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lungsgang geschichtliche Wichtigkeit zu haben schien. Nur was in der neuesten Zeitgeschichte bis jezt noch immer nur als Gerücht und Tradition in zweideutiger Gestalt umläuft, und so laut und zuversichtlich es sich auch in Tagesblättern und Flugschriften vernehmen läßt, doch noch in keinem urkundlichen Zeugniß eine Kunde seiner Eristenz gegeben hat, habe auch ich in den Kreis der geschichtlichen Wahrheit hereinzuziehen nicht wagen können.

Resultate am Schluffe des Werks, im Rückblick auf das Ganze, zu ziehen, habe ich für überflüssig gehalten, und auch aus dem Grunde unterlassen, weil man ohnedieß so geneigt zu der Voraussezung ist, es sey dem Verfasser eines historischen Werks, wie das vorliegende ist, überhaupt nur um die Resultate, oder um andere Resultate als solche zu thun, welche sich jedem von selbst aus der unbefangenen Betrachtung des vor ihm liegenden geschichtlichen Ganges der Sache ergeben müssen. Ist es die Aufgabe des Geschichtforschers, den innern Zusammenhang der gegebenen Erscheinungen dem tiefer gehenden Blicke aufzuschließen, so kann das Eine, alle andern Zwecke in sich begreifende, Resultat nur die Totalanschauung des geschichtlichen Processes seyn, in

welchem das Eine immer wieder die Voraussezung des Andern ist, und in der Negativität und Endlichkeit, welche auch auf dem Gebiet der hier gegebenen Untersuchungen alle geschichtlichen Erscheinungen als ihren gemeinsamen Character an sich tragen, um so mehr die göttliche Substanz des christlichen' Dogma, welche als das Unwandelbare und Unvergängliche allem Wandelbaren und Vergänglichen zu Grunde liegt, zum Bewußtseyn kommt. Mit diesem, auf die Objectivität der Geschichte gerichteten, Sinne die Geschichte des christlichen Dogma einen Schritt weiter zu führen, um mit ihr über die Aeusserlichkeit der bisherigen Behandlungsweise, in welcher die sogenannte Dogmengeschichte noch wenig mehr ist, als ein Bericht über Meinungen und Behauptungen, Verhandlungen und Beschlüsse, ein Verzeichniß von Namen und Personen, von literarischen Notizen und Büchertiteln, hinwegzukommen, und sie ihrem innern Begriff, und ebendamit auch dem ächt protestantischen Standpunct der kritischen Betrachtung näher zu bringen, auf welchem man die Sache sich frei in sich selbst bewegen, und in alle zu ihrem Wesen gehörenden Formen und Gestaltungen eingehen läßt, aber ebendarum auch das freieste Interesse an ihr hat, weil die Bewegung der Sache nichts anders ist,

als die Bewegung des Geistes selbst

zur Lösung dieser Aufgabe einen weitern Beitrag zu geben, ist auch bei dieser Arbeit wenigstens mein ernstestes und eifrigstes Bestreben gewesen.

In diesem Bewußtseyn übergebe ich meine Arbeit dem Publicum mit dem Wunsche, daß sie, wie im Ganzen, so besonders auch in dem hier vorliegenden, sie vollendenden Bande, nicht nur der Aufmerksamkeit Derer, welche solche Studien zu würdigen wissen, nicht unwürdig erachtet werde, sondern auch in ihrem Theile etwas dazu beitragen möge, die ächt protestantische, auf kritischer Forschung beruhende, Freiheit der Wissenschaft, ohne welche es auch kein Heil für die Kirche gibt, gegen die Reactionen und Machinationen, mit welchen dieselbe in unserer Zeit so vielfach zu kämpfen hat, aufrecht zu erhalten und trog derselben nur um so fester zu begründen.

Inhalt.

Dritte Periode.

Von der Reformation bis in die neueste Beit.

Einleitung.

i

Das Verhältniß der Scholaftit zur Reformation
Das Princip der Reformation

Die Philosophie in ihrem Unterschied von der

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Die Eintheilung der dritten Periobe..

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Erster Abschnitt.

Die von dem kirchlichen Dogma ausgehende

Entwicklung

Erftes Kapitel.

11

831

5

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16

18

19464

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Das proteftantische Gottesbewußtseyn. Die Ab-
solutheit der Idee Gottes. Calvin's Präde-
Atinationslehre

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Calvin's Lehre von Gott, von der Trinität und

der Person Chrifti

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46

54

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Gott Geift, Gottmensch; Chriftus Licht, Wort,
Fleisch, Sohn

Das Wort an sich Fleisch

Das Verhältniß des heiligen Geistes zum Wort
und Sohn. Der heilige Geist der Geift als
felbstbewußter Geift

Der innere Zusammenhang seines Systems
Das Verhältniß desselben zu ältern Lehren.

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Practische Ansicht von der Religion und dem
Wesen Gottes. Gott der absolute Wille,
der Mensch das absolute Subject

Die Freiheit des Menschen und die Präscienz

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