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JENAISCHEN

ALLGEM. LITERATUR-ZEITUNG

Numero 119.

LITERARISCHE

Ankündigungen neuer Bücher. Verlagsbücher von W. Rein u. Comp. in Leipzig.

leigh, K. A., Bemerkungen und Zweifel über die Gehirn- und Schädel-Theorie des D. Gall in Wien. 8. 6 gr.

Als ein Verwahrungsmittel gegen die Charlatanerien unwillender Marktfchreyer, die felbft eine gute Sache in Mifscredit bringen, empfehlen wir diefe grundliche Beleuchtung (wie fie ein Recenfent in der Salzburger medicinifchen chirurgifchen Zeitung No. 87 vom 31 Oct. d. J. nennt, und wie die Nachdrucker zu ahnden fcheinen, indem fie diefelbe schon zweymal nachgedruckt haben) welche zeigt, dafs die Gallfche Schädellebre eben fo unhaltbar als unfruchtbar sey; und dafs fie anftatt gründliche Menfchenkenntnifs zu befordern, leere und feichte Köpfe aufgeblafen mache. Bail, J. S., über die Religiofität unfers Zeitalters. 8. 8 gr.

Einer der weifeften Monarchen unferer Zeit, foderte dem ersten feiner geiftlichen Räthe Vorfchläge über die Mittel ab, den ächtreligiöfen Volkslinn in feinen Staaten zu begründen. Diels Diels war die wichtige Veranlaffung diefer Schrift. Ik die Religion in unfern Tagen im Verfall? welches find die Urfachen diefes Verfalls? Diefs der Gegenftand derfelben, auf welche eine zweyte verprochen wird, in welcher die Mittel zur Begründung des religiöfen Volksfinnes angegeben werden follen. Die einfache Würde, die Freymüthigkeit, die ernfte Strenge, die rührende Herzlichkeit, mit welcher der Verfailer feinem Monarchen und jedem Menfchenfreunde die Lage der Sache vorstellt, wird jeden erschüttern, jeden ergreifen, und ihn aufmerksam auf den Abgrund machen, an deffen Rande die Menfcheit steht. Engel, H. H. von, Anwendung der englischen Landwirthschaft auf die deutsche und Vergleichung beider mit einander, nach des Herrn Leibarzts Thaer Einleitung in die englische Landwirthschaft. gr. 8. 1 Rthlr.

Es giebt Oekonomen, welche die Grundfätze ihres Feldbaues aus gelehrten Verfuchen mit der

ANZEIGEN.

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Ackercultur in Blumentöpfen herleiten, und ihren
Grofsknechten willenfchaftliche Abhandlungen
über die reine Kritik der verfchiedenen Pflugarten
vorlefen. Thaer ftand auf, und alles fchrie Thaer,
Thaer!! man fäete englisch, man ackerte eng-
lifch, man machte englischen Mift!! Herr v.
Engel hat den Muth, fich diefer Anglomanie ent-
gegen zu ftellen.
Mit partheyloser Geradheit
zeigt er das Gute und das Fehlerhafte der engl.
und deutfchen Landwirthschaft. Er trägt feine
mehrjährigen Erfahrungen mit Bestimmtheit und
Ueberzeugung vor, und der deutsche Landwirth

irre geleitet durch fo viele Vor- und Nachfchreyer - wird, den Grundfätzen des Herrn v. Engel treu bleibend, gewiss den besten, d. i. den Mittelweg geben.

Engel, L. H. H. von, ökonomische und statistifche Reifen durch Kurfachfen und deffen angränzende Länder.

gr. 8. 1 Rthlr.

Die mit ökonomischer Anficht bereisten Orte find Hermsdorf, Ottendorf, Laufsnitz, Königsbrück, Schmarkow, Bernsdorf, Braun, Strafsgrübchen, Steinitz, Colbitz, Neu- Schönberg, Morgenfiern, Wittgenau, Purkenhausen, Grossneide, Hoyerswerde u. f. w.

Jeder Landwirth wird mit Vergnügen den Hn. von Engel auf diefer Reife begleiten, und aus feinen kenntnifsvollen Bemerkungen lernen. Vorzüglich aber mufs es den Herrn Besitzern vorgenannter Güter interellant feyn, das Raifonnement eines Mannes über ihre Wirthschaft, ihre Verwalter und Pachter zu hören, der Sachkunde mit Freymüthigkeit, und Scharfblick mit Erfahrung verbindet. Wen Hr. von Engel auf die fchwarze Tafel placirt, beffere fich, und der brave Arbeiter im Weinberge des Herrn freue fich des ihm beygelegten Lobes. Heun, C. G., de pneumoniae theoria atque curatione fecundum lyftema incitationis. 4 maj. 12 gr.

Diele Schrift über die Pneumonie und ihre Heilung enthält eine Menge neuer und nützlicher Ideen, zu denen die Erregungstheorie Veranlasfung gegeben hat, und fie ift jedem praktischen und theoretischen Arzte eben fo unentbehrlich, als fie den Befitzern von des Hn. D. Horns Schrift (6) D über

über die Kenntnifs und Heilung der Pneumonie
willkommen feyn wird. Auch zeichnet fie fich
durch eine gute Latinität aus, und kann als Mu-
fter gelten, wie man Gegenstände der Erregungs-
theorie gut lateinisch auszudrücken hat.
Keck, D., der wahrscheinlichfte Weg die Rind-
viehpest auszurotten. Ein Non-Acceffit zu dem,
von der Ruffifch- Kaiferlichen ökonomischen
Gesellschaft in Petersburg und der ökonomi-
schen Gesellschaft in Leipzig gekrönten Preis-
fchriften. gr. 8. 8 gr.

Nicht allein der Thierarzt und Oekonom,
fondern auch jeder Polizeybeamte wird mit Theil-
nahme diefe kleine Schrift leen; die gethanen
Vorschläge leiten fich nicht aus der Schreibftube,
fondern aus der Erfahrung her. Man warte aber
nicht mit der Lectüre dieles Werkchens, bis die
Seuche wüthet, fondern man mache fich jetzt da-
mit bekannt, um dem Uebel, welches bey ei-
nem gelinden Winter leider wieder zu befürch-
ten ist, in Zeiten entgegen zu arbeiten.
B. Kingsbury, Sr. Kön. Maj. von Grofsbritannien
Leibbarbierers, Abhandlung von den Barbier-
mellern, deren Auswahl im Einkauf, Schwere,
Gestalt und Härte, ingleichen von den Mitteln,
fie immer in gutem Stande zu halten, und der
rechten Art he zu gebrauchen. Zum Nutzen
aller Barbierer und eines jeden, der fich felbft
barbieret. Nebft einem Anhange zur Eröffnung
eines bisher unbekannten Geheimnilles, Bar-
biermesser ohne Wetzstein und Streichriem
immer scharf zu erhalten und einigen freund-
fchaftlichen Winken für Barbierer. Aus dem
Englifchen. Dritte vermehrte und verbefferte
Auflage. 8. 8 gr.

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Diefes kleine Werk erlebt die 3te Auflage, welche zum erftenmale mit den Winken für Barbierer bereichert ift: Diese Winke find fo praktifch für Lehrherrn, Barbier-Gefellen und Lehrlinge, dafs die Barbierkunden, ihren Barbierern ein gewils verdienftliches Geschenk damit machen können, welches fich zugleich richtig bezahlt machen wird, wenn die Balbierer ihre fast allgemein üblichen Unarten ablegen und nach den Winken ihres Grossmeifters Kingsbury barbieren. Sievers, S. L. P., Auswahl aus den vorzüglichften franzöfifchen Schauspielen. 8. 1 Rthlr. 8 gr. Vorliegende Sammlung enthält: a) die konifche Ehe, b) Hans von Krikkrack, und c) die Narbe an der Stirn. Mit franz. Leichtigkeit gefpielt, werden diefe Luftfpiele ihre Wirkung auf das Zwerchfell nicht verfehlen. Das letzte Stück ift ein Originalwerk, des Hn. Sievers, in welchem er einen sehr beyfälligen Beweis giebt, mit welchem Eifer er fich bemüht, in dem fchweren Fache des Schauspiel dichters, Meifter zu werden. Tillich, Eraft, M. der erfte Unterricht. gr. 8.

16 gr.

Die Nachfchrift, welche Hr. Tillich an die Lehrer des erften Unterrichts, diefem Weike bey

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gefügt hat, entwickelt die Methode, nach welcher derfelbe diefen Unterricht ertheilt wissen will. Sie ist neu, der Olivierfchen, der Pestalozzischen ähnlich, aber nicht gleich: von beiden in vielen ganz abweichend. Wie unausfprechlich wichtig ift der erfie Unterricht des Kindes! Wie unverantwortlich wird von vielen Lehrern bey feiner Ertheilung gefündiget. Wer Ohren hat

zu hören der höre! Mütter die ihr eure Kinder liebt, Lehrer, die ihr euren Zöglingen wohlwollt! An euch ift diefes Buch gerichtet! Weg mit fchalen Kinderfchriften und bunten Fibeln!

chologische Deduction des erften Unterrichts, Die vom Verfasser so kräftig dargestellte pfyfeine Entwickelung des Sprachvermögens und der Sprachfähigkeit, feine Anleitung zum Sprachunterricht, mögen euch die Bahn zeichnen, auf der ihr zur Faflungskraft eurer Kinder herabzufteigen vermöget.

Verbrechen der Liebe. Eine Reihe heroifch-tragifcher Gemählde. Aus dem Engl. 2 Bände. Mit Kupfer. 8. 2 Rthlr.

Inhalt des erften Bandes: Mifs Henriette Stral-
fon, Mathilde von Faxelange, Floreville und
Courval.

Inhalt des zweyten Bandes: Roderich oder der
Zauberthurm. Lorenzo und Antonio. Erneftine.

Nicht ermüdendes Raifonnement, fondern
lebhafte Handlung. Der Gang der Erzählung ist
einfach und an das mitfühlende Herz des Lefers
gerichtet, Sanfte Rührung hat der Verfaller zum
Ziele gehabt, Er hat es glücklich erreicht. Liebe
ift nicht immer die Quelle der reinen Freude, nicht.
immer die Gefährtin der Tugend. Die Heldinnen
diefes Romans tranken den bittern Kelch, den ih-
nen ihre unglückliche Liebe bereitete, mit Feftig-
Zelomir, ein Gemählde aus den Zeiten der Kreuz-
keit, der Liebende findet sein Beyspiel in ihnen!
züge. Mit 1 Kupfer. 8.
16 gr.

Das neueste Werk von Morel, Frankreichs Lafontaine. Der Schauplatz der Handlung ist das füdliche Ufer der Donau, unfern des schwarzen Meers. Morels glückliche Phantafie weiss trefflich jenes intereffante Locale zu benutzen. Die hohe Einfalt jenes Zeitalters spricht fich in jeder feiner Erzählungen lebendig aus. ten fie wieder jene feligen Tage der Treue und O, kebrdes Glaubens, der Liebe und der Sittenreinheit! dann fuchten wir nicht umfonft das in der wirklichen Welt, was wir in diefem Buche finden. Le bon fils. Comédie par Florian en trois actes, et, la bonne fille comédie en un acte. Deutsch und franzöfifch. Zweyte Aufl. 12. geb. 16 gr.

Florian ift felbft bey uns Deutschen zu bekannt, als über den Werth feiner dramatifchen Werke hier weithiofiger zu feyn. Das vorliegende Werkchen hat durch feine rein moralifche Teudeuz einen entfchiedenen Vorzug: Die Eleganz, die Gewandheit feiner Sprache, erheben es zum eiften Range er franz. Lectüre und durch

die beygefügte Uebersetzung in das Deutsche wird dem ungeübten Kinde das Lefen mit Verstand erleichtert. Seit dem goldenen Zeitalter der Pädagogik, in welchem Weifse Schaufpiele für Kinder fchrieb, wiffen wir kein Werk der Art, welches den Weisseschen an die Seite gesetzt zu werden verdiente, als diefes, und darum kann es ohne Bedenken, als eins der zweckmäfsigften Gefchenke für Kinder empfohlen werden. Ueber die Heilkraft des Opiums. Nach Tralles. von D. H. Walter. Erfter Theil. gr. 8. 18 gr.

Gefchichte des medicinifchen Gebrauchs des Opiums; Erfcheinungen am menfchlichen Körper nach deffen Genuffe; phyfifch - chemische Analyfe derfelben; feine nächste Wirkungsart auf den Körper nach feinem vorwaltenden Grundftoffe; Aetiologie der Erfcheinungen, die auf feinen Genufs folgen; Einfluss der verfchiedenen Körperconftitution auf die Wirkungsart deffelben; unnütze und eingebildete Verbefferungen des Opiums, und deffen Dofis diefs find die Hauptgegenstände diefes ungemein belehrenden, mit einer weit um fich greifenden Literaturkunde niedergefchriebenen Werks. Die Darftellung des auffallenden Einfluffes des Opiums auf die Zeugungskraft wird dielem Buche vielleicht ein eigenes Publicum unter den Nichtärzten verfchaffen, und feit der Zeit, dafs die Opiophagie unter den groIsen Schriftftellern Mode geworden, werden auch die kleinern Scribler hier ihren gedeckten Tisch finden.

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Golberry, S. M. X., Reife durch das weftliche Afrika in den Jahren 1785, 786, 787. a. d. Fr. mit Anmerk. von Bergk. 2 Bände mit Kupf. Rthlr. 16 gr. gr. 8.

Golberry, Gouvernements-Adjutant vom Senegal, war ganz gefchaffen, diefe Reife mit Nutzen zu machen, und mit Annehmlichkeit zu erzählen. Seine Schilderung von den reizenden Mädchen im Innern der Sahara, werden den Lefer eben fo hinreifsen, als die Befchreibung unerfchöpflicher Goldgruben Natakons. Der Naturforscher, der Kaufmann, der Geograph finden überall ihre Nahrung in diefem ungemein intereflanten Werke.

Breistaks, Scipio, phyfikalische und lithologifche Reifen in Campanien, nebft einer Abhandlung über die phyfifche Conftitution von Rom. Aus dem Franzöf. übersetzt und mit Anmerkungen begleitet von D. F. A. Reufs. 2 Bde. mit Charten u. Kupfern. gr. 8. 3 Rthlr.

12 gr.

Der Verleger glaubt dem Publicum in unferer Sprache ein Buch zu übergeben, deffen fcientififcher Werth wahrscheinlich den Kennern fchon bekannt ift. Nicht nur Geologen und Lithologen finden einen Schatz gründlicher Bemerkungen über die pbyfifche Befchaffenheit der schönsten und merkwürdigften Theile Italiens, fondern auch Alterthumsforfcher, Dilettanten und jeder

humane fein gebildete Lefer trifft in demfelben eine angenehmere und lehrreichere Unterhaltung, als in den meiften gewöhnlichen Reisebeschreibungen. Der Verfaller, der alles, was die Franzofen, Deutfchen und Engländer in feinem Fache vor ihm gethan hatten, befafs, hat sich viele Jahre mit diefen Unterfuchungen, als mit feiner Lieblingsarbeit, befchäftiget. Der wiffenfchaftliche Werth hat noch mehr durch die Anmerkungen des Ueberfetzers gewonnen, und die Charten haben durch ihre Genauigkeit den Beyfall derer, die noch kürzlich jene Gegenden befuchten, und fich mit Vergnügen auf den erften Blick in allem

orientirten.

Morrier, Gefchichte des Feldzugs der türkischen Armee in Aegypten vom Febr. bis zum Jul. 1800. Aus dem Engl. mit Anmerk. 8. 8 gr.

Nie erfchien wohl ein frappanteres und anfchaulicheres Gemählde von dem Verfall des türkifchen Reichs als hier. Morrier, der den Feldzug in Syrien und Aegypten, im Gefolge des Grofs-Veziers, mit gemacht hat, liefert hier pikante Anekdoten von Buonaparte und den türkischen Heerführern, treffliche Schilderung der türkischen Armee, ihrer Beftandtheile, Kriegeszucht und Fechtart etc. Der geheimnisvolle Feldzug nach Syrien wird entfchleyert, und wir können mit Recht diefs Buch Jedem empfehlen, der ein Wort über die Türken und Franzofen in Aegypten und Syrien mitsprechen will. Ueber die Augenentzündungen und ihre Nachkrankheiten, aus dem Engl. des Eduard Moore Noble, herausgegeben und mit Anmerkungen begleitet vom D. und Prof. K. G. Kühn. 12 gr.

Die vielen vortrefflichen Erfahrungen, welche der Verfaller gefammelt und in diefem kleinen Werke für fein Vaterland herausgegeben hatte, veranlafsten den Hn. D. und Prof. Kühn zu dieser Ueberfetzung. Mit feinen eignen Erfahrungen bereichert, kann man fie als ein eigenes ausgearbeitetes Werk anfehen, und es wird gewils keinen Arzt gereuen, wenn er fich von

dem Werthe diefes Buchs durch den Ankauf deffelben überzeugt. Selbft für Augenkranke, welche des Arztes entbehren müssen, wird daffelbe von grofsem Nutzen seyn.

Beyträge zur Berichtigung der gangbaren Meinungen über die fo genannte Löferdürre oder Rindviehpest vom D. Keck in Coswich. gr. 8. 1 Rthlr.

Die Veranlaffung zu diefer Schrift gab die Schreckliche Verheerung, welche die Rindviehfeuche im vergangenen Jahre zu Coswich und den umliegenden Gegenden anrichtete. Sie enthält eine unpartheyische und ruhige Unterfuchung alles deffen, was man über diefen Gegenstand glauben und nicht glauben kann. Der Grundfatz: nichts als wahr anzunehmen, was nicht aus fichern Gründen erklärt oder durch reine Erfahrungen beftätigt werden kann, hat den Verfasser

überall

überall bey feinen Forschungen geleitet, und Cameraliften, Beamten, Oekonomen und Thierärzte werden hoffentlich den Ankauf und das Lefen diefes Buchs nicht bereuen.

Noth- und Hülfs-Tafel für die, fo lange zu leben. wünschen, nach Hufeland, von Dr. Rothe. gr. Fol. 1 gr.

Ein fehr zweckmäfsiges Unternehmen war es, die Hauptregeln, die der grofse Hufeland in feiner Makrobiotik zur Verlängerung des Lebens gegeben hat, hier in einem ganz kurzen, gedrängten Auszuge aufzuftellen, fo dafs jeder, dem die Erhaltung leiner Gefundheit angelegen ift, diefe Tafel bequem in feiner Stube aufhängen und fie als Ratbgeber in vorkommenden Fällen benutzen kann.

Beyträge zur Beförderung der Werthschätzung des Chriftenthums und religiöfer Sittlichkeit, in Predigten, von J. S. Bail, Confiftor. Rath in Glogau. Zweyte vermehrte Auflage. gr. 8. 1 Rthlr. 8 gr.

Die gute Aufnahme diefer mit einer ruhigen Heiterkeit und warmen Theilnahme geschriebenen Predigten, machten eine zweyte Auflage nöthig, und diefs ift wohl fchon genug Empfehlung, wenn wir auch gleich noch befonders anführen, dafs diefe Ausgabe von dem Verfaller noch einmal gänzlich durchgegangen, und mit sechs neuen Predigten vermehrt und verbessert ift. Jefus, der Weise von Nazareth, ein Ideal aller denkbaren Gröfse, für alle feine wahren Verehrer zum weitern Nachdenken aufgestellt, von M. J. B. N. Hacker. 2 Bändchen mit Kupfern. gr. 8. 3 Rthlr.

Fern von aller müfsigen Frömmeley, wie von der lieblofen Verkennung der grofsen erhabenen Bedeutung, welche die Lehre des Erlöfers und fein Wandel unter den Menfchen hatte, legt der Verfaffer, welcher dem Publicum durch die mit Beyfall aufgenommene Thanatologie bereits rühmlich bekannt ift, hier ein Denkmal der dankbarften Verehrung für den verherrlichten Menfchenfreund nieder, und fodert jeden feiner Lefer auf, mit ihm ein gleiches zu fühlen und zu

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Die heilige Siegfriedskirche, 3r, 4r u. 5r Band, nach der 12ten Ausgabe aus d. Engl. übersetzt, mit Kupf. 8. 2 Rthlr. 4 gr.

Mit diesen 3 Bänden befchliefst fich diefer Roman, dem das Publicum fchon feinen Beyfall durch die gute Aufnahme der beiden ersten bewiefen hat. Da er in feinem Vaterlande 12 Auflagen erlebt hat, fo ift diefs der ficherfte Beweis, in welchen Vorzügen er gegen fo viele Audern fteht, und dafs es nicht nöthig ift, ihn den gebildeten Lefern durch grofse Lobpreifsungen anzurühmen. Alle 5 Bände auf fchönes Papier mit Kupfern koften 3 Rthlr. 16 gr. Guiskardo, der Dichter, oder das Ideal, ein Roman von Franz Horn. 8. 1 Rthlr. 16 gr.

Es mag für die Anzeige diefes Werks hinlänglich feyn, nur den einzigen Umftand anzuführen; dafs felbft Hr. Merkel, so wenig er auch das Ganze, als folches, zu würdigen im Stande Leyn möchte, fich gezwungen lieht, den Verfas fer für einen unfrer vorzüglichften Köpfe zu erklären, Er gefteht ihm feltene Talente, einen edeln würdigen Stil zu, und verfchweigt auch die Vorzüge der Sonette und andere Dichtungsarten nicht, die in reizender Fülle durch dielen Roman verstreut find. (f. Merkels Briefe, Jahrg. 2. Heft 3.)

Bornhardt, J. H. C., Gefänge, aus dem beliebten Roman: Albano, der Lautenfpieler, für die Guitarre bearbeitet. 2 Hefte. Quer Fol. 1 Rthlr. 8 gr.

Der Name Bornhardt, unfers LieblingsComponisten bürgt den Liebhabern der Guitarre für das Anziehende und für das Schöne diefer GeSie laden das Herz zu der saufteften fänge. Schwermuth ein, die uns fo manche felige Au genblicke bereitet und glücklich macht. Der weibliche Abellino, oder das Mädchen in vielerley Gestalten, ein romant. Schauspiel in 5 Acten, von G. L. P. Sievers. Mit 1 Kupf. 8. 18 gr.

Ein Gegenftück zu jenem berühmten mannlichen, aber nur um defto interessanter, da wir hier ein fanftes, weibliches Wefen bewunderungswürdig mit männlichem Muthe ausgerüftet fehen. Der Gang der Begebenheit ift rafch, die Charaktere richtig gehalten, und der Verfasser bat feinen Plan glücklich ausgeführt. Was für Grundfätze müllen eine Theaterdirection bey der Auswahl der aufzuführenden Stücke leiten? von Aug. Klingemann. 4 gr.

Eine kurze, mit gründlicher Kenntnifs des Theaters abgefalste Schrift. Der Verfaller prüft die verfchiedenen Anfprüche, die man an das Theater macht, und fucht dann weiterhin, nachdem er alles in den gehörigen Gefichtspunkt zufammengeftellt hat, ein bündiges Resultat zu fällen.

W. Rein und Comp. in Leipzig.

der

JENAIS CHEN

ALLGEM. LITERATUR-ZEITUNG

Numero 120.

LITERARISCHE NACHRICHTEN.

I. Berichtigung eines voreiligen Gerüchtes.
Wir

ir find bevollmächtiget, zu erklären, dass Vofs, welcher unlängft von seiner Reise nach Jena zurückgekehrt ift, zwar einen Ruf, in Würzburg die Bildung brauchbarer Lehrer für die bayerfchen Lyceen und Gymnafien zu leiten, mit ehrenhaften Bedingungen erhalten hat; dafs er aber, wegen der inzwischen begonnenen Veränderung im Schulwefen, die ihm den wohlthätigen Zweck der Regierung zu verfehlen fcheint, den Ruf anzunehmen Bedenken trägt.

II. Beförderungen und Ehrenbezeugungen.

Hr. Dr. und Prof. Ernft Horn, welcher vor kurzem erft von Braunschweig nach Wittenberg befördert wurde, hat von dem König von Preussen einen ehrenvollen und vortheilhaften Ruf zu einer neu errichteten ordentl. Profeffur der praktifchen Medicin, zur Direction des neuen Krankenhaufes und zum ordentl. Beyfitzer der medic. Facultät auf die Universität zu Erlangen, mit dem Hofraths-Charakter, erhalten und angenommen, und wird noch diefes Winterfemefter fein neues Lehramt antreten.

Hr. Prof. Dahl zu Roftock ift dafelbft, da nach Hn. CR. Martini Abgang nach Würzburg eine theolog. Lehrftelle vacant wurde, von den Räthen der herzogl. Regierung zum ordentl. Prof. der Theologie gewählt, und vom Herzog bestätiget worden. Zugleich übernimmt er die Direçtion des pädagogisch-theologischen Seminariums.

Die Hn. Profefforen Hegewifch und Niemann, welche beide unter fehr vortheilhaften Bedingungen nach Landshut berufen worden waren, bleiben auf der Universität Kiel, wo fie Gehaltszulagen erhalten haben.

Hr. Bergphyficus Dr. Gagel zu Nentershaufen ift als Brunnenarzt nach Hofgeismar und Hr. Dr. Harnier zu Hanau in gleicher Qualität nach dem Wilhelmsbade dafelbft berufen worden.

Hn. O. H. A. Michaelis, Prof. prim. d. med. Fac. in Marburg ift eine jährliche Gehaltszulage von 100 Rthlr. ertheilt worden.

Hr. Dr. J. H. Sternberg zu Goslar hat den Ruf als ord. Prof. der Therapie nach Marburg, mit dem Charakter als Hofrath und 900 Rthlr. Gehalt, erhalten und angenommen.

Der Kurfürft von Wirtemberg hat dem Hn. Adjunct Rafche zu Mafsfeld im Herzogthum Meiningen wegen des zweyten Supplementbandes zu dem Lexico rei numariae veterum, chen er ihm zugeeignet, ein Gefchenk von 100 Gulden zur ermunternden Fortsetzung gemacht.

wel

Eben diefem Numismatiker ist von dem Magiftrate der Reichsftadt Frankfurt eine neue Belohnung feines dauernden Fleifses zugefendet wor den, wie bey jedem vorherigen Bande gleichfalls gefchehen ift.

Der von Haarlem nach Dokkum als Rector berufene Hr. P. H. Perelkamp hat den Ruf ange

nommen.

Hr. M. Joh. Daniel Schulze, feither Privatlehrer der Philof. und Theol. zu Leipzig, ift als Conrector an das Lyceum zu Luckau in der Niederlaufitz berufen worden.

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Der König von Preufsen hat dem Bildhauer Wichmann und dem Kupferftecher Wachsmann für eine demselben zugefandte Arbeit feinen Beyfall bezeigt, und ihnen ein anfehnliches Geschenk einhändigen lassen.

Hr. Albrecht Ludwig Richter, Pred. in Kuhftorf in der Priegnitz, Vf. eines Rechenbuchs für Schulen, ift zum Prediger in Techow und Stift Heiligen Grabe befördert worden. Sein Nachfolger in Kuhftorf ift Hr. Daniel Heinrich Baltzer.

Hr. Henning, bisher reformirter Prediger in Jutschen in Preufsen, ift als Hofprediger nach Stolpe in Hinterpommern an Schleiermachers Stelle berufen worden.

Der Mufikdirector Weber beym National, Theater in Berlin ift vom Könige von Preussen zum Capellmeifter ernannt worden.

Hr. Dr. Joh. Wenzel hat die Stelle als Prof. d. Anat. und Phyfiol. zu Mainz erhalten.

Hr. Prof. Harl in Berlin hat für seine Schrift: Deutschlands neue Staats- und Kirchenveränderungen u. f. w. 1804., vom Kurfürften von Wirtemberg eine goldene Dose zur Belohnung erhalten. (6) E

Hr.

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