Page images
PDF
EPUB

der

JENAISCHEN

ALLGEM. LITERATUR-ZEITUNG

Numero 124.

LITERARISCHE

I. Gelehrte Gefellschaften und Preise.

Die Gef. zur Beförderung des Landbaues zu Am

fterdam hielt am 25 Apr. ihre diefsjährige allgemeine Verfammlung. In derfelben wurde Hn. P. C. Scheltema zu Dojem bey Franeker, als Vf. einer gekrönten Beantwortung der Frage über Erhaltung und Verbefferung der Holländifchen Race von Rindvich, die goldene, oder 50 Duc. mit einer filbernen Medaille zuerkannt. Eine zweyte Beantwortung (Gierigkeit bedriegt de Wysheid) bekam als Acceffit die filberne Medaille. Dem Vf. einer dritten (Vitulus fine crefcat aratro) hat die Gesellschaft ein Exemplar ihrer fämmtlichen Werke angeboten. - Ueber die Mittel, die Winterfaat vor dem Erfrieren zu bewahren, ift eine Abhandlung von Dirk Sneep auf dem Sabina Henrica Polder in der Jurisdiction Heiningen mit einer Dofe als der Prämie würdig ausgezeich net worden. Hierauf ftellte die Gefellschaft folgende neue Frage zur Beantwortung für den 31 Jan. 1806 auf.

Da es eine auf Theorie und Erfahrung gegründete Wahrheit ift, dafs zu dem Gedeihen der Pflanzen im Allgemeinen erfodert werde, dafs aufser dem Waller eine hinlängliche Menge ernährender Theile im Erdreiche fich befinde, das Auffaugen der Walfertheile und den Umlauf der Säfte zu befördern; da ferner die verschie

denen Beftandtheile des Bodens diefe Erfodernille zum Wachsthum mehr oder weniger befördern, oder vielmehr, da die gröfsere oder geringere Fruchtbarkeit des einen oder des andern Bodens aus diefem Gefichtspuncte beurtheilt werden mufs, und es daher wahrscheinlich in dem gehörigen Verhältnisse dieser nährenden Theile zu den unterschiedenen Erdarten liegt, dafs Marsch-, Kley- und Sandboden für den Wachsthum gewiffer Arten von Gewächsen mehr oder weniger vortheilhaft find; und endlich, da es bekannt genug ift, dafs die Benennungen Marfch., Kleyund Sandboden nichts anders bezeichnen, als dass diefe Gründe hauptfächlich aus diefen Erdarten zusammengesetzt find, und es nicht fagen foll,

NACHRICHTEN.

dafs diefelben, ohne Vermifchung mit andern. Erdarten, allein aus diefen verfchiedenen Erden bestehen; und da es wahrscheinlich ist, dass in der Uebereinstimmung, wie jede diefer Erdarten eine gewiffe Menge nährender Theile enthält, welche für die befondere Art von Pflanzen paffend ift, ihre Fruchtbarkeit beurtheilt werden. mufs: fo hat die Gefellschaft für gut befunden, folgende Frage aufzuftellen: Welches find die Mittel, um die Art und beftimmte Fruchtbarkeit einer gewiffen Art von Gründen für befondere Arten von Gewächfen anzugeben, und welches find die einfachften Verfuche, um die hiezu nöthigen Beftandtheile in einer gegebenen Art von Gründen, vor allen mit Beziehung auf Marfch-, Kley- und Sandgründe zu unterfcheiden?

Die Gesellschaft verlangt keine chemische Auflösung der Beftandtheile dieser einzelnen Erdarten felbft, fondern vielmehr eine genaue Angabe der Mittel, welche jeder gefchickte Landmann anwenden kann, um die allgemeinen Beftandtheile der verfchiedenen Gründe, mit Beziehung auf ihre Fruchtbarkeit für die verfchiedenen Gewächfe beurtheilen zu können.

Noch ift für den selben Termin folgende Frage mit Ausfetzung einer filbernen Medaille zur Beantwortung aufgeftellt:

Da der Nutzen und Vortheil des Anbaues vom ägyptischen Rocken durch Erfahrung begründet ift, und an feinem ftarken Ertrage und fchnellem Wachsthum nicht mehr gezweifelt werden kann, dafs fogar bey Misrathen anderer Gewächse diefe Getreideart noch im Ende des Mays oder im Anfang des Junius mit Nutzen gefäet, und vor dem Herbft eingeärntet werden kann; diefe Getreideart aber den Fehler hat, dass fie ausartet: fo fragt die Gesellschaft: Welches find die Urfachen diefer Ausartung, und welches find die Mittel, wodurch diefer Ausartung vorgebeugt werden kann, und die befte Art, um diese Getreideart auf die Dauer rein und mit dem gröfs

ten Vortheile zu erzielen?

[blocks in formation]

len, was ihnen über den erften Urfprung und das Vaterland dieses Rockens, feinen erften Anbau in Holland und fonft bekannt ift. Die Einfendung der in Holl., Lat., Franz., Engl. oder Deutscher Sprache (doch mit lat. Schrift) abzufallenden Antworten gefchieht poftfrey an einen der Secretäre, Advoc. H. Calkoen oder Hn, A. Warin.

kannt.

Die Gef. d. Künfte und Wiff. zu Utrecht hielt am 20 Jun. ihre jährliche allgemeine Verfammlung. Der Präfident des Collegiums der Directoren, Prof. De Rhoer, berichtete der Gesellschaft, dafs über die Natur des elektrischen Fluidums keine Antworten eingegangen feyen. Ueber die Natur und Heilart der Dysenterie waren 5 Abhandlungen eingefandt, deren keine aber den Preis erhielt. Doch wurde einer deutschen Abhandlung (Non excogitandum etc.) wegen ihres praktischen Werthes die filberne Medaille zuerUeber Verhütung der Duelle hatte die Gefellschaft 41 Abhandlungen bekommen. Zwey von ihnen, eine franzöfifche von C. G. Heylus, Pofte reftante à Vevay, Canton de Vaud, en Suiffe, und eine holländische von W. de Vos, Mennoniten Pred. zu Amfterdam, wurden beide des Preifes gleich würdig erklärt. Man war nicht einig, ob der Preis unter beide Vff. getheilt, oder durch das Loos entfchieden werden follte, wem die doppelte goldene Medaille zufallen würde. Die Mehrzahl der Stimmen war für den letzten Ausweg, und das Loos entfchied für de Vos. Nun wurde Hn. Heylus eine doppelte fil berne Medaille mit einer Infchrift zuerkannt, welche anzeigt, dafs er durch das Loos zum höchften Preise concurrirt habe.

Für den 1 Oct. 1806 wurde mit Ausfetzung eines Preises von 30 Ducaten folgende Frage aufgegeben: Worin beftand vorzüglich der Luxus der Einwohner der vereinigten Niederlande bey der Gründung des Staats, versteht man unter Luxus eine Anwendung des Reichthums allein zum Vergnü gen und zwar mehr als zum eigenen Bedarf und zum Nutzen und Bedarf anderer im weiteften Sinne nöthig ift? Wie war fein Fortgang bis auf gegen wartige Zeiten? Worin war fein Einfluss für den Staat vortheilhaft, und worin nachtheilig?

Auch wurde befchloffen, die Frage: Welches ift die wahre Befchaffenheit des elektrifchen Fluidums? ift es zufammengefetzt, und aus welchen Beftandtheilen? und welches find die chemifchen Veranderungen, welche es bey Vereinigung mit andern Körpern erleidet, und bey den hörpern hervorbringt? mit dem gewöhnlichen Preise für den 1 Oct. 1806 zur Beantwortung wieder aufzugeben.

Endlich wurde noch eine Medaille von 20 Ducaten für die befte gegen den 1 Oct. 1805 eingegebene Abhandlung über einen Gegenstand der Wallerbaukunft ausgesetzt.

Die um den Preis concurrirenden Abhand

lungen müffen von einer fremden Hand geschrieben feyn. Die verlangten Sprachen find: Holl., Deutfch, Engl., Franz, oder Latein. Die Einfendung gefchieht poftfrey an den erften Secretär Prof. Roffyn, oder an den Mitsecretär Dr. van Toulon. Alle Abhandlungen bleiben Eigenthum der Gesellschaft, und dürfen ohne ihre Zuftimmung nicht gedruckt werden.

Die med. prakt. Gef. zu Montpellier hat für das Jahr 13 folgende Preisfragen aufgegeben: 1) Schützt die Kuhpockenimpfung gegen die Menfchenpocken? wird fie von keinen Krankheiten begleitet, die wefentlich damit zusammenhängen? und welche Mittel hat man, diese zu verhüten und zu heilen? 2) Welches find, fo weit man fie kennt, die gegenwärtigen Combinatiomen, die zwifchen den Subftanzen ftatt finden können, welche die verschiedenen Arten von Latwerge ausmachen? Exiftirt eine Epoche, nach welcher diefe Arzneymittel der ihnen beygelegten Eigenfchaften als verluftig anzusehen find? Und welches find die Mittel fie zu vervollkommnen?

Für Beantwortung der Frage: Sind die fchweren katarr. Fieber von den gefährlichen, nachlaffenden wefentlich verschieden? u. f. w. erhielt der Arzt Favart zu Uzes den Preis von 200 Fr., der Arzt Jacobs zu Brüffel den zweyten, Gaillard zu Poitiers das Acceffit und Cattin zu Nelay Ehrenerwähnung. Für Beantwortung der zweyten Preisfrage: Giebt es einen verborgenen von dem zufälligen verschiedenen Krebs? u. f. w. ift der Preis von 300 Fr. auf d. J. 13 ausgesetzt geblieben; die Aerzte Montblanc zu Condrieux aber, Bridault zu la Rochelle, und Pamard zu Avignon erhielten für ihre Abhandlungen Medaillen zur Aufmunterung.

In der Sitzung d. Ak. d. Wiss. etc, zu Caen am 25 Thermidor fiattete der Secretair, Hr. Lariviere zuerfi Bericht über die Arbeiten der Akademie ab, darauf wurden aufser andern folgende intereflante Abhandlungen verlefen 1) von Hn. Sever über die alte Wafferleitung und die Ruinen, welche man zu Vieil- Evreux findet. Aus der Befchaffenheit und Menge der dort entdeckten Ge genfiände leitet der Vf. die Vermuthung ab, dass dort nicht blofs, nach der gewöhnlichen Meinung, ein römifches Lager, fondern eine beträchtliche Stadt gewesen sey, und zwar Mediolanum Aulercorum, die Hauptstadt des Landes der Aulercorum Eburovicum, lo, dafs Evreux felbft alfo mit Unrecht dafür gelte. 2) Von Hn. Prudhomme, Verfuch über die Urfache des Nordlichtes. Er findet fie in dem, der Erde, vornehmlich zwischen den Wendekreifen, eatftrömten elektrifchen Fluidum, welches entweder durch feine Expanfivkraft, oder durch die Rotation der Erde bis an die Grenzen der Atmosphäre getrieben werden,

werden, und fich gegen den Pol anhäufe, von woher das Nordlicht fich in dem Maafse er-ftrecke, als die Anhäufung felbft fich über die Luftsphäre erftreckt. 3) In einer aus dem Engl. von Wheatkraft durch Hn. Bouiffet überfetzten Abhandlung über die Erfindung des achromatischen Telefkops ward als Erfinder Chefter More Hall, aus der Graffchaft Effex namhaft gemacht. 4) Eine ebenfalls von demf. a. d. Engl. überfetzte Abhandlung zeigte das Refultat einiger zu Paxfort in d. J. 1778 und 1779 angeftellten Beobachtungen,

am die Wirkungen der Sonnenftrahlen auf Körper von verfchiedener Farbe zu beftimmen. Fahrenheits Thermometer vierfach in fchwarzen Taffent ge wickelt, ftieg von 80 bis zu 112°, in weisser nur auf 100, bey übrigens völlig gleichen Umftänden. In nur zweifacher fchwarzer Umhüllung ftieg er bis 120, in weisser bis 108°. Thatfachen, welche diefen Beobachtungen beygefügt waren, thun dar, dafs Mahlereyen um fo länger dauern, je mehr die Farben fich dem Weils nähern.

LITERARISCHE

I. Neue periodifche Schriften.

Abendzeitung.

Bekanntlich kümmern wir Schriftfteller und Drucker uns insgesammt wenig um unfer Zeitalter, und schreiben und drucken lieber gleich für die Ewigkeit. In mannichfaltigen Formen. So

fchickten wir ihr vormals faft lauter Folianten und Quartanten zu, und fetzten auch wohl wichtige Dinge hinein. Da aber die meiften Bücher auf dem langen Wege liegen geblieben waren, fo fchoben wir das auf die Korpulenz der Bücher, und fingen an ihr körperliches und geiftiges Gewicht zu vermindern. Mit taufend Schrecken jedoch mussten wir inne werden, dafs von dieser niedlichen Waare beynahe noch weniger die weite Ewigkeit erreichte; vielleicht zwingt man's durch die Menge, dachten wir hernach, und fchickten folche Haufen Bücher ab, dafs die ganze geräumige Ewigkeit damit hätte angefüllt werden können. Allein kurjos genug! je mehr und je niedlichere Sachen wir abfchickten, defto weniger kamen an. Die Literatur wurde immer dünner und dünner, und es giebt bereits verschiedene, die es mit einzelnen Blättern darin verfuchen, entweder, weil dergleichen durch einen guten Windstofs in die Ewigkeit geführt werden könnten, oder aus dem Titel Zeitung aus dem Titel Zeitung zu fchliefsen weil fie überdrüffig find, die nahe Zeit, diefer unerreichbaren Ewigkeit wegen, zu übergehen.

Unterzeichnete haben fich daher ebenfalls

entfchloffen, wöchentlich zwey halbe Bogen, nicht dem Winde allein, fondern auch dem Zeitalter unter der Benennung

Abend zeitung Preis zu geben. Um Lefer und Leferinnen aus dem einförmigen Ernfie der Geschäfte des Tages ein wenig heraus zu bringen, foll Mannichfaltig keit und Heiterkeit der Hauptcharakter diefer, von aller Politik weit entfernten Zeitung feyn. In Verbindung mit ausgezeichneten In- und Ausländern, find wir im Stande Angenehmes und Nütz

ANZEIGEN.

liches, fo wie eine hinreichende Verschiedenheit der Gegenstände und des Ton's zuzulagen. Wenn auch unfre Zeitung in Anfehung des Inhalts mit der Zeitung für die elegante Welt, dem Freymüthigen, der Aurora, der Sphynx, u. f. w. einige Aehnlichkeit erhalten muss, fo hoffen wir uns doch von den genannten Blättern dadurch zu unterscheiden, dafs wir allen Gegenständen, wo möglich, ein heiteres Gewand umzugeben denken.

In welchem Verhältnille übrigens der Gehalt unfres Blattes mit den oben genannten fich zeigen werde, darüber wird das gebildete Publicum am beften zu urtheilen vermögen. Wir können hier blofs ein eifriges Beftreben verfprechen, ihm und uns felbft Gnüge zu leiften.

Briefe und Beyträge bittet man unter der Adrelle: An die Redaction der Abendzeitung, mit einem zweyten Umfchlage: an die Arnoldifche Buchhandlung in Dresden, oder auch ohne den letztern, hierher zu fenden.

Dresden im October 1804.

Fr. Laun und Konforten.

Göttingischer Tafchen-Kalender für das Jahr 1805. mit Kupfern.

Diefer intereffante Kalender wird jedem Liebhaber der Kunft und des Gefchmacks willkommen feyn, da er, aufser dem aftronomischen und genealogischen Theil, zahlreiche sehr unterhaltende Auflätze enthält, welche anziehend und belehrend gefchrieben, oder yon dem rühmlicht bekannten Verfaffer aus ächten, in Deutfchland wenig benutzten Quellen entlehnt find. Wir begnügen uns, einige Hauptrubriken mitzutheilen, da der Platz für den ganzen Inhalt hier zu be fchränkt ift. 1) Der Herzog von Buckingham und die Königin von Frankreich. 2) Die Macht der Umstände. 3) Die neue Nafe. 4) Jean Jacques in feiner Klaufe auf der Petersinfel in der Schweitz. 5) Wunderbare Errettung des Bertrand de Moleville, bey der unglücklichen Septembrifitung zu Paris u. f. w. Als eine Zugabe find verfchiedene kleine hierher gehörige Notizen abgehandelt z. E. über die Gröfse, Volks

menge,

1039

menge, Kriegsmacht und Einkünfte verschiedener Staaten; über die Münzfüsse; über das neue Maafs- und Gewicht-Syftem in Frankreich etc. So fehr fich diefer Kalender durch die Bearbeitung der Materien auszeichnet, so ift anderseits für zweckmässige Zierde durch Kupfer nicht minder geforgt worden. Die Anzeige der Vorftellungen und Künftler mögen diefs vorläufig beweilen. Zuerft ein trefflich geftochenes Bildnifs des Herrn Geh. Rath von Goethe, nach Tiecks Büfte, von Fr. Bolt. 1) Ein Mädchen von Oberhasli. 2) Ein Bauermädchen aus der Gegend von Bern. (Beide colorirt.) Vier Kupfer, welche die neueften Moden vorftellen. Frühling, Sommer, Herbft und Winter; vier von einem berühmten Künfiler verfertigte Blätter. Nun folgen im Text: 2) Pillnitz. 1) Staubbach. 3) Auguftenburg. 4) Eine Gegend bey Karlsbad. 5) Die Ruinen auf dem Schlofsberge bey Töplitz. 6) Die Spitze des Serails von dem Palaft des engl. Gefandten 7) Palak von Aquariva zu Pera aus gefehen. bey Neapel. 8) Anficht der Stadt Valette auf Malta. 9) Scylla an der Küfte von Calabrien. 10) Cabillario auf den Apenninen. 11) Garten und Klofter der Kapuziner bey Syracus. 12) Ausficht zu Lago auf der Infel Ischia.

Alle diefe lupfer, welche von dem geschickten Herra J. A. Darnftedt geftochen find, werden, fo wie der faubere und gefchmackvolle Druck, beweifen, dass ich in allem Betracht und aus allen Kräften nach dem Beyfall des Publicums geftrebt habe. Heinr. Dieterich.

II. Ankündigungen neuer Bücher.

Neue Verlagsbücher zur Ofter- und Michaelis - Melle 1804

von

Gottlieb Auguft Lange in Berlin. Es lebe der Fruchtwechfel! Ein Beytrag zu Karbens Schrift über die Einführung der Wechfelwirthschaft. gr. 8. 4 gr.

Herbft, J. E. W., Verfuch einer Naturgefchichte der Krabben und Kreble. 3n Bdes 4s St. mit illumin. Kupfern. gr. 4. 3 Rthlr. 8 gr. Martini, M., der verbefferte und gefchickte Haushalter oder fogenannte faule Rechenknecht. Fünfte verhelferte Auflage. gr. 8. 1 Rthlr. 12 gr. Bey bedeutenden Beftellungen und baarer Zahlung findet bey diesem Artikel ein Parthiepreis ftatt. Meyer, über den Fruchtwechfel und Futterbau zur Vieh-, Früchte- und Dünger-Vermehrung. gr. 8. 8 gr.

Mehlen, Anleitung zum fummarifchen gerichtlichen Process. gr. 8. 12 gr.

Anleitung zum gerichtlichen Process. 1 Rthlr. 12 gr.

er Band.

Mehlen, Anleitung zum ordentlichen bgerlichen Procefs mit Rücklicht auf die Gerichtsordnungen Schwedisch-Pommerns und Mecklenburgs. 2 Bände. 3 Rthlr.

Morveaus, G., allgem. theoret. und praktische Grundfätze über die Tauren Salze oder Säuren zum Gebrauch für Chemiften, Aerzte, Apotheker, Künftler und Fabrikanten. Aus dem Franz. von D. L. Bourguet und mit einer Vorrede von S. F. Hermbfiädt. 3r und letzter Bd. 1 Rthlr. 20 gr.

Rong, theoret. prakt. Handbuch der Tonartenkenntnifs. gr. 4. brochirt. (In Commission.) 16 gr.

Rudolphi, K. A., Bemerkungen für Naturforscher, Aerzte und Thierärzte, auf einer Reise nach Frankreich gefammelt. ar Thl. gr. 8. 1 Rthlr.

8 gr.

La Sublime Scuola italiana overo le piu eccellenti Opere di Petrarca Ariolto etc. Edizione de Agostino de Valenti. Poeti Vol. IX. Auf Druckpapier 1 Rthlr. auf Schreibpapier 1 Rthlr. 4 gr.

Dieser Theil hat auch den besondern Titel: Il Morgante maggiore di Meffer Luigi Pulci. Edizione di Agoftius de Valenti. Vol. I. Auf Druckpapier Rthlr. auf Schreibpapier 1 Rthlr. 4 gr.

Wilmfen, F. P., Gallerie merkwürdiger Thiere, ein unterhaltendes und belehrendes Bilderbuch für Kinder von 7 bis 12 Jahren. is Bdchen. gr. 8. mit 12 fauber illuminirten Kupfern, fehr fchön gebunden 2 Rthlr.

Wolf, A. F., über die Nervenübel, ein Taschenbuch für das fchöne Gefchlecht, nebft einem Anhange für das männliche, über Hypochondrie, Gicht und verwandte Uebel. 8. 16 gr.

III. Neue Landcharten.

Atlas der neuen Geographie nach dem Entschädigungsplane.

Aus der in unferer Officin erfchienenen Land

charten-Sammlung von 70 Blättern haben wir, zur leichtern Anschaffung derfelben, SchulatlafTe von 22, 26 und 34 Charten unter folgendem Titel zufammengeftellt:

Atlas der neuen Geographie von D. F. Sotzmann, C. Mannert, Stieler und andern berühmten Geographen, nach aftron. Ortsbeftimm, und dem Entfchad. Plan nen gezeichnet, und nach des Hn. Prof. Fabri Handb. fyftematisch geordnet, 1804. die wir Liebhabern der Geogr. das Blatt zu 8 gr. oder 36 kr. zur gefälligen Auswahl hiemit offeriMan kann durch alle Kunft- und Buchhandlungen Beftellungen darauf machen, so wie in Nürnberg bey der

ren.

Kaif. priv. Kunft- und Buchhandlung A. G. Schneider und Weigel.

der

JENAISCHEN

ALLGEM. LITERATUR-ZEITUNG

Numero 125.

LITERARISCHE NACHRICHTEN.

I. Univerfitäten - Chronik.

Erlangen.

Am 23 April wurde in dem unter der Universi

tät Rebenden Gymnafium die öffentliche Prüfung der Zöglinge gehalten, wozu der Conrector Hr M. Cafp. Jac. Befenbeck mit der zweyten Partikel, de genio Socratis ( Bog. 4.) einlud.

Am 24 Aug. ernannte die philofophifche Facultät den Collaborator am Erlangischen Gymnafio und Mitglied des philologischen Seminariums, Hn. Andreas Neubig a. Culmbach, und am 29 Aug. den Collaborator am akad. Gymn. in Coburg, Hn. Heinr. Pertfch a. Coburg, zum Doctor der Philof. Das von letzterem im Druck erschienene Specimen handelt: de recta methodo hiftoriae catholicae in Gymnafiis et Lyceis docendae. (11⁄2 B. 4.)

Auch wurde das Lectionsverzeichnifs für das Wintersemester (1 B. 4.) vertheilt und der Anfang der Vorlefungen auf den 15 Oct. bestimmt. Der ordentl. Profefforen find 22, der aufserordentl. 3 (ein Theolog und 2 Mediciner), Privatdocenten 5, Sprachlehrer 3 und Lehrer der freyen Kunfte 4.

Was fonst noch zum Beften der hiesigen Univerfität gefchieht, davon werden wir dann Nachricht geben, wenn die Hoffnungen und Verficherungen realifirt feyn werden.

Würzburg.

Für die dafige Universität hat der Kurfürft das Blanckische, aus 28000 Nummern bestehende Naturalienkabinet gekauft. Die Bibliothek wird aus den Bücherfammlungen der aufgehobenen Klöfter anfehnlich bereichert, und das der Univerfität eingeräumte Gebäude, welches ein Viereck bildet, wird blofs zu Auditorien für die Univerfität und das Gymnafium, zu Verfammlungsfälen, zur Bibliotkek, zur Aufstellung der Kunftund Naturalien Sammlung, zu Laboratorien etc. eingerichtet; den Profefforen aber, welchen anfänglich hier freye Wohnungen eingeräumt waren, find dergleichen anderwärts angewiesen worden.

Moskw a.

(A. Br. v. Berlin.) Noch befindet fich in Moskwa keine Sternwarte; aber Hr. Goldbach hat einen Rifs dazu mitgenommen, und fich über die Einrichtung eines folchen Gebäudes mit unferm berühmten Aftronomen Bode umständlich besprochen.

Wilna.

Die Einrichtung der hiefigen Univerfität ist diefe. Ein ordentl. Profeffor hat 2 Curfe bestimmt, einen Hauptcurs, z. B. der Moralphilofophie, und darin lief't er 3mal wöchentlich, jedesmal 1 Stunden; dann einen Nebencurs, worin er 2mal wöchentlich Vorträge, jedesmal 1 Stunden hält. Für den Hauptcurs erhält er jährlich 1000 Silb. R. und für den Nebencurs 500. Folglich ist die feste Befoldung eines Prof. 1500 S. R. jährlich. Dazu erhält er freye Wohnung, oder wenn ihm die angebotene nicht gefällt, 300 S. R. dafür; auch freyes Holz. Für diefe befoldeten Stunden bekommt der Prof. kein Honorar. Uebernimmt er noch einen 2ten Nebencurs, fo erhält er noch 500 S. R. Aufserdem find Adjuncten da, oder Prof. extraord., die Nebencurfe haben, und für einen derfelben auch 500 S. R. erhalten. Ueberdiefs ift mit der Univerfität eine Akademie der Wissenschaften verbunden, deren Mitglieder Wilnaer Profefforen find, und die ihre Sitzungen alle Monate halten. Die ausgezeichneten Vorlefungen werden honorirt. Nächftdem beforgt ein Ausfchufs von Profefforen das gefammte Schulwefen im Lithauilchen, wofür eine eigne reichliche Befoldung bestimmt ift. Der Decan einer Facultät erhält jährl. 200 S. R., der Rector weit mehr; beide wechen und werden gewählt. Die Wahl ihrer Lehrer steht ganz und ausfchliefslich bey dem akademifchen Senate. Stirbt ein Professor, fo erhält feine Familie fogleich ein ganzes Jahrgehalt, und nach Maafsgabe feiner Dienftjahre dann jährl. Penfion. Die geringste ift 300 S. R. jährl. Nach 20 Jahren ift der Professor emeritus, erhält Zeitlebens, oder ftatt feiner die Familie, seine ganze Befoldung. Der Profellor fteht in der 7ten Rangclaffe, d. i. in der Claffe der Majors,

(6) K

WO

« PreviousContinue »