthielten treffliche Vorschriften über die Mahlerey. Luce de Lancival verlas den dritten Gelang feines Gedichtes Achille à Scyros.

Die Akademie der schönen Künfte zu Mailand hat folgende Preife ausgefetzt 1) in der Architectur: Eine grofse Militairschule. Pr. Medaille von 60 Zechinen. 2) In der Mahlerey: 2) In der Mahlerey:

Aegifths Tod. Lucians Befchreibung eines diefs Sujet darftellenden Gemähldes foll den Concur. renten zur Norm dienen. Pr. Med. v. 120 Zech. 3) In der Bildnerey: Ein Basrelief, die Mufen um Alfieris Grab darstellend. Pr. Med. v. 40 Zech. 4) In der Gravure: Ein noch nicht geflochenes gutes Werk, wenigftens 60 franz. Zoll ins Gevierte. Pr. 30 Zech. 5) In der Zeichenkunft: Alkãos und Sappho in Elyfium auf der Lyra fpielend, um fie verfammeln fich Schatten, um den erhobnen Gefang des Einen und den zärtlichen der Andern zu vernehmen. Die Idee ift entlehnt aus Horaz Oden II, 12. Pr. Med. v. 30 Zech. 6) Or. namenten - Zeichnung: Zwey Verzierungen, eine für die korinthifche, die andre für die ionische Ordnung. Die erfte foll anfpielen auf Gesetz und Gerechtigkeit, um einen Gerichtsfaal zu zieren, die zweyte foll anfpielen auf Handel und Landbau. Pr. eine Med. von 20 Zech.

Die Gef, d. Landbaues zu Grenoble hat die Preisfrage vom vorigen Jahre: Quels sont les moyens de parvenir efficacement à une exacte limi tation des terres? weil keine der eingelaufenen Abhandlungen ihr Gnüge geleistet hat, für fol gendes Jahr von neuem aufgegeben.

Die Akademie der Wiffenfchaften, fchönen und mechanischen Künfte zu Rouen hat für d. J. 13 folgende Aufgabe vorgelegt:,,Donner les plans détaillés et raifonnés, d'une fecheril à l'ufage des teinturiers fur coton filé, la plus propre à épar gner les frais de chauffage, et fous la condition de n'employer d'autre combuftible que le charbon de terre." Termin 15 Mellidor im J. 13, Pr. eine goldne Med. von 300 Fr. an Werth. Ein Freund der Künfte und Wiffenfchaften, welcher unbekannt zu bleiben wünscht, hat der Akademie einen Preis von 300 Fr. geliefert für denjenigen, welcher das Elogium auf J. B. Descamps, Mah. ler der flamändifchen Schule und erften Professor der Frey - Zeichenschule zu Rouen, verfertigt.

Die unter dem Namen: Freye Gesellschaft von Liebhabern der Literatur, Künfte und Wiffenfchaften 1801 errichtete und im vorigen Jahre von dem Kaifer bestätigte gelehrte rullifche Gefellfchaft, welche bereits 50 Mitglieder, und darunter die besten Köpfe der Nation zählt, ift jetzt mit der Herausgabe einer periodifchen Schrift befchäftigt, wovon bereits die erfte Nummer unter der Preffe ift, und 14 Bogen ftark feyn wird. Sie enthält beynahe lauter Original- Auffätze in Profa und Verfen, nebft einer kurzen Geschichte der Gesellschaft bis auf ihre vom Kaifer durch das Schuldirectorium erfolgten Beftätigung. Seit dem Anfange diefes Jahres erscheint hiefelbft ein für Ruffifche Literatur fehr interessantes Journal von Martinow unter dem Titel: Der nordifche Bothe. (A. Br. v. St. Petersb.)

III. Oeffentliche Lehranstalten.

Die Unterrichtsanftalten der Juden find nun. mehr in den Bayerischen Landen ebenfalls der Aufficht des General-Directoriums der Schulen und Studien unterworfen worden. Die Juden können künftig ihre Kinder auf alle Schulen und Universitäten des Landes fchicken. Ift eine jüdische Gemeinde reich und zahlreich genug, um eine befondere Schule zu errichten; fo foll fie dem General Directorium Bericht erstatten, und in allem, was nicht die Religion betrifft, fich der Form für die übrigen Lehranstalten gemäss einrichten. Wo diefs nicht möglich fey, follen fie ihre Kinder in die chrifilichen Schulen fchi. cken, um dafelbft lefen, fchreiben und rechnen zu lernen: Der Generaldirector aber ift beauftragt, darauf zu fehen, dafs fie in ihrer Gewillensfreyheit auf keine Weile eingefchränkt werden.

D. 7 Fructidor wurden unter die Eleven der Centralschule zu Verfailles zum letzten Male Preise vertheilt. An die Stelle diefer Schule tritt nunmehr ein Lyceum.

D. 20 Meffidor vertheilte Hr. Fourcroy, als Director des öffentl. Unterrichts, nebft Hu. Arnault, Mitgl. d. Nat. Inft., und den GeneralAdminiftratoren des franzöfifchen Prytaneums in Gegenwart des Präfecten der conftituirten Autoritäten des Seine- und Ailedepartements, und mehrerer Mitglieder des Senats und Nat. Inft. die Preise unter die Zöglinge diefes Inftituts. Hr. Crouzet, Auffeher des Prytaneums eröffnete die Sitzung mit einer Rede, worin er fich zu zeigen bemühete, dafs für den, der die Ueberzeugung habe, er könne fich zu allem fähig machen, in Willenfchaften und Künften nichts unmöglich fey. Die Mittel dazu feyen Arbeit, ftrenge Oekonomie der Zeit, Betrachtung grofser Mufter, und vor allem felter ausdaurender Wille, wodurch weit mehr, als durch eine befonders privilegirte Organisation, die grofsen Männer aller Zeit den Gipfel des Ruhms erftiegen. Hieraufführten die Zöglinge ein Schaufpiel auf: Scipio der Afrikaner, in einem Act von Ha. Arnault. Ein Kriegsgefang, von denfelben Zöglingen auf. geführt, folgte, der Text von Hn. Crouzet, die Musik von Hn. Wilhem, einem ehemaligen Zöglinge.

D. 29 Thermidor wurden von dem Präfect des Seine- und Aifedepart, die Preise an die Zöglinge der 3 Centralfchulen vertheilt, wobey Hr. Prof. Perreau in einer Rede diefen Schulen ihren gerechten Tribut ertheilte, und an die wichtigen Dienste erinnerte, welche fie geleiftet haben.

D. 5 Fruct. vertheilte der erfte Präfident des

Callationstribunals in Paris, in Anwefenheit vieler Mitglieder des Tribunats und anderer Rechtsgelehrten die Preise in der Univerfité de Jurispru dence. Der Generaldirector der Universität ftattete Bericht über die Arbeiten diefer Anftalten ab. Hr. Gin, Präs. d. Ges. d. richterlichen Wohl. thätigheit, welche die Universität wieder hergeftellt hat, verlas eine Abhandlung; 17 Mitglieder aus der Ordnung der éleves avocats vertheidigten eine Thefis fur la paternité et la filiation, Hr. Boutord darauf eine Abhandlung über das Gefchäft des Advokaten, welche den erften Preis der Beredfamkeit erhielt; und endlich nahm der Präfident wieder das Wort, mit verdientem Lobe die Zöglinge für die Vergangenheit zu belohnen und für die Zukunft anzufeuern; worauf er die Preise vertheilte.

In Marseille, Montpellier, Toulouse, Bordeaux, Poitiers, Orleans, Nantes, Rennes, Caen, Rouen, Amiens, Douay, Bruxelles, Strasburg, Mainz, Metz, Nancy, Reims, Turin, Grenoble, Lyon, Genf, Besançon und Dijon, werden gegen Ende des franzöfifchen Jahres Prüfungen wegen Zulaffung zu der Ecole polytechnique angestellt. Die Willenschaften, worauf dabey Rücklicht genommen werden foll, find 1) Arithmetik und Erörterung des neuen Maasfyftems, 2) Algebra, 3) Theorie der Proportionen, Progreffionen und Logarithmen, 4) Elementar-Geometrie, rechtwinklichte Trigonometrie und Gebrauch der Sinustafeln, 5) Haupteigenfchaften der Kegelfchnitte, 6) Statik, vornehmlich auf Gleichgewicht einfacher Maschinen angewendet, 7) Auffätze über einen von dem Examinator aufgegebenen Gegenftand, 8) Kennt. nifs im Zeichnen. Es werden zu diefem Examen blofs zugelassen 1) geborne Franzofen von 16— 20 Jahren, 2) folche die zwey Feldzüge in einer republikanischen Armee mit gemacht, oder drey Jahre Kriegsdienfte gethan haben, bis zum 26 Jahre, 3) Jeder Candidat mufs dem Examinator erklären, welchem Geschäft erklären, welchem Gefchäft er fich widme, (Land- und Seeartillerie - Ingenieur Wiffenfchaft, Brücken- und Strafsenbau, bürgerliche und Schiffsbaukunft, und Minirkunft verstatten den Einlass), 4) Unterofficiere und gemeine bey der Artillerie von den Sapeurs und Mineurs werden, wenn fie, nach den Zeugnifs der Profelloren diefer Anftalten, hinlängliche Kenntniffe fich_erworben haben, bis zum 30 Jahre zugelaffen. In diesem Falle erhalten fie Pässe nach Paris, um fich zu dem Examen der polytechnischen Schule zu ftellen. Alle, welche Armuth, halber fich nicht zu dem Examen würden ftellen können, erhalten den Sold eines Artillerie Sergeantes, der ohne Proviant marschirt.

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Die von den Jeluiten vor einigen Jahren ge. ftiftete Schule, wozu der Pater - General Gruber meh

mehrere Lehrer aus dem Regensburger JefuitenCollegio foll verschrieben haben, wird nächstens eine öffentliche Prüfung anftellen. Die Anzahl der Koftgänger und Schüler foll fich bereits über 300 belaufen. (A. Br. v. St. Pet.)

Die unter Mariens Schutze und unter des berühmten Stifters Demidows unmittelbarer Aufficht blubende Commerzfchule hat bekannt machen laffen, dafs fie jetzt diejenigen Zöglinge, welche ihre Studien vollendet haben, bey Kaufleuten auf 3 Jahre in die Lehre geben will. Der Lehrherr ift verbunden einem folchen Zöglinge aufser Tisch, Wäsche und andern Bedürfniffen 200 R. Gehalt im ersten Jahre und in den folgenden 250 Rbl. zu geben. Dagegen werden neue Zöglinge in die Anftalt aufgenommen, welche aber bereits gut Ruffifch lefen und fchreiben, und die erften 4 Regeln der Arithmetik inne haben müffen. Die Anftalt felbft ift eigentlich auf 62 Zöglinge berechnet, wozu noch gegenwärtig 25 Penfionäre kommen, für welche von den Angehörigen bezahlt wird. (4. Br. v. St. Pet.)

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IV. Cenfurangelegenheiten.

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Der bekannte Dichter Cheraskow hat die Geschichte von Minin und Pojarsky zum Stoff feines Schaufpiels: Das befreyte Moskwa, genommen.

Da durch die Errichtung der Normalschulen von Katharina wenigftens fo viel ift bewirkt worden, dafs der gemeine Mann in Rufsland felbft auf den Dörfern feine Muttersprache lefen und allenfalls auch schreiben kann: fo haben einige Aufkäufer die Speculation gemacht, den Bewohnern der Landftädte und des platten Landes ganze Fuhren ruffifcher Bücher zuzuführen und gegen Butter, Grütze u. dergl. umzufetzen. Diefe Speculation foll unerwartet gut einfchlagen. Die Auswahl wird wohl freylich nicht die zweckmälsigfte feyn, es kommt aber dadurch doch eine Maffe von Ideen unter einer Menschenclasse in

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Umlauf, die bis jetzt gewils wenig von Ideen wufste. Was wird die Wirkung davon bey einer genievollen Nation wie die Ruffifche in dem Laufe eines Jahrhunderts feyn? Auch befuchen bereits Ruffifche Buchhändler mit vielem Vortheile die Jahrmärkte an den Perfifchen Gränzen. Welch einen Weg bahnt fich nicht dadurch Europäische Cultur und Literatur zum Orient, vorzüglich Franzöfifche und Deutsche, da die Ruffifche bis jetzt vorzüglich in Ueberfetzungen aus diefen Sprachen besteht. (A. Br. v. Rufsl.)

Die neue Kursalzburgische Regierung erwarb fich gleich anfangs das Verdienft, junge talentvolle Bergwerksbeamten zur weitern Ausbildung ihrer Kenntniffe auf Reifen zu fchicken. So giengen im May v. J. Hr. Kendelbacher, der bereits mehrere Jahre hindurch die Bergwerke feines Vaterlandes bereifet und fich durch mineralogifche Auffätze den Beyfall der Kenner erworben hat, und Hr. Mielichhoefer, nach Freyberg, um dort einen Lehrcurfus der Bergakademie beyzuwohnen und nach Endigung diefes Curfus fchickte die Regierung den Kunftmeifter In. Gainfchnigg dahin, um mit den beiden erwähnten Bergofficianten die Bergwerke im Erzgebirge zu bereifen. Nach Vollendung diefes Gefchäfts find jetzt die Hn. Hiendelbacher und Gainfchnigg auf einer Reise nach den Berg- und Hüttenwerken in Schlefien und Böhmen, Hr. Mielichhoefer aber auf einer Reife ins Mansfeldifche und auf den Harz begrif fen; die erftern kehren aus Böhmen nach dem Salzburgifchen zurück; letzterer wird die Rück reife durch Schlefien und Ungarn machen. (A. Br.)

Der Med. R. und Prof. zu Salzburg Hr. Dr. Groffi macht auf Koften des Kurfürften eine Reise durch Frankreich, England, Portugall, Italien und Deutschland.

Eine Reife durch Deutfchland, Holland, Frankreich und England macht der dän. Lieuten. Hr. la Sonné, um die Nivellirkunft zu ftudiren, auf Koften feines Königs.

beiten an einem Stiche der Zeichnungen des Hn. Die gefchicktesten Kupferftecher in Paris arAlibert, Arztes an dem Hofpital St. Louis, über die Hautkrankheiten. Das Werk wird nächftens, fchön colorirt, erscheinen.

In dem Bambergifchen find alle Pfarrer allgewiefen worden, alle Vierteljahre die Geburts-, Sterbe- und Verehlichungs-Tabellen ihrer Bezirke den Landphyficis verabfolgen zu lassen.

Druckfehler. Intell. Blatt No. 104 S. 851 Z. 21 von oben ft. Wiederherstellung des franzöfifchen Religions wefens 1. Wiederherstellung des katholifchen Religionswefens. S. 852 Z. 7 v. oben ft. demfeiben 1. denfelbes. No. 87 S. 714 Z. 2 v. unten ft. K. K. Gerichtsvifitation 1. K. R. Kammergerichtsvifitation.

der

JENAISCHEN

ALLGEM. LITERATUR-ZEITUNG

Numero 126.

LITERARISCHE

I. Beförderungen und Ehrenbezeugungen.

Der Collegienrath Dr. Frese ift zum Auffeher

über das General-Hospital in Moskwa ernannt und zum Etatsrath befördert worden. (4. Br. v. St. Pet.)

An des verftorbenen Grafen Valerian Subows Stelle ift der General von der Infanterie und Ritter mehrerer Orten, Hr. von Arakschejew, zum Chef des adelichen Ingenieur - Cadetten corps ernannt worden. Er diente unter dem ehemaligen Grossfürftlichen Regimente in Gatschina. (A. Br. v. St. Petersb.

Hr. Dr. Kluge in Berlin ift zum Mitglied der Gesellschaft naturforschender Freunde aufgenom men, und Hr. Dr. Med. v. Könen als Ober-Medicinal- und Ober-Sanitäts-Rath beym Ober- Collegium medicum in Berlin angeftellt worden.

An Wunders Stelle ift Hr. D. Harl Adolph Völker, bisher Paftor zu Rothenstein im Weimarischen, zum Superintendenten in Dornburg ernannt worden.

Hr. D. Horckel, aufserord. Prof. d. Med. zu Halle, ist zum ord. Profeffor ernannt.

Der bekannte Leffeps, bisher Untercommiffär der Handelsverhältnifle, ift zum Generalcommillär in Aegypten ernannt worden.

Hr. D. Friedr. Wilh. Ant. Lairiz, bisheriger Regierungs-Auscultator zu Bayreuth, ift zum Actuarius und zweyten Juftizamtmann in Weidenberg bey Bayreuth befördert worden.

Hr. Prof. und Conf. R. D. Chph. Friedr. Ammon in Göttingen, ift in gleicher Qualität nach Erlangen, an des nach Ansbach abgegangenen Hn. Conf. R. Hanlein Stelle gegangen.

Der bisherige Confulent der Landftände in Stuttgard, Hr. D. Karl Heinr. Gros, hat feine ehemalige juriftische Lehrftelle in Erlangen wie. der eingenommen, und an Hn. HR. Klübers Stelle ift Hr. D. Adolph Felix Heinr. Posse in Roftock gekommen.

Hn. Raths Karl Chr. Langsdorf Stelle, als Prof. der Mathematik, in Erlangen nimmt der bisherige aufserord. Prof. zu Leipzig, Hr. Heinr. Aug. Rothe ein,

NACHRICHTEN.

Hr. D. Dietz, zeitheriger Sub-Rector in Gü ftrow, ift von dem Herzog von Strelitz als Rector an die Domschule zu Ratzeburg berufen worden und hat diese Stelle angenommen.

An der ungarifchen Universität zu Pefth ift der bisherige Profeffor der Staatengeschichte an der königl. Akademie zu Prefsburg, Hr. Matthias von Meszaros, zum Prof. der Statistik, und Hr. Alexius Agofton, D. der Chir., zum Prof. der Oculiftik mit dem Charakter eines Landes-Oculiften ernannt worden. Der fehr gefchickte ungrifche Oculift, Hr. Koritáry, der mit Agofton bey Beletzung der vacaten Profeffur concurrirte, als Oculift nach Petersburg berufen worden.

ift

Hr. Karl Georg Rumi, bisheriger Präfect am Erziehungsinftitut zu Käsmark und aufserordentl. Prof. d. Mathematik am dafigen Lyceum, ift zum Prof. d. Philologie, Mythologie und Archäologie am Käsmarker Lyceum ernannt worden. Die va cant gewordene Präfecten-Stelle am Erziehungsinftitut zu Käsmark erhielt der bisherige Conrector zu Olgyan, Hr. Stephan Sajben, der zugleich zum Prof. der Mathematik am Käsmarker Lyceum ernannt wurde. An diefem Lyceum find nun bereits fünf Professoren für den Vortrag der höhern Wissenschaften angestellt, und noch foll ein befonderer Profeffor des ungarischen Rechts erwählt werden.

Hr. Poperzer, feither dritter Prof. am evang. Gymnasium zu Leutfchau in Ungarn, hat den Ruf als Prediger in Grosfchlagendorf im Zipfer Komitat erhalten.

An die Stelle des verftorbenen Rectors am Schemnitzer Gymnafum, Hn. Járofy's, und zugleich zum Präfecten des neuen Erziehungsinftitutes zu Schemnitz ift Hr. Kanka, bisheriger Präfect am Erziehungsinftitut zu Cletnek im Gömörer Komitat, berufen worden.

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Zu Bologna ft. d. 1 Sept. Louis Victor Sorioli, bekannt als Dichter, Vf. der Annalen von Bologna, und einer Ueberfetzung des erften Buchs von Tacitus Annalen, 73 J. alt.

D. 15 Sept. ft. zu Leifsnig der Arzt D. Joh. Ludw. Krähe, 48 J. alt.

Den 27 Sept. ft. zu Magdeburg Karl Daniel Küfter, Conf. R., Infpector und eifter Prediger der ref. Gemeinde, 78 J. alt.

Am 17 Oct. ft, zu Berlin Hr. Karl Auguft v. Struenfee, Königl. geh. Staats- und Kriegs R. und dirig. Minifter beyin General-Ober-Finanzdirectorium, Chef des Departements v. Accife-, Zoll-, Fabriken, Manufactur-, Salz- und CommerzSachen, auch der Seehandlung, Ritter des rothen Adler-Ordens, 70 J. alt. Er war geb. den 18 Aug. 1735 in Halle, wo fein Vater, der nachher Generalfuperintendent in Rendsburg wurde, damals als Oberprediger ftand. St. ftudirte zuerst Theologie, bildete fich zu einer akademifchen Lehrftelle, wurde Dr. der Philofophie, und 1757 in Liegnitz Prof. der Philof. und Mathematik. Dann ging er nach Kopenhagen, wo er 1770 als dän. Juftizrath und Finanzintendant angeftellt wurde. Er privatisirte nachher einige Jahre in Schlefien, 1777 wurde er Director des Bankocomptoirs in Elbingen, kam 1782 nach Berlin. als geh. Ob. Finanz-Rath und Director der Seehandlung. Er erhielt von der dänischen Regierung 1789 den Adel mit dem Beynamen v. Karlsbach. 1791 ernannte ihn König Friedrich Wilhelm II zum Staatsminifter, und der jetzige König ertheilte ihm 1800 den rothen Adlerorden. in die Kriegs- und Handlungswillenfchaft und in das ftaatswirthschaftliche Fach einfchlagenden Schriften find bekannt. Auch find feine Auffätze in der Berlinischen Monatsfchrift für die Finanzwiffenfchaft erheblich. Vor feinen Abhandlungen über wichtige Gegenstände der Staatswirthfchaft, B. I. Berlin Unger 1800 steht fein Bildnifs, das fich auch vor der Berlin. Monatfchrift Jul. 1792 und im Berlin. Taschenkalender 1793, fo wie vor dem 5often Theil der Krünitzschen ökonomifchen Encyklopädie befindet.

Seine

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Wir erwarten jetzt die Erscheinung neuer Cenfur- Gesetze. Bis jetzt war die Cenfur der zum Druck bestimmten Mfpte dem jedesmaligen Civil - Gouverneur übertragen und die Polizey führte eine Art von Mitaufficht, vorzüglich über die einkommenden Bücher. Jetzt wird eine Commilhon von 4 Profefforen wahrscheinlich der Akademie niedergefetzt, welche den Manufcripten das imprimatur ertheilen werden, und bey welchen fich auch die Buchhändler werden Raths erholen können, im Fall fie bey dem Debüt eines Buches Bedenken tragen, da fie für den Inhalt haften müllen. Die neuen Cenfur - Gesetze werden übrigens unftreitig der liberalen Denkungsart Alexanders angemellen feyn. (A. Br. v. St. Petersb.)

IV. Kunft - Nachrichten,

Der Director des deutfchen Theaters hat bey der Rückkehr von feiner Reise von dem Kaifer einen fönen brillantenen Ring, und einen neuen Zuschuls von 15000 Rabl. erhalten. Das Orchester, welches er mitgebracht hat, foll ihm allein an 25000 Rbl. jährlich koften. Der Mufikdirector ift Hr. Neukomn, ein Schüler Haydns, und man mufs geftehen, dafs jetzt das Orchester alles leiftet, was man nur erwarten kann. Er ift auch Componift. Unlängft wurde von ihm ein Intermezzo: Die neue Oper oder der Theaterprincipal gegeben. (A. Br. v. St. Petersb.)

V. Vermifchte Nachrichten.

Hr. Georg Heinrich Lünemann, Collaborator am Gymnalium zu Göttingen, der sich der gelehrten Welt durch feine Preisfchrift: Defcriptio Caucal entiumque Caucafiarum ex Strabone, bekannt gemacht uat, ift jetzt mit einer neuen Ausgabe von Schetiers Hand-Lexicon befchäftigt, und wird auch bald ein neues Stück vom Strabo, Perfien enthaltend, bearbeiten.

Hr. Prof. Fichte in Berlin hat für den bevorftehenden Winter folgende Vorlefungen angekündigt: 1) Willenfchaftslehre. 2) Grundprincipien der Lehre vom göttlichen, dem innern und äufsern Rechte, (gewöhnl. natürliche Theologie, Moral und Rechtslehre genannt.) 3) Ladet er das Publicum ein zu einer populären philofophifchen Unterhaltung durch Vorträge, die ein philofophifches Gemählde des gegenwärtigen Zeitalteis zu liefern, fich beftreben werden. Hr. Fichte zu Oftern k. J. nach Landshut gehe, ift noch nicht entfchieden. (A. Br. v. Berlin.)

Ob

Der Ingenieur J. B. Poirfon hat eine neue Charte von Fran'ucich verfertiget, welcher er folgenden ausf lichen Titel giebt: Charte adminiftrative de la Mance, dipifée en 108 departe

ments,

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